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Serie Professor Zoing und das pfeifende Schwein

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19.03.2002
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Professor Zoing und das pfeifende Schwein

Es begab sich, dass Professor Zoing eines Tages in seinem Fauteuil saß und in einem Buch über Wanderbäume schmökerte. Diese Bäume können ihre Wurzeln über die Äste über den Boden verteilen und so mit den Jahren eine gewisse Strecke wandern. In seinem Kopf entstand eine Idee. Und zwar könnte man ja andere Baumarten mit den Fortbewegungsfähigkeiten dieser Wanderbäume ausstatten und so optimieren, dass diese Bäume zum Beispiel Autos ausweichen, um Unfälle zu vermeiden. Oder noch besser, falls jemand plane, eine Straße durch einen Wald zu führen, brauchte man die Bäume nicht mehr fällen, sondern man bräuchte sie nur noch überreden, ein wenig zur Seite zu gehen, und alle wären zufrieden.
Doch diese Geschichte handelt nicht davon. Denn mitten in dem genialen Gedanken, den Professor Zoing da hatte, platze eine Unterbrechung.
Ganz plötzlich erfüllte den Raum der Duft von bratenden Kartoffeln. Der Professor sprang auf und eilte zur Haustür. Er öffnete eine Luke in der Wand und nahm aus einem Behälter eine frisch gebratene Kartoffel. „Autsch!“, schrie er, denn sie war noch heiß. Er öffnete die Tür und Inspektor Hui stand dort, mit fragendem Blick und einem wichtigen Anliegen.
„Herr Professor… was ist das hier alles?“, frage der Inspektor. Er deutete auf einen Korb voller Kartoffeln, die draußen angebracht waren, ein Rohr in der Wand und ein Schild auf dem stand: ´ZUM LÄUTEN BITTE KARTOFFEL EINWERFEN´
„Ach das“, sagte Professor Zoing, während er mit der heißen Kartoffel jonglierte, „Das ist meine neue Türklingel.“
„Ihre Türklingel?“, fragte Inspektor Hui ungläubig. „Ist das nicht ein bisschen umständlich? Wozu die Kartoffeln?“
„Ist doch ganz klar. Wollen sie ein Stück?“, fragte der Professor und brach ein Stück ab, das er dem Inspektor reichte. Es dampfte noch und roch genüsslich, aber der Inspektor lehnte dankend ab. Der Professor aß vorsichtig davon und sagte: „Wenn ich im Labor bin, dann arbeite ich und manchmal ist die Arbeit so laut, dass sie jede Türklingel übertönt. Ich hab auch Lichter installiert, die jedes Mal einen Blitz aussenden, wenn jemand an der Tür steht. Doch ich kann nicht überall im Haus die Blitzlichter anbringen, und außerdem: was ist, wenn ich grade schlafe? Nein, ich dachte mir, die einzige Möglichkeit, sicher zu bemerken, ob jemand kommt, ist ein Duftsignal. Und eines rieche ich noch im Tiefschlaf: frische Bratkartoffeln.“
„Oho, interessant, Herr Professor.“, sagte der Inspektor bewundernd.
„Ja, nicht wahr? Und man hat immer gleich etwas, was man dem Gast anbieten kann. Man darf nur nicht vergessen, den Korb von zeit zu zeit aufzufüllen.“
„Herr Professor, es tut mir leid, wenn ich so unhöflich bin, aber ich muss gleich zum Thema kommen.“
„Natürlich, Inspektor Hui, kommen sie herein.“
Sie begaben sich in die Bibliothek, Professor Zoings eigentliches Wohnzimmer, und nahmen am runden Tisch platz.
„Es geht um folgendes“, begann der Inspektor ohne Umschweife. „In einem Maststall eines Bauerhofes unweit von Ost-Plasmanien hat ein Viehzüchter bei seinen Schweinen eine unglaubliche Entdeckung gemacht.“
„Was ist passiert?“, fragte Professor Zoing gespannt.
„Nun, vielleicht werden sie es nicht glauben, aber ich habe es mit den eigenen Augen gesehen und es mit der eigenen Nase gerochen und es mit den eigenen Ohren gehört:“ Der Inspektor beugte sich nun leicht über den Tisch und sagte mit eindringlicher Stimme: „Ein pfeifendes Schwein.“
Professor Zoing hob eine Augenbraue an und sagte: „Soso. Ein pfeifendes Schwein.“
„Aber ja, ein pfeifendes Schwein!“, wiederholte Inspektor Hui.
„Ein pfeifendes Schwein.“, sagte der Professor und schüttelte den Kopf.
„Ein pfeifendes Schwein!“, protestierte der Inspektor und stand erregt auf.
Der Professor lehnte sich nach hinten. Voller Ironie sagte er: „Ein pfeifendes Schwein!“
Der Inspektor jedoch wurde rot und erbost schrie er nochmals: „Ja, ein pfeifendes Schwein!“
Professor Zoing machte eine beruhigende Geste und sagte ganz ruhig: „Klar. Ein pfeifendes Schwein.“ Er nickte und grinste höhnisch.
Nun setzte sich der Inspektor wieder und schluchzte: „Ein pfeifendes Schwein…“
Der Professor blickte ihn an und machte ein Gesicht, als wolle er sagen: „Ein pfeifendes Schwein?“
Einige Stunden später war der Professor bereit, sich dieses pfeifende Schwein einmal anzusehen und auch anzuhören. Sie machten sich auf den Weg zu dem besagten Viehhof.
Als sie dort ankamen, standen dort bereits 2 Mitarbeiter des Instituts für unglaubliche Entdeckungen und redeten auf den Viehzüchter ein.
„Was ist hier los?“, fragte Inspektor Hui, der ja inzwischen Chef des I.U.E.´s war. Die beiden Mitarbeiter verstummten.
„Herr Inspektor!“, sagte der Viehzüchter aufgebracht. „Sagen sie ihren Leuten, dass ich mein Schwein behalten werde und es nicht zulasse, dass sie es in ihr Labor mitnehmen!“ Er fuchtelte wild mit einer Mistgabel in der Luft herum.
„Ganz ruhig.“, sagte Inspektor Hui und hob die Hand. „Wir müssen ihr Schwein leider mitnehmen. Es ist von hoher Bedeutung. Im Namen der Wissenschaft müssen wir dieses unglaubliche Phänomen eingehend untersuchen, und das geht nur unter strengsten Laborbedingungen!“
„Nein nein nein!“, schrie der Viehzüchter. Er wurde ganz rot im Gesicht.
„Wenn ich etwas vorschlagen dürfte…“, sagte Professor Zoing. „Wie wäre es, wenn wir uns das Schwein erstmal hier genauer ansehen und dann entscheiden, was weiter damit passiert, falls dies überhaupt notwendig ist?“
„Mein Schwein bleibt hier!“, sagte der Viehzüchter mit Nachdruck.
Sie gingen alle in den Stall, wo etwa 100 Schweine in einem abgesperrten Bereich lebten. Sie grunzten und scharrten, sie stanken und fraßen Mist, so wie jedes normale Schwein. Doch im hinteren Teil des abgesperrten Gebiets war ein einzelnes Schwein in einer mit einem Scheinwerfer beleuchteten Nische, aus der es nicht heraus konnte, denn es war mit einem Gitter versperrt.
„Ist das das Schwein?“, fragte Professor Zoing den Viehzüchter.
„Äh, ja.“, antwortete er.
„Es pfeift ja gar nicht.“, stellte der Professor fest.
„Nein, nicht im Moment, aber es kann pfeifen, warten sie.“ Der Viehzüchter spitzte seine Lippen und versuchte, pfeifende Töne zu erzeugen. Mit viel Mühe erzeugte er ein Geräusch, das dem Pfeifen ähnelte. Doch kaum waren Töne zu hören, begann das Schwein in der Nische vor ihnen die Melodie zu imitieren, ganz deutlich. Der Professor bekam große Augen und starrte das Schwein wortlos an. Er ging näher, beugte sich über das Gitter und betrachtete das Schwein. Ein echtes, lebendiges Schwein, dreckig, wohlgenährt, rosa und behaart, ein Schwein eben. Nur, das es pfeift. Und zwar durch die Zähne, Lippen konnte es nicht benutzen. Der Professor konnte es immer noch nicht glauben. Er musste das Schwein mit der Hand berühren, um zu glauben, dass es echt war. Das Schwein schreckte zurück und hörte auf zu pfeifen.
„Das ist ja… unglaublich. Tatsächlich ein pfeifendes Schwein.“, sagte der Professor. „Seit wann pfeift es?“ fragte er den Viehzüchter.
„Schwer zu sagen“, sagte der Viehzüchter. „Ich glaube ja, das es schon immer gepfiffen hat, weil ich jedes Mal, als ich in den Stall kam, das Pfeifen gehört hab, aber ich dachte immer, das wären die alten Wasserleitungen gewesen. Die hab ich jedoch vor ein paar Wochen ausgebaut und durch Neue ersetzt. Das Pfeifen ist aber geblieben und da hab ich genauer hingehört: Und ich konnte es anfangs auch nicht glauben, aber mein Schwein pfeift. Und die Betonung liegt auf: Mein Schwein.“
„Wir werden Ihnen ihr Schwein nicht wegnehmen.“, sagte Professor Zoing. „Aber ich bitte sie um die Erlaubnis, es filmen zu dürfen und einige ungefährliche Tests mit ihm zu machen.“
„Wenn´s sein muss…“, sagte der Viehzüchter leise.
Am nächsten Tag war eine große Konferenz im Institut für unglaubliche Entdeckungen angesagt. Die schlauesten Köpfe des Planeten waren wie immer dabei.
Früher, im Anfangsstadium des Institutes für unglaubliche Endeckungen, waren ein paar grandiose Wissenschaftler fest angestellt, um die unglaublichen Entdeckungen eingehend mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu untersuchen. Da waren zum Beispiel Dr. Superius, der größte Wissenschaftler auf dem Gebiet der mathematischen Physik, dann waren da noch Kobley und Ragley, das geniale australische Genforscher-Duo, Martin LaLumpeux, ein Wahlschweizer, der die Lehre der preprognostischen Statistik völlig revolutioniert hat und noch viele weitere geniale Köpfe. Unter ihnen natürlich auch der genialste von allen: Professor Zoing. Doch später haben sich diese Genialsten aller Genialen in alle Winde verstreut und überall auf der Welt ihre eigenen Institute eröffnet, um dem Nachwuchs Platz zu schaffen; sie blieben jedoch in Kontakt und teilten in reger Zusammenarbeit alle Endeckungen und erhielten damit ein globales Netz des wissenschaftlichen Austausches am Leben. Heute waren alle diese genialen Wissenschaftler wieder an einem Tisch vereinigt, um über dieses aktuelle Phänomen nachzudenken.

Professor Zoing führte den Wissenschaftlern und ihren jeweiligen Teams auf einer großen Leinwand die Aufnahmen, die er vom Schwein gemacht hatte. Er erklärte auch dessen Bluttests, die Lungentest, die Gehirnstromanalyse, die Röntgenbilder und die Ergebnisse der Computertomographie . Darüber hinaus ließ er Akten austeilen über eine audielle Analyse der Pfeifgeräusche des Schweins. Während der ganzen Vorführungen ging ein Raunen durch die Reihen, so etwas hatte noch keiner von Ihnen erlebt. Nicht, das es unerfahrene Wissenschaftler gewesen wären, jeder von ihnen hatte es schon mit atomar verseuchten Monstern, mit implodierenden Quantumsingularitäten und mit raumfressenden Überlichtfahrzeugen zu tun, aber ein pfeifendes Schwein, das übertraf alles bisher da gewesene.
Doktor Superius, der Mathematiker, meinte gleich zu Beginn der Diskussion, dass es höchstwahrscheinlich ein geheimer, in Algorithmen verschlüsselter Code war, den das Schwein durch das Pfeifen mitteilen wollte.
Das Team der retro-darwinistischen Meta-Biologien behauptete, das dies völliger Unsinn sei, denn falls ein Schwein diese bedeutende Evolutionsstufe erreiche, in dem es zu sprechen beginne, würde es niemals die Stufe der Grundsprachenbildung überspringen und sofort zu komplexen, algorithmischen Codes übergehen, von denen ein normales Schwein sowieso keine Ahnung habe.
Doch auch die Meta-Biologen wurden konfrontiert mit Kritik, nämlich von den ökologisch-substanziellen Ethikern, die anprangerten, wie schnell sich die Schweinefeindlichkeit in dieser Diskussion ausbreite; man dürfe einem Schwein nicht die Fähigkeit absprechen, erlernen zu können, wie man sich mit Hilfe algorithmischer Codes mitteilt, jedoch dürfe es einem Schwein auch gleichzeitig nicht zugemutet werden, eine solch hohe geistige Anforderung und den damit verbundenen Leistungsdruck ertragen zu müssen. Außerdem erklärte diese Gruppe, sie würde einen ethischen Ausschuss bilden, der sich für das allgemeine Recht des freien Gedankenaustausches und der Redefreiheit pfeifender Schweine einsetzen würde.
Dr. Maritimo, wohl der fähigste Mann für Fragen der physikalischen Biologie. Er meinte, die Pfeiftöne könnten durch einen Zufall entstehen, durch eine bislang unbekannte Deformation oder Mutation des Mundbereichs des Schweins. Der Reflex, jedes Mal dann die Töne zu erzeugen, wenn ein Mensch es ihm vormacht, sei nur ein angelernter Ausdruck des Triebreflexes, wie beispielsweise der des berühmten Pawlowschen Hundes.
Doch diese Theorie wurde durch eine Bemerkung von Professor Zoing widerlegt, indem er andeutete, dass das Schwein völlig eigenständig zu pfeifen anfange, auch wenn kein Mensch in der Nähe wäre. Dies wurde schließlich durch die filmischen Aufnahmen bestätigt.
Das Problem wurde zusehends komplexer. Wieso pfeift ein Schwein? Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?
Doktor Superius kam wieder zu Wort und behauptete, auf der Stelle zu berechnen können, das die Wahrscheinlichkeit, das ein Schwein spontan, quasi aus dem Nichts das Pfeifen erlernte, nicht höher liegen könne, als etwa eins zu 10 hoch 32. Das sei eine durchaus begrenzte Wahrscheinlichkeit und somit im Bereich der Möglichkeit.
Martin LaLumpeux, der sich jetzt an die Diskussion anschloss, war ebenfalls ein genialer Mathematiker und widerlegte die Theorie des zufällig pfeifenden Schweins, denn die Wahrscheinlichkeit von 1 zu 10 hoch 32 setze voraus, das ins Universum 10 hoch 32 Schweine hineinpassen müssten, von denen eines ganz spontan und zufällig das Pfeifen anfange. Dies sei nicht Möglich, denn ins gesamte Universum könnte man theoretisch maximal 10 hoch 27 Schweine hineinpferchen, dann wäre es vollkommen dicht. Diese Angaben könne er sogar belegen, behauptete Martin LaLumpeux, denn er habe diese Zahlen erst neulich in einem monatlich erscheinenden Heft mit dem Titel „Selten benötigte Statistiken“ gelesen.
Eine abgespaltene Gruppe der systemoiden Neophysiker teilte den anwesenden Herrschaften mit, das sie überzeugt davon wären, das Schwein würde gar nicht Pfeifen, sondern ein so genanntes Anti-Schwein. Durch eine unsichtbare Welleninterferenz einer Paralleldimension käme die Illusion auf, das Schwein würde selbst pfeifen. Doch warum ein Anti-Schwein pfeifen sollte, konnten die Neophysiker ebenfalls nicht beantworten.
Einen völlig neuartigen Ansatz lieferte daraufhin Professor Exporatius, Leiter der Vereinigung solipsistischer Wissenschaftler. Er beharre auf der für ihn einzig akzeptablen Erklärung, das Pfeifen gäbe es gar nicht, schon gar nicht das Schwein und ebenfalls alle anwesenden Wissenschaftler und alles um ihn herum sei nicht existent. Sie wären allesamt Erzeugnisse seines Gehirns, außer dem es nichts gäbe. Daraufhin entstand ein kleiner Streit unter den Mitgliedern der Vereinigung solipsistischer Wissenschaftler, da jeder von ihnen behauptete, es wäre allein ihr Gehirn, das diese Theorie und die ganzen Illusionen erzeuge und nicht das des jeweils anderen.
Da diese wie auch alle bisherigen Theorien nicht begründbar waren, stellte nun einer der Herren aus der Gruppe der repressiven anti-logischen Philosophenvereinigung eine These in den Raum, nach welcher nicht das Schwein das Pfeifen erzeuge, sondern das Pfeifen ein Schwein; Materie sei Welle und Welle sei Materie, das hieße, ein Pfeifen sei möglicherweise ein intelligentes Lebewesen, das mit geschickter Materie-Umformung in seiner Umgebung die Wellencharakteristik eines Schweins produziere, welche genauere Absicht es damit verfolge, läge noch im Unklaren und dies sei das eigentliche Problem der Diskussion.
Da aber keinerlei Anhaltspunkte messbar waren, die eine solche Theorie bestätigen würden, war die Mehrheit der Anwesenden Wissenschaftler dagegen, diesen Weg weiter zu verfolgen. Die Antwort lag immer noch tief im Dunkeln.
Hier kam nun ein intelligenter Einwurf eines gewissen Harold van Barst. Ein junger Wissenschaftler aus dem Norden, er war bislang unbekannt und niemand wusste, auf welchem Gebiet er sich eigentlich einen Namen gemacht hatte. Der junge Mann kam vor zum Rednerpodest und sprach zu den anwesenden Wissenschaftlern.
„Ich denke, es muss eine neuartige Spezies sein, die wir hier entdeckt haben. Wir kennen die Schweine als ein grunzendes und quiekendes Lebewesen. Die verschiedenen Unterarten und Familien unterscheiden sich nicht besonders voneinander. Ich möchte auch nicht behaupten, dass dies eine weitere Evolutionsstufe in der Entwicklung des Schweins darstellen soll, wie eben erwägt wurde. Irgendwas muss dieses Schwein verändert haben. Umwelteinflüsse schließe ich aus, da es ein einzelner Fall ist. Der Viehzüchter verfügt nicht über das Wissen oder die Fähigkeiten, solche genetischen Änderungen an einem Schwein vorzunehmen, deshalb ist dies auch auszuschließen. Es muss demnach ein Wesen sein, das von außen eingeschleust wurde, vielleicht sogar ein Wesen, das sich selbst eingeschleust hat.“
„Eingeschleust?“, fragte Doktor Superius, der starke Zweifel an dieser Theorie hatte. „Von außerhalb? Meinen sie etwa… von außerhalb der Stalls, der Stadt oder des Landes?“
„Nein, ich meinte, von außerhalb der Erde.“
Eine gewisse Unruhe breitete sich im Raum aus.
„Ein außerirdisches Wesen? Dieses Schwein?“, fragte Dr. Superius scharf. „Das ich nicht lache. Wie kommen sie darauf? Was sollte es hier wollen?“
„Es ist die einzig plausible Erklärung. Das Schwein will uns Menschen definitiv etwas mitteilen und ich kann ihnen verraten, ich bin in der Lage, diese Botschaft zu dechiffrieren.“
„So? Wie denn?“, fragten einige aus der Menge.
„Ich arbeite seit Jahren an der syntaktischen Erforschung der Tierlaute, speziell im Bereich des Tayassuidae Artiodactyla, dem gemeinen Hausschwein. Zufällig habe ich in geheimer Arbeit an der Entwicklung eines Übersetzungsgerätes gearbeitet, in dem alle semantischen Grundsymbole der Tiersprache in einer von mir entwickelten intelligenten Matrix gespeichert sind. Empfängt das Gerät Tierlaute, wie beispielsweise Grunzen, Quieken, Keuchen, Schnattern oder auch Pfeifen, dann übersetzt die Matrix die verschiedenen Laute in Mögliche Ausdrucksformen und dann in für uns verständliche Silben. Ich bin der Meinung, das ich mit diesem Schwein sprechen kann, wenn sie es erlauben, Professor Zoing.“
Professor Zoing stand da und überlegte, während ihn die verblüffte Menge erwartungsvoll anblickte. Dann sagte er:
„Ja, ich denke, sie könnten Recht haben, van Barst. Ich bin bereit, einen Test zu wagen. Ich werde ihnen morgen einen Besuch beim Viehzüchter ermöglichen, aber ich werde auch dabei sein und ihren Versuch überrwachen.“

Am nächsten Tag herrschte im Stall einiger Tumult. Viele der Wissenschaftler oder ihrer Vertreter waren gekommen, um dem Test beizuwohnen. Inspektor Hui hatte einige Sicherheitsleute engagiert, die das Areal bewachten. Der Viehzüchter standt beherrschend neben dem Schwein, als Professor Zoing und van Barst den Test begannen.
„Das ist also ihr Übersetzungsgerät?“, fragte Zoing, während er einen Turm von Konsolen und Platinen begutachtete, den van Barst in Stunden voller Enthusiasmus und Sorgfalt aufgebaut hatte.
„Ja, wissen Sie, schwer zu erklären, die Matrix arbeitet auf einer Ebene der…“
„… der Datenextraktion auf der Basis von strukturalistischer Semantikanalyse. Das wollten sie doch sagen oder?“, unterbrach ihn Professor Zoing.
Van Barst staunte, aber uns, die wir die Geschichten des Professor Zoing schon alle kennen, erstaunt gar nichts mehr.
„Ja, ganz recht…“, sagte van Barst. „Wir können beginnen.“
Professor Zoing pfiff die Ouvertüre Opus 68, Pastoral, von Johann Sebastian Bach in D-Dur. Das Schwein ergriff die Stimulation und begann ebenfalls zu pfeifen.
„Es pfeift“, stellte Inspektor Hui gespannt fest.
Das Übersetzungsgerät begann zu rauschen und zu knacksen, aus dem Knacksen würde ein Krächzen und aus dem Krächzen wurden seltsame Laute, wie ein Husten, ein Jammern und schließlich ein Reden.
„Kr…Kr… Br…. Wr… Hallo, ist das nicht ein schöner Tag… kr … kr… ach ich pfeif für mein Leben gern… ladi da di da… kr br…“, übersetzte das Gerät.
Die anwesenden Wissenschaftler staunen über den Erfolg des Versuchs.
Das Schwein erzählte, das es sich des Lebens freut und nichts lieber macht, als den ganzen Tag im gemütlichen Mist zu liegen und vor sich hin zu pfeifen.
Professor Zoing fragte: „Kann ich das Gerät auch umgekehrt benutzen, also dem Schwein Fragen stellen?“
Van Barst überlegte und sagte: „Oh, natürlich, ich muss hier nur die Polarität umkehren, Moment… so, jetzt können sie sprechen!“
Professor Zoing sprach ins Mikrophon des Übersetzungsgerätes, während dies die Worte in Pfeiftöne umwandelte: „Sag, bist du ein außerirdisches Wesen?“
Das Schwein schwieg kurz, als es die Pfeiftöne vernahm und begann daraufhin pfeifend zu antworten: „Ja, ich bin von einem anderen Planeten hier hergekommen. Ich kam auf euren Planeten um das Leben hier kennen zu lernen. Und ich muss sagen, es lebt sich wunderbar hier! Tra- la la.“
„Aber… das bedeutet, du bist gar kein Schwein… kannst du deine Gestalt ändern?“
„Ja, aber nur einmal. Und ich wählte die Form des Lebewesens auf eurem Planeten, dem es am allerbesten geht. Hui – di duh.“
„Wie meinst du das? Denkst du etwa, die Schweine wären die glücklichsten Lebewesen auf diesem Planeten?“
„Na klar! Sie sind rund und gesund, sie bekommen zu fressen und können sich gemütlich entspannen, wann immer sie es wollen! Mir geht es prächtig!“
Professor Zoing blickte zu den anwesenden Wissenschaftlern, als wolle er sagen: ´soll ich es ihm wirklich sagen?´
Dann überwand er sich und sagte: „Du bist dir doch im Klaren, das Schweine von uns gegessen werden? Du landest eines Tages auf einer Speisekarte!“
Das Schwein pfiff vergnügt und antwortete: „Na klar weiß ich das! Es gibt doch nichts schöneres, als ein Leben voller Gemütlichkeit und Frohsinn zu leben und dann anderen Wesen eine Freude zu bereiten, indem ich von ihnen zu einem schönen Anlass verspeist werde! Ich kann meine Lende empfehlen, sie wird sehr zart und fein schmecken! Tralala!“
Professor Zoing war sehr verwirrt über diese Antwort und hakte weiter nach: „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich bemitleide dich. Beneidest du denn nicht die Menschen? Führen wir nicht ein besseres Leben auf diesem Planeten? Warum hast du bei deiner Ankunft nicht die Gestalt eines Menschen gewählt?“
„Ein Mensch?“, fragte das Schwein fröhlich. „Nein, ihr Menschen seid für mich die bemitleidenswertesten Wesen dieses Planeten. Ein Leben voller Arbeit, voller Schmerz und voller vergeudeter Mühe, und dann sterbt ihr, einfach so, ohne Sinn. Das, was dem Leben erst Sinn gibt, ist ein sinnvoller Tod. Und ich freue mich auf mein Ableben, denn damit werde ich bestimmt vielen Menschen ein schönes Erlebnis bereiten. Ich schmecke bestimmt ganz hervorragend! Ja tru - li - hö!“
Daraufhin konnte der Professor nichts mehr sagen. Alle anwesenden Wissenschaftler waren zutiefst betroffen, dass es im Universum tatsächlich Lebensformen gab, die so in ihrer Aufopferungsbereitschaft aufgingen und es so genossen, anderen etwas Gutes zu tun, dass sie sogar ihr Leben bereitwillig dafür hergeben. Die Menge stand da und verfolgte traurig das grenzenlos glückliche Pfeifen des Schweins. Sie kamen sich plötzlich sehr klein und dumm vor.
Sie beschlossen, die Sache auf sich beruhen zu lassen und nicht weiter nachzuforschen. Sie beendeten den aufregenden Tag mit einem gemütlichen Fest, bei dem sich alle amüsierten. Die Lende schmeckte wirklich sehr gut, bemerkte Professor Zoing und alle Anwesenden stimmten ihm zu.

ENDE

 

"Oho, interessant, Herr Professor.", sagte der
Punkt weg
von zeit zu zeit aufzufüllen."
Zeit zu Zeit
es tut mir leid
Leid groß
"Natürlich, Inspektor Hui, kommen sie herein."
Sie groß
standen dort bereits 2 Mitarbeiter
Zahlen ausschreiben
Nur, das es pfeift.
Nur, dass es pfiff.
Und die Betonung liegt auf: Mein Schwein."
bessser(mMn): Und die Betonung liegt auf: Mein Schwein."
Meta-Biologien
...-Biologen
behauptete, das dies völliger Unsinn
dass
Dr. Maritimo, wohl der fähigste Mann für Fragen der physikalischen Biologie.
das Komma durch "war" ersetzen
auf der Stelle zu berechnen können, das die Wahrscheinlichkeit, das ein Schwein spontan
berechnen zu können, dass die...; dass ein Schwein
Dies sei nicht Möglich
möglich
Ich kann meine Lende empfehlen, sie wird sehr zart und fein schmecken!
Douglas Adams :rolleyes:
Hi Pr.Zoing,
erst mal sollte diese Geschichte ins KC, da sind sehr viele Fehler drin.
Zum Inhalt: Ich glaub mein Schwein pfeift. (musste ich jetzt machen)
Na ja, nicht sonderlich lustig, ein paar wenige gute Stellen sind drinne gewesen, die finde ich aber leider nicht mehr :Pfeif:
:heilig:

 

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