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Push the Button

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05.07.2011
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Push the Button

Ted trat in den Raum und erkannte erst, als er durch das Tor ging, wie riesig er eigentlich war. Eine Kuppel, so groß, dass es schon fast an physikalischer Unmöglichkeit grenzte, dass sie nicht in sich zusammenstürzte. An der Kuppelspitze befand sich ein kleines Loch, durch das gleißendes Licht in den Raum schwappte. Er fühlte sich wie in einem Pantheon, dass von Captain Kirk etwas aufgepeppt wurde. Als er sich in dem hell erleuchteten Raum umsah, zählte er die Lichtquellen:

Eine.

Der gleißende, wabernde Lichtstrahl in der Mitte des Raumes. Was musste das für eine Lichtquelle sein, die einen Raum, so groß, dass kein Vergleich seiner Größe genügen würde, regelrecht zum Strahlen brachte? In der Mitte des Raumes, genau neben dem grellen Licht, befand sich ein großer, roter Knopf. „Was ich jetzt wohl machen soll…“ sagte Ted, wissend, dass niemand da war, um seinen Sarkasmus zu erkennen. Oder doch?

Er beschleunigte seinen Gang, während er zu dem Knopf ging und sprintete schon fast, als er ankam. Warum er auf einmal hektisch wurde, wusste er selbst nicht. Das Licht blendete ihn, sodass er sich davon wegdrehen musste. Der Knopf hatte keinerlei Inschrift, auch auf dem stählernen Sockel stand nichts; kein Hinweis, kein schlauer Spruch. Wenigstens ein „Push the Button!“ hätte Ted sich gewünscht. Er atmete mehrmals schwer ein und wieder aus. Verschiedenste Szenarien schossen durch seinen Kopf. Bei einigen starb er, bei anderen… nein, eigentlich starb er bei allen. Aber was sollte er tun? Zurückgehen war keine Option. Warum? Er wusste es nicht, aber es war keine. Also konnte er sein Leben in einem Science Fiction Pantheon verbringen oder den Knopf drücken.

Gut, dann eben drücken.

Jetzt.

Seine Hand lag plötzlich auf dem Knopf. Hatte er sie dorthin gelegt? Er fühlte sich weder seltsam, noch besonders an, ein Knopf eben. Aber was bewirkte er? Neugierde konnte eine tödliche Sünde sein. Aber er musste es wagen, etwas anderes würde er sich sein Lebtag nicht verzeihen … wie lange der auch noch sein mochte. Während seine Neugierde mit seinem Überlebenswillen rang, entsprang seinem Kopf ein neuer Impuls, von dem er zunächst nichts mitbekam. Er wanderte runter in seinen Hals und über seine Schulter in seinen Oberarm. Von dort über den Ellbogen – jetzt bemerkte er ihn – in seinen Unterarm – er erschrak – der Impuls erreichte seine Hand und drückte den Knopf – er erstarrte.

Mit geschlossenen Augen wartete er auf eine Reaktion – doch es kam keine. Es passierte … nichts. Er öffnete seine Augen wieder und bemerkte eine Bewegung in seinem Augenwinkel. Zwei Türen waren an der anderen Seite der Kuppel aufgeglitten. Langsam gab die unsichtbare Umklammerung seinen Körper frei und er ging langsam zu den nebeneinander liegenden Türen. Er schaute durch die linke Tür und sah einen roten Knopf neben einem grellen Lichtstrahl. Er ging zur anderen Tür und ahnte Böses.

Ein roter Knopf und ein Lichtstrahl.

„Was ist das hier?“. Er ging wahllos durch eine der Türen.

Ted befand sich in einer großen Kuppel mit einem gleißenden Lichtstrahl und einem großen, roten Knopf. „Was ich jetzt wohl machen soll…“, dachte er sarkastisch zu sich. Zurück durch die Tür, aus der er gekommen war, war keine Option. Warum? Das wusste er selbst nicht.

 

gam0r schrieb zu seinem Text:

Hallo, das ist mein erster Beitrag überhaupt bei den Kurzgeschichten .. und auch meine erste wirkliche Kurzgeschichte. Kritik erwünscht.. ;) Falls ich im falschen Thema bin, tut's mir leid, dann bitte verschieben :).

Solche Anmerkungen bitte zukünftig immer in einem eigenen Posting unter der Geschichte.

 

Hallo gamûr

Für mein Empfinden ist die Geschichte nicht schlecht geschrieben, auch wenn sich dem Leser darin Sinn nicht leicht erschliesst. Auch das Seltsame ergibt sich mehr aus dem Unbeantworteten.

Ted trat in den Raum und erkannte erst, als er durch das Tor ging, wie riesig er eigentlich war.

Hier scheint mir die Form nicht ganz stimmig. Das Tor ist ja wohl kaum im Raum, also kam dies, bevor er diesen betrat. Also vielleicht besser: … als er durch das Tor kam, …

Als er sich in dem hell erleuchteten Raum umsah, zählte er die Lichtquellen:

Eine.


Es war seine Absicht die Lichtquellen zu zählen, doch da es nur eine ist, liess es sich gar nicht multiplizieren. Treffender schiene mir darum: … schaute er nach den Lichtquellen:

„Was ich jetzt wohl machen soll…“ sagte Ted, wissend, dass niemand da war, um seinen Sarkasmus zu erkennen.

Da habe ich etwas Mühe, einen Sarkasmus bei Ted wahrzunehmen. Das Verlangen, den Knopf zu drücken, ist doch nichts Negatives. Es ist ein Impuls, wie du später auch schreibst Neugier. Aber vielleicht kann ich deiner Intention als Autor da nicht ganz folgen, da mir ein verstärkter Hinweis fehlt.

Er beschleunigte seinen Gang, während er zu dem Knopf ging und sprintete schon fast, als er ankam.

Er sprintete wohl nicht, als er ankam, sondern davor. Also eher: … bis …
Auch scheint mir sprintete etwas überzeichnet, ich sehe einen Kurzstreckenläufer vor mir. Vielleicht gibt es da ein etwas weicheres Wort dafür.

„Was ich jetzt wohl machen soll…“, dachte er sarkastisch zu sich.

Zu sich erscheint mir hier überflüssig, er ist ja allein.
Das sarkastisch erscheint mir auch hier nicht treffend. Er hat da wohl ein Gefühl von Verlassenheit, Unsicherheit, ein geistiges Fragezeichen. Hier sollte ein Ausdruck stehen, der seine Verlorenheit ausdrückt.
Auslassungszeichen nach einem abgeschlossenen Wort bedingen übrigens vorgehend einen Leerschlag.

Das Bild der Kuppel mit dem Lichtstrahl, der sich in neuen Räumen multipliziert, wenn man den Knopf drückt, gefällt mir. Es schafft mir ein Kunstobjekt der Moderne.

Soweit gern gelesen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Vielen Dank für das differenzierte Feedback. Kann eigentlich alle Punkte sprachlich nachvollziehen. Das mit dem sarkastischen Ton ist vielleicht wirklich nicht ganz gut gewählt.

Zur Intention: Wenn ich mich richtig verstehe ;) , ist es eher eine pointierte Geschichte als eine tiefgründige Story. Mir hat einfach der Effekt gefallen und das danach (hoffentlich) entstehende Bild im Kopf, dass irgendein Typ namens Ted - aus welchen Gründen auch immer - wahrscheinlich auf ewig in einem solchen Konstrukt gefangen ist, ohne es je zu verstehen.

 

Hallo gam0r,

ich fand es nett zu lesen.
Dass nach dem "jetzt" erstmal nichts passiert hat mir nicht gefallen.
Die Erinnerung an "Captain Kirk" würde ich streichen, Endlosschleifen sind erinnerungslos irgendwie schöner.

Grüsse

 

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