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Psychodelictour

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28.12.2004
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Psychodelictour

Der Abend begann relativ normal. Wir hatten uns in unserer Stammkneipe getroffen, um ein paar Bier zu trinken. Die Kneipe war brechend voll und nach einiger Zeit wollten wir die Lokalität wechseln. Einer hatte nichts getrunken, also rein in den Daimler, ist ja schließlich auch für fünf Personen zugelassen. Die müssen in Stuttgart allerdings an Zwerge und nicht an eine Durchschnittsgröße von 1.90 m gedacht haben, außerdem war der Besitzer der Nobelkarosse auch dabei. Wir kennen ihn schon aus anderen Geschichten: Thomas oder auch Dicken. Da er nun mal eineinhalb Sitzplätze einnimmt wurde es ein wenig eng. Erschwerend kam hinzu, daß er wieder einmal mit seinen Blähungen zu tun hatte, vor denen ich nicht genug warnen kann. Die Dinger laufen unter der Abteilung Kampfgas und er weiß auch, das er gegen die Bestimmungen für biologische Kampfstoffe verstößt. Die Fahrt wurde also lustig!
Als wir ankamen, war die andere Lokalität auch schon proppenvoll, trotzdem rein irgendwie mußten wir den Geschmack aus dem Mund kriegen. Thomas Ausdünstungen verursachten nämlich einen pelzigen Belag auf der Zunge. Drinnen ging´s heiter weiter. Wir waren nicht voll, wir waren hochachtungsvoll! Thomas schnippte dauernd seine brennenden Zigarettenkippen in den Kragen eines noch besoffeneren Kerls, der mir darauf hin Schläge anbot. Nettes Gesellschaftsspiel! Als das Klo dann auch unbenutzbar wurde, ich war schon immer der Überzeugung, das Malteser sich nicht mit Eierlikör verträgt, aber auf mich hört ja keiner, gingen wir. Als wir im Wagen saßen erlebten wir noch ein wundervolles Beispiel deutschen Heldentums: Der Typ, dem Thomas seine Kippen freundlicherweise überließ, damit er auch rauchen kann, torkelte auf unseren Wagen zu. Breit wie ein amerikanischer Highway und ein Gang wie Hans Albers auf Entzug.
Er hatte schon in der Kneipe mitbekommen, daß jedes Mitglied dieses Fahrzeugs ein wenig über seiner Gewichtsklasse lag, doch der Wille die Spannungen zwischen ihm und uns abzubauen, trieb ihn weiter. Schließlich war er zu der Ansicht gekommen, daß ich es war, der seinem Kragen mit brennender Leidenschaft gefüllt hatte. Er baute sich, so gut es ging, vor dem Wagen auf und lallte mir zu: „Steich aus! Sooofort! Ich hau dir jetzt ein pahar in die Fresse!“ Es gab eigentlich nur eine Möglichkeit seine Worte zu interpretieren: Er war so besoffen, daß er ‚Ich geb für alle eine Runde aus‘ nicht mehr anders artikulieren konnte. Der andere Gedanke, er könne es tatsächlich in Erwähnung gezogen haben, alleine, die Besatzung des Mercedes, der gewaltig in die Federn gedrückt wurde, aufzumischen, beeindruckte uns tief. Wir waren zu Tränen gerührt, dieser Mut, diese Geschicklichkeit, mit der er sich wieder fing, wenn er drohte auf die Schnauze zu fallen, Wahnsinn! Nach dem Versuch die Gedankengänge dieses edlen Heroen, des letzten seiner Art, nachzuvollziehen, kamen wir zu dem spontanen Entschluß, eine Sammlung zu Gunsten einer Spende durchzuführen. Ich stieg aus und ging auf ihn zu. In der Hand hatte ich zwanzig Mark, die uns die Erhaltung eines der letzten wahren Idole wert war. Ich hatte irgendwie das Gefühl, daß er die Arme hochnehmen wollte, wahrscheinlich um mich umarmen zu können, er bekam aber die Finger nicht gerade. Ich schlug ihn vorsichtig auf die Schulter, steckte ihm das Geld zu und schüttelte ihm wortlos die Hand. Die Verwunderung in seinen Augen bedeutete wahrscheinlich, daß er nicht mehr damit gerechnet hatte, daß noch irgend jemand seinen wahren Charakter erkennen könnte. Doch, wir konnten es. Als wir vom Marktplatz abfuhren, stand er noch wankend da und schaute auf den Geldschein. Ein Held fürwahr, der die Ehre über das eigene Wohl stellte und nun den Lohn der Angst in Händen hält, oder einfach nur sternhagelvoll und perplex.
Nach einer strategisch geplanten Fahrt, jede halbe Stunde eine Tankstelle mit Dosenbier, kamen wir an einer Gaststätte vorbei, in deren Hinterraum anscheinend eine Party im Gange war. Anhalten!
Der erste Endruck offenbarte, daß hier nicht auf Abendgarderobe und Herkunft Wert gelegt wurde. Als wir hielten, standen zwei junge charmante Herren neben einem Fahrzeug unbekannten Fabrikats und unterhielten sich lautstark über den Zustand der Bereifung. Als sie nach einer fünfminütigen Diskussion zu der Entscheidung kamen, daß die Hinterräder eindeutig besser seien, holten sie Werkzeug aus ihren Mänteln und montierten die Räder ab. Wir entschlossen uns, nur vier Minuten zu bleiben. Der vollgekotzte Eingang hätte jeden Aktionskünstler in Ekstase versetzt. Auch das entzückende Geschöpf, das, mit einem extrem engen Tigerhöschen bekleidet, auf einem Hocker in der Lache saß, schien direkt vom Wiener Opernball zu kommen: „Ey, nen Zehni, is mit Eintritt!“ Wohin? Jedenfalls erst einmal aus dem Eingangsbereich, denn es zeichnete sich ab, das zwei Punker sich gegenseitig zu piercen gedachten. Allerdings waren die operativen Bestecke, die sie hierzu benutzen wollten, auch Klappmessern zum verwechseln ähnlich. Also an den Tresen. Das anwesende Publikum entsprach der Durchschnittsbesetzung eines guten Horrorfilms. Hinter der Theke ging es edel weiter. Die junge Dame, die uns bediente, hatte alle ihre Schneidezähne dem roten Kreuz gespendet. Daher verstand ich auch ein wenig spät, daß das einzige Getränk des Abends ColaKorn war. Dies erregte den Unwillen des Yetis, der in ihr sein paarungsbereites Weibchen sah. Um ihr zu zeigen, daß er einen tollen Wachhund abgibt, wenn man ihn nur läßt, versuchte er mich zu schlagen. Dabei rutschte er aus, begrub seine Alte unter sich und nutzte die Situation, um seine Genvermehrung vorzubereiten. Wir nahmen je zwei Flaschen der reichhaltigen Auswahl mit und gingen raus. Die beiden TÜVIngenieure mit den langen Mänteln, die so wunderbar für die Verkehrssicherheit sorgten, waren gerade dabei, einem Polofahrer in Zukunft die Konzentration auf den Verkehr zu erleichtern, indem sie seine Stereoanlage ausbauten. Bevor sich die Herren um unseren Mercedes kümmern konnten, entschieden wir uns, diese Stätte kultivierten Charmes zu verlassen.
Wir fuhren in die nächste Stadt, um unsere Vorräte aufzufüllen und ein wenig Landgang zu haben. Nachdem sich die von uns ausgesuchte Gaststätte als geschlossen erwies, waren wir gezwungen, uns nach Alternative umzusehen. Plötzlich hörten wir, schräg über der Kneipe, Partylärm! Rein ins geöffnete Treppenhaus und an die Tür geklopft, aus der der Lärm kam. Wenn keiner aufmacht, machen wir auf. Zu unserer Überraschung war der Besitzer der geschlossenen Pinte nicht erfreut uns auf seiner Geburtstagsparty zu haben. Unglaublich! Nach Entschädigung durch die Mitnahme von alkoholischen Getränken in Flaschen, machten wir uns wieder auf den Rückweg, wir wollten wieder in unsere Stammkneipe, da kennen sie uns, wurde der Fahrer mehrmals aufgefordert die Geschwindigkeit zu erhöhen, da der Ausstoß des Senfgasverschnittes, den Thomas produzierte, ein Atmen auf den Hintersitzen unmöglich machte. Daher mußten die Fenster runter und Frischluft rein, dieses erwies sich bei niedrigeren Geschwindigkeiten als nicht ausreichend. Ergo sollte schneller gefahren werden. Wir auf den Vordersitzen waren besser dran, wir konnten wenigsten unsere Köpfe aus den Fenstern halten. Die anderen beiden, die mit dem Dicken hinten sitzen mußten waren die armen Schweine: Der eine war zu groß um den Kopf aus dem Fenster zu kriegen und mußte mit dem Kopf an der Decke die augenblickliche Ohnmacht erwarten, wenn er nicht hin und wieder Sauerstoff bekam.
Der andere hatte das Glück in der Mitte zu sitzen und bekam nur Luft, wenn die beiden hinteren Fenster geöffnet waren. Von ihm hörten wir seit einiger Zeit nur noch ein schwaches Röcheln. Also schneller fahren. „Das mach ich nich, ich bin doch nicht blöd! Hier ist fünfzig und da vorne ist ne Radarfalle!“ Da auch der Dicke inzwischen ein wenig Frischluft benötigte, sah er sich bemüßigt den Fahrer zu beschwichtigen: „Pa.., pa.., pack doch mal neben Beifahrersitz, hips, guck mal naahaach! Hihi!“ Ich kramte und was ich zu Vorschein brachte, beruhigte doch sehr. Es war sein von ihm abgetretenes, vorderes Nummernschild! Nur so fällt man nicht auf! Nach dem Motto: Vier besoffen, Geschwindigkeit zu hoch, Nummernschild ab, sie wollen doch auch nicht mehr so viel schreiben heute abend, oder, Herr Wachtmeister?
Da wir noch einen kleinen Umweg über die nächst größere Gemeinde machen mußten, Dosenbier war alle, hielten wir noch an einer uns gut bekannten Kneipe, um ein wenig Frisches zu tanken. Nach einem fröhlichen Umtrunk, verließen wir auch dieses freundliche Haus in den Morgenstunden. Da letzte was wir sahen, war der Inhaber, der uns durch die Fensterscheibe nachwinkte und dann kerzengerade nach links umkippte, so richtig in Zeitlupe. Mit seinem Bart erinnerte er mich doch sehr an Kapitän Ahab, wie er mit Moby Dick untergeht.
Nachdem wir auch diese Hürde geschafft hatten und es eh schon hell war, entschlossen wir uns diese unterhaltsame Tournee durch die ländliche Idylle zu beenden und nach Hause zurück zu kehren, denn die Menge an Alkohol in uns hätte gereicht eine Horde Elefanten zu narkotisieren. Ich glaube keiner von uns brauchte noch LSD um die rosa Sonne zu sehen und so schliefen wir alle wie die Engel. Und wenn Sie nicht gestorben sind, drehen sie nächsten Samstag die nächste Runde.

 

And again...

Sorry, aber auch das ist für mich irgendwie einfach nur völlig zusammenhangsloses, dahingelabertes Zeuch, noch dazu gespickt mit etlichen Komma- und Tippfehlern, dessen erzählerischer oder gar satirischer Sinn sich mir leider vollkommen verschließt... :dozey:

Not amused,
Horni

 

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