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Quadragesima

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12.12.2004
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Quadragesima

Zenturio Lucius Aquilla ließ sich die Stiefel binden.
„Na, Nubier, heute wirst du erleben, wie der römische Adler Wasser lässt“, grinste er und stieß den dunkelhäutigen Sklaven mit einer genagelten Sohle zur Seite. Beschwingt stand er auf und pfiff nach seinem Schreiber. Aus einem Meer von Bauplänen tauchte ein zarter Grieche auf.
„Les er mir die Nachrichten vor“, befahl er und kontrollierte den korrekten Sitz seines Waffengurtes.
„Herr, zuerst bittet Architekt Ventulus Murus um eine kurze Unterredung. Weiters kamen in der Nacht zwei Boten. Der eine direkt von der Staustufe aus den Bergen und verkündete, dass die Leute schwere Probleme haben das Wasser zu halten. Der andere berichtete, dass Präfekt Titus Lazius rechtzeitig eintreffen wird“, fistelte der Jüngling.
„Sehr gut, dann läuft ja alles nach Plan. Ich wünsche, dass zum Empfang des Präfekten alles vorbereitet ist. Mein Posten als Legat wartet!“, sagte der Zenturio und trat aus seinem Zelt.
„Murus, was gibt es?“
Mit scharfem Blick musterte er den dicklichen Architekten, der vor ihm stand und optisch mit dem gewaltigen Aquädukt in der Ferne zu verwachsen schien.
„Herr, die Maschine macht es nicht mehr lange.“ Aquilla zog seine Mundwinkel nach unten.
„Zur achten Stunde kommt der Präfekt. Ich will dieses Aquädukt in vollem Lichterglanz und einsatzbereit stehen sehen. Koste es, was es wolle“, sagte der Zenturio scharf.
„Ja, aber die Maschine läuft nun seit einer Woche auf höchster Leistung. Wir mussten sogar Sklaven aus den Küchen holen, um die Arbeit in Gang zu halten“, flüsterte Ventulus Murus und wischte sich den Schweiß von der Glatze.
„Werde ich mich persönlich darum kümmern müssen?“
„Herr, wenn es nicht zuviel Mühe macht, würde ich Euch die Lage gerne vor Ort erklären.“
Auf einen Wink dampfte ein vierrädriges Vehikel heran, das dem trojanischen Pferd alle Ehre gemacht hätte.
„Aufsitzen, Murus, es gibt kein Problem, dass das Imperium nicht lösen kann“, sagte Aquilla und kletterte an einer Leiter auf den Rücken des hölzernen Dampfwagens. Ächzend holperte das Gefährt aus dem Lager auf die Baustelle zu.
„Hört er das?“, fragte Aquilla im Gegenwind. Murus nickte.
„Das, mein Freund, ist die Kraft der neuen Zeit!“
Mit einem lauten Jauchzen schlug er seine Beine in die Flanken des hölzernen Dampfrosses, das aus dem kleinen Schornstein im After schwarze Wolken ausstieß.
Im Inneren ächzten und stöhnten die Heizer.
„Verstopfungen wie ein iberischer Ackergaul“, hustete Aquilla, dem ein Windstoß die Abgase ins Gesicht blies. Das Ungetüm pflügte sich den Weg durch den Schlamm der Baustelle und ratterte auf dem Aquädukt der Baumaschine zu.
Mit einem beherzten Sprung stieg er vor dem Monstrum von seinem Ross ab.
„Wie geht es der fetten Spinne?“, fragte er den zuständigen Ingenieur, der russverschmiert ein Ventil schloss.
„Sie ist tot, Zenturio“, antwortet er, bevor zwanzig gigantische, hölzerne Arme gleichzeitig den Dienst versagten. Ein leichter Luftzug blies unter Aquillas Waffenrock.
Die Baumaschine hockte wie eine schwarze Witwe am Ende des Brückenkopfes und ließ die Arbeitshebel hängen.
„Murus!“
„Herr?“
„Warum versagt dieses Ding dem Imperium die Arbeitskraft?“
„Herr, sie ist eine Woche ohne Pause gelaufen.“
„Na dann werden wir ihr wieder Beine machen“, brüllte der Zenturio und trat beherzt gegen den Dampfkessel.
„Wie weit noch?“
„40 Meter, Herr.“
„Müssen wohl auf Altbewährtes zurückgreifen, wie? Her mit den Sklaven“, sagte Aquilla, ohne den Steinhaufen vor der Maschine aus den Augen zu lassen. In langen Reihen wurden Arbeiter an ihm vorbei zum letzten Bauabschnitt getrieben.
„Herr, das Konstrukt ist noch sehr instabil. Wir werden viele Sklaven verlieren“, sagte Murus und linste verkniffen gegen die Sonne in das Gesicht des Zenturios.
„In wenigen Stunden kommt der Präfekt und die Laternen sind noch nicht bemalt“, kam es unmissverständlich zurück.
Scharen von Sklaven griffen Steine, platzierten sie, fügten sie mit Beton zusammen, stürzten ab und wurden durch weitere Scharen von Sklaven ersetzt. Meter um Meter, Leib um Leib schloss sich die offene Wunde des Aquäduktes im Stundentakt.
„Herr?“
„Ja!“
„Hier sind die Vorschläge für die Bemalung der Laternen“, murmelte Murus und hielt dem Zenturio ein paar Beispiele unter die Nase. Aquilla zeigte auf zwei nette Exemplare in rot und blau.
„Wo ist der Adler?“, fauchte er den Architekten an.
„Herr, der wird ganz zum Schluss aufgemalt, damit er stark und kräftig wirkt.“
Aquilla nickte zufrieden und sah weiter dem Sterben zu. Die Sonne hatte ihren Zenit überschritten und warf im Sinken ihre blutroten Strahlen auf die Baustelle.
„Herr, wir werden es nicht schaffen“, sagte der Ingenieur.
„Wo ist das Problem?“
„Die Maschine steht im Weg.“
Mit einem kurzen Zucken seiner Augenbraue signalisierte er seinen Legionären das Problem zu lösen. Eine halbe Stunde später krachte der Corpus des überforderten Gerätes hunderte Meter tief in ein ausgetrocknetes Bachbett.
Während die Sonne langsam hinter dem letzten Berggipfel verschwand, dachte Zenturio Aquilla das erste Mal daran, dass er bald selbst Steine schleppen würde.
„Herr, wir haben keine Sklaven mehr, aber wir sind fast fertig“, sagte Murus bitter. Aquilla streckte sein Kinn durch.
"Die Legionäre?"
"Wurden von Euch zum Einzug des Präfekten abkommandiert."
Ein Bote kam keuchend neben ihm zu liegen und stammelte: „Herr, der Präfekt ist da. Er verlangt nach euch und fragt, wo seine Laternen sind.“
Die Lippen des Zenturios wurden zu einem schmalen roten Schnitt in seinem Gesicht und er marschierte auf die letzten Steine zu.
„Murus, mitkommen!“, raunte er. Mit einer Kelle patzte er den Mörtel für die Spur des Wassers zurecht, während Murus ihm einen Quader nach dem anderen reichte. Sie schwitzten und keuchten in den zerrinnenden Minuten.
„Herr, was soll ich dem Präfekten sagen?“, fragte der wartende Bote unsicher.
„Gib er ihm zu essen und zu trinken. Ich komme gleich“, rief Aquilla und griff bis zu den Ellbogen in den Bottich mit nassem Beton.
Kurz bevor die letzten Sonnenstrahlen verschwanden setzte er den Schlussstein. Mit einem sanften Lächeln zwinkerte er Murus im Schein der frisch entzundenen Laternen zu. Dabei bemerkte er kaum, dass er bis zum Schaft seiner Stiefel in klarem Wasser stand, dass rasant stieg. Er blickte zum Brückenkopf neben dem Lager und auf die heranrasende Wasserwand, die sich ihnen donnernd aus den Bergen näherte, dass das Aquädukt bebte.
„So oder so werden die Schulkinder unsere Namen in der Schule lernen“, schloss er sein Leben, während der Präfekt bei gefüllten Haselmäusen und kandierten Schafsaugen die Macht des römischen Imperiums über die Naturgewalten beklatschte.

 
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So, eine kleine Fingerübung, die ich heute geschrieben habe. Keine Ahnung wie man das Subgenre nennen soll. Ich nenne es mal "Ancientpunk". :)
Hoffentlich kommt die Message klar rüber. *grübel*

Viel Spaß, LE

 
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Seid mir gegrüßt, gelehrter Lemus Erbius!

Da euer treuer Haussklave Privatus Messagus euren Befehlen gemäß sein Pferd beim Reiten zu Tode prügelte, erreichte mich euer Papyrus noch kurz vor dem Zubettgehen.
Nun, da ich euch nach der Wette mit der Pompeji-Geschichte noch etwas schulde, habe ich mein gemeinsamens Abendgebet mit den Priesterinnen des Venustempels verschoben und mir eure Schrift angesehen.

*Römer-Modus off*

Jep. Idee ganz nett und als Fingerübung ohne Anspruch auf Tieferes annehmbar.
Das die Charaktere auf so kleinem Terrain kein wirkliches Eigenleben entwickeln können, muss ich dir ja nicht erzählen.

Nur gegen Ende wurde es mir dann ein wenig zu albern. Wenn die Sklaven wie die Lemminge sterben, dann müssen da ja noch Heerscharen von Legionären/Aufsehern übrig sein, sonst hätte das Menschenmaterial schon längst Spartacus gespielt.

Herr, wir haben keine Sklaven mehr, aber wir sind fast fertig
:dozey:
"Captain, im Nachbarsytem Delta Irgendwas Prime ist gerade eine Sonne explodiert und hat Dreißig Milliarden Irgendwasianer getötet."
"Das ist ja schrecklich Data, mussten sie sehr leiden?"
"Nein, dafür reichten sie Spezialeffekte nicht aus."
"Dann ist ja gut. Computer, noch einen Earl Grey!"
Du verstehst? ;)

Kleinkram:

dass die Leute schwere Probleme haben das Wasser zu halten.
Da hilft dann nur Granufink:p. Den Witz hast du mit dem Adler schon verschossen.

Ächzend holperte das Gefährt aus dem Lager auf die Baustelle zu.
„Hört er das?“, fragte Aquilla im Gegenwind. Murus nickte.
„Das, mein Freund, ist die Kraft der neuen Zeit!“
Das Ächzen? :aua: Nun ja...

Dabei bemerkte er kaum, dass er bis zum Schaft seiner Stiefel in klarem Wasser stand, dass rasant stieg. Er blickte zum Brückenkopf neben dem Lager und auf die heranrasende Wasserwand, die sich ihnen aus den Bergen näherte.
Da fehlt die Akustik, Junge! Man kann ja schon mit der Klospülung Leute aufwecken...

während der Präfekt bei gefüllten Haselmäusen und kandierten Schafsaugen die Macht des römischen Imperiums über die Naturgewalten beklatschte.
Guter Schluss, aber haben die wirklich so was gefressen? Börks...:sick:

*Römer-Modus on*

Es ist wahrscheinlich keine Schrift, die einzug in die Hallen der Bibliothek von Alexandria finden wird, aber es ist schön zu wissen, dass auch in der Provinz Regnum Noricum ein Römer den Schreibgriffel zu führen weiß.

Ergebenste Grüße in das ferne Vindobona!

Euer Freund Omno Cratus

 
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Omnoboy, sei bedankt!
Jep, ich geb dir in jeder Hinsicht recht, bis auf das hier:

Nur gegen Ende wurde es mir dann ein wenig zu albern. Wenn die Sklaven wie die Lemminge sterben, dann müssen da ja noch Heerscharen von Legionären/Aufsehern übrig sein, sonst hätte das Menschenmaterial schon längst Spartacus gespielt.
Na die stehen schon blank poliert Spalier für den Präfekten. Sollte ich wohl noch irgendwo erwähnen.
Da hilft dann nur Granufink. Den Witz hast du mit dem Adler schon verschossen.
Solche Gags kann man nicht oft genug bringen. :D
"Captain, im Nachbarsytem Delta Irgendwas Prime ist gerade eine Sonne explodiert und hat Dreißig Milliarden Irgendwasianer getötet."
"Das ist ja schrecklich Data, mussten sie sehr leiden?"
"Nein, dafür reichten die Spezialeffekte nicht aus."
"Dann ist ja gut. Computer, noch einen Earl Grey!"
Du verstehst?
:lol: Kröte! :lol: Aber du hast vollkommen recht. Ich verstehe nur zu gut.
Da fehlt die Akustik, Junge! Man kann ja schon mit der Klospülung Leute aufwecken...
Ich sehe was du meinst. Wird gemacht.

@Ernährung: http://de.wikipedia.org/wiki/Esskultur_im_Römischen_Reich
Doch, doch, Mäuse waren sehr beliebt. Eine Art Fast Food des Altertums wenn man sie erwischt hat. Die Schafsaugen gelten auch heute noch in Teilen des Orients als Delikatesse.

Für etwaige andere Ungereimtheiten bitte ich um gnädige Nachsicht. Wie Omno richtig erkannt hat, liegt hier einiges im Dunkel der Geschichte (in jeder Bedeutung des Wortes) :D

Auf baldige Überarbeitung, LE

 

Hm,
ich fand die Geschichte leider enttäuschend. Das Szenario, dieser Ancient-Punk, gäbe eine Menge her, Ransmayr macht das in Die vergessene Welt so ähnlich, aber dann geht es nur darum, dass irgendwer ein Aquädukt baut, um wem zu imponieren. Und alles, was passiert, geschieht als Botenbericht.
Das was Omno sagt, trifft es gut mit dem "Wir haben kein Geld, um ihren Tod zu zeigen". Also als Geschichte, als sinnliches Erlebnis, ist die Nummer eine ziemliche Enttäuschung. Du kriegst die Bilder, die du in deinem Kopf hast, nicht in meinen rein. Weder das Aquädukt, noch die Sklaven. Am Anfang den Typ sieht man kurz und die Dampfmaschine auch so ein bisschen, aber dann verließen sie ihn. Zu wischi-waschi beschrieben, bleibt nix hängen.

Gruß
Quinn

 
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Danke Quinn für deinen Kommentar.
Recht konstruktiv ist er zwar nicht, dafür ehrlich. :) Schade, dass ich dich nicht erreicht habe.
Das Aquädukt wird nicht gebaut um wem zu imponieren, sondern damit der Zenturio Legat wird. Das ist eine Bewährungsprobe. Wird aber ganz am Anfang gesagt.

Zu wischi-waschi beschrieben, bleibt nix hängen.
Selber besser machen! :D
Das ist halt das Risiko, wenn man war Neues probiert und ich geb zu, dass so Sandalenstücke nicht jedermanns Sache sind. Was soll's, ab und zu schreibt man halt für den Papierkorb.

lg, LE

ps: Mir ist gerade eingefallen, das gerade dadurch, dass du für dich eine Prämisse gefunden hast, nämlich "aber dann geht es nur darum, dass irgendwer ein Aquädukt baut, um wem zu imponieren", schon Erfolg genug für mich ist.
Eine Geschichte bei der man die Prämisse erkennt und die nicht hängenbleibt, muss man auch mal zustande bringen. ;)

pps: Hui, das ist doch glatt mein 1000. Posting!!!! :bounce:

 

Hallo LE!

Hab ich doch glatt dein Geschichtchen bisher übersehen. :)
Fettes Sorry, aber die Geschichte hat mir überhaupt nicht gefallen. Um den Dolchstoß noch tiefer in deine Schriftstellerseele zu treiben, bin ich schon geneigt zu sagen, dass es (zumindest inhaltlich) das Schlechteste ist, was ich so von dir kenne. *schnell weglauf und aus der Ferne weiterruf*
Da meine Lateinkenntnisse eher beischeidener Natur sind, glaub ich dir einfach mal, dass dir diesbezüglich kein Klops unterlaufen ist und auch die Bezeichnungen stimmen. :)
Ein paar Anmerkungen:
-

Zenturio Lucius Aquilla ließ sich die Stiefel binden.
Der Einstieg ist mit das Beste in der Geschichte. Leider geht die dann meiner Meinung nach recht schnell baden.
-
„Na, Nubier, heute wirst du erleben, wie der römische Adler Wasser lässt“
Für meinen Geschmack klingt der Zenturio nicht überheblich genug. Das hier z.B. ist eher so ein Zwischending von kumpelhaft und überheblich. Zumindest empfinde ich das so.
-
stieß den dunkelhäutigen Sklaven mit einer genagelten Sohle zur Seite.
Man könnte sich jetzt auch vorstellen, wie der Zenturio eine Schuhsohle zur Hand nimmt und ... :)
-
„Les er mir die Nachrichten vor“
Kommt mir von Ton her zu harmlos vor. Außerdem muss da ein ! rein.
-
Der eine direkt von der Staustufe aus den Bergen und verkündete, dass die Leute schwere Probleme haben das Wasser zu halten.
Nicht nur, dass das (unfreiwillig?) komisch ist, ich glaube, auch grammatikalisch stimmt da was nicht.
-
und optisch mit dem gewaltigen Aquädukt in der Ferne zu verwachsen schien.
mE: optisch ... verwachsen war. Vll auch umformulieren?
-
„Herr, die Maschine macht es nicht mehr lange.“
Vll durchgängig den Titel Zenturio verwenden?
-
Auf einen Wink dampfte ein vierrädriges Vehikel heran, das dem trojanischen Pferd alle Ehre gemacht hätte.
Vergleich finde ich nicht so schön, weil ich mir ein troj. Pferdevehikel schlecht vorstellen kann. Außerdem präsentiert er sich ja in dem Ding und versteckt sich nicht, oder? Auch im symbolischen Sinne des Pferdes passt das mE nicht.
-
Mit einem beherzten Sprung stieg er vor dem Monstrum von seinem Ross ab.
Hier stimmt glaub ich auch etwas nicht.
-
Scharen von Sklaven griffen Steine, platzierten sie, fügten sie mit Beton zusammen, stürzten ab und wurden durch weitere Scharen von Sklaven ersetzt.
Heftiger Umschnitt von dem vorherigen auf diesen Absatz. Und so bereitwillig eine Masse an Sklaven opfern? Und die Sklaven machen keinen Pieps dabei?
-
Er blickte zum Brückenkopf neben dem Lager und auf die heranrasende Wasserwand, die sich ihnen donnernd aus den Bergen näherte, dass das Aquädukt bebte.
An dem Satz stimmt glaube ich auch etwas nicht. Vll erbebte oder so dass?
- Das Ende mit der Wasserwand usw... Nun gut, finde ich nicht so pralle, eher reichtlich albern. Der Zenturio ist eine ganz schöne Hohlbirne. :)

Wie gesagt, konnte mich nicht wirklich erreichen. Es kommt z.B. auch zu kurz, dass es sich bei der Geschichte um eine Alternativweltgeschichte handelt. Man hat zwar die Dampfmaschinen, aber gut, da könnte man auch denken, die findigen Römer könnten sowas tatsächlich gehabt haben. Der ein oder andere, der ansonsten für Geschichte nichts übrig hat oder so. :) Damit für mich auch zu wenig SF-mäßiges drin für eine angedachte SF-Story.

Beste Grüße

Nothlia

 

Ave Lemus,

"Les er mir die Nachrichten vor", befahl er
:) Ich liebe das!
Mit scharfem Blick musterte er den dicklichen Architekten, der vor ihm stand und optisch mit dem gewaltigen Aquädukt in der Ferne zu verwachsen schien.
Ich habe nicht die geringste Idee, was Du damit sagen willst.
Das Ungetüm pflügte sich den Weg durch den Schlamm der Baustelle und ratterte auf dem Aquädukt der Baumaschine zu.
"auf dem Aquädukt der Baumaschine zu"? Heißt das, dass sie oben auf einer Wasserleitung entlangfahren auf so ne Art Steampunk-Bagger zu??
der rußverschmiert ein Ventil schloss.
Sind ja Römer, keine Russen ;)

Joha, recht nett. Du hast Deinen Stil gefunden, wenn ich das mal so sagen darf. Aber entweder sind mir meine Spinnenkräfte abhandengekommen, oder ich steige einfach so nicht dahinter, was da genau passiert: Die Typen bauen ein Gigantoaquädukt mit einem Adlerauslass am Ende? Und ersaufen darin? Wieso? Hat da jemand zu früh das Wasser angestellt.

Hab Nachsicht, ich hatte ne 5 in Latein.

Ansonsten ein ausbaufähiges Stück Geschichte.

Der Naut

 

Hallo LE!

Also, für eine Fingerübung gut gelungen, allerdings wirkt der Text eher wie ein Monty Python-Sketch als eine Kurzgeschichte. Gut geschrieben ist er schon und recht amüsant dazu. Aber es fehlt irgendwie, tja, wie soll man's sagen, der letzte Pep, die Nachhaltigkeit. Vielleicht liegt es daran, dass die Dampftechnologie hier eigentlich nur schmückendes Beiwerk ist, aber nicht wirklich eine wichtige Rolle spielt. Ein Gedankenspiel darüber, was die Römer mit Dampfmaschinen angestellt hätten, ist durchaus interessant, denn man kann ja annehmen, dass eine solche Technologie die römische Gesellschaft einigermaßen revolutioniert hätte.
Du deutest zwar an, dass die Dampfmaschine anstelle von Sklaven eingesetzt wird, aber grundsätzliche Änderungen, wie z.B. Abschaffung der Sklaverei o.Ä. gibt es nicht.
Ich würde mal sagen: da könnte man eigentlich mehr draus machen.

Ach ja, zu albern fand ich die Stellen mit dem 'Wasser lassen/halten', gerade weil Dein Humor an diesen anderen Stellen viel raffinierter ist:

„In wenigen Stunden kommt der Präfekt und die Laternen sind noch nicht bemalt“, kam es unmissverständlich zurück.
[...]
„Hier sind die Vorschläge für die Bemalung der Laternen“, murmelte Murus und hielt dem Zenturio ein paar Beispiele unter die Nase. Aquilla zeigte auf zwei nette Exemplare in rot und blau.
„Wo ist der Adler?“, fauchte er den Architekten an.
„Herr, der wird ganz zum Schluss aufgemalt, damit er stark und kräftig wirkt.“
Aquilla nickte zufrieden und sah weiter dem Sterben zu.
und
während der Präfekt bei gefüllten Haselmäusen

Grüße
Christian

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Leute!

Ich danke für eure aufworternden Munde, äh, aufmunternden Worte und ja, ihr habt mit allem Recht. Hab mir das Teil jetzt nochmals durchgelesen und es ist wirklich sehr "nackig". Was wahrscheinlich an meiner persönlichen Einschränkung unter 1000 Worte lag.

Aber gut, eine Erfahrung mehr und besser mal für den Papierkorb geschrieben als gar nix zustande gebracht.Dann frisch ans Werk zu neuen Ufern und um mal mit Nautens Worten zu sprechen: " ... hat ja auch seinen guten Grund, warum ich den Text den Leuten hier vorwerfe ..." :D

Breiten wir also gnädig den Mantel des Schweigens über dieses Geschreibe.

Mit Dank euer Flo

 

Nee, keineswegs Mäntel ausbreiten. Das Ding ist ausbaufähig, oder zumindest das Subgenre. Ancientpunk gibts viel zu wenig. Etwas mehr Punk hätte es aber sein dürfen. Alternativhistorie mit Römern ist immer spaßig, weil jeder Ben Hur und Quo Vadis gesehen hat und das in einem neuen Zusammenhang automatisch interessant ist. Die Story ist hier halt etwas dünn. Daher: Ansatz passt, jetzt weitertreiben!

 

Hi LE,

na ja, schön geschrieben, aber wieder da aufgehört, wo die Story anfangen sollte. Was interessieren mich Zenturio und Präfekt? Ich will was über Nutzung und Erfindung und die damit einhergehenden Geschichten wissen! So ist mir das viel zu konservativ.
Übrigens: ist der Name Aquilla ein Witz? Im Spanischen ist aquillar nämlich das Wort für „mieten“.
Gruß aus dem „Im Viertelfinale ist immer Schluss“ Land an des Halb-Europameisterschafts-Gastgeber-Land
Proxi

 

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