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Radio Gaga

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12.04.2007
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Radio Gaga

Ladio Gaga’s vermacularly Henseln o’n’ Grætchen LØ.L​

“ Looja, Eye say.“
A unknown domestic

„Was bedeutet dieserhalb ein Name?
In der Liebe ist das einerlei.
Man verlangt nur, daß es eine Dame
Und von angenehmen Fleische sei.“
Ludwig Thoma, Gleichgültigkeit​


Als wir letztens über die unsichtbare und segensreiche Hand Brüderchens, der sonst so schön mit Schesterchen tanzet, redeten, entspannte sich fulgender Dispot:

»Wer wird Wirtschaftsminister?«
»Dar jatzige blaibt.«

»Ech!«, rief ich öbarrescht, schlockte und satzte nech ainar Peuse hinzo, war’s dann jatzt sai?
Die Entwurt öbarreschte nicht wirklich: »Dar könft’ge Eußanministar.«
Ebar dar Wastarwalla ist dach su, su zom straichaln söß, dechte ich and zoglaich, zum straichan aban …»Ech!«, rief ich non nuch öbarreschtar els vurdam, schlockte ain Wanigas mahr els fördarhin und lellte nor nuch: »Ryslar¿’ das Zogpfard eus,m Nurdan – dar Niedarsechse, dar nach dan Sex zu schwingan waiß!«

»Jewullja«, tynta’s mir antgagan, dann ich varahrte immar schun – ahar haimlich dann uffan - onsarn varahrtan Bondaspræsidantan. Haimlich, de viele Laute hintarm Daich – zo danan ich mich ainige Zait zæhlen dorfte – ihn ahar för ainan Witz euf zwai Bainan dann ainan raißandan Wolff gaheltan heban. War ebar die Richtlinjan dar Pulitik ziahn sull – traibt’s darwail mi’m Auru & Mr. Serkuzü.

Su stackte ich dann die Kebinattsliste in dan Raißwulf ond Luchar, om sie els Kunfatti im rhainischan Kernavel and els Lematte zo Waihnechtan notzbringand zo varwandan.

Elsu wird bawiesan, dess des notzlusaste nach nytzlich sain kynnte, wörde men as sinnvull ainsatzan.

Ond wær’s els Pepierschnippsal.

 

Fürsorglich will ich

dem geneigten Leser

einen Kommentar vorwegschieben, dass yberhaupt einer kömmt und es nicht zum Mainzer Karnval gerät mit seinem ewigen
„Drauße’ stäht koiner. –
Wolle’ mer’n rheinlasse’?“

Ursprynglich wollt’ ich dieses kleine Meisterwerk zur Verbesserung des Klanges der teutschen Sprache als SMS hier einstellen, was natyrlich zu einigem befremden gefyhrt hætte – bei acht und einem Viertel Teilstücken verstynd ich es.

Das kann man doch keinem zumuten!, sagte ich mir, und wollte es als ächt modernen Dialugg versuchen. Aber – ohweh – die Sundarzaichan machens ja selbst für Archæologen schwieriger als nötig:

„L@dy_Gaga: Als wir letztens über die unsichtbare und segensreiche Hand Brüderchens redeten, entspannte sich fulgender Dispot:

Hen_Ness: »Wer wird Wirtschaftsminister?«
Græt_Schœn: »Dar jatzige blaibt.«
Usw. usf.,

als ich bemerkte, dass es das schon gibt und ich ja weder Hegemann noch Frl., geschweige denn ein Doktorant bin, dass das nix fyr mich ist.

Also blieb nur die konservative, alte Spreche, Kanakensprak, Kreolisch oder Pidgin.

Groß ond schynas Wuchanande wönscht dar

Freatle

 

Lieber Friedel,

abgesehen davon, dass du dir offenbar beim Diktieren dieses Textes in ein Spracherkennungsprogramm die Nase zugehalten hast, sodass er gegen Ende hin nahezu unverständlich wird, vermag ich kein märchenhaftes Element in ihm zu entdecken.

Immer gern zu Diensten,

Berg

 

Lieber Freatle äh Friedel

Lady Gaga vermarktet Hänsel und Gretel, da konnte ich einfach nicht vorbeigehen, ohne mir diese Töne in originaler Lautschrift selbstredend anzuhören. Zwar ist sie bei mir als Klingelton durch Adele seit einiger Zeit verdrängt. Aber stets merke ich auf, wenn sie etwas neues schreit, es könnte ja sein, dass ein Stück mir mal wieder gefällt.

Den Dialekt las ich relativ leicht, Bajuwarisch oder Kölsch ist es anscheinend nicht und eine Zuordnung fand ich keine. Aber die Worte, diese Phonetik – entschuldige bitte, es soll keine Diskriminierung sein – trugen mir sehr schnell zur Erheiterung bei.

Ebar dar Wastarwalla ist dach su, su zom straichaln söß, dechte ich and zoglaich, zum straichan aban …»

Sind das Original-Gaga-Worte? Sie würden ihr gut anstehn. Trotz Pokerface lese ich kein Facebook und bin darum nicht so bewandert.

Hänsel und Gretel in Gaga-Manier zelebriert, ich sehe, sie ist vertraut mit höherer Politik, die unliebsame schriftliche Beschlüsse nach Gutdünken zu Konfetti verarbeitet.

Doch da sehe ich im Kommentar, ein Mainzer Karneval ist es nicht, der sich da abspielt. Na ja, natürlich nicht bei Ministern und Kanzlern in hybriden Formen.

Jetzt weiss ich es, Lady Gaga gehört fortan zur deutschen Bildungspolitik, ein Kontrast zu Sarkozy und dessen Angetrauten, die Europäische Union musikalisch untermauernd.

Danke dir für das heitere Lehrstück, dessen letzten Töne ich noch nicht ganz erfasse, aber die sich mir sicher noch erschliessen werden, wenn ich weiter darüber sinniere.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Na, da hätt ich mir den Prolog sparen können,

Ihr zwo,

aber,

lieber Berg,

Du scheinst mir ja ein richtiger ungläubiger Thomas zu sein, weder arbeite ich noch hab ich jemals mit Diktiergeräten gearbeitet, was mich nicht daran hindert, wegen einer krummen Nase (woher wohl?) zu näseln, was mich auch weiter gar nicht stört.
Im Internetcafé wäre aber Deine Idee der Knaller überhaupt. Probier ich mal aus!

Was Deine kolumbianische Eigenschaft betrifft, sei der Hinweis gegegeben, dass das Märchen diminutief zu Kunde, Bericht, Erzählung ist. Das Attribut des wundersamen, bei meiner Geschichte eigentlich wunder-vollen ist das Gerücht, dass zu Berlin regiert würde. Wären es Heilige daselsbt, ich gäbe zu, dass es eine Legende (nicht zu verwexeln mit Lengede seinerzeit) sei.

So bin ich eben, offen, aufrecht und gegen haushaltsnahe Beschäftigungen und sonstige Buttlerdienste!

Da lob ich mir doch Deine Reaktion,

lieber Anakreon,

heiter sein & lachen zu können. Mehr kann man unter der Rubrik eigentlich nicht verlangen. Da gibt's doch nix zu entschuldigen.

Zitat:
Ebar dar Wastarwalla ist dach su, su zom straichaln söß, dechte ich and zoglaich, zum straichan aban …»
Sind das Original-Gaga-Worte? Sie würden ihr gut anstehn.
Nein, ich denke mir, als tüpische Amerikanerin wüsste sie nicht mal, wer hinter Wastarwalla - es gibt übrigens ein irisches Volkslied, das nahezu so klingt vom Refrain her. Doch Deine Interpretation
Lady Gaga gehört fortan zur deutschen Bildungspolitik
könnte schon Realität sein.

Nun, was den Schluss betrifft, er mag sich bei Vertauschung der Selbstlaute von selbst erklären.

Gruß & Dank vom

Freatle

 

Lieber Friedrichard,

gewohnt hermetisch kommt deine Geschichte daher. Natürlich hast du sie mit einer Sprache gewürzt, mit einem Dialekt - ich würde nicken.

Warum schreibt man: "Bondaspræsidantan"? Was ich sagen will: Warum die komplizierte - nein, die verhexte - Sprache? Lachen konnte ich über das:

Man verlangt nur, daß es eine Dame
Und von angenehmen Fleische sei.“
http://www.fashion-und-lifestyle.de/wp-content/uploads/2010/10/lady-gaga-fleisch-kleid.jpg

Wär hätte gedacht, dass sich Gaga bei Thoma schlau macht, was Männer eigentlich wollen. =)

Schmunzeln musste ich über die Art, wie du deine Geschichte nicht geschrieben hast. Und witzig war auch das umgedrehte Fragezeichen. Dem Inhalt kann ich nichts Lustiges abgewinnen. Da vermischt du Pop, Politik, Pänschen und Pretel, zaubertrankgleich. Aber, lieber Friedrichard, Meister des Hirnknotens, ich muss zugeben, dass dies Werk kein Werk ist, sondern tatsächlich ein Stück Kunst. Bei Dalí - mir fällt jetzt auf die schnelle keiner ein, oder doch: Mat Mullican - muss man ja auch nicht immer alles verstehen, um zu wissen, dass das, was man sieht, liest oder hört (Philip Glass!!!) GENIAL ist.

Mit Interesse gelesen. Kein Cartoon, den man anschaut und sofort lacht, sondern ein Gemälde, das man betrachtet und sich dabei verliert.

Beste Grüße
markus.

 

Grüß Dich, markus,

mag die Geschichte

gewohnt hermetisch
daherkommen, in einem Dialekt ist sie so wenig als in einem Soziolekt (hier im Ruhrgebiet gibt's zwischen rheinischen und westfälischen - da spricht dann noch lang nicht der Sauerländer! - als Dialekten durch Zuwanderung diverse Soziolekte entstanden). Es ist schlicht Neuhochdeutsch mit vertauschten Buchstaben. So klingt unser Außenminister durch einfache Ersetzunh des e nun wie ein irischer Refrain, was ihn gleich angenehmer macht. Zudem ist der Euro doch derzeit einem Au -ru(h) näher als einer stabilen "Gemein"schaftswährung.
Wenn man das weiß kommt die Gegenfrage bei mir: was ist daran kompliziert, was nicht vorher desgleichen gewesen wäre?

Schön ist, dass Du schmunzeln konntest - vor allem über die Art und Weise, wie die Geschichte eben nicht geschrieben wurde. Ich melde vorsorglich Recht (oder Linke?) auf den Satz an

über die Art, wie du deine Geschichte nicht geschrieben hast.
Da wird man aber auch neugierig, wie Du das ganze angepackt hättest.
Und witzig war auch das umgedrehte Fragezeichen
und erst recht das Komma direkt darüber ...

Dem Inhalt kann ich nichts Lustiges abgewinnen.
Das merkt man, wenn man Tageszeitung liest, Politprogramme schaut oder hört u. a. Und dann der Schock
dass dies Werk kein Werk ist,
trockener Hals - doch dann Verlegenheit
sondern tatsächlich ein Stück Kunst.
mit einer abschließenden Bewertung ...

Ich dank Dir!

Gruß

Friedel

 

Wörds stahn in Xpedimente, ich wörds ins Buch der Empfahlten berufen.
Doch laider ist Homur de Name und kurz&gut der Tschaelensch diyser Rubrik.

»Ech!«, rief ich öbarrescht,
Alfons Hatler?(s.a. Christoph Maria Herbst in Der WiXXer, 2004)

Falszit:
Schönes Spiel mit Klang der Sprache aus 1000 und einem Popsong, Henseln o’n’ Grætchen meets Rock 'n' Roll, doch eben halt Fanfiction schrammelnd, ein Röslein aus westlicher Welle entsprang, so blybt mir auch nur e Schnippsel virtueller Konst, dem Hurz vergleichbar, nicht der Komik halber, aber ... henusode.

Grüesslichst,
dot

 

Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Bei "Radio Gaga" muss man doch an Fried... Freddy denken, aber auch bei dieser Geschichte ...
Also mal ehrlich, das Schwert, mit dem man den Friedrich'schen Sprachknoten durchhauen könnte, habe ich noch nicht gefunden.
Einer hier hat die Geschichte als hermetisch bezeichnet, also das trifft's.
Was soll ich noch sagen?
Spannend und irgendwie gruselig. Man möcht meinen seine Muttersprache zu kennen. Nix für ungut. Auch wenn ich es nicht blicke, oder mir gerade vielleicht auch nur der Nerv fehlt es zu blicken, oder wenn's halt wenigstens ohne Dialekt daherkäm. Sei's drum, ich hab mich mal getraut auf eine von Friedels Geschichten zu antworten. Yeah!

Viele Grüße

Mothman

 

Hallo Leute,

wu kymmt Ihr ell das Wages?, wäre ein korrekt gebildeter Satz in der verwendeten Kunstsprache, ich will sie einmal Tiutschiu nennen und gesprochen wird sie folgerichtig in Tiutschiulant, dessen politische Bezeichnung abgekürzt Beerde wäre, wobei die Umlautung des Verbes auch im nhd. schon veraltet wäre: so lebt denn das Alte im Jüngeren fort. Schön,

lieber dot,

dass es zu eigenen wohlgeformten Sätzen verführt.

Zitat:
»Ech!«, rief ich öbarrescht,
Alfons Hatler?(s.a. Christoph Maria Herbst in Der WiXXer, 2004)
Alfons Hatler kann ich nix mit anfangen, den Herbst haben wir vor der Tür, dass Du sogar seine - zugegeben recht hübschen, mögliche Stürme verdrängenden - Vornamen kennst, wird ihm schmeicheln, während ich den Hurz (incl. das ganze Leben sei ein lecker Mittagessen) durchaus kenne, stammen wir doch aus einem ähnlichen Umfeld - der eine, dickliche mit Abi und ich mit div. ordentlichen Aus- & Einbildungen ohne güldnen Boden.

Ja Mothmann,

einmal nich' aufjepasst un' schon isset passiert! Strafe muss sein: beuge Er mir Wastarwalla, steigere er ihm mir bis zum Elatief und zudem gebe Er Indikitaiv nebst Konjunktiefen wieder und das - wir wollen gnädig sein, wir können's ja auch nicht kontrollieren - satte einhundert Male.

Wie dem auch wird, Du hast Dich getraut und wirst zur Traudel geadelt. Das Schwert übrigens liegt beim großen Alexander in Babylon ...

Dank fürs Lesen & den Mot zum Mitblödeln!

Gruß

Friedel

 

Hmm... wenn ich den Text verstehen würde, wäre er bestimmt lustig.

Das mit dem Dialekt find ich eine lustige Idee, aber hier etwas zu überladen. Aber ich glaub das weißt Du und es war deine Absicht. :)

 

Das mit dem Dialekt find ich eine lustige Idee, ...

lieber Ab C,

aber, ich muss es immer wieder erwähnen, es ist gar kein Dialekt und ebenso sehr ein Soziolekt (der Satz in der entsprechenden Form: ... ebar, ich moss as immar wiedar arweehnen, as ist ger kain Dielakt ond abensu sahr ain Suziulakt, verständlich?), sondern Neuhochdeutsch in seiner schönsten Form, dem aufs notwendigste reduzierte unbetonte e. Somit sollte der gesamt Text selbst bei geringstem Talent zu knacken sein. Ich probier's mal bei meinen Nichten (fünf und acht Jahre alt), selbst den Wastarwalla werden die erkennen ... Was da überladen sein soll ... Naja, jeder trage des andern Last, der eine mit Fürmchan und der andere mit Varentwurtong.

Tschyss & danke fyrs Lasen + Kummantieran!

Groß

Freatle

 

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