Pubertät
Soziale Integrationspolitik durch äußere Beeinflussung von noch nicht vollkommen ausgebildeten Charaktären
Schwarze Haare, Mondgesicht, lange Ohrringe, farbige Klamotten, mein Körper, ganz okay, zumindest behaupten das einige Jungs aus meiner Klasse.
Meinem Spiegelbild, keine Ernüchterung, aber ganz zufrieden bin ich ehrlich gesagt nicht.
Mein Busen, zu klein, mein Po, könnte runder sein, meine Nase, nicht markant genug, die Augen, zu normal.
Leuchten sollen sie, die Augen aller Jungs, wenn ich durch die Türe gehe. Lechzen, sabbern, das soll die Reaktion sein.
Essen werde ich gleich meine tägliche Ration fettfreie Diätkost. Morgen in der Uni, da warten sie wieder alle, meine Mädels, die Dozenten, die Jungs.
Ich denke, ich werde jetzt schlafen gehen – meinen Prinzessinnenschlaf.
Der Weg zur Schule zieht sich jedes Mal um einige Meter habe ich das Gefühl.
Ich sage freudestrahlend Hallo, wie unangenehm, jeder Junge schaut mir hinterher auf meinen Po - so toll ist der doch gar nicht.
Nach dem ersten Block fragt mich der eine neue eher durchschnittlich aussehende Student wie ich denn die Damen-Toilette finde. Ich verstehe ihn nicht.
Nach dem dritten Block spricht er mich wieder an, ob ich mit ihm auch die Damen-Toilette zu anderen Zwecken verwenden will.
Ich sage ja.