Was ist neu

Prometheus 3

Mitglied
Beitritt
17.11.2012
Beiträge
6
Zuletzt bearbeitet:

Prometheus 3

Prometheus 3

Der Flug in den mittleren Erdorbit war weder besonders spannend noch besonders beliebt. Das Spannendste war bisher das Andocken ihrer Raumkapsel an den Raumschlepper gewesen, der in einer niedrigen Umlaufbahn auf sie gewartet hatte. Besonders beliebt war der Flug schon deshalb nicht, weil er mitten in den Van-Allen Gürtel führte. In diesem Strahlungsgürtel um die Erde war die Teilchenstrahlung besonders hoch. Wer zulange blieb konnte sich Krebs einfangen, sein Erbgut ruinieren, die Netzhaut seiner Augen schädigen, und noch ein paar andere unerfreuliche Dinge mehr.

Aber diese Flüge waren gut bezahlt. Sehr gut sogar. Denn in den Feldlinien des Erdmagnetfelds fing sich Antimaterie. Einzelne Atome dieser exotischen Materie entstanden, wenn die kosmischer Hintergrundstrahlung auf die obersten Schichten der Erdatmosphäre traf. Sie bewegten sich entlang der Feldlinien des Erdmagnetfeldes. Daher gab es im Van-Allen Gürtel eine Menge Antimaterie. Relativ gesehen. Nicht mehr als hier und da ein Atom. Doch schon unglaublich winzige Mengen hatten ein Energiepotential, das alle anderen bekannten Energiequellen weit in den Schatten stellte.

Für Jana, die Pilotin dieses Fluges zu einem der Antimaterie-Sammler im Van-Allen Gürtel, war das ihr erster Flug dorthin. Ihre Firma vergab diese Routen nur an Freiwillige. Die Prämien waren hoch, es gab immer genügend Bewerber. So hatte sich auch Jana freiwillig gemeldet.

Sie hatte den Flug im Simulator trainiert. Die Flüge im Simulator waren spannender gewesen als der in der Wirklichkeit. Hier tat sich seit dem Verlassen der niedrigen Umlaufbahn absolut nichts. Schwerelos trieben sie dem Scheitelpunkt ihrer Ellipsenbahn entgegen. Das nächste Manöver war erst in ein paar Stunden fällig, und die beiden Passagiere neben ihr waren auch nicht sehr gesprächig. Rechts außen saß George, ein stämmiger Ukrainer. Er machte den Eindruck eines erfahrenen Raumfahrers. Er war offenbar eingeschlafen.

Neben ihr saß Brad, ein Kanadier. Er hatte das Bahneinschussmanöver mit Argusaugen verfolgt. Mittlerweile hatte er sich etwas entspannt und las die ganze Zeit Wartungsanleitungen auf seinem Computer. Der Sitz links neben Jana war ausgebaut worden und hatte einem Frachtcontainer Platz gemacht, der knapp durch die Luke passte. Passagiere und Fracht gehörten 'Orbital Energy Ltd.', einem der Konzerne, die draußen im Van-Allen Gürtel tätig waren.

„Brad, darf ich dich was fragen?“ versuchte Jana das Schweigen zu brechen.
„Hm … natürlich.“ Die Antwort klang wenig begeistert.
„Was macht ihr da draußen eigentlich, ich meine, das Antimaterie-Sammeln, und so?“
Brad sah sie von der Seite an. Hatte sie wirklich keine Ahnung, oder wollte sie nur Smalltalk betreiben?

„Na ja, wir sammeln das Zeug eben. Ich meine die Anti-Protonen, wenn sie vorbeifliegen. Wir fangen sie mit einem großen Magneten. Viel erwischt man nicht, aber paar Nanogramm im Jahr reichen für's Geschäft. Sie kommen in einen magnetischen Speicher, und wenn der voll ist, fliegt er automatisch zur Erde. Die Antimaterie geht an ein Kraftwerk. Ein bisschen Antimaterie in eine Ladung schwerer Wasserstoff, und voilà, sie zerstrahlt und der Wasserstoff fusioniert. Ganz simple Geschichte.“

Er wandte sich wieder seinem Computer zu, in der Hoffnung seinen Beitrag zur Konversation damit erledigt zu haben.
Jana war damit keineswegs zufrieden. „Und was macht ihr dann da draußen, ich meine ihr beide? Die Sammler arbeiten ja automatisch, wegen der Strahlung und so. Wieso fliegt ihr dann dorthin?“
„Was haben sie dir denn erzählt?“ fragte Brad vorsichtig.
„Nur das Übliche, die Flugdaten, ein Charterflug für Reparatur und Wartung, zwei Passagiere plus Fracht. Und dass es drei bis vier Tage dauern kann, bis wir wieder zurück fliegen.“
„Ja, genau ...“ Brad war wirklich nicht besonders gesprächig.
„Na komm schon, warum fliegt ihr da raus?“
„Wir müssen etwas reparieren.“ Pause „Der Sammler arbeitet zur Zeit nicht. Wir hatten einen Quench im Supraleiter. Er war plötzlich nicht mehr supraleitend. Da hat es ein paar Wicklungen durchgebrannt.“
Jana dachte laut nach: „Eine paar Wicklungen könnte man doch sicher umgehen, oder?“
„Prinzipiell ja, aber als der Bordcomputer das System wieder hochfahren wollte, hatten wir plötzlich 'ne Menge elektrischen Widerstand. Die Solarzellen liefern auch weniger Strom. Und die Sensoren im Segel zeigen Asymmetrien an. Da hat's mehr, fürchte ich. Die Diagnosesysteme helfen uns nicht weiter, also müssen wir raus und uns das selber ansehen.“
Jana kamen Bedenken. „Sag mal, ist da eigentlich Antimaterie in dem magnetischen Speicher? Oder ist der leer?“
Brand grinste säuerlich. „Der Speicher ist halb voll. Und der Stoff ist noch drinnen. Wenn der Speicher ausgefallen wäre, hättest du davon gehört! Den Lichtblitz würde man auf der Erde am helllichten Tag sehen, und die Gammastrahlung wäre noch am Pluto draußen zu messen. Nein, nein, der Speicher ist sicher, absolut sicher, keine Sorge.“

Jana sah ihn zweifelnd an. Ihr erster Flug in den Van-Allen Gürtel schien keine reine Routine zu werden. Andererseits, dachte sie, hat er wahrscheinlich recht. Der Speicher hatte eine unabhängige Stromversorgung und war so sicher gebaut, dass er an Bord einer automatischen Kapsel zur Erde zurückkehren konnte. Er konnte tagelang im Wasser, in der Wüste oder im ewigen Eis liegen. Wenn allerdings die Batterien leer würden und das Magnetfeld des Speichers zusammenbrach, oder wenn Luft in sein Vakuum eindrang, wäre es günstig, nicht in der Nähe zu sein ...

Zwei Stunden später waren sie fast am Scheitelpunkt ihrer Bahn. Ihr Ziel, der Antimaterie-Sammler, war schon auf dem Radar erkennbar. Der Computer hatte ihn anhand seines Transponder-Signals als 'Prometheus 3' identifiziert. Er näherte sich mit beträchtlicher Geschwindigkeit 'von hinten', während ihr eigenes Raumschiff langsam dem Scheitelpunkt seiner Ellipsenbahn entgegen trieb.

Sie mussten warten, bis der Sammler sie überholt hatte, bevor sie ihm nachfliegen konnten. Jeder Triebwerks*ausstoß in Richtung des Sammlers war zu vermeiden. Der Speicherbereich sollte nicht mit normaler Materie verunreinigt werden, wozu auch der Abgasstrahl einer Düse gehörte.

Prometheus wurde nun auch über die Außenbordkameras sichtbar. Sein Hauptkörper war ein 200*m durch*messendes, dunkles, vogelnestartiges Gebilde. Supraleitender Draht rankte sich in großen Wicklungen auf der Schattenseite eines riesigen Sonnensegels das ihn gegen die Sonnenstrahlen schützte. In Schatten des Segels war es kalt. Dadurch war der Draht supraleitend und konnte die immensen Ströme des Einfang-Magnetfelds ertragen. Solarzellen auf der sonnenzugewandte Seite des Segels erzeugten diesen Strom.

Am Rand des Sonnensegels leuchteten einige unscheinbare bläuliche Lichter. Kleine Ionentriebwerke kompensierten den Lichtdruck der Sonne und verhinderten, dass der Sammler im Laufe der Jahre aus der Bahn trieb.

„Pass auf, gleich wird’s hell!“ warnte Brad. Der Sammler war an ihnen vorübergezogen, die Sonnenseite des Segels kam jetzt ins Blickfeld. Der Bildschirm wurde kurz von blendender Helligkeit überstrahlt, bevor die Kameras sich den neuen Lichtverhältnissen angepasst hatten.

Jetzt stand dasBahnmanöver auf dem Programm. Sie machten sich daran, Prometheus einzuholen.
„Okay. Jungs, es geht los! Bereit für Beschleunigung?“ Zustimmendes Brummen von den Passagieren.

Der Countdown erreichte seinen Nullpunkt. „Zündung!“ In den beiden stummelartigen Treibwerksgondeln erwachten die Manövertriebwerke mit dumpfen Grollen. Die Passagiere wurden sanft in die Sitze gedrückt. Auf Janas Konsole leuchteten orange Triebwerkskontrollleuchten auf. Der Bildschirm zeigte die Minuten und Sekunden bis zum Brennschluss. Sie meldete der Flugkontrolle den Beginn des Manövers: „Kaliningrad, Oscar Tango Eins Eins, OMS vier begonnen, Zündung nominal.“ Die Flugkontrolle bestätigte sofort: „Roger, Eins Eins, Zündung nominal.“

Prometheus, der sich in den letzten Minuten von ihnen entfernt hatte, wurde scheinbar langsamer, und begann dann allmählich wieder auf sie zu zukommen. Brennschluss. Die Lichter auf der Konsole erloschen. Die Crew federte aus ihren Sitzen, wurde aber von den Gurten zurückgehalten.

Während der nächsten Stunde näherten sie sich dem blendend hellen Sonnensegel, bis es schließlich den halben Weltraum vor ihnen auszufüllen schien. Die integrierten Solarzellen gaben ihm einen regenbogenartigen Glanz, wie bei einer alten CD, wenn man sie ins Licht hielt.

„Schaut mal, da ist was auf dem Segel, Richtung zwei Uhr!“ Eine Stelle glänzte nicht so ebenmäßig wie das restliche Segel. Jana schaltete die Telekamera auf die Bildschirme ihrer Passagiere, die sofort interessiert die Bilder studierten.

„Das Segel sieht verzogen aus, vielleicht ein Riss, oder eine Überdehnung.“ mutmaßte Brad. „Kann ich mal mit meiner Firma reden?“ fragte er.

„Wenn du mit den Omnis Verbindung kriegst, sicher. Die Hauptantenne brauch ich für das Andock-Radar.“ Die 'Omnis' waren die kleinen Rundstrahlantennen des Schleppers. Die große Hauptantenne, über die normalerweise die Kommunikation lief, war nach vorne gerichtet und maß den kleiner werdenden Abstand zum Sammler. Brad versuchte es trotzdem. Nach zwei Versuchen brachte er eine Verbindung zustande. Leise schilderte er der Firma seine Beobachtungen.

Jana hatte keine Zeit sich darum zu kümmern. Sie flog das Andockmanöver nach Instrumenten. Das heißt, der Computer flog. Sie hatte ein wachsames Auge auf seine Manöver. Im Abstand von 50 m begann der Computer, das Raumschiff langsam in Rotation zu versetzen, um sich der Drehung von Prometheus anzugleichen. Um das Sonnensegel gespannt zu halten, rotierte der Sammler drei mal in der Stunde um seine Längsachse. Dieser Drehung mussten sie sich anpassen, bevor sie andocken konnten.

Die Passagiere wurden etwas unruhig und schalteten auf ihren Bildschirmen ständig zwischen den Außenansichten und den Fluginstrumenten hin und her. Zur Beruhigung zählte Jana den verbleibenden Abstand herunter: „Drehung synchron, Entfernung 30, Geschwindigkeit 0,4. Auf Kurs.“ Das Fauchen der kleinen Steuerdüsen war ein paarmal zu hören, als der Schlepper weiter abbremste. Zwei Minuten später glitt, begleitet von einem metallischen Schaben, die Andocksonde in dem Aufnahmekegel und hakte ein. Die Elektromotoren der mechanischen Befestigung jaulten kurz auf, und verschraubten die beiden Dockringe miteinander.

Die Bilder der seitlichen Kameras zeigen ringförmige Wellen im Sonnensegel. Mit majestätischer Langsamkeit liefen sie vom Zentrum nach außen, als ob jemand einen Stein in einen Tümpel aus flüssigem Silber geworfen hätte. Nachdem der Stoß des Andockens abgeklungen war, beruhigte sich die Oberfläche wieder,.

Brad und George schwebten durch die Kabine des Schleppers. Beide trugen leichte Innenbord-Raumanzüge. Sie schlossen die Helme und prüften die Dichtheit. Jana verriegelte die Luke hinter ihnen. Auch sie hatte jetzt ihren Helm auf.

Am vorderen Ende des Schleppers befand sich die Luke zum Kontrollraum von Prometheus. Sie war noch geschlossen, und die Vorschrift verlangte, dass die Crew beim Öffnen dieser Luke Raumanzüge trug, auch wenn die Atmosphären-Kontrollen grünes Licht für drüben anzeigten.

Sie entfernten den Deckel, der den Tunnel zu Prometheus bisher verschlossen hatte. Ohne Gegendruck konnten sie den Deckel in den Sammler hinein drücken und schwebten kurz danach in dessen Kontrollraum.

George blickte auf sein Atmosphären-Messgerät. „Ich würde sagen, wir riskieren es.“
„Okay.“ Brad hielt die Luft an und öffnete seinen Helm. Es knackte in seinen Ohren, er spürte die kühle Luft des Sammlers. „Kalt und trocken wie eine Wüstennacht. In Ordnung, der Druck ist stabil.“
Er wandte sich den Kontrollen des Sammlers zu und überflog sie.

„Wir sollten uns gleich mal die Stelle im Sonnensegel anschauen, die uns beim Anflug aufgefallen ist. Jana, hast du einen Fußball an Bord?“
„Du meinst einen PSA, oder?“ Janas Stimme klang etwas verwirrt aus dem Kopfhörer.

Ein PSA, ein 'Personal Satellite Assistant', war eine Kunststoffkugel mit winzigen Kameras, Elektronik und Batterien. Ein Kaltgas-Manöver System erlaubte es ihm, in der Schwerelosigkeit herumzufliegen und den Astronauten Bilder von draußen zu liefern.
„Ja. Wir können ihn raus schicken und uns die Geschichte erst mal in Ruhe ansehen. Das spart uns einen Weltraumspaziergang, und dann wissen wir genauer, was los ist.“

Eine halbe Stunde später war der 'Fußball' aktiviert, mit komprimiertem Stickstoff betankt und bereit zum Abflug. Die Bildschirme seiner Minikameras zeigten die blendende Helligkeit des Sonnensegels. Per Fernsteuerung manövrierte Jana den PSA aus der Schleuse, dann nahm er selbstständig Kurs auf den Rand des Segels. Zwei Minuten später bremste die kleine Kugel ab und kam kurz vor dem äußeren Rand des Segels zum Stillstand. Mit majestätischer Langsamkeit zog die glänzende Oberfläche unter ihm vorbei.

„Viel sieht man ja nicht, nur die Folie mit den Solarzellen, ab und zu eine Speiche.“
„Warte mal ab.“ sagte Brad „Die Stelle müsste bald ins Bild kommen.“
Alle starten gespannt auf die Schirme.
„Ich glaub', da hinten kommt was.“ George war der Erste, dem die Unregelmäßigkeit auffiel, die sich durch die Rotation auf die Kamera zu bewegte. Jetzt wurde die dunkle Stelle zusehends größer.
„Das Segel hängt irgendwie durch … da! Das ist ein Riss! Oh, das schaut nicht gut aus.“ Die Kameras zeigten einen langen Riss im Segel. Das hatte seine Spannung verloren und hing durch, von der Sonne weg. Der Riss hatte sich geöffnet, und die Sonne schien auf das darunterliegende Drahtgeflecht.
„Bingo!“ sagte Brad, „Entweder war das ein Meteorit, oder ein Stück Weltraumschrott, oder so was in der Art. Die Sonne scheint durch den Riss und heizt den Draht auf. Wir werden das Segel flicken müssen, damit der Draht wieder kalt wird..“
„Am rotierenden Segel geht das nicht.“ wandte George ein. „Wir müssen es erst abbremsen, bevor wir da ran können.“
„Okay, ich frag mal unten an um Freigabe.“ Brad aktivierte den Sprachkanal zur Bodenstation und schilderte ihre Einschätzung. Die Antwort kam rasch.

„Wir haben grünes Licht. Wir sollen die Drehung stoppen und das Segel mit Mylar-Folie und UV-Kleber flicken. Und während wir warten bis das Segel steht, sollen wir die Leistungselektronik prüfen, ob die was abgekriegt hat.“
„Jaja, nur die Ruhe.“ maulte George. Als Bordelektriker war das sein Job. Bis er die ganze Elektronik geprüft hatte würde soviel Zeit vergehen, dass er sich im Anschluss gleich auf den Ausstieg vorbereiten musste. Ein Weltraumspaziergang nach acht Stunden Flug und weiteren acht Stunden Arbeit war kein Honiglecken.
„Ich würde sagen, wir starten die Diagnoseprogramme und machen dann mal Pause, damit wir beim Ausstieg einigermaßen frisch sind.“ Zustimmendes Gemurmel von allen Seiten.

Brad war inzwischen zum Steuerstand geschwebt und aktivierte das Bremsprogramm. Die kleinen Ionentriebwerke am Rand des Segels schwenkten in seitliche Richtung und arbeiteten jetzt gegen die Drehung. Bis sie allerdings den Drall des Sammlers gestoppt hatten, würden noch zehn Stunden vergehen.
„Okay Großer, dann mal ran an die Arbeit. Wir werken also jetzt noch zwei Stunden, anschließend essen wir was und hauen uns aufs Ohr, bis der Wecker läutet.“

Zehn Stunden später, nach einem hastigen Frühstück mit Orangensaft aus der Quetschtüte, folgte das Anlegen und Prüfen der Raumanzüge. In voller Ausrüstung kletterten Brad und George in die enge Kapsel, die sie hierher gebracht hatte. Es gab keine eigene Luftschleuse, also musste die Kapsel als Schleuse dienen

Jana hatte in den Prometheus-Kontrollraum gewechselt und verfolgte von dort den Ausstieg. Der PSA war wieder mit von der Partie und zeigte Bilder von den beiden Gestalten in klobigen Raumanzügen, die sich durch die Luke der Raumkapsel zwängten. Aus ihrem Frachtcontainer hatten sie ein Paket hauchdünner, aber sehr reißfester Folie entnommen, dazu Werkzeuge und Tuben mit zähflüssigem Kunstharz.

Über eine lose Leine waren die beiden zwar miteinander verbunden, aber nicht mit dem Schiff.
„Passt bloß auf und verfliegt euch nicht“, ulkte Jana, „wenn ich euch holen muss, dauert das seine Zeit.“
„Wir schaffen das schon. Pass lieber auf, dass uns der Fußball nicht bei der Arbeit in die Quere kommt.“
„Roger.“ Jana bremste den PSA per Fernsteuerung mit einem kurzen Gasstoß ab, damit er hinter den beiden zurückblieb.

Sie flogen in größerem Abstand über das Segel, damit sie die Schadensstelle besser überblicken konnten. Der Riss verlief schräg von innen nach außen. Ein Fremdkörper war offenbar in flachem Winkel durch das Segel geflogen und hatte es aufgerissen. Glück im Unglück war, dass er nicht das Zentrum des Sammlers mit dem Speicher getroffen hatte. Wäre der Speicher zerstört worden, hätte die Antimaterie mit der Umgebung reagiert und den ganzen Sammler in Sekundenbruchteilen in einer Atomexplosion zerstört.

Dass so etwas immer, theoretisch also auch jetzt, geschehen konnte, gehörte zu den Berufsrisiken eines Wartungstechnikers auf einem Antimaterie-Sammler. Brad beruhigte sich allerdings mit zwei Gedanken:
Erstens war es statistisch gesehen äußerst unwahrscheinlich, dass so etwas überhaupt passierte.
Und falls doch, wäre er wahrscheinlich tot, bevor er es bemerken würde!

Er schüttelte die wenig hilfreichen Gedanken ab. Er musste sich auf den Einsatz konzentrieren. Ohne die stabilisierende Rotation hatte das Segel an Spannung verloren. Es wölbte sich zwischen den Speichen, der Riss war schwer zu erkennen.

Jana betrachtete auf ihren Bildschirmen die Übertragung der beiden Helmkameras und des PSAs. Sie zeigten die beiden Astronauten, die sich jetzt dem Segel näherten.
„Könnt ihr den Rissanfang sehen?“fragte sie.
„Ja. Das Segel ist hier überdehnt. So ganz faltenfrei werden wir das nicht mehr hinbekommen.“

Im Laufe der nächsten Stunden klebten sie zunächst provisorisch die losen Risskanten des Segel aneinander, um wieder etwas Spannung ins Segel zu bringen. Mit dem Spezialkleber aus ihren Klebepistolen bestrichen sie die Kanten und deckten sie dann mit der hauchdünnen, silbrig glänzenden Reparaturfolie ab. Der Kleber würde im Laufe der nächsten Stunden unter dem UV-Licht der Sonne aushärten.

George war 'unter' das Segel getaucht, auf die kalte Seite, wenige Meter über den Drahtschleifen. Er drückte die Risskanten von unten gegen die Reparaturstelle. Die Arbeit verlangte den ständigen Einsatz ihrer Manöverdüsen, damit sie nicht fort getrieben wurden. Buchstäblich mit den letzten Litern aus den Tanks ihrer Anzüge flogen sie schließlich zum Raumschlepper zurück und stiegen durch die Luke wieder ein.

„Okay, du kannst abdocken und den Spin-up einleiten. „sagte Brad per Funk, „Es dauert sowieso Stunden, bis wir wieder auf Touren kommen, kein Grund länger als notwendig zu warten.“

Um Prometheus nicht unnötig zu belasten löste Jana die Dockverbindung. Das Klacken der zurückfedernden Haltebolzen klang wie ein entfernter Kanonenschuss durch die Wände der Kabine. Mit kurzen Stößen aus den Steuerdüsen zog sich der Schlepper ein paar Meter zurück, bevor sich der Sammler in Bewegung setzte..

Während der nächsten Stunden brachten die Ionentriebwerke den Sammler langsam wieder in Drehung. Zuerst nur unmerklich, dann zusehends schneller, begann sich das Segel unter ihnen wieder zu drehen.

„Sieht aus, als ob es hält. Die Sensoren im Segel sind im Nominal-Bereich. Wir warten jetzt noch acht Stunden. Wenn bis dahin alles heil bleibt, holen wir uns das Okay für den Rückflug.“

Das Segel hielt. Die Wicklungen der magnetischen Spule kühlten ab und waren wieder betriebsbereit. Die Solarzellen lieferten durch die abgedeckte Reparaturstelle zwar etwas weniger Strom, aber das war unter diesen Bedingungen akzeptabel.

Weit unter ihnen hatte sich die Erde in eine günstige Position gedreht Der Bordcomputer zündete die Triebwerke und schoss ihre Kapsel auf die Rückkehrbahn zur Erde ein. Als sie 200 km entfernt waren, nahm Prometheus seinen Betrieb wieder auf, und fing jene winzigen Teilchen ein, die später auf der Erde das heißeste aller Feuer entfachen würden.

* * *

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Francis,

zu Deiner Geschichte gibt es eine Menge zu kommentieren. Ich will mich aber auf zwei Aspekte beschränken. Der erste ist, daß ich mich darauf freue, weitere Texte von Dir zu lesen, denn ich glaube Du hast Potential. Du beschreibst die technischen Abläufe, Manöver und Prozeduren präzise, ich kann mir beim Lesen gut vorstellen, was da passiert.

Der zweite Punkt ist der: Wenn ich eine Geschichte schreibe, denke ich über drei Aufgaben nach, für die ich Lösungen finden muß. Ich brauche erstens eine brauchbare Story, eine Begebenheit, die lohnt, erzählt zu werden. Dazu gehören meist menschliche Konflikte. Davon findet sich noch zu wenig in Deiner KG, meine ich.

Ich brauche zweitens ein paar nette Ideen, wie ich die Geschichte dramaturgisch umsetze, also quasi mit welcher Kamera ich das Geschehen filme, was ich zeige, ob als Detailaufnahme oder in Panoramaoptik, ob Zeitlupe oder Zeitraffer, Rückblende oder Standbild usw. In diesem Punkt gehst Du ziemlich geradlinig vorwärts. Es fehlt ein wenig an Spannung.

Und drittens brauche ich eine schöne, abwechslungsreiche, kraftvolle Sprache, Bilder, die Assoziationen ermöglichen. Deine Sprache ist noch ziemlich technisch. Es liest sich noch ein wenig wie ein Bericht.

Zusammengefaßt: Du solltest Dir noch mehr Zeit dafür nehmen, Dich zu fragen, wie die Geschichte beim Leser funktionieren könnte. Bei Prometheus 3 liegt der Fokus - für mein Empfinden - zu stark auf der Beschreibung von technischen Zusammenhängen und Abläufen. Das wird nur für eine Minderheit von Lesern attraktiv sein. Ich denke, was den Treibstoff der Story angeht, ist die Mischung noch zu mager. Da könnte ein Schuß Emotion gut tun.

Gruß Achillus

 

Hallo Achillus,
danke für dein Feedback! Es stimmt, die Geschichte kann ihren technischen Hintergrund nicht verleugnen. Auslöser war eine wissenschaftliche Veröffentlichung (James Bickford: Extraction of antiparticles concentrated in planetary magnetic fields), um die herum ich die Geschichte erfunden habe.

Das Eingehen auf Details sehe ich als guten Tip, oft sind es kleine Dinge, die uns in dem Moment als sie passieren wesentlicher sind als das Große drumherum.

Am Blick von außen - was die Geschichte für den Leser interessant macht - muß ich noch arbeiten :)

 

Hallo francisdrake

Und Herzlich Willkommen bei kurzgeschichten.de.

Achillus hat bereits einen guten Punkt angesprochen: Du musst versuchen, die technischen Aspekte mehr in die Geschichte zu verweben. Das Problem ist, dass du zwar sehr ausführlich technische Details beschreibst, aber darüber vergisst, auch eine spannende Geschichte zu erzählen.

Bei einer Geschichte nach diesem Muster kannst du entweder Spannungen / Konflikte zwischen den Protagonisten nehmen oder den Einsatz als solchen. Beide Möglichkeiten lässt du ungenutzt. Die Figuren sind eigentlich nur Schablonen und tauchen nur ganz am Rand deiner Geschichte auf. Sie sind komplett austauschbar, haben für mich kein Gesicht, nichts Individuelles. Dabei fängst du doch interessant an:

Die Prämien waren hoch, es gab immer genügend Bewerber. So hatte sich auch Jana freiwillig gemeldet.

Das finde ich gut - warum gehst du nicht mehr auf diese Jana ein, die ja offensichtlich die "Hauptfigur" der Geschichte ist? Sie geht hier ja ein immenses Risiko ein - ihre Ängste, ihre Hoffnungen könntest du detaillierter beschreiben. Verbleib doch mal ein wenig bei einer Figur, anstatt den Fokus gleich wieder von ihr zu nehmen.

Die anderen beiden Figuren bekommen noch weniger Aufmerksamkeit, Brad noch ein bisschen mehr als George. Als der drei Seiten nicht erwähnt wurde, hatte ich schon wieder seinen Namen vergessen :)
Also, was hast du hier: Drei Personen, vermutlich angespannt, betraut mit einer extrem schwierigen Mission - wie wirkt sich das auf sie aus, welche Dynamiken entstehen da zwischen ihnen?

Wenn dir dieser Aspekt nicht so wichtig ist (was ja OK ist), dann sollte wenigstens der Einsatz spannend beschrieben werden. Vermutlich kennst du den Film Sunshine, zumindest "Prometheus 3" hat ja mit seinem Sonnensegel ein wenig Ähnlichkeit mit deren Raumschiff (Ikarus hiess es glaub ich): Da gibt es ja auch eine Szene, in der zwei Besatzungsmitglieder nach draussen müssen, um das Segel zu reparieren. Die finde ich grossartig, weil beide gegen die Zeit arbeiten müssen. Bei dir liest sich das so:

Buchstäblich mit den letzten Litern aus den Tanks ihrer Anzüge flogen sie schließlich zum Raumschlepper zurück und stiegen durch die Luke wieder ein.

Mensch, das geht doch spannender! Das Problem hier ist, dass eigentlich von Beginn an alle "Schwierigkeiten", mit denen du deine Protagonisten konfrontierst, auf dem Tisch liegen: OK, das Segel ist gerissen. Also reparieren wir das. Das gelingt auch ohne Probleme. Geschichte zu Ende. Du musst doch auch Elemente einbauen, die nicht von Anfang an bekannt sind, musst deine Prot. auf dieser Mission mit Überraschungen konfrontieren. Wenn du das nicht tust, wird viel Potential verschenkt.

Hier noch so ein Beispiel für Konfliktpotential, das nicht ausgeschöpft wird:

Ein Weltraumspaziergang nach acht Stunden Flug und weiteren acht Stunden Arbeit war kein Honiglecken.

Die körperliche Erschöpfung, die Anspannung. Das könntest du ja weiter thematisieren. Aber auch hier findest du einen überaus eleganten Ausweg:

Zehn Stunden später, nach einem hastigen Frühstück mit Orangensaft aus der Quetschtüte, folgte das Anlegen und Prüfen der Raumanzüge.

Und damit ist das Thema abgehandelt.

Also um da mehr Pepp in die Geschichte zu bringen, solltest du dich mMn auf einen (oder gar beide) der folgenden Punkte konzentrieren:

- Beschreibe die Konflikte zwischen den Personen aufgrund ihrer Enge, dem ständigen Aufeinandersitzen, der Schwierigkeit des Einsatzes etc.
- Mach den Einsatz selbst schwieriger. Das Potential dazu hast du sicher. Warum lässt sich ein solcher Riss vielleicht nicht einfach flicken?

Also ich denke, du siehst, worauf ich hinauswill.

Zur Textarbeit selbst: Die Geschichte liest sich flüssig, da sind nur sehr wenig Flüchtigkeitsfehler drin. Den Stil finde ich soweit flüssig. MMn musst du echt mehr am Inhaltlichen arbeiten.

Ansonsten:

Der Flug in den mittleren Erdorbit war weder besonders spannend noch besonders beliebt.

Diesen Satz finde ich als Einstieg problematisch. Zum einen fragt sich mancher Leser - warum soll ich hier überhaupt weiterlesen? Offenbar wird etwas beschrieben, das weder besonders spannend noch besonders beliebt ist. Gerade zu Beginn musst du da mehr Aufmerksamkeit drauf legen, den Leser auch zu "fesseln".
Ausserdem könntest du überlegen, die beiden "besonders" zu streichen. Hört sich erstens nicht gut an und sagt zweitens eigentlich auch nichts aus (wie das "eigentlich" in diesem Satz :)).
Dennoch - denk mal drüber nach, den ersten Satz komplett zu ändern. Der Einstieg als solcher ist ja nicht schlecht, mit den kaputten Netzhäuten und so ... aber der erste Satz, das geht besser.

wenn die kosmischer Hintergrundstrahlung auf die obersten Schichten der Erdatmosphäre traf.

kosmische

Die Flüge im Simulator waren spannender gewesen als der in der Wirklichkeit.

"... der in der ..." klingt nicht gut. Wie wäre es: "... als der Wirkliche."

Brad sah sie von der Seite an. Hatte sie wirklich keine Ahnung, oder wollte sie nur Smalltalk betreiben?

Vorsicht hier mit dem Perspektivwechsel: Bis dahin ist die Geschichte aus der Sicht von Jana erzählt. Jetzt wechselst du plötzlich zu Brad.

Ein bisschen Antimaterie in eine Ladung schwerer Wasserstoff

"... in eine Ladung schweren Wasserstoffs"?
"... in eine Ladung schweren Wasserstoff"?

Ich bin da auch nicht ganz sicher, aber deine Version klingt komisch. Evtl. könntest du den Satz umformulieren, um diese Klippe zu umschiffen.

Er wandte sich wieder seinem Computer zu, in der Hoffnung seinen Beitrag zur Konversation damit erledigt zu haben.

Komma nach Hoffnung

Eine paar Wicklungen könnte man doch sicher umgehen, oder?“

Ein paar

Wenn allerdings die Batterien leer würden und das Magnetfeld des Speichers zusammenbrach, oder wenn Luft in sein Vakuum eindrang, wäre es günstig, nicht in der Nähe zu sein ...

Die drei Punkte am Ende kannst du dir eigentlich sparen. Was sollen die aussagen? Ausserdem klingt dieser Speicher nicht besonders sicher, wenn schon leere Batterien einen Super-GAU auslösen können.

Er näherte sich mit beträchtlicher Geschwindigkeit 'von hinten',

Gibt es einen Grund für die Anführungszeichen?

Jeder Triebwerks*ausstoß
Sein Hauptkörper war ein 200*m durch*messendes,

Was sollen die * im Text?

In Schatten des Segels war es kalt.

Im Schatten ...

Auch hier wieder: Nachher fliegt ja einer der Astronauten auf die Schattenseite. Da könntest du ja das Problem der Kälte nochmal ansprechen.

Die Passagiere wurden sanft in die Sitze gedrückt.

Besser finde ich: Die Besatzung. Streng genommen gehört die Besatzung nicht zu den "Passagieren".

Nachdem der Stoß des Andockens abgeklungen war, beruhigte sich die Oberfläche wieder,.

Achte auf die Satzzeichen am Ende.

Wir werden das Segel flicken müssen, damit der Draht wieder kalt wird..“

Hier auch.

Ferner frage ich mich: Das Segel macht keinen sehr stabilen Eindruck, wenn bereits ein Teilchen Weltraumschrott (von denen es ja eine Menge gibt) einen Riss verursacht. Insgesamt wirkt diese Konstruktion bei dem Gefahrenpotential wenig abgesichert.

„Jaja, nur die Ruhe.“ maulte George.

Wenn der Satz nach der wörtlichen Rede weitergeht, macht man ein Komma hinter die wörtliche Rede:

"Jaja, nur die Ruhe", maulte George.

Das ist noch an anderen Stellen falsch.

George war 'unter' das Segel getaucht, auf die kalte Seite, wenige Meter über den Drahtschleifen.

Statt "unter" besser "hinter" - auch hier kein Grund für Anführungszeichen.
Ausserdem hab ich das so verstanden, dass beide mit einer Leine verbunden sind - führt die jetzt am Segel vorbei? Wie lang ist die?

Auch sparen kannst du den Titel zu Beginn des Textes (das Thema heisst ja schon so) sowie die *** am Ende.

Also insgesamt lohnt es sich, noch ein wenig am Text zu feilen. Idee finde ich gut, versuche eben, den Fokus mehr auf die Spannungselemente zu legen.

Viel Spass noch hier beim Lesen, Schreiben & Kommentieren,
viele Grüsse Schwups

 

Hallo Schwups, vielen Dank für deine geradezu akribischen Kommentare :) Meine ich ehrlich (nicht ironisch). Da sind Punkte drinnen, die ich überlesen habe, oder die ich noch nicht unter diesem Blickwinkel gesehen habe.

Ein paar Antworten:
Die * im Text (200*m durch*messendes) sind falsch konvertierte Sonderzeichen, bedingte Trennstriche bzw. 'non-breaking space'.
Ich schreib im OpenOffice Writer und der benutzt offenbar einen anderen Characterset als das Forum hier. Muß ich in Zukunft darauf achten.

Die Anführungszeichen bei "unter" und "hinter" kommen daher, dass es in der Schwerelosigkeit kein eindeutiges Bezugsystem gibt wie hier am Boden und es mir widerstrebt hat, diese Begriffe einfach so zu verwenden. Ich könnte solche Richtungsangaben in Zukunft durch Begriffe wie sonnenseitig / schattenseitig oder erdzugewandt / erdabgewandt ersetzen.

Der Genetiv des Wasserstoffs war ein Schlampigkeitsfehler.

Der Kommentar zum Perspektivenwechsel der betrachteten Person ist interessant. Habe ich nicht so empfunden, könnte aber tatsächlich verwirren. --> In Zukunft bewußt gestalten und den Leser dabei mitnehmen.

Das Hauptthema aus meiner Sicht ist die Lebendigkeit der Personen, damit sie für den Leser interessant werden. Tatsächlich ist die Geschichte aus dem Blickwinkel des technisch Machbaren entstanden, die Personen dienten dann als Mittel um sie erzählbar zu machen.

Auch kommt's mir so vor, dass eine Kurzgeschichte zu kurz für einen Wechsel der handelnden Personen ist und es besser wäre, bei einer Hauptperson zu bleiben und die Geschichte aus ihrer Perspektive zu erzählen.

Viele Grüße
francisdrake

 

Auch kommt's mir so vor, dass eine Kurzgeschichte zu kurz für einen Wechsel der handelnden Personen ist und es besser wäre, bei einer Hauptperson zu bleiben und die Geschichte aus ihrer Perspektive zu erzählen.

So generell würde ich das nicht formulieren, es schränkt dann doch auch schnell ein. Hier könntest du bspw. beim Ausseneinsatz die Perspektive wechseln und aus der Sicht einer der beiden Astronauten schreiben, die draussen sind - dann kannst du auch den Leser dieses Szene unmittelbarer erleben lassen, als wenn sie aus Janas Sicht geschrieben ist.

Ohne Not würde ich die Perspektive aber auch nicht wechseln, das verwirrt dann eher. Aber wie gesagt, den Ausseneinsatz finde ich ein gutes Beispiel, wo es sinnvoll sein könnte.

Gruss,
Schwups

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom