Seniors
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Plot-Dilemma
Das Thema verzweigt in kürzester Zeit schon wieder...
Geschrieben von relysium
Mir passiert es aber auch gelegentlich, daß ich mich mit dem Charakter einer Figur oder dem Plot verzettele.
Zur Zeit hänge ich in einem praktisch fertigen Roman an einer Stelle, die eigentlich nebensächlich ist, und dennoch kriege ich sie nicht geregelt. Ich hatte eine Prot., die von zu Hause auszieht. Das hat aber eigentlich nicht so recht zur Situation und ihrem Charakter gepaßt, ich habe es daher umgedreht: Die Prot. wird wegen ihrer schlechter schulischen Leistungen von ihrem Vater in ein Internat gesteckt. Das ist jetzt viel besser so, zwingt mich aber, darüber zu schreiben, was sie dort erlebt, und das will ich eigentlich gar nicht.
Geschrieben von sim
Zu deinem Plotproblem erlaube ich mir den Vorschlag, dass der Vater sie nicht ins Internat schickt, sondern einfach vor die Tür setzt. Dann müsstest du nicht beschreiben, was sie im Internat erlebt, sie könnte gezwungenermaßen ausziehen und erstmal in einer WG unterkommen. Das halte ich angesichts der Tatsache, dass ich einige Jugendliche kenne, denen das so gegangen ist, nicht mal für unwahrscheinlich.
Danke für den Vorschlag, aber das würde mein Problem nicht lösen. Ich habe es leider nicht präzise genug beschrieben.
In der alten Fassung wird dadurch, daß sie auszieht, quasi alles wieder gut, die interfamiliären Reibungspunkte des Alltages lösen sich auf.
Wenn sie gegen ihren Willen rausgeschmissen wird, verschärft das den Konflkt und ich kann meinen Handlungsfokus nicht mehr von ihm lösen.
Mein Dilemma ist derzeit, daß dieser Konflikt sich nicht einfach in Wohlgefallen auflösen kann (unglaubwürdig/ würde aussehen, als wenn ich mich davor drücken wollte), ich aber auch keine rechte Lust habe, mich seiner Beschreibung zu widmen (Angst, es ist nicht interessant genug/ Roman wird zu lang).
In der Hauptsache geht es in der Story um sprechende Pferde, Dämonen, unterirdische Städte und unaussprechliche Blasphemien. Normalerweise hätte ich diese Sache in drei Sätzen abgehandelt, aber es ist dummerweise eine der vier Hauptpersonen, um die es geht.
r