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Pummelpudel

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22.08.2007
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Pummelpudel

Frank verdiente reichlich, lebte entsprechend gut, kleidete sich perfekt, sah gut aus, hatte eine hübsche Frau, zwei gesunde, herzige Kinder, auffallend weisse Zähne und Pummelpudel, dessen hervorstechende Eigenschaft es war, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Spielgefährten und Postboten am helllichten Tage von hinten anzuschleichen und ohne Grund ans Bein zu pinkeln, was für Entsetzen, Ekel, Ärger oder auch für spöttisches Gelächter sorgte, je nachdem, wen es traf und wer aus sicherer Entfernung zusah, etwa von der gegenüberliegenden Strassenseite oder hinter der Hecke des nachbarlichen Gartens hervor, wo sich zum Beispiel Mina Maienberg in Vorfreude des bevorstehenden Ereignisses so verbergen konnte, dass ihre Zuschauerposition nicht auf den ersten Blick ersichtlich, ihre Schadenfreude nicht zu offensichtlich wurde, da sie ja nicht den nachbarschaftlichen Frieden aufs Spiel setzen wollte, an dem ihr viel lag, weil sie schon lange ein Auge auf Frank geworfen hatte, den sie seit ihrer gemeinsamen Schulzeit heimlich liebte, um den sie später zutiefst und anhaltend gelitten hatte, als Frank ihr seine Frau vorstellte, die er auf der ersten internationalen Zahnbürstenmesse kennengelernt und vom Fleck weg geheiratet hatte, um sie nicht an einen jungen Mundwasserfabrikanten zu verlieren, der, wenn er lachte, nahezu unheimlich nach chemischem Holunderextrakt roch und daher viel lachte, hoffend, es diene der Werbung für seine Wässerchen, mit denen er nicht einmal am Eröffnungstag der Messe Erfolg hatte, worüber er kein missmutiges Wort verlor, da er natürlich nicht bemerkte, dass er sich selbst mit seinem seltsamen Mundgeruch und einigen violett gefärbten Zahnsteinspuren im Wege stand und niemand ihn darauf hinweisen mochte, schon gar nicht seine Konkurrenten, die sich mit Pfefferminz-, Arnika-, Thymian- und zahnfleischheilenden Knoblauchessenzen in Szene setzten, übrigens seit Jahren mit Erfolg und ansehnlicher Rendite, was man an den schwarzen, goldbronzenen und grauen Mercedes-Limousinen erkennen konnte, die auf dem südlichen Parkplatz des Messegeländes standen, der ausschliesslich für die Aussteller reserviert war und dort von bewaffneten Wächtern im Auge behalten wurde, da sich am vorletzten Tag der letztjährigen Messewoche ein Überfall ereignet hatte, der dem Inhaber eines florierenden Zahnstocher- und Zahnseidenvertriebsbüros gegolten hatte und ihm einen dreiwöchigen Krankenhausaufenthalt bescherte, von dem er sich, wie man sagte, nie mehr recht erholte, weil er seither unter einer Zahnprothese litt, die zwar gut angepasst war, aber den Gelüsten nach seinen Lieblingskaramellbonbons der Marke Zäh und Süss einen Riegel schob, während sich der smarte Frank, seine Frau, die zwei Kinder und manchmal auch Pummelpudel diesem Genuss allabendlich und ungeschmälert hingeben konnten – natürlich vor dem Zähneputzen, welches in Franks Familie mit elektronischen Zahnbürsten dreimal täglich gehandhabt wurde, einem Zeremoniell, das nur Pummelpudel erspart blieb, weil er einmal jährlich zur tierärztlichen Zahnhygienikerin Annagreta musste, die sich übrigens auch seit zwei Jahren an der Zahnbürstenmesse mit einem eigenen Stand präsentiert hatte und die mit Frank am diesjährigen Messeabschlussabend – aber das ist eine ganz und gar andere Geschichte.

 

Hallo Gisanne,

das ist ja mal ein langer Satz. :D
Nichtsdestotrotz liest sich die Geschichte flüssig und ohne große Schwierigkeiten, was bei längeren Sätzen ja nicht immer der Fall ist. Und humorvoll ist die Geschichte auch noch!
Über die Familie, die es mit der Zahnhygiene sehr genau nimmt, musste ich ein ums andere Mal schmunzeln.

Inhaber eines florierenden Zahnstocher- und Zahnseidenvertriebsbüros gegolten hatte und ihm einen dreiwöchigen Krankenhausaufenthalt bescherte, von dem er sich, wie man sagte, nie mehr recht erholte, weil er seither darunter litt, eine Zahnprothese tragen zu müssen, die zwar gut angepasst war, aber den Gelüsten nach seinen Lieblingskaramellbonbons der Marke Zäh und Süss einen Riegel vorschob

Eine herrliche Stelle und meine Lieblingspassage. :D Es mutete einfach so skurill und absurd an, dass der Leidtragende, eine Zahnprotese tragen muss, die verhindert, dass er seine echten Zähne mit Karamellbonbons schädigt. So hab ich das jedenfalls wahrgenommen.

ihre Zuschauerposition nicht auf den ersten Blick ersichtlich, ihre Schadenfreude nicht zu offensichtlich wurde,

Hier geriet mein Lesefluss aufgrund der Wiederholung von -sichtlich kurz ins Stocken aber das sehen andere Leser vielleicht anders.

Ein kurzes Feedback, zu einer kurzen Geschichte, die ich als sehr gut gelungen empfand und die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.
Hut ab.

Beste Grüße, gibberish

 

Hallo Gisanne,

eine gelungen witzige Geschichte, die mir Spaß gemacht hat, ohne dass mir die Luft weggeblieben ist.

Einen Minifehler habe ich entdeckt: ... einen Riegel vorschob (statt schob).

Die Teilwiederholung von ersichtlich und offensichtlich gefällt mir gut. Ich hatte den Eindruck, das sei Absicht.

So, und jetzt habe ich keine Zeit mehr, muss mir deine Geschichte noch einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Viele Grüße
Sylvi

 

Hallo gibberish und Salü Sylvi,

Nichtsdestotrotz liest sich die Geschichte flüssig und ohne große Schwierigkeiten, was bei längeren Sätzen ja nicht immer der Fall ist. Und humorvoll ist die Geschichte auch noch!
eine gelungen witzige Geschichte, die mir Spaß gemacht hat, ohne dass mir die Luft weggeblieben ist.

das ist ja toll, gleich zwei positive Komms. Ich freue mich und danke euch sehr, dass ihr Spass hattet. Dann hat sich die Arbeit ja gelohnt.
Kennt ihr den Ausdruck nicht: einen Riegel schieben? Merkwürdig *nachdenk*, mir ist der so geläufig, vielleicht sagt man das aber nur hier in der Schweiz so? Ich warte mal noch ab, ob Andere das auch so sehen wir ihr.
er- und offensichtlich, ja das war Absicht. Aber ich schau nochmal drüber.

Ganz viel lieben Dank euch Beiden und liebe Grüsse,
Gisanne

 

Hallo Gisanne!

Ein gewisser Wilhelm Berliner, berüchtigt wegen exzentrischer Einfälle, die er dann auch noch der Öffentlichkeit anträgt, sieht eines frühen Morgens, es muss so ungefähr vier Uhr vierundvierzig Minuten und dreiundzwanzig Sekunden gewesen sein, auf seinem Bildschirm, dessen Oberfläche im Dämmerlicht des beginnenden Tages wieder eine beträchtliche Staubschicht zutage treten lässt, eine ellenlange Geschichte über einen neurotischen Pummelpudel, der alle Leute bepinkelt, weil er, im Gegensatz zu seiner Ernährerfamilie, die sich allabendlich und hoffentlich auch des Morgens mit elektrischen Zahnbürsten das Gelb von den Zähnen wegrubbelt, nur einmal im Jahr von einer gewissen Annegreta, die auch noch ein Gschpusi mit dem Herrchen angefangen hat, schmerzhaft hundezahnhygienisch behandelt wird, worin der Hundepsychologe Marcel Maienberg die Ursache des neurotisch-hysterischen Pinkelns des Hundes ohne Namen sieht, dessen Namenlosigkeit natürlich ein weiterer Grund für das urinierende Fehlverhalten bilden könnte, das ja Inhalt der Geschichte ist, die Wilhelm kürzen sollte, weil lange Sätze manche Leser ermüden oder langweilen oder wie auch immer nicht gefallen, ein Wunsch von Gisanne, der ihn aber in Verlegenheit bringt, weil er keine Zeit hat, denn das Auto ist gepackt und startbereit, die Frau sitzt schon in diesem und weigert sich, die Kürzungen, die Wilhelm während der Autofahrt diktieren möchte, in den Laptop zu tippen und sogleich an Gisanne zu schicken, die nun leider warten muss, bis Wilhelm wieder in Ruhe nachts diesen Wunsch erfüllen kann.

Fröhliche Grüße
Wilhelm

 

die Ursache des neurotisch-hysterischen Pinkelns des Hundes ohne Namen sieht, dessen Namenlosigkeit natürlich ein weiterer Grund für das urinierende Fehlverhalten bilden könnte,

Lieber Wilhelm,

danke herzlich für deinen Kommentar. Aber der Hund ist nicht Namenlos, er ist nicht nur, sondern er heisst auch Pummelpudel. Dies nur zur Klarstellung, sonst kürzt du noch an der falschen Stelle!

Schöne Ferien, gute und dauerhafte Erholung im Irgendwo.
Lieben Gruss,
Gisanne

 
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Hallo Gisanne

Hübsch. Ganz in Dürrenmattscher Manier (Der Tunnel, zum Beispiel) verschachtelst du uns hier eine kleines feines Gesellschaftsstück über die Beziehungskisten von der Zahnseidenstrasse nebenan.

Was mir auffiel:

wo sich zum Beispiel Mina Maienberg in Vorfreude des zu geschehenen Ereignisses so verbergen konnte
Vorschlag: bevorstehenden

um den sie später zutiefst und anhaltend gelitten hatte
kann man "um" jemanden leiden?

Knoblauchessenzen in Szene setzten
was für ein Zungenbrecher. :lol:

weil er seither darunter litt, eine Zahnprothese tragen zu müssen, die zwar gut angepasst war,
Ich will Ja Wilhelmnicht vorgreifen, aber an dieser Stelle hätte ich es gerne etwas flüssiger:
... weil er seither unter einer Zahnprothese litt, die zwar gut angepasst war, ...

dem sich nur Pummelpudel entziehen durfte, weil er einmal jährlich zur tierärztlichen Zahnhygienikerin Annagreta musste,
Klingt komisch, Vorschlag:
dem nur Pummelpudel fernbleiben durfte, da der jährliche Besuch bei der tierärztlichen Zahnhygienikerin Annagreta ausreichte,

Jo, hat Spass gemacht. Ist jetzt nichts tiefgründiges, was wohl auch nicht der Anspruch war.
Klein, fein, flüssig zu lesen.

Aprospos den Riegel vorschieben - anscheinend eine Schweizer Eigenart, dass wir bei uns den Riegel bloss schieben. Jedenfalls tauchen bei Google mit genauem Suchbegriff "Riegel schieben" lauter Schweizer Domains auf. :D

und hier noch ein weiterer Hinweis: http://www.dict.cc/deutsch-englisch/etw+einen+Riegel+schieben.html

Gruss dot

 

Hallo Gisanne,

ich habe deine Einsatzgeschichte von 465 Wörtern auf 336 gekürzt, ohne dabei neue Wörter zu verwenden.

Version 1
Frank verdiente reichlich, hatte eine hübsche Frau, zwei gesunde, herzige Kinder, auffallend weisse Zähne und Pummelpudel, dessen Eigenschaft es war, Verwandte, Freunde und Postboten von hinten anzuschleichen und ans Bein zu pinkeln, was für Entsetzen, auch für Gelächter sorgte, wer aus sicherer Entfernung zusah, etwa hinter der Hecke des nachbarlichen Gartens, wo sich Mina so verbergen konnte, dass ihre Schadenfreude nicht offensichtlich wurde, da sie nicht den nachbarschaftlichen Frieden aufs Spiel setzen wollte, an dem ihr viel lag, weil sie ein Auge auf Frank geworfen hatte, den sie seit ihrer gemeinsamen Schulzeit heimlich liebte, um den sie später gelitten hatte, als Frank ihr seine Frau vorstellte, die er auf der Zahnbürstenmesse kennengelernt und geheiratet hatte, um sie nicht an einen Mundwasserfabrikanten zu verlieren, der nach Holunderextrakt roch, hoffend, es diene der Werbung für seine Wässerchen, mit denen er nicht einmal am Eröffnungstag Erfolg hatte, worüber er kein Wort verlor, da er nicht bemerkte, dass er sich selbst mit seinem Mundgeruch im Wege stand und niemand ihn darauf hinweisen mochte, schon gar nicht seine Konkurrenten, die sich mit Pfefferminz-, Arnika- und zahnfleischheilenden Knoblauchessenzen in Szene setzten, seit Jahren mit ansehnlicher Rendite, was man an den schwarzen Mercedes-Limousinen erkennen konnte, die auf dem Parkplatz des Messegeländes standen, der für die Aussteller reserviert war und von Wächtern im Auge behalten wurde, da sich ein Überfall ereignet hatte, der dem Inhaber eines Zahnstocher- und Zahnseidenvertriebsbüros gegolten hatte und ihm einen dreiwöchigen Krankenhausaufenthalt bescherte, von dem er sich nie mehr erholte, weil er seither darunter litt, eine Zahnprothese tragen zu müssen, die zwar gut angepasst war, aber den Gelüsten nach seinen Lieblingskaramellbonbons einen Riegel schob, während sich Frank diesem Genuss allabendlich hingeben konnte – natürlich vor dem Zähneputzen, welches in Franks Familie mit elektronischen Zahnbürsten dreimal täglich gehandhabt wurde, einem Zeremoniell, dem sich nur Pummelpudel entziehen durfte, weil er einmal jährlich zur tierärztlichen Zahnhygienikerin Annagreta musste, die sich seit zwei Jahren an der Zahnbürstenmesse mit einem Stand präsentiert hatte und die mit Frank – aber das ist eine ganz und gar andere Geschichte.

Version 2
Frank, Bilderbuchreicher mit Bilderbuchfrau und Bilderbuchkindern und Bilderbuchzähnen, besaß Pummelpudel, der Leute, sich von hinten anschleichend, anpinkelte, Abscheu bei Betroffenen oder Schadenfreude bei Beobachtern hervorrufend, letzteres bei Mina, die versteckt im Nachbargarten alles beobachtete und diese nicht zeigen durfte, verliebt in Frank seit ihrer beider Schulzeit, bis Frank ihr Liebesschmerzen zufügte, als er ihr seine Frau vorstellte, die er auf einer Zahnbürstenmesse spontan geheiratet hatte, um sie vor einem übelriechenden Holunderextraktmundwässerchenfabrikanten zu retten, der häufig lachend seinen Mundgeruch überallhin verpustete, Käufer anzulocken hoffend, diese aber abschreckend, worauf ihn seine erfolgreichen Konkurrenten mit Wohlgeschmacksmundwassergerüchen, stolze Besitzer von Protzautos auf streng bewachtem Messebeschickerssüdparkplatz, auf dem ein Zahnbehandlungsinstrumentenvertriebsbüroleiter überfallen worden war, der danach nur mehr Zahnprothesen tragen konnte und verhungerte, weil er keine Sahnebonbons mehr essen konnte, während Frankfamily unentwegt Sahnebonbons lutschte, mit blitzplankenelektrozahnbürstigdreimaltäglichgesäuberten Beißerchen immer fetter wurde und Pummelpudel sich schmerzhaft Annagretas Hundehygienezahnreinigung ergeben musste, die von Frank so begeistert war, dass sie sich von hinten an ihn heranschlich und zum Gespött von Mia –
163 Wörter

Version 3
Frankfamily, protzreich, weißstrahlengebissig, trainierte Pummelpudel zum vonhintensichanschleichend Menschenbeinebepinkeln, vor allem Mias vom Nachbarhaus, um sie von weiterer Verliebtheit in Frank abzuschrecken und sie in die Arme des Holunderextraktmundwässerchenfabrikanten zu treiben, der wegen Übelgeruchs verarmt mit Mia nur mehr auf dem Südparkplatz des Messegeländes leben konnte, wo er bei einem Überfall so verletzt wurde, dass nur ein Heilmittel, von einem Heilpraktiker empfohlen, helfen konnte, nämlich sich von einem Hund, der sich von hinten anschleicht, bepinkeln zu lassen.
76 Wörter

Version 4
Psssssscht!
1 Satz, 1 Wort

Meine Lieblingskürzung in der Literatur:
Friedrich von Schiller: Der Taucher
Gluck, gluck, weg war er.
(Leider nicht von mir; Literaturangabe, wenn ich zurück bin.)

Fröhliche ungekürzte Grüße
Wilhelm

Postskriptum: Die beste Geschichte ist deine, dann kommt Version 4. Der Rest, naja. Es war ja nur ein Spiel. Kürzen muss sein, aber nicht um jeden Preis; wen wundert das?

 

Liebe Gisanne,

dein stabgereimter Pummelpudel ist sehr inspirierend, deine und Wilhelms Spielereien mit Satzlängen machen viel Spaß beim Lesen.
Die Vorstellung, dass Leute, die man nicht leiden kann, unversehens von einem fetten Hund angepinkelt wird, ist schon sehr amüsant. Ich hätte da so ein paar, die ich dir in eine Geschichte schicken würde.
Auch ansonsten ist deine Karamellbonbons kauende Familie mit dem smarten Frank als Oberhaupt sehr witzig. Am meisten aber liebe ich wirklich Pummelpudel.
So, mehr kriegst du nicht, keine Kritik, dieses Mal nur Lobegehudel, weil das ein kleiner Spaß sein sollte, und das ist gelungen.
Ganz viele liebe Grüße in die Schweiz von der Novak

PS: Lieber Wilhelm, klar, Version 4 ist super. Aber Version 3 zeigt (zusammen mit deinen Splittern) einen sehr lustigen Hang zur Alternativmedizinverarsche und Annagreta, die sich von hinten an den smarten Frank ranschleicht, .... also das ist auch nicht zu verachten.

Danke euch beiden für diesen wunderbaren absurden Spaß
Novak

 

Entschuldigung, dass ich den Pummelpudel so hab hängen lassen. Es waren etwas trubelige Tage und da hatte ich den Kopf nicht frei zum antworten.

Lieber dot/.

den Tunnel hab ich mir grad vorgeholt und wieder verschlungen. Oh Mann, die Geschichte hat mich damals schon ungemein beschäftigt, da muss ich noch jung gewesen sein, jedenfalls hab ich die Arche-Ausgabe von 1952! Ganz abgegriffen. Toll. Heute lese ich da von Zeiten, wo man im Zug noch geraucht hat ... und ein junges Mädchen las einen Roman, statt am Handy herumzufummeln. Sagenhaft, echt! Danke für den Tipp. - Auch für die Verbesserungen, die übernehme ich gern.

Jo, hat Spass gemacht. Ist jetzt nichts tiefgründiges, was wohl auch nicht der Anspruch war.
Klein, fein, flüssig zu lesen.
Nein Tiefgründigkeit war nicht vorgesehen. Umso besser, wenn's gut zu lesen ist. :)
Aprospos den Riegel vorschieben - anscheinend eine Schweizer Eigenart, dass wir bei uns den Riegel bloss schieben.
Was man auch alles googeln kann :D Dann lass ich dass so stehen.
Schön, dass du meinen Text kommentiert hast. Den Bezug zu Dürrenmatt kommentiere ich nicht, aber du kannst mir glauben, dass ich den noch so gern eingesackt habe. Vielen Dank!

Lieber Wilhelm,

Holunderextraktmundwässerchenfabrikanten ... Wohlgeschmacksmundwassergerüchen... Messebeschickerssüdparkplatz ... Zahnbehandlungsinstrumentenvertriebsbüroleiter ... blitzplankenelektrozahnbürstigdreimaltäglichgesäuberten ... Hundehygienezahnreinigung
das ist ja der helle Wahnsinn. Hast du das auch schön brav laut gelesen, bevor du das hier eingestellt hast? Und das in deinen Ferien :lol:
Zu Version 3:
trainierte Pummelpudel zum vonhintensichanschleichend Menschenbeinebepinkeln,
das würde ich verbessern:trainierte Pummelpudel zum vonhintensichanschleichenden Menschenbeinebepinkler
Ansonsten bin ich tief beeindruckt von deiner Arbeit. Ich hab noch andere Geschichten im Kasten, aus denen ich am liebsten ein Gluck, gluck weg war er machen würde. Ich trau mich nur nicht.
Aber hehe, treffen wir uns mal auf dem Messebeschickerssüdparkplatz ?
Bis dann und lieben Dank dir, für deine Arbeit.

Liebe Novak,

Die Vorstellung, dass Leute, die man nicht leiden kann, unversehens von einem fetten Hund angepinkelt wird, ist schon sehr amüsant. Ich hätte da so ein paar, die ich dir in eine Geschichte schicken würde.
Um Himmelswillenbittenovakliebe! Die lass mal schön bei dir, ich hab reichlich genug davon, so viel Geschichten kann ich gar nicht schreiben um alle mit Hundepisse zu bestrafen.
Danke euch beiden für diesen wunderbaren absurden Spaß
Merci vielmol auch dir.

Euch allen lieben Dank für eure Zeit und eure Zuwendung.
Liebe Grüsse,
Gisanne

 

Kann ich an einem verhaltensgestörten, titelgebenden Hund vorbeikommen, den Du zudem noch zu kennen scheinst, mit und in einem mehr oder weniger gewaltigen Satz,

liebe Gisanne?,

frag ich mich und geb – wiewohl die Bunterepublik eine Wüste der Dienstleistung sein soll – die Antwort durch meinen Auftritt gleich mit: mitnichten und Neffen, böte mich allsogleich als Hundeflüsterer an, das pummelige, zum modischen Accessoire mutierte Tierchen wieder dem ursprünglichen Sinn des Lebens seiner Art zuzuführen, nämlich dem Entenfang, wüsste ich denn nicht schon oder ahnte es doch, dass die einsatzbereite und stets wachsame Erzählerin nicht möchte, dass irgend ein Pudel nass würde- und wär's meine Mütze, weil er nur angeborenen und angezüchteten Instinkten folgte, und eben darum verböte mir die Autorin voraussichtlich, das arme, wohlfahrtige und wohl ständig verwöhnte Pummelchen zu seinem von Gott und den Züchtern gewollten Lebenszweck zu recyclen – das entgegen allgemeinem Sprachgebrauchs einen „zyklischen“ Prozess meint, um zu einem früheren Zustand zurückzukehren, eben der Jagd und im Besonderen dem Entenfang –, auf dass sich das Hündchen pudelwohl fühle, und Du mich stattdessen auffordertest, dem durch meine Einmischung gefährdeten Tier lieber keinen Riegel Herrenschokolade (wegen dessen Bitternis) zu überlassen, sondern vielmehr einen Riegel süßer Vollmilchschokolade, womöglich aus der lila Kuh, zur Entschädigung darzureichen, was natürlich der Mensch- und Tierfreundin Dorit Feddersen-Petersen im Wolfgehege zu Kiel mit ihren Mischlingen aus Wolf und Pudel, Pudel und Wolf (spielerisch abgekürzt Wopu und Puwo) heftigst schütteln wird, insofern auch der ursprünglichste Köter an Karies erkranken kann, womit ich schließen will, um meine Pudelmütze zu lüften und die Autorin im Club der Einsätzler herzlich zu begrüßen!

Bingo-Bongo

Cloud nine
Siebenter Himmel …
genau da, wo der kleine Jackson timberlaked

 

Ja also, nein Friedel,

natürlich kannst du nicht an einem verhaltensgestörten, titelgebenden Hund vorbeikommen, das wäre wohl gänzlich gegen deine Natur, die es Gott sei Dank nicht nötig hat, recycliert zu werden, was uns alle hier – nehme ich mal an – in reuige Zustände versetzen würde, die auch nicht mit lilakühischer Vollmilchschokolade zu trösten wäre, da du uns zu oft mit bitterlichen Konjunktionsreklamationen, Satz- und Kommaregeln sowie süssen Weitausschweifkommentaren :sealed: beschäftigst (siehe die Wopu- bzw. Puwozüchterin, deren Existenz mir bisher unbekannt, nun aber glücklicherweise ein Begriff geworden ist.)
Cloud nine? He, so was brauchst du noch auf deine alten Tage? Be carefull :D

Lieben Dank für’s Vorbeischauen und, ach ja, im Gedenken an Bingo-Bongo lieben Gruss,
Gisanne

 
Zuletzt bearbeitet:

Effi Briest

Kuss.
Genuss.

liebe Klubmitglieder der Einsatzgeschichten,

die Kunst des Schreibens besteht darin, alles in allen Formen ausdrücken zu können. Langsätze sind out, nachdem keiner der Klubmitglieder den Proust ganz gelesen hat. Und den Molly Bloom Monolog kann auch keiner auswendig.
Schluss mit der Überforderung der willigen Leser durch solche Langsätze, die immer nur durch Ausweitung ein und desselben kein Ende finden in der selbstverliebten Wortsucherei, die weit entfernt von der philosophischen Sinnsuche, sich neurotischen Hunden und Hundebändigerinnen und Zahnputzereien und Zähnevernichtungen durch Süüüüüßes, widmen – wobei das Buschkind MagerMia nun wirklich aus den Büschen kriecht und sich dem Pummelpudelpim von hinten … nicht schon wieder, schreit hier die Leserschaft, lasst euch endlich was anderes einfallen, was sich der Klub der Einsatzgeschichtler zu Herzen nimmt, und sich zum Sechswortgeschichtler verwandelt.
Der Beginn steht oben, es fehlen noch vier Wörter, die nachzulesen sind in „Die Zeit“; 23/2014 vom 12. Juni 2014 Seite 72, Text von Andreas Graf, Köln.
Dies ist eine Nacherzählung. Aus Copyrightgründen sei sie nicht ganz zitiert.
So kommt in die neue Satzung, dass nur Geschichten erlaubt sind, in denen sechs Wörter streng untereinander geschichtet im Reimform eine Geschichte erzählen

.

Beispiel: Pummelpudel

Beschleichen.
Seichen.
Erbleichen.
Verscheichen.
Entweichen.
Verbleichen.

Requiescat in pace.
Fröhliche Grüße
Wilhelm
Postskriptum:Zurück zur Ernsthaftigkeit!

 

Hallo Gisanne:

Dieser Satz ist nur auf den ersten Blick lang.
Ich schreibe dies zwar, ohne ihn je gelesen zu haben, hinwiederum beharre ich darauf, nicht zu irren, da ich hinlänglich zur Überzeugung gelangt bin, das Sätze, die Punkte vermissen lassen, aus Gründen, die jenseits einer Diskussion stehen, die ich nun nicht entfachen möchte, da es sich nicht um - wie ich einstmals zu lernen hatte - einen exothermen Prozess handelt, hinsichtlich ihrer Existenz eine zu lineare Wirklichkeit abzubilden sich anheischig machen. In Wahrheit, welche uns hier sein lässt, ist ein Satz, der die sog. Interpunktion vermissen lässt, keiner, der aus bloß diesem Grunde Beachtung finden sollte, sei es denn, er beinhaltete Flüssigkeiten, solcherart, wie sie uns entrinnen, wenn des Durstes ein Zuviel.
Nein bzw. doch - die Welt, wenn sie denn etwas von uns wollte, würde nicht von uns wollen, dem zeitigen Punkt zu entsagen. Alles würde die Welt von uns wollen, Bier, Frauen, einen schlüssigen Grund - aber nicht-doch den Verzicht darauf "mal einen Punkt zu machen".
Nichtdestotrotz wird 7miles Deinen Test "auf absehbae Zeit" einmal lesen, und sei es nur, um dessen Sinn zu erfassen.
7

 

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