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Plädoyer für das Rauchen

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09.08.2002
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Plädoyer für das Rauchen

Ich muss jetzt endlich mal das Rauchen verteidigen. Nachdem jetzt auch die Deutsche Bahn uns Rauchern den Krieg erklärt hat, wird es Zeit die Verteidigungsgeschütze in Stellung zu bringen.
O.k., das Rauchen bringt durchaus den ein oder anderen Nachteil mit sich. Es kann ein bisschen Lungenkrebs verursachen. Auch Kehlkopfkrebs oder Zungenkrebs sind möglich. Man bekommt vom Rauchen ständig gelbe Zähne und Fingernägel. Und außerdem stinkt man aus dem Mund. Was dazu führt, dass man als Mann nur mit einer Raucherin liiert sein kann.
Doch es ist nun mal leider so – und das wissen nur wenige Nichtraucher -, dass es viel mehr Vorteile als Nachteile des Rauchens gibt.

Nehmen wir zum Beispiel mal an, Mann geht alleine in eine Kneipe (was ich sehr oft mache, aus schriftstellerischen Gründen). Anfänglich fühlt sich Mann natürlich ein wenig alleine und beobachtet, weshalb er schnell ein Bier bestellt. Wichtig ist, dass man sich an etwas festhalten kann. Ohne irgendetwas an der Bar zu stehen, so quasi nackt, ist entwürdigend und peinlich. Doch ein Bier alleine reicht nicht. Mann braucht auch eine Zigarette. Und mit einem Bier sowie einer Zigarette in der Hand macht es rein gar nichts, dass man alleine an der Bar steht. Mann fühlt sich stark mit der Zigarette, cool und unabhängig. Blöd ist lediglich die Länge des Klimmstengels. Diese ist nämlich ziemlich kurz, weshalb Mann also nicht ununterbrochen rauchen kann. Direkt wieder eine anzünden, nachdem man gerade eine ausgedrückt hat, ist auch irgendwie asozial.

Ein anderer Vorteil des Rauchens ist, dass man sehr schnell mit anderen Menschen in Kontakt kommt. Der Spruch: „Hast du mal Feuer?“ ist zwar nicht mehr ganz neu, doch immer noch der absolut ungeschlagene Anmachspruch. Er ist unverfänglich, nicht zu aufdringlich und trotzdem kann Mann schnell mit Frau in Kontakt treten.
„Haben Sie mal Feuer?“
„Ja, natürlich. Hier bitte“. (Sie gibt ihm Feuer)
(Mann beugt sich zu ihr nach vorne, umschließt ihre Hand mit seinen, schaut ihr dabei tief in die Augen und sagt etwas ganz charmantes)
„Ficken?“
(Nein, nein! Das natürlich nicht. Tschuldigung.)
„Eigentlich spiele ich ja nicht mit dem Feuer, aber in ihrem Fall...“
(Na ja, oder so ähnlich)
Wenn Mann oder Frau also nicht raucht, kann man auch nicht den ultimativen Anmachspruch verwenden. Weshalb die Singlequote unter den Nichtrauchern auch wesentlich höher ist als bei den Rauchern. Das ist bewiesen.

O.k., o.k., aber jetzt kommt wirklich ein guter Grund, der für das Rauchen spricht. Denn die strikte „No-Smoking-Policy“, nach der immer mehr Unternehmen verfahren, führt dazu, dass die Raucher unglaublich zusammenhalten. Der Hass gegen sie schweißt sie sozusagen zusammen. Man kann sogar von einer „Raucher-Familie“ sprechen. Alle Raucher sind eine große Familie. Herzzereisende Szenen spielen sich ab, wenn sich zum Beispiel zwei Raucher in der einzigen, zwei Quadratmeter großen, Raucherecke bei Siemens treffen. Sie fallen sich weinend in die Arme, tauschen Babyfotos aus und versprechen sich ewige Freundschaft.
Das sei übertrieben, sagen Sie? Habe ich erwähnt, dass ich die Siemens-Niederlassung in New York meine? Aha! Da werden Sie auf einmal ganz still. Sie waren wohl auch schon in New York, wie?!

Natürlich könnte ich noch tausend andere Vorteile des Rauchens aufzählen. Zum Beispiel, dass man als 16-jähriger Raucher bei den Mädchen unglaublich gut ankommt. Na ja, wenn ich so richtig darüber nachdenke, gab es damals in der zehnten Klasse keinen, der nicht geraucht hat, was meine These wieder relativiert...
Aber man denke nur an die berühmte Zigarette danach. Ich meine, ist das nicht die beste Zigarette der Welt? Ähh... nein, eigentlich nicht. Denn das ist auf alle Fälle die erste Zigarette eines Tages, die ich aber meistens schon zwischen acht und neun Uhr morgens rauche, weshalb es mit meinem Tag von da an auch immer stetig bergab geht...
Tja, also das nächste Mal werde ich noch überzeugendere Vorteile des Rauchens aufzählen. Es wird eine Fortsetzung geben. Verlasst euch drauf!

Behaltet euch nur eins im Kopf: Rauchen ist verdammt cool. James Dean hat geraucht und Steve McQueen und John Wayne und Helmut Schmidt und Harald Juhnke und... . Nieder mit der Deutschen Bundesbahn!

 

Hi PeterPan,

Dringend überarbeiten, hat Potenzial!

Dein Text kommt mir irgendwie wie eine Abhandlung vor und nicht wie eine Geschichte. Aber das ist in diesem Forum wohl nicht selten. Dies ist gar noch der mindeste Kritikpunkt. Mit rot, nein mit ultraviolett A und B würde ich dir anstreichen, dass das keineswegs Humor bzw. Ironie ist, was du hier verzapfst, nein, er kommt so dermaßen unbeholfen und aus den Fengern gesogen rüber, dass ich mich als Leser glatt belogen vorkomm. Ich sage nur: Werbe-Clischees. (Du arbeitest nicht zufällig in der Tabakindustrie, oder?)

Der erste Schritt beim Überarbeiten sollte sein, dass du den Text von dem ihm anhaftenden Ernst befreist:
Der Kneiper geht sauruhig in die Bar, die Augen auf Halbmast, pflanzt seine Fette auf den Barhocker, wirft seinen Ente-Schlüssel auf das Pseudomarmor, und bekommt erstmal einen schönen heiseren Raucherhustenanfall. Er hustet dem Keeper direkt in die Visage - Raucherhusten ist ja schließlich kuuuhhl. Er zieht die Schachtel aus seiner Westentasche, öffnet sie langsam, fingert nach einer Kippe und dem teuren Pamela-Anderson-Feuerzeug (dürfte heut nicht mehr so contemp sein, aber naja), ... und befreit sich von ihm, dem Husten.

An der Sprache kann ich nicht rummeckern (schaaaade...) - Ach doch eines:

O.k., das Rauchen bringt durchaus den einen oder anderen Nachteil mit sich.
Der darauffolgende Satz mit dem bisschen Lungenkrebs und so... *gähhn*. Wegen seiner Abgenutztheit läuft er geradewegs am Zweck vorbei.

NfUg, mach was draus!

FLoH.

 

Hallo Peter!
*kippeanzünd*
So, dann will ich mal ein paar Worte zu deiner Geschichte sagen. Mir sind soweit keine größeren ortographischen Fehler aufgefallen. Auch die Form stimmt mE nach. An dieser Seite deiner Geschichte kann ich nichts aussetzen.
Zum Inhalt muss ich dir aber ein paar Dinge sagen.
Du spielst mit Vorurteilen und allgemeinen Meinungen, wenn du sagst, Rauchen sei cool, Mann brauche es, um sich in der Kneipe wohl zu fühlen usw. Doch du schaffst es nicht, diese Vorturteile zu benutzen, zu verdrehen, sich über sie lustig zu machen. Du schreibst sie hintereinander, mehr leider nicht. Dadurch wirkt deine Geschichte auch nicht humorvoll oder für mich unterhaltsam.
Du hättest die ganzen Vorurteile besser verarbeiten können, finde ich, sie überspitzen oder dich über die Vorurteile an sich lustig machen sollen. Ausserdem hätte ich das Thema in eine Geschichte mit Handlung verarbeitet, dass hätte dem ganzen auch noch mehr abgewonnen.
So muss ich dir sagen, dass dein Text leider nicht über den Titel herausgeht, es ist nur ein Plädoyer, und auch mE keines, was mich überzeugt hat.

Saludo, Gam.

 

Hi Floh, Hallo Gamdschie,

vielen Dank an euch beide, dass ihr mein Plädoyer gelesen und euch ihm angenommen habt. Ja, es ist keine Geschichte. Mir ist es spontan eingefallen.

Floh, ich benutze viele Klischees und genau das sollte eigentlich auch witzig sein. Der Erzähler meines Plädoyers sollte sich eigentlich selbst ein wenig der Lächerlichkeit preisgeben. Ist mir wohl nicht so gelungen. Aber wieso fühlst du dich deswegen als Leser belogen?
Die "Ersatzhandlung", die du mir angeboten hast, fand ich alles andere als witzig, eher platt. Aber bei Humor scheiden sich oft sehr die Geister.

Gam, zumindest zollst du mir, dass ich mit den Klischees spiele. Das war meine Absicht. Doch du hast Recht, dass hätte man noch ausbauen können. Ein bisschen "verdrehen" wie du sagst. Mein Vorhaben war es aber auch, wie oben schon gesagt, sich über die Vorurteile lustig zu machen, indem sie vom Erzähler aufgreiht werden. Der Leser kann den Erzähler ohnhin nicht Ernst nehmen, finde ich.

Vielen Dank nochmal für eure Kritik, über die ich sehr nachgedacht habe und hoffentlich regnet es bei euch nicht so furchtbar wie bei mir.

LG

PeterPan

 

Hi Petr , ich kann mich den anderen nicht ganz anschließen, mir hat die geschichte, und ich denke es ist eine Geschichte, da man hier definitiev zwischen Autor und Erzähler trennen muss, was beim Plädoyer nicht der Fall ist. Aus diesem Grund ist es auch lustig und ironisch , da ganz klar ist wie unbeholfen der Erzähler ist, da er eben keine echten Aggumente sondern nur holes Gequatsche vorzuweisen hat.
Gamdschie hat allerdings recht wenn er sagt, die diese Intension komme nicht richtig herraus. Ich wüdre die Aggumente noch abwegiger noch sinnloser gestallten, dann wäre es deutlicher um was es geht

 

Hola PeterPan!

Du versprichst uns eine Fortsetzung, aber wenn Du Dir das ganze nocheinmal durch den Kopf gehen lässt, müsste Dir eigentlich auffallen, dass Du, wie bereits erwähnt wurde, so ziemlich auf alle mehr oder weniger populären Klischees des Rauchens eingegangen bist;
und da diese in Deinem Kneipenmonolog zugleich Deine Argumente darstellen, bleibt Dir wohl kaum noch genügend Tabak für eine Fortsetzung.
Ich schließe mich Floh und Gamdschie in so ziemlich allen Punkten(außer den Widersprüchen) an.
Die Geschichte hat, allein des Themas wegen, ein wenn auch nicht überdimensioniert großes, so doch auch nicht übersehbares Potential(ich habe vor drei Wochen aufgehört und kenne eine nicht unbeträchtliche Anzahl solcher armen, gequälten, rauchenden Personen), dass Du aber durch die Art der Erzählung nicht auszunutzen in der Lage bist.
Ich stimme damit überein, dass eine (Kurz)Geschichte eine Handlung haben sollte, die hier insbesondere deswegen wichtig ist, als dass Dein Text wie schon eben erwähnt, eher einen Monolog darstellt, wie man ihn in einigen der einschlägigen Fernsehserien als Vorspann öfter, oder besser, zu oft, zu hören bekommt.
Versuch das Ganze mal in einen Handlungsstrang zu quetschen, vielleicht wird die ganze Sache dann interessanter.

Patrick

 

Hi PeterPan,

Zuerstmal entschuldige ich mich für meine Kaltschnäuzigkeit im ersten Posting, war nicht so gemeint.

Aber wieso fühlst du dich deswegen als Leser belogen?

Wenn ich mit nicht-ironischer (Ggt. von ironisch?)Unwahrheit konfrontiert werde, fühle ich mich belogen, falls ich sie nicht etwa auf mangelndes Wissen zurückführen kann. Das habe ich hier ausgeschlossen, da ich annehme, der Autor hat vom Rauchen und so mehr Ahnung als ich, ein felsenfester Nichtraucher. Und da der Erzähler meinem Wissen (d.h. Vorstellungen) von der Tabakindustrie widerspricht - fernab jeglicher Ironie, fühle ich mich schlicht belogen. Warum das so ist, weiß ich nicht, bin ja kein Psychologe.

FLoH.

 

Hi Marot, Hallo Patrick

danke, dass auch ihr euch meiner "Geschichte" angenommen habt. Und ich bin froh, dass wenigstens ein wenig von meiner Intension bei einem, nämlich dir Marot, angekommen ist.
Man sollte dieses Plädoyer nicht zu hoch hängen. Doch eins ist mir wichtig zu sagen und ich hätte nicht gedacht, dass es da Mißverständnisse geben könnte (moin Floh). Der ganze Text sollte einfach witzig und vor allem ironisch sein. Der ganze Text sollte als einzige Ironie zu verstehen sein. Ich selbst, als Autor dieser Schandtat, bin auch kein Raucher. Aber es ist blöd, dass ich das hier erwähnen muss.

Ich wollte ein paar Lacher hervorrufen. Man kann vielleicht auch eine Geschichte aus der Sache machen. Jedoch ist dies keine Bedingung um zu lachen.
Patrick, das mit der Fortsetzung habe ich nur geschrieben, um euch Angst zu machen. Tummle mich sowieso eher in der Rubrik "Alltag".

Danke nochmal, für eure Auseinandersetzung mit meinem Plädoyer. Und qualmt noch gemütlich eine.

LG

PP

 

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