Was ist neu

Ramonas Tanz

Mitglied
Beitritt
29.04.2003
Beiträge
45

Ramonas Tanz

Ramonas Tanz

"Freu‘ mich schon auf heute Abend, gegen einundzwanzig Uhr bin ich bei dir …", tönte es aus dem Telefonhörer.
Ramona lag auf dem Sofa, die Beine baumelten über der Lehne, als sie mit ihrer Freundin Steffi telefonierte und ihr antwortete: "Ja, ja ich bin pünktlich."
"Und mache dich schick!"
"Schick? Du! Ich gehe so wie immer.", verärgert kräuselte Ramona ihre Stirn.
"So wird das nie was. Ziehe doch den kurzen Rock an, den wir neulich zusammen aussuchten. Darin siehst du umwerfend aus und dazu …"
"Hör‘ bloß auf! Was soll das?"
"Was das soll? - Doofe Frage. Du bist lange genug alleine, viel zu lange schon. Es wird Zeit für einen neuen Typen …"
"Wieder deine alte Leier. Also bis dann!"
"Okay, okay! Bis dann, ich bin pünktlich."

Als Ramona den Hörer auflegte, war sie sauer. Immer wieder mischte sich Steffi in ihre Angelegenheiten. Wie oft sollte sie ihr denn noch sagen, dass sie keinen Mann brauchte. Ramona wusste auch, dass es ihren ‚Traumprinzen' eh nicht gab. Und warum sollte sie etwas an ihrem Solodasein ändern? Im zurückliegenden Jahr ging es ihr doch gut.

Immer noch ruhte sie auf ihrer Couch und träumte vor sich hin. Schließlich stand sie auf und ging ins Schlafzimmer.

Sie öffnete die beiden Kleiderschranktüren und setzte sich davor. ‚Was, ja was trage ich?‘, fragte sie sich. In ihren Gedanken wanderte sie zur letzten Tanzveranstaltung zurück, diese war, wie die anderen zuvor auch, öde. Steffi fand schnell Anschluss und verschwand einfach am späten Abend oder besser gesagt am frühen Morgen mit ihrem Verehrer. Und sie ärgerte sich mit irgendwelchen Typen umher, tanzte mit diesem und jenem, um dann schließlich alleine nach Hause zu gehen.
‚Soll dieser Abend wieder so verlaufen?‘, grübelte sie vor sich hin und betrachtete ihre Kleidung. ‚Nein, dieser Abend wird mir gehören, mir alleine.‘ Ramona fasste einen Entschluss und wählte mit einem verschmitzten Lächeln ihre Garderobe aus.

Kurz vor einundzwanzig Uhr klingelte es. Ramona öffnete die Tür und stellte sich graziös in den Rahmen. Steffi riss die Augen auf, als sie ihre Freundin sah. Da stand sie in dem knallroten Minirock und dem enganliegenden grünlichschillernden Oberteil, welches ihre Brust vorteilhaft betonte. Passend zu ihrer Kleidung schmückte ein grünschimmernder Lidschatten ihre dunkelbraunen Augen und ihre schmalen Lippen betonte sie durch ein zartes Rose. Auch hatte Ramona ein leichtes Make-up aufgelegt und ihre kurzen dunkelbraunen Haare keck in Form gebracht, hier und da lugten freche Fransen ins Gesicht.

„Du siehst super aus. Sage ich doch, wenn du willst, schnappst du dir jeden!“
„Ich?“ Ramona lachte schallend auf, „ich will nicht J e d e n. Ich will mich amüsieren, mehr nicht!“
„Warten wir es ab. Ich bin ja gespannt! Heute werden die Kerle bei dir Schlange stehen“, kicherte Steffi.
Ramon zog sich noch schnell eine Jacke über, nahm ihre Handtasche und los ging es.
„Warum nimmst du die Tasche mit. Die passt nicht dazu!“, stellte Steffi im Treppenaufgang fest.
„Die brauche ich heute.“
„Wozu brauchst du so ein hässliches Teil?“
„Nichts weiter, nur so ...“, und ein geheimnisvolles Lächeln huschte über ihr Gesicht. In diesem Moment schloss sich die Haustür hinter ihnen und die Jagd nach einem Taxi begann.

Endlich kamen die Beiden in der Tanzbar „Leronia“ an. Gerade rechtzeitig, um noch einen vernünftigen Tisch zu erwischen. Wenig später füllte sich der Raum und es gab nur noch vereinzelte Stehplätze. Pünktlich um zweiundzwanzig Uhr wurde der Tanzabend eröffnet. Bereits nach den ersten Takten rückte Steffi ihren Hintern nervös auf ihrem Stuhl hin und her, ihre Augen begutachteten das vorhandene Männerangebot. Es dauerte auch nicht lange und sie wurde aufs Parkett geführt. Ramona hingegen schaute sich nicht um, und wenn ihr ein Mann zulächelte oder gar auf sie zukam, wehrte sie ihn mit eiskalten Blicken ab. Sie wollte nicht. Sie wollte ihren Abend haben, ihren Tanz.

Die Stimmung stieg, der Alkohol floss und die Tanzfläche füllte sich immer mehr. Aber Ramona weilte noch immer auf ihrem Platz und beobachtete das Treiben auf dem Parkett. Auf einmal stand sie auf und ging zur Toilette. Dort öffnete sie die Tasche und holte ihre Liebes-Kugeln heraus. Sie zögerte und fragte sich: ‚Soll ich wirklich, soll ich sie hier ausprobieren, hier vor allen?‘ Doch der Gedanke amüsierte sie und gleichfalls spülte er eine heiße Welle in ihren Unterleib. Sie schloss ihre Augen und schob das Spielzeug in ihre Scheide. Es fühlte sich gut an, sehr gut. Noch einmal zog sie ihre halterlosen Strümpfe in Form und ging wieder zurück in den Tanzsaal. Bei jedem Schritt spürte sie die Kugeln, spürte deren Vibration in ihrem Schoss. Geduldig setzte sie sich auf ihren Platz und wartete auf ihr Lied, auf ihre Zeit.

Aus den Lautsprechern dröhnte der Song ‚Keep it Precious’. Ramona stand auf und ging auf die Tanzfläche, sie wühlte sich zur hinteren Ecke durch und bewegte sich langsam zu den Klängen.

Ihr Becken kreiste sanft und sie fühlte dabei ein heißes Beben in ihrem Schoss.

Der Takt wurde schneller und Ramonas Bewegungen passten sich dem an. Ihr Körper bog sich und ihr Becken schwang lustvoll mit. Sie vergaß Raum und Zeit. Es existierte nur noch das Pulsieren in ihr und eine Nebelwand hüllte sie ein. Immer schneller drehte sie sich, immer schneller wirbelte sie mit ihren Hüften umher, immer verheißungsvoller brannte es in ihrem Schoss. Sie schloss ihre Augen und die Melodie verschmolz mit den heißen Wellen in ihrem Unterleib.

Da umfassten sie zwei Arme, zogen sie an eine Brust. Sie spürte zwei Hände, die zart über ihren Rücken strichen und dann ihren Po fest an einen Unterleib drückten. Dann schmiegte sich dieser Körper eng an den ihrigen. Tief zog Ramona den herben Duft aus Lust und After Shave in sich ein. Dieser Mann tanzte ihren Rhythmus mit und passte sich ihren Schwingungen an. Was für ein Tanz, was für ein erregendes Gefühl, was für eine Explosion!

Ramona genoss diesen männlichen Körper, sie genoss ihren erregten Körper, sie genoss diesen nicht enden wollenden euphorischen Tanz. Bis er in ihr Ohr flüsterte: „Ich habe Durst, wie sieht das bei dir aus?“
Diese wohlklingende Stimme schob ihre Nebelwand beiseite und sie sah in zwei graublaue Sterne und in ein erhitztes Gesicht. Noch immer hielt er sie in seinen Armen gefangen und unmerklich gab Ramona sich jetzt seiner Führung hin. Er wiegte die junge Frau sanft und schaute sie gebannt an. Ramona erwiderte seinen Blick mit ihren noch immer verschleierten Augen. Schließlich hauchte sie: „Ja, ich habe auch Durst!“

Bevor sie zur Bar gingen, huschte Ramona noch einmal auf die Toilette. Dort entfernte sie ihre Liebes-Kugeln und ließ diese mit einem erfüllten Lächeln in ihrer Handtasche verschwinden.
Ihr Tänzer wartete. Hand in Hand gingen sie zum Tresen. Ramona klettere auf den Barhocker und er stellte sich hinter sie und umfasste ihre Taille. Während sie durch den Strohhalm ihr Caipirinha sog, spürte sie, wie seine Nase in ihr Haar tauchte, wie er ihr Küsschen auf den Nacken hauchte und wie er sich an sie schmiegte. Und es gefiel ihr. Er gefiel ihr.
„Ich bin Jörg ...“, raunte er.
Sie lehnte sich an ihn und antwortete: „Und ich bin Ramona.“
„Ich habe dich noch nie so tanzen sehen, noch nie.“
„Wie meinst du das?“
„Du bist jede Woche hier und ich …“
Ramona dreht sich zu dem Mann um und schaut ihn verwundert an: „Du beobachtest mich?“
„Ja!“, ein verlegendes Räuspern, „aber du bist immer so abweisend, so kühl. Ich traute mich nie, dich anzusprechen. Aber heute …“
„Was war heute?“
„Dein Tanz! Ich war fasziniert von dir. Du wirktest, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, wie ...“
„Ich weiß, was du meinst!“, gab sie wissend zurück.
„Möchtest du noch einmal tanzen?“
„Nein, nein, bitte nicht!“ wehrte Ramona kopfschüttelnd ab.
„Was möchtest du dann?“, fragte Jörg erstaunt.
„Ich will nach Hause!“

Unschlüssig sah sie Jörg an und überlegte, ob sie ihn einladen sollte? In diesem Augenblick strich er über ihre Wange und sagte: „Ich habe zu Hause eine Stereoanlage und alle Zutaten für einen Caipirinha. Was hältst du davon, wenn wir zu mir fahren?“
Mit allem hatte sie gerecht, aber nicht damit.

Bei seiner charmanten Ausstrahlung war Ramona davon überzeugt, dass Jörg bereits in festen Händen sein musste. Deshalb antwortete sie: „In welcher Etage wohnst du denn? Nur für alle Fälle!“, dabei sah sie ihn mit einem schelmischen Lächeln an, „Ich will schon wissen, wohin ich flüchten kann, wenn die Tür aufgeht und deine Frau kommt rein?“
Jörg lachte laut auf und nahm sie in seine Arme, drückte sie an sich.
Ganz nah an ihrem Ohr flüsterte er: „Ich habe keine Frau!“
Kurz entschlossen hüpfte Ramona vom Barhocker und sagte: „Worauf warten wir dann noch?“
„Nur auf dich!“, gab er zur Antwort und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Eine Stunde später stand sie in seinem Wohnzimmer. Ramona blickte sich um und stellte erstaunt fest, dass es nicht nur sehr gemütlich eingerichtet war – nein - hier blitzte und blinkerte es auch.
„Setz dich. Ich mach‘ uns einen Drink und lege Musik auf.“
„Kann ich dir was helfen?“, fragte sie und sah ihn erwartungsvoll an.
„Ne, lass nur. Das schaffe ich noch alleine!“, winkte Jörg dankend ab.
„Gut!“, flüsterte Ramona beiläufig und machte es sich auf der gelben Ledercouch gemütlich.

Bevor Jörg in der Küche verschwand, widmete er sich noch der Stereoanlage und suchte die passende Musik aus seiner CD-Sammlung. Seine Finger glitten über einige der silbernen Knöpfe und sogleich erklang im Hintergrund der erste Song. Wenig später stellte er zwei Longdrinks auf den Glastisch. Anschließend zündete er fünf gelbe Kerzen an und knipste die Deckenleuchte aus. In aller Ruhe setzte er sich neben Ramona und nahm seinen Drink vom Tisch.
„Prost Ramona …“ und sein Glas stieß an ihrs.
„Prost Jörg“ raunte sie und nippte von dem Getränk.

Plötzlich hörte sie ihr Lied. Jörg stand schmunzelnd auf und zog Ramona hoch. Er nahm sie in seine Arme und begann zu tanzen.

Ramona schloss ihre Augen und folgte ihm; folgte seinem Rhythmus, seinen biegsamen Bewegungen. Ihre Körper wurden Eins. Als er seinen Oberschenkel zwischen ihre Beine schob und sanft ihre Spalte berührte, erwachte erneut das heiße Beben in ihrem Schoss. Erregt stöhnte sie auf und löste sich ein wenig von ihm. Sehnsüchtig schaute sie in seine Augen und es kam ihr vor, als öffnete sich in ihnen ein Tunnel und führte sie weg, weit weg. Leidenschaftlich drängte sich Ramona wieder an Jörg und küsste ihn flüchtig auf die raue Wange. Sein Mund suchte den ihren und ihre Zungen rangen miteinander, verloren sich im berauschten Spiel. Auf einmal waren seine Hände überall und zogen sie aus. Nicht sanft, nicht spielerisch. Nein, er brannte nach ihr. Zügellos streifte er ihr Oberteil über ihren Busen hinweg, danach ließ er ihren Rock auf den Boden gleiten. Entbrannt löste er ihren Büstenhalter, warf ihn achtlos fort und schob ihr Höschen nach unten. Und endlich, endlich berührten seine vor Verlangen zitternden Finger ihren feuchten Schoss. Ramona überließ sich ihrer Begierde, ihrer hemmungslosen Lust und erlebte eine ungeahnte Feuerglut.

Am nächsten Tag erwachte sie in Jörg‘s Armen. Sie betrachtete den schlafenden Mann und wusste in diesem Moment, dass es doch ihren Traumprinzen gab.

 

Hallo Evi 13,

ich hab' das erste Mal in dieser Rubrik geblättert und bin bei deiner Geschichte hängen geblieben. Ich finde deinen Text so geschrieben, dass er Bilder entstehen lässt. Der Text lebt nicht von ansprechenden Sätzen, aber von dieser Selbstverständlichkeit, mit der sich für Ramona doch alles hin zum Guten wendet.
Für mich ist es eine in schönen Bildern erzählte Begebenheit, die ein bisschen zum Träumen verleitet.
Gut gemacht.

Liebe Grüße - Aqua

 

Ein liebes Hallöchen Aqualung und dickes Dankeschön für deine Meinung. Tut gut!!:)

Da ich ja ein Neuling hier bin, freue ich mich besonders über deine Antwort und vor allem darüber, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Liebe Grüße

Ev

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom