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Präventivschlag

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15.02.2003
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Präventivschlag

„Wer ist das dort drüben?“

„Wie? Wo meinst du?“

„Na da!“ Er zeigte auf eine Person, etwas mehr als 100 Meter von ihnen entfernt, auf der anderen Seite der Schlucht. Sie befanden sich auf einer Erkundungsmission. Ihr kleines Shuttle stand 2 km in westlicher Richtung hinter dem Bergmassiv, welches sich hinter ihnen vor der Schlucht erhob. Es gab hier keine erkennbare Vegetation. Was für eine Einöde: Der Boden durchzogen von feinen wurzelförmigen Spalten; staubig und übersäht mit rötlichen Steinen, die einen Rückschluss auf hohen Eisengehalt nahe legten.

„Was machen wir nun?“, fragte Decker seinen Kameraden.

„Psst! Halt doch einfach mal die Fresse - ich überlege ja schon!“ Faulton runzelte die Stirn: Ein Anzeichen dafür, dass er tatsächlich mal nachdachte. Seinen Kameraden Decker missfiel Faultons Ton – er hätte ihn am liebsten geschubst, verbiss sich seine Unmut aber in die Unterlippe.

„Und, biste schon zu einem Ergebnis gekommen?“

„Nein, aber schau mal! Was macht der da?“

„Wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich sagen, der baut da an irgendetwas!“

„Ja, aber –“, Faulton presste seine Augen zusammen, als würde ihn dies schärfer sehen lassen. „ – an was? Der hat doch hier gar nichts zu suchen. Hier dürfte überhaupt niemand sein!“

„Vielleicht baut er an einer Waffe?“, bemerkte Decker. Dieser Gedanke erzeugte plötzlich ein ungutes Gefühl. Was, wenn es wahr wäre, überlegte Faulton. In den Beiden erwuchs, mit jeder Minute die sie dort länger verweilten, immer größere Nervosität: Sie mussten unbedingt herausfinden an was der dort drüben baute. Bisher hatten sie nur eine Vermutung – für die Beiden war diese jedoch vollkommen real.

„Jetzt reichts mir!“ Faulton holte tief Luft. „Hey, du dort drüben! An was baust du da?“

„Das geht dich einen Scheißdreck an!“
Das war’s – der Dialog war gescheitert. Die Beiden fühlten sich nun endgültig bedroht. Decker zückte seine Schussbereite Waffe.

„Was haste denn jetzt vor, du Idiot?“, fragte Faulton.

„Willste warten, bis er die Waffe fertig hat und gegen uns einsetzt?“
Faulton legte seine Stirn in Falten. „Nein, natürlich nicht... aber was willst du machen?“

„Der baut an einer Waffe und wir haben bereits eine! Alles klar?“

„Ja, ich glaub schon, warte, eine Chance hat er noch.“ Faulton holte wieder tief Luft: „Hey. Ich weiß dass du an einer Waffe baust! Ich warne dich! Lass das oder ich knall dich ab!“

„Ich baue an keiner Waffe!“

„Das glaube ich nicht, wirf die Waffe weg!“ Den dort drüben ließ das unberührt, was hatte er sich vorzuwerfen?

Es viel ein Schuss.

Volltreffer, genau in den Kopf.

Der dort drüben kippte tot nach vorn, und bedeckte mit seinem Leib, an was er gebaut hatte.
Decker und Faulton waren erleichtert, die Gefahr beseitigt. Hätte sie nun nicht das Gewissen plagen müssen? Sie hatten weder das Gesicht, noch die Sache an der die Person gebaut hatte, gesehen. Aber was spielte das jetzt noch für eine Rolle? Niemand würde danach fragen und die Geschichte es verzeihen – da sie die selbst schreiben würden, der andere war ja nun immerhin tot.

Und selbst wenn es tatsächlich keine Waffe war, an der dieser da gebaut hatte, so hätte er immerhin eine in naher Zukunft bauen können. Ist diese potenzielle Gefahr nicht schon Grund genug? Warum erschießen sie nicht gleich jeden, den sie dort drüben sehen und der sich ihrer Kontrolle entzieht? Dann müssten sie sich nie wieder darum sorgen bedroht werden zu können. Besser in Brandschutz investiert, als in eine Feuerwehr. Wenn die letztere erst einmal zum Einsatz kommt, steht eh nicht mehr viel und beim ersteren braucht der Brand erst gar nicht gefürchtet werden. Prävention in Perfektion.

 

Deine Geschichte wirft mehrere Rätsel auf. Obwohl mir gefällt, wie du die Story aufziehst, was den Spannungsbogen betrifft, finde ich, dass du diese Geschichte hättest weiter ausbauen müssen.

Du hättest zumindest deine Protagonisten mal zu dem Typen rübergehen lassen können, um dann entsetzt festzustellen, dass dort doch keine Waffe war und die Machtgeilheit der Forscher überhand genommen hat.

Wo forschen deine Protagonisten? Ein Shuttle. Auf welchem Planeten? Weshalb wird dort geforscht? Wieso schreiben die dann damit Geschichte? Du wirfst einige Fragen auf, die du nicht mal ansatzweise erklärst. Das gefällt mir nicht an deiner Geschichte.

 

Die Kurzgeschichte ist ja nur Sinnbildlich. Die Schlucht könnte auch ein Ozean sein, die Person auf der anderen Seite eine Nation unsw. ;)

Ich danke dir für deine Kritik, ich werde das ganze nochmal überdenken.
Zu deinen letzten Fragen: Ich habe mir gedacht, das es die Kurzgeschichte nur mit unnötigen Informationen aufblähen würde. Ich überarbeite es aber nochmal. Diese Fragen in der Geschichte zu klären kann ja nicht schaden.

Bis dann :)

 

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