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Rainer und ich

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13.03.2002
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Rainer und ich

Mit meinem Freund Rainer jogge ich bei - 50°C durchs verschneite Voralpenland.
Unsere Körper gereichen dem Schöpfungsgedanken zu Ehre, so wie sie geschmeidig nebeneinander durch ein Wintermärchen huschen.
Wir beide haben Sylvester beschlossen unseren Fußballverein SFB, durch gezieltes
Aufbauen von Muskelgewebe und Lungeneffizienz, dem drohenden Abstieg in der Rückrunde zu entreißen.
Ein feiner Gefühlsmix aus Männerfreundschaft und Körperbeherrschung lässt die Beine von alleine laufen. Die lästigen kleinen Härchen, die den Schleimauswurf der Lunge regeln und damit Raucher auf ihren Nikotinabusus aufmerksam machen, sind alle schon längst erfroren. Kleine sensible Scheißerchen. Sie haben nichts zu suchen, dort wo Männer die Götter herausfordern.
Die Route steht fest, es sind genau 10 km.
Ein Blick auf Rainers Gesicht offenbart Entschlossenheit und eine gewisse Unsterblichkeit. Es ist schön ihn als Freund zu haben.
Meine Spuren im Schnee verlaufen gerade, stur und ...
Was war das? Eine versteckte Tempoverschärfung? Rainer läuft jetzt knapp vor mir. Will er mir damit sagen, dass er der Schnellere ist? Mehr Mann als ich? Schmerzunempfindlicher? Das war bestimmt ein Versehen. Ich hole auf und gebe ihm durch einen kleinen Vorsprung meinerseits einen Hinweis, sich nicht mit Mächten anzulegen, die er niemals beherrschen kann. Aber Ignoranten-Rainer versteht ihn wohl nicht, denn er legt nach und spurtet fast. Es sind noch 4 km durch 30 cm hohen Schnee. Ich spreche mich kurz mit meinem Körper ab und ziehe davon. Er wird nicht folgen, denn für dieses Tempo ist er nicht geschaffen. Doch der Feind gibt nicht auf. Mit seiner Mütze in der Linken und hochrotem Kopf sucht er die Lücke zwischen mir und meinem Ego. Kain gegen Abel, Thompson gegen Hingsen und Rainer gegen mich. Er versucht es mit Tempowechseln und Beinstellen. Das kann kein Freund sein, er ist der Leibhaftige. Ich würde am liebsten weinen, doch Tränen machen schwach. Ich spüre meine Beine nicht mehr, meine Ohren sind taub. Was hab ich ihm denn getan? Sein Gesicht ist zu einer leblosen Maske des Zorns erstarrt. Es geht schier um Leben und Tod.
Jetzt liege ich in krampfgeschüttelter Embryonalstellung in meinem Bett und Unsterblichkeit, Männlichkeitsbeweise, Fußball und Freundschaft sind die wichtigsten Schöpfergeschenke, um vor Langeweile nicht zu sterben.
Tut mir leid Rainer, aber wenn es jemand wissen will, dann sage ich, dass ich gewonnen habe.

[Beitrag editiert von: wertherlebe am 03.04.2002 um 09:03]

 

Auch diese Geschichte hier hat mir gut gefallen.
Der witzige und zugleich nachdenklich stimmende Einblick in den fortwährenden Konkurrenzkampf inner Freundes- und Familienkreisen ist gut dargestellt.

Einzig die Smilies am Schluß stören mich etwas, die vorangegangene Geschichte mal miteinbezogen; zumal sie die angebrachte Tonart in den Beschreibungen letztendlich verstimmen lassen.


Gruß, Hendek

 

Kann mich nur anschließen. Auch mir hat die Geschichte gefallen, aber mach den dämlichen Smiley wech :D

Gruß, Frederik

 

Hallo, W.!
Deine KG hat mir sehr gut gefallen! Genau dieses Verhalten konnte ich in den vergangenen Jahren bei ein paar Sportlern in meinem Freundeskreis beobachten.

Grüße
Antonia
:thumbsup: :thumbsup:

 

Hi wertherlebe!

Auch ich finde die Geschichte sehr gut :thumbsup:

Mir gefallen vor allem folgende Stellen

...damit Raucher auf ihren Nikotinabusus aufmerksam...

...dort wo Männer die Götter herausfordern.

Ein Blick auf Rainers Gesicht offenbart Entschlossenheit und eine gewisse Unsterblichkeit. Es ist schön ihn als Freund zu haben.

Kain gegen Abel, Thompson gegen Hingsen und Rainer gegen mich.

Das kann kein Freund sein, er ist der Leibhaftige

Mach weiter so!

cu_christoph

 

Moin Wetherlebe.

Zuerst einmal hat mir die Geschichte richtig gut gefallen.
Konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Die -500°C irritieren mich ein wenig, wohl auch so gedacht, hmmh?
Und noch ein kleiner Tippfehler:

Ich hole auf und gebe ihm durch eine kleinen Vorsprung meinerseits einen Hinweis, sich nicht mit Mächten anzulegen, die er niemals beherrschen kann.
...durch einen...

Ich möchte Christoph's "schönen Stellen" eine Weitere hinzufügen, die ich besonders cool fand:

Mit seiner Mütze in der Linken und hochrotem Kopf sucht er die Lücke zwischen mir und meinem Ego. Kain gegen Abel, Thompson gegen Hingsen und Rainer gegen mich.

Freu mich auf weitere Geschichten von dir.

Lieben Gruß
Maya

 

Männlichkeitswahn, gepaart mit Gockelstolz... :D :D

Ich finde es gelungen.

Lord :D

 

Hallöchen!

Also zuerst muß ich sagen; ich bin ja eine weibliche Person... ähm... Und ich muß sagen, daß mir die Geschichte nicht so gefallen hat. Aber ich kann nicht begründen, warum eigentlich. Vermutlich fehlt mir das männliche Einfühlungsvermögen... :D Also; mir hat's nicht so gefallen. Von der Sprache her zwar in Ordnung - aber irgendwie konnte ich keine richtige Handlung entdecken... Und von Fußball halte ich ja sowieso nichts... :D

Gruß
stephy

 

Pfoaa, WAS für Männer...!!! :D

Da geh ich mal schnell wieder, denn wenn man als Frau über sie lacht (und das tu ich gerade), kränkt sie das am allermeisten in ihrem Stolz... :D

:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Liebe Grüße
Susi

[Beitrag editiert von: Häferl am 07.04.2002 um 01:27]

 

gefällt mir gut, nur die -500°C lenken bissl ab. willste nich doch lieber ne 50 draus machen?
liest sich bissl schwierig, passt aber!

 

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