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Pretending scientist
Wo ist denn der verdammte Weg? In welche Richtung sollen wir gemeinsam gehen? Wir? Wer behauptet es gäbe ein wir? Und was soll schon wieder mit Weg gemeint sein? Seit Stunden zerbreche ich mir den Kopf, zermatere mein Gehirn. Ich fühle mich, als hätte ich eine Hausaufgabe zu lösen. Diese Fragerei nach den Richtungen und Wegen, erscheint mir schwieriger als der Frage nachzugehen, warum ich farbenblind sei. Nur von ihr bekomme ich derartige Fragen und Sätze zu hören, die mich so verwirren und mir erscheinen, als seien sie aus der Wirklichkeit herausgerissen. Deswegen, weil sie mich verrückt machen. Ja, mir so irrational erscheinen.Ich kenne keine anderen Erwachsenen, die so sprechen, so diskutieren sich derartige Aufgaben stellen, wie wir beide.
Es stimmt dann also doch, mein Gefühl, das aufblitzt und mir sagt, dass wir uns aufführen wie Teenager. Wie zwei druchgeknallte Jugendliche benehmen wir uns. Das wiederum würde bedeuten ... mensch sagt, Verliebte verhalten sich wieder wie Teenager. Das hieße in meiner Situation, ich, sie, wir ... wir sind Verliebte. Ich muss mir also über die Liebe Gedanken machen, das ist es doch. Das will sie von mir.
Das Thema der Hausaufgabe lautet also Liebe. Unterkapitel der Weg und die Richtung. Ich werde mir ein Konzept zurecht legen, ein Arbeitskonzept erstellen. Bin ich zu wissenschaftlich? Kann ich überhaupt wissenschaftlich sein? Bin ich nicht, nicht ansatzweise, deshalb und darum erklärt sich auch, weshalb ich mit Hausübungen nicht umgehen kann. Warum verlangt sie von mir, dass ich mir heute mal Zeit nehmen soll, mir überlegen muss, wo unser Weg ist, welche Richtung wir einschlagen sollen?
Wissenschaftliches Arbeiten, Reliabilität, Plausibilität ... ja klar, ich mache mir meine Gedanken über uns. So, was weiss ich bis jetzt? Ach ja, dass Hausübungen nicht mein Weg sind. Dass das Weg-, Richtung- und wir-Problem oder Phänomen nicht auf diesem Wege zu lösen sein wird. Richtung ändern! Hier haben wir auch plötzlich auch schon das Wort. Soll das jetzt etwa bedeuten, ich möchte es gar nicht denken, es ist um meine Beziehung schlecht bestellt. Heißt denn Richtung etwas anderes versuchen, wenn es keine andere Lösung gibt, mensch sich in einer Sackgasse befindet und das der einzige Weg ist Probleme zu lösen.
Ich verlaufe mich, definitiv, ich verlaufe mich, ich verirre mich. Diese Hypothesen nehme ich mir selbst nicht ab. Zurück auf den Weg mit mir! Hier ist jetzt auch der Weg, er kommt mir schon ständig unter, ist jetzt auf einmal aufgetaucht um mich zu retten, vor dem Problem, vor der falschen Richtung. Was für ein simples Wort eigentlich, drei Buchstaben. So - nun also, so einfach. Einfach erscheint es mir aber ganz und gar nicht, nicht ohne Wegweiser. Ah, Wegweiser. Sie fragte mich nach dem Weg, d.h. sie kennt den Weg auch nicht. Nicht nur ich, wir beide brauchen einen Wegweiser. Wer weist uns den Weg in Sachen Liebe? Doch nur wir selbst und unser Inneres, ich denke über die Liebe doch nicht nach. Vielleicht habe ich sie deshalb auch nicht gesehen. Muss ich sie sehen, muss ich darüber nachdenken?
Ich muss aufpassen! Bloß nicht wieder verirren! Wer weist uns den Weg. Wir selbst, unser Gefühl! Das bedeutet jetzt, wir beide müssen und brauchen nur unserem inneren Wegweiser zu folgen, uns nicht von den Richtungen beirren lassen, die uns trennen. Ist doch nicht so schwierig. Irgendwie habe ich jetzt die Hausübung ohne Hausübung gelöst, ich bin doch nicht kalt und wissenschaftlich. Sie wird stolz sein auf mich, nein glücklich, glücklich wird sie sich fühlen, meine Antworten zu hören. Wir werden uns führen lassen, von uns!