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Pure Magie ...

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26.09.2002
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Pure Magie ...

Pure Magie ...

„Hör auf, an deinen Fingernägeln zu knabbern,Tim!!“ Tim war genervt. Hatte seine Mutter ihn dabei also schon wieder erwischt!
„Ich bin so aufgeregt“, meinte er reumütig. „Samstag ist doch der Schwimmwettbewerb und ich bin so nervös, weil ich nicht weiß, ob ich das schaffe ...“ Tims Mutter schüttelte den Kopf. „Du bist der beste Schwimmer deiner Klasse, warum machst du dir darüber Sorgen?“ Trotzdem verknotete sich Tims Magen, wenn er nur an Samstag dachte. „... aber die ganze Schule guckt zu und wenn mir dann vor Angst die Knie wackeln, komme ich doch gar nicht vom Fleck ...“ Ach, dieses verflixte Lampenfieber, dachte Tims Mutter mitleidig, wenn man dagegen doch etwas tun könnte!

Am Freitagabend kam Tim vom letzten Schwimmtraining vor dem großen Tag nach Hause, mutlos und blass. „Das schaffe ich nie“, murmelte er beim Abendbrot vor sich hin.
Seine Mutter klopfte ihm tröstend auf die Schulter und hielt ihm ein Päckchen vor die Nase. „Guck mal, ich habe hier eine Überraschung für dich“, sagte sie. Tim öffnete gespannt die Verpackung und wickelte ein blau-rotes Kleidungsstück aus. Och nö, dachte er ein wenig enttäuscht, ausgerechnet eine Badehose, davon hatte er doch wirklich genug - in allen Farben und Formen!
Nur mäßig begeistert hielt er sie hoch. Doch dann entdeckte er etwas Interessantes! Vorne an der Seite prangte eine mit wasserfestem Filzer hingeschriebene Unterschrift.
„Ma... Spi...“, versuchte Tim zu entziffern. „Das gibt’s doch nicht! Mark Spitz? Der echte siebenfache Gold-Medaillen-Schwimmer?“ Als glühender Schwimm-Fan wusste Tim natürlich, dass seitdem kein einziger Schwimmwettkämpfer mehr, auch nicht bei der letzten Olympiade, sieben Goldmedaillen auf einmal gewonnen hatte, und er bewunderte diesen Sportler sehr. Seit Monaten hatte Tim schon versucht, über das Internet ein Autogramm seines großen Vorbildes aus Amerika zu ergattern und ausgerechnet heute vor seinem Wettkampf hatte es geklappt! „Wo hast du denn das nur her, Mama?“ Jetzt hatte Tim vor Freude wieder ganz rote Wangen.
„Heute Morgen in der Stadt habe ich zufällig gesehen, dass ein Sporthaus zur Eröffnung eine Autogrammstunde mit Mark Spitz abhielt. Da habe ich gleich an dich gedacht! Und wo könnte das Autogramm besser aufgehoben sein als auf einer neuen Wettkampfhose für dich?“, schmunzelte seine Mutter.

Obwohl ihn Tim so heiß aus dem Kalender weggewünscht hatte, kam er doch, der Samstag: Schlotternd vor Aufregung zog sich Tim kurz vor dem Wettkampf um. Hätte er doch nur nicht den Fehler gemacht, aus der Umkleidekabine einen Blick auf die Zuschauer zu werfen! Jede Menge Leute, die ihn anstarren würden, und, so kam es ihm mit seinen elf Jahren vor, alles voll mit kichernden Mädchen ...
Er zog die Mark-Spitz-Hose aus seiner Sporttasche und sogleich überkam ihn eine eigenartige Ruhe: tief drinnen wusste er plötzlich genau, es würde alles gut werden. Er streifte die Badehose über – da passierte es: Ob eingebildet oder nicht, das Lampenfieber war weg!
Sein Name wurde aufgerufen, und mit erhobenem Kinn ging er die wenigen Schritte, ohne auszurutschen oder zu stolpern, von der Kabine zum Beckenrand. Er meinte, in der Ferne eine Hymne zu hören, brausenden Zuschauerapplaus, seine Armmuskeln schwollen an und er hatte plötzlich das Gefühl zu wachsen ... Endlich selbstbewusst kletterte er die zwei Stufen zum Startblock hinauf, atmete tief durch und – schwamm so schnell wie noch nie! Pure Magie ...

Susafee/okt2004

 

Hallo Susafee,

also echt, ich bin beeindruckt. Deine Geschichte ist sehr einfach "gestrickt". Dennoch lässt sie mich mit dem kleinen "Schwimmer" mitfiebern.
Ich kenne diesen Effekt nur zu gut. Bei Prüfungen hatte ich immer einen bestimmten Radiergummi am Start, den mir meine kleinen Schwester einmal geschenkt hatte.
Bei meinen vier Jungs praktiziere ich so etwas auch immer wieder. Und.....es wirkt. ;)
Hat mir ausgesprochen gut gefallen. :)

Liebe Grüße, Susie

 

Hi Susafee,

eine tolle Mutmach-Geschichte, von der sich v.a. Eltern inspirieren lassen können, wenn ihre Kinder vor, in ihren Augen, unüberwindbaren Hürden in ihrem Leben stehen. :)
Idee, Umsetzung und Stil sind sehr durchdacht und v.a. kindgerecht umgesetzt. Eine wirklich vorlesenswerte Geschichte, deren Magie bei mir und sicher auch bei vielen Kindern Gänsehaut auf die Arme zaubert und vielleicht so manchen Berg kleiner hexen kann.
Die Charaktere sind sehr echt und lebendig. Die Dialoge realistisch und der Handlungsstrang detailliert, aber perfekt isoliert herausgearbeitet.

Leider ist dir beim formalen Kram einiges durchgegangen, was besonders bei einem kurzen Text sehr schade ist. Die Kinder, denen man den Text vorliest, merken davon natürlich nichts, aber das Kritikerauge ist wachsam. ;)

Du machst an allen möglichen und unmöglichen Stellen Ausrufezeichen. Ich weiß, dass du damit die Aussage des Satzes bekräftigen möchtest, aber das ist nicht nötig und außerdem falsch. Die Aussage in den Sätzen steht für sich so stark, dass es nicht verstärkt werden muss. Geh mal den Text durch, es sind ganz viele Aussagesätze mit Ausrufezeichen am Ende. Ein bisschen, als hätte ein Kind geschrieben, das bei für ihn besonders wichtigen Sätzen ein Ausrufezeichen setzt, um die Wichtigkeit zu unterstreichen. Ich führe jetzt nicht alle Zitate an, die Stellen findest du sicher selbst. (Ich habe 13 gefunden, die ich durch Punkte ersetzen würde.)

Weiter:

„Ich bin so aufgeregt,“, meinte er reumütig.
Das fette Komma weg.
Ja ja,
Besser 'Oh je' o.Ä. als Ausruf des Mitleids, 'jaja' hört sich nach "schwätz du mal" an.
„Ma... Spi..,“
Das Komma hinter die Anführungszeichen
dass bis heute kein einziger Schwimmwettkämpfer, auch nicht bei der letzten Olympiade, sieben Goldmedaillen auf einmal gewonnen hatte
Das ist nicht richtig, da ja Mark Spitz sieben Goldmedaillen gewonnen hat. Also vielleicht "dass bis heute kein Schwimmwettkämpfer außer ihm..."
ausgerechnet heute vor seinem Wettkampf hatte es praktisch geklappt!
Das 'praktisch' ist fehl am Platz. Würde ich ganz weglassen.
Samstag Morgen:
Finde ich nicht gut, wie ein Zeitungsartikel. Wieso baust du 'Samstag Morgen' nicht einfach in den folgenden Satz ein?

 
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Pure Magie

Guten Morgen!

Mit "Pure Magie" hast du wieder eine schöne Geschichte aus dem Leben geschrieben.

Ich konnte mich gut in Tim hineinversetzen. Denn mir ging es als Kind nicht anders, wenn ich vor vielen Leuten etwas tun musste. Seine regelrecht angsterfüllten Gefühle, die er vor seinem großen Auftritt hatte, hast du gut rübergebracht *schwitz!*.

Die Idee mit der Unterschrift auf der Badehose ist gut. Ich kann mir vorstellen, dass sie ein Kind dazu bringen kann, selbstbewusster zu sein. Schließlich hat die eigene Badehose ja nicht jeden Tag ein so berühmter Sportler in der Hand. Wer weiß, ob da nicht wirklich ein kleiner Funke von dem großen Idol übergesprungen ist!?

Ein paar kleine Punkte möchte ich dennoch anmerken:

Du könntest mE mehr Absätze einbringen, so dass der Leser eine bessere Übersicht behält, wer etwas sagt, denkt oder macht.

Einige Füllwörter, Ausrufezeichen und Doppelpunkte würde ich in dem Text streichen (nicht alle, denn manchmal gehören sie auf jeden Fall zur Geschichte). Du kannst es ja mal überdenken.


Susafee schrieb:
Hatte seine Mutter ihn dabei also schon wieder erwischt.
„Ich bin so aufgeregt,“, meinte er reumütig. „Samstag ist doch der Schwimmwettbewerb und ich bin so nervös, weil ich nicht weiß, ob ich das schaffe ...“ Tims Mutter schüttelte den Kopf. „Du bist doch der beste Schwimmer deiner Klasse, da musst du dir doch gar keine Sorgen machen!“

Trotzdem verknotete sich Tims Magen, wenn er nur an Samstag dachte. „... aber die ganze Schule guckt zu und wenn mir dann vor Angst die Knie wackeln, komme ich doch gar nicht vom Fleck!“

Gedanken setzt man auch in Anführungsstriche.

Susafee schrieb:
"Ja ja, dieses verflixte Lampenfieber", dachte Tims Mutter mitleidig, "wenn man dagegen doch etwas tun könnte!"

Rechtschreibung!

Susafee schrieb:
Am Freitagabend kam Tim vom letzten Schwimmtraining vor dem großen Tag nach Hause, mutlos und blass. „Das schaffe ich nie!“, murmelte er beim Abendbrot vor sich hin.
Seine Mutter klopfte ihm tröstend auf die Schulter und hielt ihm ein Päckchen vor die Nase. „Guck mal, ich habe hier eine Überraschung für dich“, sagte sie.

Tim öffnete gespannt die Verpackung und wickelte ein blaurotes Kleidungsstück aus.

Gedanken in Anführungsstriche!

Susafee schrieb:
"Och nö", dachte er ein wenig enttäuscht. Ausgerechnet eine Badehose, davon hatte er doch wirklich genug - in allen Farben und Formen!

Füllwort!

Susafee schrieb:
Nur mäßig begeistert hielt er sie hoch. Doch dann entdeckte er etwas Interessantes! Vorne an der Seite prangte eine mit wasserfestem Filzer hingeschriebene Unterschrift!

Keine Bindestriche, wobei, ob vor "-Schwimmer" noch eins kommt oder nicht, da bin ich auch nicht sicher. Vielleicht zum besseren Lesen!?

Susafee schrieb:
„Ma... Spi..,“ versuchte Tim zu entziffern. „Das gibt’s doch nicht! Mark Spitz? Der echte siebenfache Goldmedaillen-Schwimmer?“

Als glühender Schwimmfan wusste Tim natürlich, dass bis heute kein einziger Schwimmwettkämpfer, auch nicht bei der letzten Olympiade, sieben Goldmedaillen auf einmal gewonnen hatte, und er bewunderte diesen Sportler sehr.

Der Satz wirkte auf mich ziemlich lang. Das Wort "praktisch" würde ich ganz weglassen, macht keinen Sinn.

Susafee schrieb:
Seit Monaten hatte Tim schon (mein Vorschlag!?vergeblich ) versucht, über das Internet ein Autogramm seines großen Vorbildes aus Amerika zu ergattern. Ausgerechnet heute, vor seinem Wettkampf, hatte es praktisch geklappt!!

Füllwort!

Susafee schrieb:
„Wo hast du denn das nur her, Mama?“

Rechtschreibung!

Susafee schrieb:
Samstagmorgen: Schlotternd vor Aufregung zog sich Tim kurz vor dem Wettkampf um. Hätte er doch nur nicht den Fehler gemacht, aus der Umkleidekabine einen Blick auf die Zuschauer zu werfen!

Der Satz klingt so verschachtelt. Mein Vorschlag:
... "Bestimmt lauter kichernde Mädchen!", dachte er mit seinen elf Jahren.


Susafee schrieb:
Jede Menge Leute, die ihn anstarren würden, und, so kam es ihm mit seinen elf Jahren vor, alles voll mit kichernden Mädchen!

2 X "plötzlich" kurz hintereinander
Nach Doppelpunkt schreibt man groß weiter.

Susafee schrieb:
Er zog die Mark-Spitz-Hose aus seiner Sporttasche und sogleich überkam ihn eine eigenartige Ruhe: Tief drinnen wusste er plötzlich genau, es würde alles gut werden.
Er streifte die Badehose über – da passierte es: Ob eingebildet oder nicht, das Lampenfieber war weg! Sein Name wurde aufgerufen, und mit erhobenem Kinn ging er die wenigen Schritte, ohne auszurutschen oder zu stolpern, von der Kabine zum Beckenrand. Er meinte, in der Ferne eine Hymne zu hören, brausenden Zuschauerapplaus, seine Armmuskeln schwollen an und er hatte plötzlich (mein Vorschlag!?: auf einmal)...

So, ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Ich freue mich schon auf die nächste Geschichte von dir.

Liebe Grüße

Birgit

 

Hi liebe Kitana,
uuuiiii, was für ein Argusauge! Aber du hast natürlich in allem Recht und ich bin froh über deine konstruktive Kritik. Jetzt ist es besser, denke ich.

Mit den vielen Ausrufezeichen, da hat mich wohl das Kind in mir fortgerissen beim Schreiben gestern Abend, hihi (!!!) ...
Liebe Grüße von der Susafee

 

Oh, noch ein zweites "Argusauge"!
Danke für deine Mühe, Flitze.
Liebe Grüße von Susafee

Ps. ... aber ein paar von meinen Füllwörtern möchte ich doch behalten ... *Unterlippe vor*, zwinker ...

 

Hallo Susafee,
kann mich den anderen nur anschließen, eine schöne "Mutmacher" Geschichte, die man ohne weiteres auch auf andere Situationen übertragen kann.
Ja, ja, die Füllwörter, ich mag die auch. Wer hat eigentlich bestimmt, dass Füllwörter schlecht sind? :D
In einem Punkt muß ich der Kritik von flitze2000 widersprechen. Meines Erachtens nach muß man Gedanken nicht unbedingt in Anführungsstriche setzen.

LG
Blanca :)

 

:lol:
Susafee, du bist wirklich die beste.
Ich hab gerade den ersten Satz gelesen und jetzt hast du doch glatt ein Ausrufezeichen weggemacht, das eindeutig HIN muss.

„Hör auf, an deinen Fingernägeln zu knabbern,Tim.“
Das ist nämlich ein Ausrufesatz/Befehl.
*kicher*
*weiter kicher*
:lol:

 

Ääääätsch, *lange Nase*, und jetzt stehn da sogar zwei-hei!
Weil es ja nicht nur ein Befehlssatz ist, sondern auch noch so ein typischer Mutter-NÖRGEL-Satz ...

Hi Blanca!
Finde ich auch, das mit den Anführungen bei Gedanken ...
Eure Susafee

 

Wie? Lange Nase?
Da war ja erst eines, dann hast du das Wegrationalisiert, obwohl da eines stehen muss. Ich sagte nicht alle müssen weg, sondern die nach Aussagesätzen. Hähä!
:p
:D

 

Irgendwie konnte ich mich nicht entscheiden, weil im Satz danach auch schon wieder eins steht, auf das ich nicht verzichten wollte! Dann wollte ich mal gucken, wie es ohne wirkt, dann fand ich das auch nicht gut und hab nur vergessen, es wieder reinzumachen! ARGH! Und da hast du mich prompt "erwischt", *grins* und jetzt habe ich ganz trotzig zwei gemacht ... hihi. (Schade, dass es keine "halben" Ausrufezeichen gibt - so als Zwischenlösung, kicher)

 

Pure Magie

Hallo Blanca!


Blanca schrieb:
Ja, ja, die Füllwörter, ich mag die auch. Wer hat eigentlich bestimmt, dass Füllwörter schlecht sind? :D

Manchmal sind sie schon überflüssig.
Aber ich gestehe: Ich benutze sie auch wahnsinnig gern!
Ich sehe sie meist auch mehr bei fremden Texten als in meinen eigenen. Ups! :Pfeif:

Blanca schrieb:
In einem Punkt muß ich der Kritik von flitze2000 widersprechen. Meines Erachtens nach muß man Gedanken nicht unbedingt in Anführungsstriche setzen.

Ehrlich gesagt, war meine Kritik rein aus Gefühl. Aber mein Gefühl war richtig! Ich hab's eben extra noch mal im Duden nachgesehen (unter Anführungszeichen R8). :teach:


LG
Birgit (flitze2000)

 

Pure Magie

Hi Susafee,

ein bisschen Magie = eine Menge Selbstvertrauen.

Eine Kindermutmachgeschichte ;)

Hat mir gut gefallen.
Alles andere wurde schon gesagt :)

liebe Grüße, coleratio

 

Hi Susafee!

Auch mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Zu korrigieren habe ich "leider" nichts mehr gefunden.
Glücksbringer sind wirklich wichtig für Kinder und vielleicht bringt man den ein oder anderen mit dieser Geschichte erst auf den Gedanken, sich solch einen Talisman zu suchen?
Wenn einem damit die Angst genommen werden kann? Oder ist es etwa doch Magie? :hmm:

Grüsse

Sabine

 

Hi Susafee!
Da ich selber noch ein Kind bin und auch sehr schüchtern finde ich diese Geschichte reght echten mut an.
Bloß was die Geschichte mit der Überschrift zu tun hat, dass kappiere ich nicht so richtig.
Liebe Grüße
Anaid

 

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