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09.02.2003
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Projektionen

Projektionen!

Ein kurzer Moment, ein tiefer Blick und es war passiert.
Sie sah in die Augen des Mannes, in dem sie glaubte alles gefunden zu haben, nach dem sie immer gesucht hatte.
Reine Liebe von den Zehen bis zum Scheitel.
Er war es einfach, innerhalb von Zehntelsekunden war diese Feststellung in ihr Herz geschrieben.
Sie hatte diesen Mann, namens Manuel erwählt sie zu lieben und sie glücklich zu machen.
Sabine, so ihr Name, 22 Jahre jung, eine Nachtschwärmerin getrieben von dem Wunsch endlich von ihrer Einsamkeit befreit zu werden.
Sie wünschte sich so sehr geliebt zu werden, konnte diese Liebe dann aber gar nicht ertragen.
Die Nähe, hielt sie nicht aus, sie fühlte sich erdrückt.
Kaum war er aber nicht da, hielt sie es auch nicht aus.
Ein teuflischer Kreislauf begann.
Beide gezeichnet von den Wunden ihrer Kindheit, konnten sie nicht zueinander finden.
Aus der einstigen Liebe wurde ein Mischung aus Hass und Abhängigkeit.
Monate des Liebens und des Leidens vergingen und trotzdem war da immer das Gefühl einer tiefen Verbundenheit.
Sie hatten beide im Laufe ihrer Kindheit erfahren, dass man für Liebe Opfer bringen muss.
Brav sein wurde belohnt, Ungehorsam durch Liebesentzug bestraft.
Beide führten ein in sich gekehrtes Leben und schafften es nicht, eine reale Verbindung zueinander aufzubauen.
Sie wusste nicht was Liebe war. Zu Hause bekam sie nur den Streit ihrer Eltern zu spüren, aber nicht deren Liebe füreinander.
Sie zog sich in eine Traumwelt zurück, träumte von der Liebe, konnte sie aber nicht umsetzen.
Die Männer die vor ihm kamen, führten sie überall hin, in jede Ecke des Schmerzes, aber nicht zu bedingungsloser Liebe.
Er wollte mehr von ihr, als sie nur um sich zu haben, er wollte ihre Seele, aber die war fest umschlossen von einem Panzer der Angst.
Das Ego hatte den zarten Kern ihrer Seele verdeckt.
Jedes Mal, wenn sie sich als Kind zu öffnen versuchte , fuhr sie damit ein, sie konnte es nicht mehr.
Mit Verstand war da nichts zu machen.
Ihm war es zu wenig, die Fassade reichte ihm nicht, er wollte mehr.
Oft rannte sie ohne Ziel im Kreis, wusste nicht wohin und schon gar nicht warum.
Es kam der Tag der kommen musste, Manuel ertrug dieses Hin und Her einfach nicht mehr, sein Bild von der Liebe hatte sich wieder bestätigt, aus!
Er wollte wieder alleine sein, so wie er es die meiste Zeit in seinem Leben war.
Er gab sie auf, er konnte nicht mehr mit ihr, er wusste sie könnte ihn zerbrechen, aber das wollte er nicht mehr.
Ein Leben ohne ihren Retter aus der Einsamkeit konnte sich Sabine nicht vorstellen.
Sie wollte es nicht wahr haben, setzte alles daran ihn wieder "rum" zu kriegen, siel liebte ihn doch so sehr, doch da war nichts mehr zu machen.
Sie wollte doch nur seine liebe, halt nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
Sabine wollte nicht mehr leben, sie hatte keine Kraft mehr.
Warum wusste sie wie man streitet, aber nicht wie man liebt?
Warum hatte sie das nie jemand gelehrt
Sie wurde fast wahnsinnig, der Druck wurde immer größer. Manuel konnte sie doch nicht einfach sich selbst überlassen, er muss sie doch glücklich machen, das war seine Aufgabe.
Der Schmerz war so groß das sie keine einzige Träne mehr weinen konnte.
Sie wusste, dass sie für sich selber eine Entscheidung treffen musste, weiter zu "leben", oder lieber zu sterben..
So wie es war, konnte es nicht mehr bleiben, die Schmerzen waren zu groß.
Die Seele von zu viel Selbsthass überdeckt.
Nach Wochen der Trauer und der Selbstverurteilung für ihre Unfähigkeit, entschloss sie sich, ihr Leben nicht weg zu werfen, die Herausforderung, das Leben anzunehmen.
Zu ihrem Erstaunen stellte sie nach einiger Zeit fest, dass sie gar nicht alleine war.
Dass sie es schaffen könnte sich selbst glücklich zu machen, niemand anderen diese unmögliche Aufgabe zu überlassen.
Dass sie diesen Manuel lieben könnte, ohne den Wunsch ihn besitzen zu müssen.
Ohne ihn, für ihr eigenes Glück verantwortlich machen zu müssen, dafür ganz alleine zuständig zu sein.
Er war ja da, tief in ihrem Herzen und dort konnte ihn ihr auch keiner weg nehmen.
Diese Vorstellung machte sie total glücklich und zufrieden.
Sie arbeitet seither jeden Tag hart an sich, erleidet oft Rückschläge, aber das wichtigste ist dass sie sich trotzdem nicht mehr aufhalten lässt, denn sie lässt ihre Kindheit langsam, aber Schritt für Schritt hinter sich und erfärht sich vollkommen neu!

 

Servus Samaya!

Das Prinzip von Lob hat leider die Schattenseite, dass jene Menschen denen wir dieses Recht zugestehen sich dasselbe nehmen um negativ über uns zu urteilen. Liebesentzug als Machtmittel ist wohl ein Widerspruch in sich selbst.
Deine Geschichte erzählt von zwei Menschen die beide Rettung durch einen anderen suchen. Jedoch scheint sie sich entschieden haben zu wachsen, während er in seine gewohnte Rolle zurückfällt.

Lieben Gruß an dich - schnee.eule

 

Hallo Samaya!

Sie kämpft, macht sich Gedanken, lebt, auch wenn es ihr nicht einfach fällt. Das gefällt mir. Allerdings wirkt der Text ein bisschen wie ein Überblick - wir erfahren von ihrem Leben, von ihren Kämpfen, aber ich als Leserin war daneben, nicht dabei.

Sie hatten beide im Laufe ihrer Kindheit erfahren, dass man für Liebe Opfer bringen muss. Brav sein wurde belohnt, Ungehorsam durch Liebesentzug bestraft.
viele Eltern wissen gar nicht, was sie ihren Kindern antun...

liebe Grüße, Anne

 

Hallo schnee.eule

Freu mich das du meine Geschichte wieder gelesen hast.
Ich bin mir nicht sicher, ob er mit seiner Entscheidung alleine zu bleiben, so falsch liegt.
Das ist die Frage, Liebe bedeutet meistens Abhängigkeit, weil man eben wenn der Partner weg ist wieder alleine da stehtund damit fertig werden muss. Ich glaube das hat viel mit Selbstschutz zu tun.
Ich bin mir über das selbst nicht so geneu im klaren.
Ich denke eine Zeit alleine sein, und alles was einem so im Laufe des Lebens passiert ist aufzuarbeiten ist sicher gut.
Aber auf Dauer gesehen, denke ich auch das eine Partnerschaft dann doch schöner ist.
Sofern der Partner eben nicht als dafür benützt wird einem glücklich zu machen, ich glaube das wird keiner schaffen.
Wenn ich es heraus gefunden habe, laße ich es dich wissen.
Vielen Dank, liebe Grüsse Samaya!

 

Hallo Maus!

Vielen Dank für dein Feedback!
Mich selbst hat auch die ganze Zeit etwas an dem Text gestört, bin nur nicht drauf gekommen was es ist.
Es ist echt schwierig so zu schreiben, der Leser eben das Gefühl hat mitten drin zu sein.
Wenn du einen Verbesserungsvorschlag für mich hast, bin ich dir sehr dankbar.
Ich schreibe halt erst seit sehr kurzer Zeit für die Öffentlichkeit, und das ist echt viel schwieriger als ich dachte.
Wie gesagt ich komme nicht genau dahinter was dem Text fehtlt.
Alles Liebe Samaya!!!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hat mir wieder sehr gut gefallen, diese Geschichte, Samaya. Vielleicht ist das auch der Reiz der spärlichen Wortwahl. Damit bekommen die prägenden Worte im Text erst ihren richtigen Stellenwert.
Ich glaube, dass das Alleine sein an manchen Tagen ganz gut tut. Doch letztendlich ist das Zusammensein mit einem geliebten Menschen schon sehr wichtig, trotz der Schmerzen, die bei einer möglichen Trennung unausweichlich sind.
Aus meiner Sicht fehlt dem Text nichts, vielleicht nur der eine oder andere Absatz zur besseren Gliederungen. Aber das ist bei diesem Thema Ansichtssache. Mir gefällt der aufzählende Stil.

Liebe Grüße an dich - Aqua

 

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