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Quellennacht

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27.10.2015
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Quellennacht

Alles ist so ruhig hier und so dunkel. Bin ich tot? Mein Hinterkopf pocht rhythmisch und es erscheinen kleine Blitze auf meiner Netzhaut, wenn ich ihn zu schnell bewege. So lange ich Schmerz fühle, kann ich nicht tot sein.

Was ist passiert? Wir waren auf Peters Schiff, bis auf einmal der Sturm aufkam. Die Wellen waren höher als die Häuser in unserem Dorf und schlugen gegen das kleine Holzboot. Plötzlich stieß etwas gegen meinen Kopf und anscheinend fiel ich daraufhin ins Wasser. So tief kann das doch gar nicht sein. 20 Züge schaffe ich locker, bevor ich Luft holen muss.

Wie es wohl den Anderen geht? Der kleine John war das erste Mal mit uns auf See hinaus gefahren, er wird doch nicht...? Ach was, das ist Unsinn! John und den anderen geht es gut. Wahrscheinlich warten sie oben auf mich und starren wie die Ochsen ins Wasser, darauf wartend, dass ich auftauche. 4 Züge.

Erstmal muss ich hier rauskommen, wenn ich doch nur besser sehen könnte, und diese entsetzliche Kälte bringt mich schier um den Verstand. Es fühlt sich an wie damals, als wir im Winter Schlittschuh gefahren sind, der See unter uns einbrach und wir allesamt in das eiskalte Wasser fielen. Mein Vater hatte mich aus dem Wasser gezogen und nach Hause getragen, damit ich mich vor dem Kamin wärmen konnte. Woher wusste er eigentlich davon? Ich habe ihn nie danach gefragt, er war einfach da. Diesmal muss ich mich selber retten. Ich schaff das. 9 Züge.

Wenn nur der Druck auf meiner Lunge nicht wäre. Es fühlt sich an, als ob das Meer mich eigenhändig zerquetschen wolle. Ich darf nicht nachgeben! Wer sonst soll Lucas morgen zum Baseball bringen und wer der kleinen Emily ihre Gutenachtgeschichte erzählen? Ich muss es schaffen und ich werde es schaffen! Ein Zug nach dem Anderen, irgendwie werde ich schon wieder nach oben kommen. 14 Züge.

Bloß nicht nervös werden. Immer weiter. Im Grunde ist es wie damals, als wir bei den Wasserfällen tauchen waren, und Peter und Ich von der Strömung erfasst und nach unten gesogen wurden. Wir blieben so lange unter Wasser, dass die anderen bereits dachten, dass wir tot wären. Wir brachen jedoch kurze Zeit später mit hochroten Kopf und lachend aus den Fluten hervor. Verdammt, langsam muss ich doch auftauchen. 19 Züge.

Wie tief bin ich nach dem Sturz gesunken? Ich kann immer noch nicht die Wasseroberfläche erkennen. Was ist, wenn ich nicht mehr auftauche? Was ist, wenn ich nie wieder die frische Luft einatmen kann. Nie wieder Lucas und Emily in meinen Armen halten kann. Ich will noch einmal meine Frau sehen, ihr noch einmal sagen, dass ich sie liebe. Oh mein Gott. Ich glaube, ich schaffe es nicht. 25 Züge.

Wie lange kann ich noch dem Verlangen widerstehen den Mund aufzumachen und Luft zu holen? Meine Kleidung zieht mich hinunter, ich habe das Gefühl zu ersticken. Da, Ozean, nimm meine Jacke, ich brauche sie nicht mehr.

Nur einmal Luft holen. Nur einmal atmen. Eine Luftblase löst sich von meinen Lippen. Sie streift über mein Gesicht und schwebt hinter meinen Kopf hinweg. Mein Blick wird trübe.


Das Meer ist so ruhig heute Nacht und so dunkel.

 

Hallo Modriem,

willkommen im Forum :).
Ich bin auch noch nicht so lange da und ich weiß wie schwer die erste harte Kritik ist ;). Aber es bringt einem noch weniger alles schön zu reden.
Also lass dich von meiner Kritik nicht runterziehen!

Erstmal zu meinem Eindruck: Du beschreibst zwar, wie ein Kerl kurz vor dem Ertrinken ist, aber man wird als Leser kaum mitgerissen, es entsteht keine Spannung.
Allein dadurch, dass der Erzähler, während er kurz vorm Ertrinken ist, ständig abschweift und irgendwelche Geschichten erzählt, würde jede aufkommende Spannung schon unterdrückt werden. Du ziehst deine Sätze außerdem unnötigerweise in die Länge, z.B.:

Ich weiß nicht, wie lange ich noch dem Verlangen widerstehen kann den Mund aufzumachen und Luft zu holen.
Das "Ich weiß nicht" ist überflüssig.

Auch hier:

Wir waren auf Peters Schiff, bis auf einmal der Sturm aufkam. Die Wellen waren höher als die Häuser in unseren Dorf und schlugen gegen unser kleines Holzboot. Etwas ist gegen meinen Kopf geknallt und scheinbar bin ich daraufhin ins Wasser gefallen.

Da erzählst du einfach nur, was passiert ist. Man merkt überhaupt nicht, in was für einer Panik die Menschen auf dem Boot gewesen sein mussten. (Außerdem kleiner Rechtschreibfehler)

Ich könnte mir vorstellen, dass du recht kreativ bist, du schiebst viele kleine Geschichten dazwischen, aber zu so einer Situation passt das nicht so (außer die Hauptperson hat kurz vor dem Tod so eine Art Flashback, aber bis zum 14. Zug z.b. ist er ja noch nicht so erschöpft). Da wärs vielleicht passender mal eine Art Dialog zwischen verschiedenen Personen zu schreiben?

es erscheinen kleine Blitze auf meiner Netzhaut, wenn ich ihn zu schnell bewege

Hmm, das hört sich irgendwie seltsam an. Der Erzähler kann seine Augen ja selbst nicht sehen. Du meinst wahrscheinlich sowas wie "Pünktchen vor den Augen", oder?

Bin ich Tod?
kann ich nicht Tod sein.
-> "tot" statt "Tod".
Der kleine John war das erste Mal mit uns auf See hinaus gefahren, er wird doch nicht?
Da würde ich vor dem Fragezeichen "..." machen, ist ja ein unvollendeter Satz.

Vielleicht kann ich sie ja erschrecken, das wird ein Spaß.
Hört sich an, als wär er ein Kind^^. Aber er hat ja schon zwei Kinder...passt also irgendwie nicht so.

Kann sein, dass es noch mehr Rechtschreibfehler gibt ... die findet vielleicht ein anderer ;).

Lass dich nicht entmutigen ;)

Liebe Grüße
summits

 

Ok summits, ich nehme mir die Kritik zu Herzen :)
Das mit den Rechtschreibfehlern ist einfach unnötig und tut mir auch leid^^Da habe ich wohl zu hektisch gearbeitet.

Du meinst wahrscheinlich sowas wie "Pünktchen vor den Augen", oder?
ja, die meinte ich. Für die Blitze hatte ich mich entschieden, weil sie dramatischer klingen als die Punkte.

Hört sich an, als wär er ein Kind^^. Aber er hat ja schon zwei Kinder...passt also irgendwie nicht so.
In welchem Absatz unseres Grundgesetzes steht, dass man als Erwachsener kein Kind mehr sein darf? :P

Insgesamt soll ich die gesamte Story etwas hektischer und schneller gestalten. Da lässt sich was machen^^

Danke für deine Kritik :)
LG ~M

 

Hallo Modriem,

ich muss summits leider zustimmen, die Rechtschreibfehler und die Zeichensetzung lenken schon sehr ab. Das macht es zumindest mir echt schwer, mich auf den Inhalt einzulassen. Ich habe noch ein paar Beispiele:

Aber erstmal muss ich hier herauskommen, wenn ich doch nur meinen Arm besser bewegen könnte und diese entsetzliche Kälte.

Er versucht also, seinen Arm und die Kälte zu bewegen? Nein, natürlich nicht. Hier musst Du eine Trennung schaffen durch Semikolon, Gedankenstrich oder (m.E. am besten) Punkt.

19 Züge bereits verdammt.

Wer würden 19 bedauernswerte Züge verdammen? Auch hier ein Komma o.ä.

Da Ozean, nimm meine Jacke, ich brauche sie nicht mehr.

Hier Land, da Ozean? Besser mit Komma: "Da, Ozean, ..."

Auch sonst scheinst Du mit Komma & Co. ein wenig auf Kriegsfuß zu stehen. Du gibst den Duden als Dein aktuelles Buch an. Hat die aktuelle Ausgabe immer noch einen Abschnitt zur Zeichensetzung vorne drin, wie es zu meiner Schulzeit war? Wenn ja, dann sei er Dir ans Herz gelegt.

Das mit den Rechtschreibfehlern ist einfach unnötig und tut mir auch leid^^Da habe ich wohl zu hektisch gearbeitet.

Ich bin selbst erst ein paar Wochen hier im Forum, aber ich habe schnell gemerkt, dass so etwas hier nicht gern gesehen ist. Am besten jeden Text über Nacht liegen lassen und noch mal ordentlich durchkorrigieren, bevor Du ihn postet. Du siehst ja auch, was sonst herauskommt: Wir reden kaum darüber, was Du geschrieben hast, sondern hacken nur auf den formalen Fehlern herum...

Für mich wie gesagt ein Hindernis, mich inhaltlich mit dem Text zu beschäftigen. Was schade ist, weil ich auch selbst gerade an einem Text bastle, in dem ein Ich-Erzähler das Zeitliche segnet (allerdings in einem ganz anderen Setting). Das könnte ein interessanter Vergleich werden.

Grüße vom Holg...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Holg^^

Mit der stilistisch gesetzten Zeichensetzung habe ich noch so meine Probleme, fürchte ich.

Ich bin selbst erst ein paar Wochen hier im Forum, aber ich habe schnell gemerkt, dass so etwas hier nicht gern gesehen ist.
Wie gerne sind ReUploads in diesem Forum gesehen? Ich würde nämlich den Thread schließen und nochmal alles durcharbeiten.
LG ~M

Edit: Ich habe einige Verbesserungen vorgenommen

 

Liebe Modriem,

Deine Kurzgeschichte gefällt mir echt gut. Ich schreibe auch immer wieder gerne Geschichten mit Enden, die eigentlich keiner sich so wünscht. :-)

Von mir nur ein kleiner Verbesserungsvorschlag: Ich würde die "Züge" irgendwie einheitlicher gestalten. Bei den letzten beiden gibt es immer noch einen Nachspann, den ich eher vor die Zugziffer setzen würde.

Ansonsten tolle Geschichten über die letzten Minuten einer Ertrinkenden.

Liebe Grüße
Mae

 
Zuletzt bearbeitet:

Wenn du ohnehin überarbeiten willst, Modriem, will ich mich zum Inhalt jetzt gar nicht groß äußern, sondern dir noch ein paar sprachliche Unstimmigkeiten zeigen:

Etwas ist gegen meinen Kopf gestoßen und scheinbar bin ich daraufhin ins Wasser gefallen.
scheinbar ist hier das falsche Wort. Vermutlich meinst du anscheinend. Und weil sich dieser Fehler in beinahe jeder fünften Geschichte hier findet, zitiere ich einfach mal den Duden:

Mit anscheinend wird die Vermutung zum Ausdruck gebracht, dass etwas so ist, wie es erscheint. […] Das Adjektiv scheinbar hingegen besagt, dass etwas nur dem Schein nach, nicht aber in Wirklichkeit so ist, wie es sich darstellt.
Sind also tatsächlich zwei grundverschiedene Begriffe.

Wie es wohl den Anderen [anderen] geht?

Wie tief bin ich nach dem Sturz gefallen?
Ist auch nicht die ideale Wortwahl. Im Wasser fällt man ja nicht, da sinkt man.

Meine Kleidung zieht mich herunter,
Wieder ein falscher Begriff. Es kann ihn nur hinunter ziehen.

Willkommen hier, Modriem.

offshore

 

Hey Maedy,
Es freut mich, dass dir die Geschichte gefällt :)
Das mit den Zügen ist eine gute Idee, ich hoffe ich konnte sie umsetzen.

Moin Offshore,
Danke für deine Kritik und die Willkommensgrüße, ich werde versuchen den Text weiter zu verbessern, bis er wirklich gut ist und danach erst einen neuen beginnen. Es macht für mich keinen Sinn an zwei Texten gleichzeitig zu arbeiten.

LG
~M

 

Hallo Modriem

Man merkt durchaus, dass du gut schreiben kannst. Vom Stil her gefällt mir deine Geschichte ganz gut. Auch der Kontext, bzw. das Thema der Geschichte spricht mich an: Ein Schiffbrüchiger, welcher sich kurz vor dem Tod befindet. Mir gefällt auch das Motiv mit den Schwimmzügen, welches sich immer wieder wiederholt. Das gibt der Geschichte einen roten Faden und strukturiert sie.

Allerdings würde ich die Geschichte trotzdem nicht als gelungen bezeichnen, denn auf mich wirkt die Handlung nicht ganz stimmig. Die immer wieder eingeblendeten Erinnerungen wirken etwas aus dem Kontext gerissen und üben auf den Leser keinen grossen Effekt aus. Und auch insgesamt wirkt die ganze Stimmung etwas übertrieben und überdramatisiert. Während dem durchlesen sind bei mir keinerlei Emotionen aufgekommen. Dies hängt auch vor allem mit der Kürze der Geschichte zusammen. Wenn du willst, dass der Leser mit dem Protagonisten mitfühlt, musst du darauf achten, dass der Leser den Protagonisten kennenlernt. Der Tod eines wildfremden Menschen wirkt selten niederschmetternd.
Versuch doch, die Geschichte etwas auszuarbeiten und dem Leser mehr Informationen über die Hauptperson zu geben. Denn meiner Meinung nach hat deine Geschichte durchaus Potenzial:)

Gruss, lenk

 

Hallo Modriem,

Wie gerne sind ReUploads in diesem Forum gesehen? Ich würde nämlich den Thread schließen und nochmal alles durcharbeiten.

Ich glaube, es ist hier eher üblich, im Original-Thread weiterzuarbeiten und die ursprüngliche Geschichte zu editieren.

Grüße vom Holg...

 

Hey lenk^^
Danke für deine Kritik :)

Versuch doch, die Geschichte etwas auszuarbeiten und dem Leser mehr Informationen über die Hauptperson zu geben.
Inwiefern kann ich in dem kurzen Handlungsspielraum, also die Zeit unter Wasser, dir persönlich dem Protagonisten näher bringen? Es sind seine Gedanken und ich weiß nicht, ob es dann noch realistisch wäre.
Ansonsten freut es mich, dass dir mein Stil und der Grundaufbau der Geschichte gefällt :)

Hallo Holg,

Ich glaube, es ist hier eher üblich, im Original-Thread weiterzuarbeiten und die ursprüngliche Geschichte zu editieren.
Habe ich jetzt auch gemacht, trotzdem vielen Dank :)

LG
~M

 

Also ich finde, um auf deine erste Kritik einzugehen, dass der Spannungsbogen sehr wohl vorhanden war. Ich musste mich während des Lesens zügeln nicht kurz ans Ende zu springen um den Ausgang der Story zu erfahren. Also unter dem Gesichtspunkt "Spannung" gibt es von mir als Laien eine gute Kritik :)

 

Hi,
mich persönlich stören wenig Rechtschreibfehler nicht sehr, aber im Forum ist das ja tatsächlich überhaupt nicht gern gesehen...^^

In Deutschland ist Humor kein gern gesehener Gast.
Nein, im Ernst, so meinte ich das eigentlich nicht, für mich hat sich das nur so angehört, als wäre das etwas Unlogisches, was dem Autor unterlaufen ist und nicht ein Charakterzug der Person. Aber wenn du willst dass deine Hauptperson "kindisch" ist, kannst du das auch gern weiterausführen, als nur in einem einzigen Satz... ;)

Habs gerade nochmal angefangen zu lesen, das ist mir zuerst ins Auge gestochen:

Wie es wohl den Leuten geht?
Da würde ich eher sowas schreiben wie: Was wohl mit den anderen passiert ist? (Leute würde ich definitiv ersetzen, hört sich sonst eher so an als würde er allgemein von Leuten/Menschen sprechen)

Jedoch tauchten wir lachend und mit hochroten Kopf aus den Fluten auf. Verdammt, langsam muss ich doch auftauchen
Die "tauchen"-Wiederholung kannst du sicher umgehen... ;)

Ansonsten hat es mir diesmal schon deutlich besser gefallen als letztes Mal ;). Spannung hab ich zwar nicht wirklich empfunden, aber ich hatte sie ja auch schon einmal gelesen...alles in allem hat sich die Geschichte jedenfalls gut durchlesen lassen, das ist schonmal wichtig!

Liebe Grüße
summits

 

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