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QR - Schnelle Antwort

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04.01.2016
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QR - Schnelle Antwort

Die interstellare Raumsonde Voyager 1 hätte ein Zufall sein können. Die ihr nachfolgende Voyager 2 war dann die sichere Bestimmung. Wie sie davon Kenntnis nahmen, daß ein zweites, künstlich erschaffenes Objekt im Spätsommer des Jahres 2015 das Sonnensystem verließ und lautlos in den interstellaren Weltraum eintrat, werden wir wohl erst in fernen Dekaden erlernen. Fest steht nur, daß der Eintritt eines planmäßig erbauten Flugkörpers in die Heliopause jenes Signal für die Lichtjahre entfernten und doch so viel höher entwickelten Zivilisationen in den unermesslichen Weiten des Weltalls auslöste, dass eine logisch denkende Lebensform in der Galaxie Milchstraße auf einem kleinen Planeten in der Umlaufbahn eines Sterns, den diese möglicher-
weise vernunftbegabte Spezies „Sonne“ nannte, vielleicht die nächste Evolutionsstufe erklommen hatte.

Distanzen im Weltall sind riesig. Die Abstände zwischen den Sternsystemen sind gigantisch, viel zu groß, als daß massereiche Raumschiffe sie innerhalb der kurzen Lebensspanne eines höher entwickelten Organismus durchqueren könnten. Das liegt daran, dass normale Materie sich immer mit Geschwindigkeiten unterhalb der des Lichts fortbewegen muss. Doch schon Anfang 2017 beobachtete SOHO, ein drei-Achs-stabilisierter, modular aufgebauter Forschungssatellit, der permanent auf die Sonne ausgerichtet ist, außergewöhnliche Aktivitäten auf der Oberfläche unseres Zentralgestirns. Über seine High-Gain-Antenne sendete die Beobachtungssonde scheinbar irreguläre Daten und Bilder hinab zur Erde, wo sie von den Parabolantennen des Deep Space Networks empfangen wurden. Grundsätzlich scheint das Universum ja nach dem Prinzip von Yin und Yang geordnet: Hell und dunkel, kalt und heiss, Plus und Minus, Materie und Antimaterie.
Tachyonen sind superluminare Teilchen, die sich stets schneller als Licht bewegen müssen. Nichts und niemand kann sie unter die Lichtgeschwindigkeit abbremsen, weshalb Tachyonen bislang für uns Menschen auch nur in mathematisch physikalischen Theoremen existent sind. Und doch sollten sie der Schlüssel sein, ein vollkommen unsichtbarer Schlüssel, ein Schlüssel ohne jegliche Masse, genauso wie die Ursache für Sonnenflecken bis dato Magnetfelder waren, die in der Nähe von solaren Eruptionen auftraten.
Jene Sonnenflecken aber, die man auf den Aufnahmen von SOHO erkennen konnte, waren zahlreich, wenngleich ihre hohe Anzahl durch ihre sehr geringe Größe nicht wirklich beunruhigend für die Astronomen waren. Was aber jeden, wirklich jeden Wissenschaftler, der diese zunächst geheimgehaltenen Bilder von der Oberfläche unseres Heimatsterns zu sehen bekam, absolut fassungslos machte, waren ihr regelmäßiges Auftreten und ihre klar definierten, geometrischen Formen. Kennen Sie QR-Codes? Die sind heutzutage der digitale Fingerabdruck auf jeder Eintrittskarte, jedem Flugticket. Man kann sie sogar aufs Smartphone laden und braucht dann keinen Ausdruck auf Papier mehr. Die Buchstaben QR stehen dabei für Quick Response. Wenn man in diesem Zusammenhang in interstellaren Dimensionen denkt, sind anderthalb irdische Jahre wirklich eine sehr, sehr schnelle Antwort.

Zufall oder Bestimmung? Die Einschulung ihrer Tochter war am Vormittag gewesen. Deshalb hatte die Solarphysikerin Barbara Boyle ihre Tagschicht mit einem männlichen Kollegen getauscht. Nun saß sie kurz vor Mitternacht alleine im Halbdunkel des Kontrollzentrums vor den Bildschirmen des Deep Space Networks, während ihre Mutter auf die schlafende Enkelin aufpasste. Warum es ausgerechnet die Augen einer alleinerziehenden Mutter waren, die jene Bilder zum ersten Mal sahen, welche ohne Zweifel bestätigen sollten, dass wir nicht alleine im Universum sind? Zufall oder Bestimmung? Zunächst hielt sie die fast rechtwinklig aufgetretenen, sehr kleinen Sonnenflecke für eine fehlerhafte Verschiebung von Bildpixeln. Sowas kam häufiger vor. Seltsam war nur, dass alle Flecken symmetrische Ecken aufwiesen. Konnte das sein? Ein solcher Zufall war eigentlich höchst unwahrscheinlich. Barbara Boyle ließ die Bilder automatisch durch ein Analyse-Programm laufen. Nach ein paar Sekunden kam die beunruhigende Diagnose: Es lagen keinerlei wie auch immer gearteten Bildfehler vor! Was da auf dem Monitor vor ihre Augen flimmerte, konnte eigentlich in dieser Form nicht existieren. Unscharf betrachtet sahen diese Sonnenflecken fast wie regelmäßige Muster aus. Was passierte da auf der Oberfläche unseres Zentralsterns? Barbara Boyle überlegte, was sie als Nächstes tun sollte. Jedes Bild, das SOHO hinab zur Erde sandte, wurde automatisch gespeichert. Sollten sich diese seltsamen Sonnenflecken im nächsten Moment also wieder in Luft auflösen, was im Vakuum des Weltraums wohl eher unwahrscheinlich war, gäbe es zumindest auf mehreren Festplatten digitale Beweise für deren kurzzeitige Existenz. Doch die seltsamen Muster von kleinen Sonnenflecken verschwanden nicht.
Ganz im Gegenteil, sie schienen sich sogar sekündlich minimal zu verändern. Verunsichert machte Barbara Boyle eine Ausschnittsvergrößerung. War sie einfach nur fasziniert oder erschrak sie? Was da vor ihren Augen flimmerte, war einfach unfassbar. Konnte dieses Phänomen auf der Oberfläche unserer Sonne wirklich einen natürlichen Ursprung haben? Psychologen beschäftigen sich schon seit Langem mit der Frage, welche Reaktionen Menschen zeigen würden, wenn sie das erste Mal Kontakt zu Ausserirdischen bekämen.
Die Menschheit war sich zunehmend darüber im Klaren, dass es in den unermesslichen Weiten unserer Galaxis eine sehr große Anzahl potentiell habitabler Planeten gab. Fast täglich wurden neue entdeckt und wenn dies schon für unsere Milchstrasse galt, wie sah es dann erst mit den 100 bis 200 Milliarden Galaxien in den unermesslichen Weiten des Kosmos aus? Barbara Boyles Puls war deutlich erhöht. Eine Vielzahl von Gedanken schossen ihr gleichzeitig durch den Kopf: Welche Ursachen konnte dieses Phänomen haben?
War es nicht doch nur ein simpler Fehler in der Übertragungskette? Zunächst markierte sie den Zeitpunkt auf der Zeitachse, an dem sie die ungewöhnlichen Sonnenflecken das erste Mal bemerkt hatte. Vielleicht war ja schon vorher irgendetwas Außergewöhnliches passiert, das ihr entgangen war. Allem Anschein nach zeigten die kleinen Sonnenflecken regelmäßige Strukturen: Hell - dunkel, Plus - Minus, Nullen und Einsen…, war das etwa ein digitales Signal? „Mein Gott…!“, hallte es in Barbara Boyle´s Kopf: „Ist das etwa eine Botschaft?“

Zugegeben, von außen betrachtet, ist das menschliche Gehirn nicht besonders spektakulär. Geformt wie eine aufgeblasene, knapp drei Pfund schwere Walnuss, ist es in seiner Konsistenz einem weich gekochten Frühstücksei nicht unähnlich. In ihm verbirgt sich jedoch ohne Zweifel der erstaunlichste Mechanismus,
den das gesamte, uns bekannte Universum bislang hervorgebracht hat. Einhundert Milliarden verschalteter Nervenzellen funken darin mit bis zu einer halben Trillion neuronaler Verbindungen. Diese ungeheure Anzahl in einem einzigen, menschlichen Gehirn, entspricht der vergleichbaren Menge aller Pflanzenblätter im Dschungel des Amazonas oder aller Sterne in unserer Galaxie. Leider hat die Evolution das menschliche Gehirn nicht zum Begreifen des Universums konstruiert. Ursprünglich sollten es nur unsere Chancen für ein Überleben auf diesem Planeten erhöhen, weshalb wir die Welt auch nicht »objektiv« erleben, sondern nur »subjektiv« ein Bild von ihr in unsere Köpfe projizieren. Der Bildausschnitt dieses Kopfkinos ist winzig, nur auf unsere primären, biologischen Bedürfnisse ausgelegt. Alle unsere Informationen sind äußerst lückenhaft, stets grob vereinfacht. Die Realität bleibt stets eine Theorie in mathematischen Symbolen, die anhand von wissenschaftlichen Daten ständig neu interpretiert werden muss und durch die evolutionär beschränkten Sinne des Menschen nur äußerst begrenzt wahrgenommen werden kann. Barbara Boyle ging es in diesem Fall nicht anders. Mit zunehmender Fassungslosigkeit betrachtete sie die regelmäßig wabernden Flecken auf der Sonnenoberfläche mit den nahezu linearen Strukturen und je länger dieses Schauspiel auf ihre Netzhaut einwirkte, umso klarer wurde ihr die Tragweite dieser signalähnlichen Anomalien. Gleichzeitig erfasste sie ein beinah wärmendes Gefühl: Wir sind nicht allein.

Wir waren nie allein. Nach ein paar Sekunden, in denen Barbara Boyle sehr intensiv an ihre sechsjährige Tochter denken musste, die in ihren Träumen gerade die aufregenden Erlebnisse ihres ersten Schultags verarbeitete, drückte sie auf den Kommunikationsbutton. Umgehend wurde eine Verbindung zur Leitzentrale aufgebaut.

„Ja bitte…“, meldete sich Chief Commander Harris.

Barbara Boyle atmete noch einmal tief durch. Dennoch klang ihre Stimme irgendwie rau und belegt.

„Barbara Boyle hier… von der SOHO Supervision.
Ich glaube, wir haben da was auf dem Schirm.
Das sollten sie sich umgehend mal selbst ansehen!“

Die Welt ist nur eine Projektion in unserem Kopf. Bei der Geburt wird der Projektor eingeschaltet.
Prall gefüllt beginnt sich die abrollende Spule der Zukunft langsam zu drehen und schnell rotierend nimmt die Spule der Vergangenheit die ersten Windungen unseres Lebensfilms auf. Zu Beginn der Vorstellung ist die Projektion noch unscharf und recht flüchtig. Mit den Jahren lernen wir aber recht schnell, die Sinneseindrücke besser zu fokussieren. Eigentlich gibt es während der gesamten Vorführung unseres Lebensfilms immer nur das flüchtige Bild der Gegenwart im Bildfenster unseres Kopfprojektors. Doch statt die Wahrnehmung unserer Sinne auf den gegenwärtigen Augenblick zu fokussieren, kreisen unsere Gedanken beständig um die Spulen der Zukunft und der Vergangenheit: Wie mag unsere Geschichte wohl weiter gehen? Was haben wir nicht schon alles verpasst? Kriegen wir noch eine zweite Chance? Leben ist das, was den meisten Menschen passiert, während sie eifrig damit beschäftigt sind, über Vergangenes nachzugrübeln und Pläne für die Zukunft zu machen. Chief Commander Harris stürmte heran. Sofort befand sich Barbara Boyle in der Rolle der Untergebenen. Haben sie dieses gemacht? Haben sie jenes kontrolliert? Gehetzt kamen die Fragen des Vorgesetzten. Doch schon nach wenigen Minuten war es aber mehr als offensichtlich, dass auch ihr Vorgesetzter von dem, was er da auf den SOHO Kontrollmonitoren sehen konnte, vollkommen überfordert war. Seine Pupillen weiteten sich, sein Atem ging stoßweise und auf seinen irisch hellen Wangen zeigten sich rötliche Hautirritationen. Barbara Boyle hatte keine Fehler gemacht. Daran konnte auch Chief Kommander Harris schon bald keinen Zweifel mehr haben. Fast unmerklich huschte ein Lächeln über Barbara Boyles Gesicht. Was hatte man sich nicht alles ausgedacht. Riesige Raumschiffe hatten in Katastrophenfilmen die Sonne verfinstert, hatten dunkle Schatten über die Metropolen rund um den Globus geworfen, um diese danach gnadenlos in Schutt und Asche zu legen. Schon immer hatte Barbara Boyle solche Science Fiktion Szenarien belächelt, war schon früh zu der Überzeugung gelangt, dass wenn Ausserirdische das Wissen und die technischen Voraussetzungen entwickelt hatten, um die ungeheuren Distanzen im Universum zu überwinden, sie es definitiv nicht mehr nötig hätten, andere Planeten zu unterjochen. Das waren alles nur menschliche Urängste, inspiriert durch die eigene, humane Fehlerhaftigkeit. Und was war passiert?
ET hatte wohl angefangen, zur Erde zu telefonieren. Wie er das tat, würde die Menschheit wohl erst in ferner Zukunft erfahren, allein, da war das untrügliche Gefühl, dass dieses Phänomen auf der Oberfläche unseres Zentralgestirns einen irgendwie gearteten, nicht natürlichen Ursprung haben mußte. Seit mehr als vier Milliarden Jahre war unsere Sonne den Gesetzen der Physik unterworfen. Das hatte sich nun offenbar geändert.

„All das…“, stieß Commander Harris hervor, „unterliegt ab jetzt der höchsten Geheimhaltungsstufe!“

Barbara Boyle überlegte. Warum sollte dem so sein? Was gab es jetzt noch zu verheimlichen?
Die junge Mutter ließ sich jedoch nichts anmerken, nickte nur dienstbeflissen und unterdrückte das spontane Verlangen, gleichgültig mit den Schultern zu zucken. Sollte ihr Vorgesetzter doch über alles Weitere entscheiden. Das war ab jetzt alles sowieso nur noch Politik und die hatte bislang noch nie wirklich Großes bewirkt, denn in der Geschichte der Menschheit war der bestimmende Faktor für das Erklimmen höherer, kultureller Stufen stets die zur Verfügung stehende Energie. Erst durch die Erfindung der Dampfmaschine schnellte z.B. die Mobilität einer einzelnen Person auf ein Vielfaches in die Höhe. Heute halten wir es für selbstverständlich, daß unserer Automobile von Motoren mit mehr als 200 PS angetrieben werden, genau wie der betagte, fast drei Tonnen schwere Chevrolet Tahoe, mit dem Barbara Boyle von der Nachtschicht im Deep Space Networkauf der Interstate 40 zurück nach Barstow fuhr. Die Sonne war noch nicht über dem Horizont, aber der Himmel über der Mojave-Wüste war bereits ein spektakuläres Farbenspiel aus feuerroten Schleierwolken über der Bergkette bis hin zur tiefblauen Unendlichkeit des Nachthimmels in Richtung Pazifik.Die Solarastronomin konnte es immer noch nicht fassen. Hatte sich die Welt in den letzten Stunden tatsächlich grundlegend geändert? Sie hielt das Lenkrad mit beiden Händen, atmete erneut tief durch und dachte nach. Noch war die Luft außerhalb des klimatisierten Fahrzeugs am Fuße des Calico Gebirgskamms empfindlich kühl. Doch im Laufe des Tages würden die Temperaturen schnell ins Extreme steigen. Die globale Erderwärmung zeigte auch hier ihre dramatischen Folgen. Über 7 Milliarden Menschen waren einfach zu viel für diesen Planeten. Der Sieg der Menschheit war so total, dass er nun drohte, alle humanoiden Lebewesen auf der Erde unweigerlich auszulöschen. Bedauerlicherweise gab es für globale Sünden keine Beichte. Die Evolution gewährt keine Absolution und nach drei "Ave Maria" wächst leider nicht der komplett abgeholzte Amazonas-Dschungel nach. Wie alle Menschen trug auch Barbara Boyle die Gene ihrer Vorfahren in sich.
Nur als aggressive Verteidiger ihrer Äcker und Herden bei gleichzeitig hoher Vermehrungsrate hatten unsere Vorfahren eine gute Überlebenschance. Diese über Jahrtausende entwickelte, clevere Strategie verkehrte sich nun ins tödliche Gegenteil. Seit mehr als drei Jahrzehnten zwang die schier übermächtige Anzahl von Menschen auf Erden nicht mehr wie alle Generationen zuvor von den regenerativen Zinsen der Biosphäre zu leben. Annähernd 8 Milliarden Exemplare der Gattung Homo sapiens waren nun gezwungen, das Kapital selbst anzugreifen. Dabei rottete sie aber nicht nur Millionen anderer Tier- und Pflanzenarten, sondern in letzter Konsequenz auch sich selber aus. Der schwere SUV rollte die Auffahrt zum Reihenhaus hinauf und Barbara Boyle beschlich ein seltsames Gefühl: Hatte nun ein neues Zeitalter begonnen? Eine Geheimhaltung, wie sie Chief Commander Harris vorschwebte, würde nicht lange vorhalten, dazu war die Sonne ein viel zu interessantes und gut überwachtes Objekt. Selbst Hobbyastronomen mit entsprechender Ausrüstung würden über kurz oder lang die Anomalie auf der Oberfläche unserer Sonne entdecken. Die Welt, in der ihre Tochter aufwuchs, würde schon bald mit der Erkenntnis leben müssen, dass es da draussen im Weltall Lebewesen gab, die uns technisch etliche Jahrhunderte voraus waren. Wenn diese überlegene Intelligenz uns etwas mitzuteilen hatte, was konnte das sein? In welcher Sprache würden sie mit uns kommunizieren?
Barbara Boyle stieg aus dem Wagen, nahm einen tiefen Atemzug. Noch war die Morgenluft kühl und klar.
In diesem Moment begriff sie, dass die Erde unser perfektes Raumschiff ist. Noch für sehr lange Zeit würde es das Einzige bleiben, dass der Menschheit im unendlich scheinenden Kosmos zur Verfügung stand. Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Vielleicht konnten die Menschen unter der Anleitung durch diese Zeichen auf der Sonne den endgültigen Kollaps noch verhindern, statt eine unrealistische Evakuierung zu anderen viel zu weit entfernten Planeten in Erwägung zu ziehen. Das Universum würde es nicht zulassen, dass die Menschheit wie Camper nach dem Urlaub den zugewiesenen Lagerplatz total verwüstet und lebensfeindlich kontaminiert zurücklassen. Barbara Boyle ging auf die Haustür zu. Leise Hoffnung keimte in ihr auf. Kamen die regelmäßigen Signalstrukturen auf der Sonne gerade noch rechtzeitig? Hatten die Absender dieser Nachricht vielleicht Erfahrung damit, dass Zivilisationen an diesem Punkt ihrer Entwicklung davon bedroht waren, sich selbst auszulöschen? Letztendlich waren sich nicht nur Barbara Boyle, Chief Commander Harris und alle anderen vernunftbegabten Lebewesen auf der Erde darüber im Klaren, dass alle Fehler, alles Negative auf den übertriebenen Egoismus des Individuums zurückzuführen ist. Doch wenn die Evolution uns Menschen als Egoisten erschaffen hat, war der Mensch dann überhaupt zu einer solidarischen Umprogrammierung in seinem Gehirn fähig? Barbara Boyle kramte nach ihrem Hausschlüssel in der Handtasche. Noch besaß sie so ein Relikt aus vergangenen Tagen, obwohl sämtliche Nachbarn die Funktionen ihrer Häuser bereits ausschließlich per Smartphone-App steuerten, welche ihnen die Haustüre öffnete, die Einkäufe für den Kühlschrank überwachte und ihre Fenster verdunkelte. Versonnen ließ Barbara Boyle den abgewetzten Ring mit den verkratzten Schlüsseln um ihren Zeigefinger kreisen. Gab es vielleicht für alles einen Schlüssel? Schließlich steckte sie den unregelmäßig eingekerbten Stift ins Schloss und schob leise den Riegel beiseite. Ob ihre Tochter das klimpernde Geräusch gehört oder bereits im Flur auf sie gewartet hatte, bleibt unerheblich. Mit verschlafenen Kinderaugen blinzelte das kleine Mädchen der Mutter im Halbdunkel des Flurs entgegen. Augenblicklich ließ Barbara Boyle die Handtasche fallen, machte ein paar schnelle Schritte auf ihrer Tochter zu und hob das zierliche Mädchen an ihre Brust. Gleichzeitig schlang das Kind seine Arme um den Hals seiner Mutter. Beide verströmten in diesem einzigartigen Moment die wunderbare Aura bedingungsloser Liebe. Die Haustür stand noch halb offen. Ein goldener Strahl der Morgensonne fiel jetzt in den Flur. Das Mädchen blinzelte, hob dann langsam den rechten Arm.

„Schau mal.“

Barbara Boyle folgte der Blickrichtung ihrer Tochter. Licht wird erst sichtbar, wenn es auf Materie trifft. Staubpartikel in der Luft, der Boden des Flurs reflektierten den Lichtstrahl. Doch da war noch etwas anderes. Im Lichtstrahl der Morgensonne schien etwas verborgen, irgendetwas Magisches, fast so wie eine quadratische, teilweise helle, teilweise aber auch ein wenig dunklere Struktur. Leise flüsterte das Mädchen:

„Wird jetzt alles gut, Mama?"

 
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Tja, Kopfkinomacher, ich find’s schade um die Idee. Deine Grundidee nämlich ist wirklich spannend und originell, aber leider machst du dann letztendlich überhaupt nichts daraus. Am allerwenigsten eine in sich abgeschlossene Geschichte. Im besten Fall wirkt das auf mich wie der ambitionierte Beginn einer weit umfangreicheren Erzählung.

In der jetzigen Form kann ich nicht sehr viel damit anfangen, auch wenn mich das Thema grundsätzlich sehr interessiert und du mit deiner wissenschaftlich fundiert klingenden Erzählsprache es schaffst, mich durch den Text zu ziehen.
Aber so wissenschaftlich fundiert er auch klingen mag, im Grunde besteht der Großteil des Textes nur aus sattsam bekannten Binsenweisheiten, die jedem nur halbwegs naturwissenschaftlich interessierten Leser absolut nichts Neues bieten.
Na ja, und sobald man sich als Leser für das Geschehen und das Rätsel der Signale von der Sonne so richtig zu interessieren beginnt, ist die Geschichte schon wieder zu Ende. Es fehlt an Handlung, Spannung, Konflikt, Figurenzeichnung. Hm. Einfach sehr unbefriedigend. Was soll ich mir aus so einem Text mitnehmen? Die Idee, dass wir nicht alleine im Universum sind, ist ja nun mal nicht gerade von hirnwegsprengender Originalität und Hellsichtigkeit.
Und der Sinn des gebetsmühlenartigen Wiederholens dieser Floskel:

Zufälle gibt es nicht.
Wie gesagt: Zufälle gibt es nicht.
Sie erinnern sich? Zufälle gibt es nicht!

… die überdies meiner persönlichen Weltsicht vollkommen widerspricht - ich halte es da eher mit Napoleon, der sagte, der wahre Herrscher des Universums sei der Zufall - hat sich mir ehrlich gesagt auch nicht entschlüsselt, bzw. konnte ich überhaupt keinen Zusammenhang zur Handlung erkennen.
Also momentan ist der Text für mich eine Mischung aus populärwissenschaftlichem Essay und dem Fragment einer Geschichte, irgendwie nicht mehr als so eine Art Rohentwurf.

Und diesem Entwurfsstadium entspricht auch die formale Qualität des Textes. Er wirkt nämlich so, als hättest du ihn nach dem Posten kein einziges Mal mehr angeschaut, ansonsten dir nämlich zumindest die vielen falschen Zeilenumbrüche an den unmöglichsten Stellen hätten auffallen müssen, ganz zu schweigen von den vielen Flüchtigkeitsfehlern.


das Sonnensystem verliess
in der Galaxie Milchstrasse
hier dachte ich noch, du seist Schweizer.

viel zu groß, als daß [dass]
Hier allerdings dämmerte mir dann, dass du ss und ß offenbar aufs Geratewohl verwendest.

Doch schon Anfang 2017 beobachtet SOHO, ein drei-Achs-stabilisierter, modular aufgebauter Forschungssatellit, der permanent auf die Sonne ausgerichtet ist, außergewöhnliche Aktivitäten auf der Oberfläche unseres Zentralgestirns. Über seine High-Gain-Antenne sendete die Beobachtungssonde scheinbar irreguläre Daten und Bilder hinab zur Erde, wo sie von den Parabolantennen des Deep Space Networks empfangen wurden.
Hier hast du ein Tempus-Kuddelmusddel.

dem Prinzip von Jing und Yan [Yin und Yang]

Hell und Dunkel, Kalt und Heiss [Hell und dunkel, kalt und heiß],

Man kann sie sogar auf´s [aufs] Smartphone laden

Augen einer allein-erziehenden Mutter

Pflanzen-blätter

Abnutzungs-erscheinungen

eine Ausschnitts-vergrößerung

Ohne Bindestrich zusammenschreiben.

ein Analyse Programm [Analyseprogramm]

Es lagen keinerlei, [kein Komma] wie auch immer gearteten Bildfehler vor!

Unscharf betrachtet, [kein Komma] sahen diese Sonnenflecken fast wie regelmäßige Muster aus.

Barbara Boyle überlegte, was sie als Nächstes tun sollte? [kein Fragezeichen]

… Planeten gab. Fast täglich wurden Neue [neue, bezieht sich adjektivisch auf die Planeten] entdeckt

Barbara Boyle´s Puls
Im Deutschen gibt es keinen Genitivapostroph. (Auch nicht bei fremdsprachigen Namen.)

... irgendetwas Außergewöhnliches passiert, dass [das] ihr entgangen war.

Allem Anschein nach, [kein Komma] zeigten die kleinen Sonnenflecken regelmäßige Strukturen:

der weiß aus leidvoller Erfahrung, daß [dass]

... sondern wir projizieren nur »subjektiv« ein Bild von ihr in unsere Köpfe aus.
Das Verb „ausprojizieren“ kenne ich nicht.

Umgehend wurde eine Verbindung zur Leitzentrale aufgebaut.

„Ja bitte…“, meldete sich Chief Commander Harris.

Barbara Boyle atmete noch einmal tief durch.
Dennoch klang ihre Stimme irgendwie rau und belegt.

„Barbara Boyle hier… von der SOHO Supervision.
Ich glaube, wir haben da was auf dem Schirm.
Das sollten sie sich umgehend selbst ansehen!“

Die Leerzeilen sind vollkommen unnötig, Leerzeichen vor den drei Auslassungspunkten fehlt. Der Fehler kommt noch öfter vor.

sein Atem ging stossweise [stoßweise]

war schon früh zu der Überzeugung gelangt,
[einer von unzähligen falschen Zeilenumbrüchen]
dass[,] wenn Ausserirdische [Außerirdsche] das Wissen und die technischen Voraussetzungen entwickelt hatten,

... stiess [stieß] Commander Harris hervor,

Die Nomaden der Steinzeit wandelten sich zu Ackerbauern und Viehzüchter[n]

Die Sonne war noch nicht über den Horizont,
entweder: … über dem Horizont
oder: … über den Horizont gestiegen

Die Solarastrologin
Autsch. Sowas in einem sich wissenschaftlich seriös gebenden Text lesen zu müssen tut echt weh.

Amazonas Dschungel
entweder zusammenschreiben oder Bindestrich

da draussen [draußen] im Weltall

Noch für sehr lange Zeit würde es das Einzige [einzige, s.o.] bleiben, dass [das] der Menschheit
im unendlich scheinenden Kosmos zur Verfügung stand [stünde].

unter Anleitung von Aussen [außen]

statt eine unrealistische Evakuierung zu anderen[,] viel zu weit entfernten Planeten in Erwägung zu ziehen.

Smartphone App [Smartphone-App]

Willkommen hier, Kopfkinomacher, der du es mit diesem Text leider nicht geschafft hast, mir ein wirkliches Kopfkino zu bescheren.


offshore

 

Hallo Kopfkinomacher,

auch ich finde die Geschichte nicht gelungen. Es fing vielversprechend an mit Tachyonen und einer Nachricht aus dem All, aber dann passierte nichts mehr.

Hier meine Hauptkritikpunkte. Alles natürlich nur meine persönliche Meinung und, hey, ich mein es echt nicht böse :shy:

  • Es gibt einen ständigen Wechsel zwischen Erzählung und Monolog. Mal erzählt der Erzähler und plötzlich wendet er sich direkt an den Leser. Mit Fragen und Antworten auf diese Fragen.
  • Viele Absätze an den falschen Stellen.
  • Alles wird unnötig in die Länge gezogen. Zu viele Ausflüge in die Entwicklung des Menschen, die nicht wirklich relevant sind - und das eben ohne echte Geschichte. Bis zum Schluss habe ich auf eine Überraschung gewartet, aber nichts geschah.

    Ehrlich gesagt, könnte man die ganze Geschichte in einen Satz packen: "Nachricht aus dem All wird empfangen und für geheim deklariert." Der Rest sind Exkurse in die Wissenschaft, die aber die Geschichte nicht weiter bringen. Hier hättest du weniger Exkurse machen sollen, aber die Erkenntnisse daraus in die Geschichte einweben.

    An einer Stelle dachte ich, dass jetzt die geniale Verbindung zwischen Exkurs und Geschichte kommt: du erwähntest die geometrische Form der Signale und dann kam ein Exkurs über die Entwicklung des Gehirns. Da dachte ich: "Hey! Jetzt erkennt sie gleich Muster in den Signalen!" Kam aber nicht.

Hier noch eine Liste handwerklicher Fehler, die mir aufgefallen sind. Nicht vollständig.

Voyager 1 hätte ein Zufall sein können.
Voyager 2 lieferte dann die Bestätigung.
Warum der Absatz?


Distanzen im Weltall sind riesig. Die Abstände zwischen Sternsystemen sind gigantisch, viel zu groß, als daß massereiche Raumschiffe
dass


Kennen Sie QR-Codes?
Die sind heutzutage der digitale Fingerabdruck auf jeder Eintrittskarte, jedem Flugticket. Man kann sie sogar auf´s Smartphone laden und braucht dann keinen Ausdruck auf Papier mehr.
"Kennen Sie", "auf's" - Ist mir irgendwie zu lapidar geschrieben und wieder Monolog und nicht Erzählung.


Die Einschulung ihrer Tochter war am Vormittag gewesen. Deshalb hatte die Solarphysikerin Barbara Boyle auch ihre Tagschicht mit einem männlichen Kollegen getauscht.
Das "auch" ist unnötig. Gibt dem Satz keine Zusatzinformationen. Ohne wird er leichter lesbar.


Nach zwölfeinhalb Sekunden kam die beunruhigende Diagnose:
Die halbe Sekunde reißt es nicht raus und ist damit unwichtig. Warum nennst du sie trotzdem? Wieder ein Beispiel für unnötige Information (diesmal aber zugegebenermaßen im kleine Rahmen)


Was da auf dem Monitor vor ihre Augen flimmerte, konnte eigentlich in dieser Form nicht existent sein.
Wieder zu kompliziert formuliert. Schreib doch lieber "Was da auf dem Monitor vor ihre Augen flimmerte, konnte eigentlich in dieser Form nicht existieren."


War es nicht doch nur ein Fehler in der Übertragungskette? Zunächst markierte sie den Zeitpunkt in der Timeline, an dem sie die ungewöhnlichen Sonnenflecken das erste Mal bemerkt hatte.
Kein deutsches Wort für Timeline? Oder warst du zu faul, eines rauszusuchen? ;)


Zugegeben, von außen betrachtet, ist das menschliche Gehirn nicht besonders spektakulär.
Geformt wie eine aufgeblasene, knapp drei Pfund schwere Walnuss, ist es in seiner Konsistenz einem weich gekochten Frühstücksei nicht unähnlich. In ihm verbirgt sich jedoch ohne Zweifel der erstaunlichste Mechanismus, den das gesamte, uns bekannte Universum bislang hervorgebracht hat. Einhundert Milliarden verschalteter Nervenzellen funken darin mit bis zu einer halben Trillion neuronaler Verbindungen. Diese ungeheure Anzahl in einem einzigen, menschlichen Gehirn, entspricht der vergleichbaren Menge aller Pflanzenblätter im Dschungel des Amazonas oder aller Sterne in unserer Galaxie. Sie erinnern sich? Zufälle gibt es nicht!
Ich finde diesen ganzen Absatz hier für die Geschichte unerheblich. Du verlierst dich da in recht langen Beschreibungen, die die Erzählung nicht voran bringen. Das zieht sich durch den ganzen Text.


Warum aber verdreifachte die Evolution das Gehirnvolumen einiger Primaten in der sensationell kurzen Zeitspanne von nur drei Millionen Jahren? Nun, wer jemals versucht hat, in einer friedvollen Beziehung mit einem anderen Menschen zu leben, der weiß aus leidvoller Erfahrung, daß das soziale Schachspiel eines
Dieses "Nun" klingt, als ob der Autor den Leser direkt anspricht. Irgendwie schwankt der Text immer zwischen Erzählung und Monolog. Schrieb ich ja eingangs schon.
Außerdem: "dass" statt "daß"


Nach ein paar Sekunden, in denen Barbara Boyle sehr intensiv an ihre sechsjährige Tochter denken musste, die gerade in ihren Träumen die aufregenden Erlebnisse ihres ersten Schultags verarbeitete, drückte sie auf den Kommunikationsbutton.
Umgehend wurde eine Verbindung zur Leitzentrale aufgebaut.
Wieder ein Beispiel für eine unnötige Nebeninformation. Was die Tochter gerade macht, ist für die Erzählung doch vollkommen unerheblich.
Außerdem: Warum der Absatz?


„All das…“, stiess Commander Harris hervor,
„unterliegt ab jetzt der höchsten Geheimhaltungsstufe!“
"stieß", nicht "stiess"
Wieder ein falscher Absatz

 
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Sehr geehrter Ernst Offshore,

Vielen Dank für die allererste Kritik, die Sie zu meiner Kurzgeschichte geschrieben haben und für die wirklich ausführliche Bearbeitung als Lektor. Ich habe umgehend versucht, die von Ihnen angemerkten Fehler im Text zu korrigieren.
Es ist wirklich meine Premiere, dass ich einen Text der Kritik in einem solchen Forum preisgegeben habe. Überschwängliches Lob habe ich auch nicht erwartet. Daher vielen Dank für Ihre Meinung.

Mit freundlichen Grüßen
Kopfkinomacher

***

Sehr geehrter Henrik Sturmbluth,

Der ständige Wechsel zwischen Erzählung und Monolog war beabsichtigt. Vielleicht ist dies für eine Kurzgeschichte nicht üblich, aber neue stilistische Formen sollten immer erlaubt sein, oder?
Diejenigen Absätze, die auch ich als unnötig empfand, habe ich herausgenommen.
Die Frage, was Ausserirdische mit einer überlegenen Intelligenz uns mitteilen würden, wenn sie dies täten,
kann ich als Mensch leider auch nicht beantworten. Diese Überraschung kann ich Ihnen leider nicht bieten.

Mit freundlichen Grüßen,
Kopfkinomacher

 
Zuletzt bearbeitet:

Sehr geehrter Herr Kinokopfmacher, :D

du brauchst hier keinen zu siezen, wir sind hier alle per "du".

Außerdem bitte ich dich zukünftig, fast zeitnahe Kommentare in einen einzigen zussammenzufassen.

Viel Spaß hier noch.

LG, GoMusic


EDIT: Sorry, ein Verdreher. Meinte natürlich "Kopfkinomacher" (Übrigens ein starker Name; gefällt mir).

 

Lieber GoMusic,

Sorry, bin leider noch von der "alten Schule" und muss die Umgangsformen in einem solchen Forum erst lernen. Aber aus Fehlern lernt man ja häufig besser. Vielen Dank...

LG JCF

P.S. Lösche umgehend das @.
Kann man seinen Namen nachträglich ändern?

 

Hallo Kopfkinomacher,

Kann man seinen Namen nachträglich ändern?
Aber warum denn? Das ist doch ein klasse Name.

(Das @ habe ich geschrieben, es hat eigentlich eine Funktion, die aber wegen des Verdrehers nicht funktioniert hat).

Namenänderungen sind nur in gut begründeten Ausnahmefällen möglich. Ich sehe das hier in diesem Fall nicht.

LG, GoMusic

 

Der ständige Wechsel zwischen Erzählung und Monolog war beabsichtigt. Vielleicht ist dies für eine Kurzgeschichte nicht üblich, aber neue stilistische Formen sollten immer erlaubt sein, oder?
Natürlich. Erlaubt ist, was gefällt. Als Autor hast du die Hoheit über deinen Text. Mir persönlich gefiel es halt nicht und deshalb habe ich meine Meinung dazu geäußert.


Die Frage, was Ausserirdische mit einer überlegenen Intelligenz uns mitteilen würden, wenn sie dies täten, kann ich als Mensch leider auch nicht beantworten. Diese Überraschung kann ich Ihnen leider nicht bieten.
Tja, aber - so hart es auch klingt (und so hart meine ich es wirklich nicht ;) ) - dann hast du keine interessante Geschichte zu erzählen. Als Autor kannst du doch deine Fantasie nutzen. Auch ohne die Nachricht zu verstehen, hätte ja etwas passieren können. Oder, wie ich eingangs bereits erwähnte, die Verbindung zwischen den Personen und den wissenschaftliche Exkursen müsste enger gestaltet werden. Stichwort geometrische Muster / Entwicklung des menschlichen Gehirns / Mustererkennung, die es der Protagonisten erlaubt die Muster als Nachricht zu erkennen (auch ohne zu verstehen, was sie bedeutet)


Nochmal: das ist nur meine Meinung. Aber wer hier Texte einstellt, bittet ja um Meinungen. Hoffe du bist nicht böse deswegen :)

 

Lieber Henrik,

Nein, ganz im Gegenteil bin ich keineswegs böse. Schon zwei Meinungen von Dir und Ernst offshore haben mich weiter gebracht. Die vielen Absätze waren wirklich mehr als kontraproduktiv. Kreativität war für mich schon immer ein Prozess, den ich viel lieber im Dialog verbracht habe. In diesem Sinne, vielen Dank

LG JCF bzw. Kopfkinomacher

 

Hallo Kopfkinomacher (bester Nick aller Zeiten, wenn du mich fragst)!

Deine Geschichte fand ich ... schwierig. Erstmal: Handwerklich sauber. Keine gröberen Fehler, sauber korrigiert.

Du beginnst mit den Voyager-Sonden, und ganz ehrlich: Das ergibt keinen Sinn! Du betonst ausführlich, dass ja nichts schneller wie das Licht reisen kann. Als die Sonden unser Sonnensystem verlassen werden augenblicklich Aliens alarmiert. Warum ist grade das für sie ein Zeichen? Um unser Sonnensystem gibt es eine Lärm-Blase von dutzenden Lichtjahren, die Aliens hätten also eher von unseren Aktivitäten wissen können, oder? Aber vielleicht hab ichs auch nicht kapiert, war nur so eine Idee.

Womit ich wirklich Probleme hatte ist der Schreibstil!

Warum es ausgerechnet die Augen einer alleinerziehenden Mutter waren, die jene Bilder zum ersten Mal sahen, welche ohne Zweifel bestätigen sollten, dass wir nicht alleine im Universum sind? Zufall oder Bestimmung?
Sie ist doch eine x-beliebige Person. War es Schicksal, dass sie ihre Schicht getauscht hat?

Jedes Bildframe, das SOHO hinab zur Erde sendete, wurde automatisch gespeichert.
Bildframe? Also ein BildBild? Ein FrameFrame? Sorry ... :-)
Ich glaub, bei Videos sind Bild und Frame das Selbe.

Geformt wie eine aufgeblasene, knapp drei Pfund schwere Walnuss, ist es in seiner Konsistenz einem weich gekochten Frühstücksei nicht unähnlich.
Das ist ja mal megacool. Du lässt öfter solche Dinger gucken und da merkt man, was du eigentlich drauf hast.

War sie einfach nur fasziniert oder erschrak sie?
Das solltest du uns sagen - oder besser: Zeigen!

Die Welt ist nur eine Projektion in unserem Kopf. Bei der Geburt wird der Projektor eingeschaltet. Prall gefüllt beginnt sich die abrollende Spule der Zukunft langsam zu drehen und schnell rotierend nimmt die Spule der Vergangenheit die ersten Windungen unseres Lebensfilms auf. Zu Beginn der Vorstellung ist die Projektion noch unscharf und recht flüchtig. Mit den Jahren lernen wir aber recht schnell, die Sinneseindrücke besser zu fokussieren. Eigentlich gibt es während der gesamten Vorführung unseres Lebensfilms immer nur das flüchtige Bild der Gegenwart im Bildfenster unseres Kopfprojektors.
Da bin ich hin-und hergerissen. Zum einen ist der Vergleich mit der Filmrolle echt toll, zum Anderen ist die stelle zu lang und zu schwafelig.

Sämtliche Nachbarn steuerten die Funktionen ihrer Häuser bereits ausschließlich per Smartphone-App. Diese kleinen Programme öffneten Haustüren, überwachten Kühlschränke und verdunkelten Fenster.
Wir wissen, was Apps sind.


Du kannst toll schreiben, doch leider nutzt du das, um dich in pseudophilosophischen Schwafeleien zu ergehen oder auf Pro 7 - Galileo - Niveau allgemein bekannte Sachverhalte ausladend zu erklären. Jeder weiß, dass das Weltall groß ist! Diese Erklärorgien killen den Lesefluss, weil die Handlung stehen bleibt, damit dem Leser erstmal zwei Seiten lang erklärt werden kann wie ein Gehirn aufgebaut ist.

Das führt mich zum nächsten Punkt: Der rote Faden kommt dir total abhanden. Am Anfang geht's um unendliche Weiten, dann Frau Boyle und Aliens, dann um das menschliche Gehirn, dann um Atome, dann wird's existenziell mit der Filmvorführung des Lebens, dann bisschen misstrauischer Militärtyp. Der Text ist so lang, dabei passt die eigentliche Geschichte auf einen Bierdeckel. Hier musst du das beachten, was andere Kommentatoren schon geschrieben haben: Kürzen! Du darfst deinen Blick fürs Wesentliche nicht verlieren!

Fazit: Wow, du kannst schreiben. Wow, du kannst Sachverhalte wunderbar poetisch erklären. Was du noch verbessern musst ist, dass du dich auf das Wesentliche konzentrierst und deine Geschichte straffst. Mut zum Kürzen!

 

Lieber gar nicht so böser Rabbit,

Vielen Dank für Deine Beurteilung. Kann ich wirklich schreiben? Eigentlich habe ich aus genau diesem Grund zum ersten Mal einen Text von mir hier eingestellt und bin erstaunt, wieviel mir das schon nach kurzer Zeit gebracht hat. Dein Einwand mit der Lärm-Blase und den Apps ist berechtigt. Da muss ich nochmal drüber nachdenken. Mit dem Kürzen habe ich auch schon angefangen und werde damit fortfahren.
Vielleicht muss ich die ganze Sache auch nochmal neu konstruieren, aber das ist ja der Sinn des Ganzen hier. Vielen lieben Dank für Deine aufmunternden Worte. Ich bleibe dran.

Mit besten Grüßen
Kopfkinomacher

 

Tja, hier meine unsachliche und nicht fundierte Meinung, mir hat die Geschichte gut gefallen, für mich war tatsächlich der rote Faden in ausreichender Farbintensität da.... aber ich habe Deine Geschichte wahrscheinlich aus einer anderen Perspektive heraus gelesen, nämlich eben aus der Sicht des besorgten Menschen in Anbetracht von Klimakatastrophe und Co. und so habe ich auch die Story verstanden und fand damit das Ende passend, zudem Du uns einen Hoffnungsschimmer hinterlassen hast.

 

Deine Geschichte wahrscheinlich aus einer anderen Perspektive heraus gelesen, nämlich eben aus der Sicht des besorgten Menschen in Anbetracht von Klimakatastrophe und Co. und so habe ich auch die Story verstanden und fand damit das Ende passend, zudem Du uns einen Hoffnungsschimmer hinterlassen hast.
Interessante Interpretation. So hatte ich als Leser das noch gar nicht wahr genommen. Die Welt ändert sich mit einem Schlag, wie reagiert der Mensch? Sehr schön. Muss mich bei Kopfkinomacher entschuldigen, dass ich diesen Aspekt übersehen habe ;)

 

Danke apollox, Danke Henrik Sturmbluth,

Wie Ihr vielleicht festgestellt habt, arbeite ich beständig an QR. Vieles was Ihr mir hier geantwortet habt, hat mich schon viel weiter gebracht, ist in den Text eingeflossen. Mein Ansatz war halt, dass ich keine Stories und Filme mehr mag, in denen Raumschiffe durch den Weltraum fliegen, als sei das All wie die nächste Vorstadt Siedlung, wo in direkten Nachbarschaft in jedem Haus eine andere Spezies lebt.
Das Weltall ist halt zu 99% leerer, kalter Raum, vielleicht angefüllt mit dunkler Materie. Ansonsten ist da nichts, oder wie bad rabbit es nannte: "Eine Lärm-Blase von dutzenden Lichtjahren" bis zum nächsten Sternensystem in dieser Galaxie. Wenn Ausserirdische mit uns Kontakt aufnehmen wollen, wie könnten sie das bewerkstelligen? Inzwischen sind mir die Erklär-Passagen in QR auch noch zu lang. Aber wie gesagt, ich arbeite daran.

LG Kopfkinomacher

 

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