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Plot-Dilemma

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03.04.2003
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Plot-Dilemma

Das Thema verzweigt in kürzester Zeit schon wieder...

Geschrieben von relysium
Mir passiert es aber auch gelegentlich, daß ich mich mit dem Charakter einer Figur oder dem Plot verzettele.
Zur Zeit hänge ich in einem praktisch fertigen Roman an einer Stelle, die eigentlich nebensächlich ist, und dennoch kriege ich sie nicht geregelt. Ich hatte eine Prot., die von zu Hause auszieht. Das hat aber eigentlich nicht so recht zur Situation und ihrem Charakter gepaßt, ich habe es daher umgedreht: Die Prot. wird wegen ihrer schlechter schulischen Leistungen von ihrem Vater in ein Internat gesteckt. Das ist jetzt viel besser so, zwingt mich aber, darüber zu schreiben, was sie dort erlebt, und das will ich eigentlich gar nicht.
Geschrieben von sim
Zu deinem Plotproblem erlaube ich mir den Vorschlag, dass der Vater sie nicht ins Internat schickt, sondern einfach vor die Tür setzt. Dann müsstest du nicht beschreiben, was sie im Internat erlebt, sie könnte gezwungenermaßen ausziehen und erstmal in einer WG unterkommen. Das halte ich angesichts der Tatsache, dass ich einige Jugendliche kenne, denen das so gegangen ist, nicht mal für unwahrscheinlich.

Danke für den Vorschlag, aber das würde mein Problem nicht lösen. Ich habe es leider nicht präzise genug beschrieben.
In der alten Fassung wird dadurch, daß sie auszieht, quasi alles wieder gut, die interfamiliären Reibungspunkte des Alltages lösen sich auf.
Wenn sie gegen ihren Willen rausgeschmissen wird, verschärft das den Konflkt und ich kann meinen Handlungsfokus nicht mehr von ihm lösen.
Mein Dilemma ist derzeit, daß dieser Konflikt sich nicht einfach in Wohlgefallen auflösen kann (unglaubwürdig/ würde aussehen, als wenn ich mich davor drücken wollte), ich aber auch keine rechte Lust habe, mich seiner Beschreibung zu widmen (Angst, es ist nicht interessant genug/ Roman wird zu lang).
In der Hauptsache geht es in der Story um sprechende Pferde, Dämonen, unterirdische Städte und unaussprechliche Blasphemien. Normalerweise hätte ich diese Sache in drei Sätzen abgehandelt, aber es ist dummerweise eine der vier Hauptpersonen, um die es geht.

r

 

Gott, muss ich dich heute inspirieren *g*

In diesem Zusammenhang passt mein Vorschlag natürlich wirklich nicht. Da merkt man doch gleich, dass ich eher aus anderen literarischen Welten komme.

Um dir da eine Hilfe zu geben, wären noch mehr Informationen nötig.
Besteht der Konflikt der aufgelöst werden soll aus den schlechten Zensuren?
Warum passt es nicht zu deinem Prot, auszuziehen? Ist er/sie nicht selbstständig genug?
Es scheint ein Koflikt aufgelöst zu werden, die Handlung aber noch weiter voran getrieben werden zu müssen. Entsprechender Prot hat aber mit dem Auszug nur noch wenig damit zu tun? Verstehe ich das richtig?
Nach deiner Schilderung sollte die räumliche Trennung für den Frieden sorgen.
Was hat dieser Prot für Talente? Wäre es möglich, ihn nicht wegen schlechter Schulleistungen in ein Internat zu stecken, sondern durch einen Lehrer in ihm den Willen stärken zu lassen, ein besonderes Talent, das mit der Geschichte nichts zu tun hat, in einem Internat zu fördern?

Du siehst, es ist schwer, dir einen Rat zu geben, wenn man über den Roman so wenig weiß.

Lieben Gruß, sim

 

Du willst, dass der Vater dem Mädchen grosszügig erscheint?
Was ist,wenn der Vater umzieht? Dann wäre es für die Tochter einerlei ob sie beim Vater bleibt oder die Gelegenheit nützt, auch selbstständig zu werden. Der Vater könnte da absichtlich eine etwas knappe Wohnung wählen.
Oder ist die Tochter nicht an den Ort, sondern an den Vater gebunden?

Oder er könnte umziehen, aber sie bleibt am alten Ort, weil sie wegen ihren Freunden an die Schule gebunden ist. Sie könnte beim Onkel oder so die Woche lang übernachten und am Wochenende sieht sich die Familie in Harmonie. (Distanz ist immer gut)

Vielleicht bringen dich diese Tips auf eine Lösung. Ansonsten... viel Glück jedenfalls!

mfg,

Van

 
Zuletzt bearbeitet:

Geschrieben von Van Horebeke
Du willst, dass der Vater dem Mädchen grosszügig erscheint?
Äh, nein, auf keinen Fall. Der Vater ist nicht nett. Und umziehen, ausziehen, Onkel... das geht so alles nicht.

Also, ich interpretiere sims letztes Posting als Aufforderung. Hier erst mal eine Zusammenfassung des Romans:

Edit: Exposee wieder entfernt, nachdem Diskussion beendet

So, zurück zum Problem:
Die "ungezogene Tochter" ist Eva von Grauenfels, zum Zeitpunkt des Geschehens 15 Jahre alt, grüne Haare, schlechte Noten. Obwohl eigentlich hochintelligent. Noch nicht entdeckte Veranlagung zur Depression. Wohnt mit verschrobenem Vater (Professor für Maschinenbau), geistig verwirrter Mutter (ehem. Schlagersängerin) und alkoholkrankem Onkel (Professor für Geschichte) auf Familienstammsitz. Hatte zwei ältere Brüder, beide unter unklaren Umständen auf einer Reise nach Südamerika mit dem Flugzeug abgestürzt.
Eva ist materiell verwöhnt, seelisch jedoch vernachlässigt (keine Liebe, alle Familienmitglieder sind mit sich selbst beschäftigt).
Mit der Ankunft der sprechenden Pferde, mit denen sie sich anfreundet und anderer Abenteuer verliert sich Evas ohnehin schwaches Interesse an der Schule endgültig. Sie schwänzt die Schule, fälscht Atteste, etc. Das fliegt auf, deswegen kommt sie aufs Internat.

So. Ich hoffe, das war nicht ZU kompakt...

r

 

Nein, das war nicht zu kompakt, wirft aber weitere Fragen auf.

Im Hauptplot soll sich jene Eva mit dem Soldaten und dem Vater und Friedrich (der scheint also nicht der Vater zu sein) auf den Weg nach Unterhessen machen.
Mit dem Internat erschwerst du dir diesen Teil natürlich.
Ich weiß nciht, wie weit du bist, aber die Ankunft der sprechenden Pferde könnte ja auch ihr Interesse an einem Schulfach wecken, nämlich an Geschichte. Dies würde sie ihrem alkoholkranken Onkel näher bringen, der ihr vielleicht auch bei anderen Fächern helfen könnte.
Sie könnte sich freiwillig entscheiden, mit diesem Onkel eine gewissen Zeit des Tages zu "üben" und auf dem Familiensitz bleiben. Nebenbei hättst du so eine "verabredete Zeit" in der die beiden die Befreiung der Pferde in Unterhessen planen könnten. ;)

Ok, war jetzt sehr weit ausgeholt, und geht wahrscheinlich völlig an deiner Geschichte vorbei.

 

Okay, das hilft mir vielleicht schon weiter. Ihre Beziehung zu ihrem Onkel verbessert sich nämlich ohnehin im späteren Verlauf, als dieser aus seinem Selbstmitleid-Alkohol-Nebel erwacht und die Expedition organisiert.
Das wäre eigenltlich eine exzellente Überleitung.

Ich werde das mal ausarbeiten.

r

 

hi Relysium,

schön, wenn es zumindest die Gedanken frei macht.

Eine Frage habe ich trotzdem noch zu deiner Protagonistin.

Noch nicht entdeckte Veranlagung zur Depression
Wie macht sich der in einer Geschichte bemerkbar? Unter den gegeben Vorraussetzungen erscheint mir eine spätere Depression zwar nachvollziehbar, aber welche Auswirkung hat sie zu einem Zeitpunkt in einer Geschichte, zu dem sie noch nicht ausgebrochen sein kann?

Lieben Gruß, sim

 

Geschrieben von sim
Eine Frage habe ich trotzdem noch zu deiner Protagonistin.

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Noch nicht entdeckte Veranlagung zur Depression
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Wie macht sich der in einer Geschichte bemerkbar? Unter den gegeben Vorraussetzungen erscheint mir eine spätere Depression zwar nachvollziehbar, aber welche Auswirkung hat sie zu einem Zeitpunkt in einer Geschichte, zu dem sie noch nicht ausgebrochen sein kann?

Zum Zeitpunkt, wo sie noch nicht ausgebrochen ist, hat sie natürlich keine. Aber ich glaube, das ist ein Punkt, den ich eh nicht weiterverfolgen werde. Es passiert mit ihr ohnehin genug Scheußliches, da braucht es keine Veranlagung mehr.

r

 

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