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Pictures of you

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26.12.2008
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Pictures of you

"This is the clock up on the wall, this is the story of us all.."
Oh man, UNSER Lied! Ich wurde richtig wütend aufs Radio, weil es mir diese super Laune verdorben hatte, die ich seit langer Zeit wiedermal hatte. Ich war wütend auf mich, weil ich diesen Idioten immer noch nicht vergessen hatte. Ich war wütend auf seine neue Freundin. Ich war wütend auf ihn, weil er wegen seiner neuen Freundin so ein richtiges Ekel geworden war. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Dieser Idiot hieß Stefan. Es war nun schon über ein Jahr her dass wir uns kennengelernt hatten. Wir haben uns gleich super verstanden, konnten uns alles erzählen und haben sehr viel Spaß gemeinsam gehabt, aber wir waren nicht zusammen oder so. Doch dann bekam er eine feste Freundin und seitdem hatte sich alles geändert. Er sagte wir wären nie Freunde gewesen, wollte nichts mehr mit mir zu tun haben und bezeichnete mich als den größten Fehler seines Lebens.
Und dieses Arsch vermisste ich ganz schrecklich.
"Pictures of you, pictures of me, remind us all of what we used to be.."
Mein Handy klingelte. Ich ging nicht ran. Es hörte auf zu klingeln.
"Confess to me, all the lies between us-"
Das Handy klingelte wieder und ich schaute wer da jetzt unbedingt mit mir telefonieren wollte. Stefan. Gut, ging ich also doch ran. Keiner sagte etwas, aber ich hörte dass Stefan gerade wohl den selben Radiosender hörte wie ich. Unser Lied. Plötzlich kam mir die Situation richtig lächerlich vor. "Ja?", sagte ich so abweisend wie möglich. "Ähm ich wollte nur fragen - ach vergisses!" Er legte auf. Pf, sollte er doch.
Ungefähr zwei Stunden später tat mir die Sache irgendwie total leid. Ich fragte ihn in ICQ, warum er vorhin angerufen hatte. Er hatte sich verwählt, sagte er, und ich solle mir nicht schon wieder irgendwelche falschen Hoffnungen machen. Diesmal ging ich einfach offline.

In den nächsten Tagen kam ich mir ganz schrecklich vor. Warum wusste ich nicht genau, ich wusste nur, dass es etwas mit Stefan zu tun haben musste. Dann hatte ich einmal nur 5 Stunden Unterricht. Das hieß, ich konnte mit Isa und Lena, zwei Freundinnen, mit dem Bus fahren, mit dem Stefan immer fährt - 'Früher' hatten wir das schließlich auch immer gemacht. Der Bus hielt vor seiner Schule. Ich schaute aus dem Fenster um zu sehen wo er war. "Ist da noch frei?" Erschrocken drehte ich mich um. Stefan? Stefan wollte sich zu mir setzen? "Och ne, die schon wieder.", murmelte er als er mich erkannte und ging weiter. Isa drehte sich um und sagte: "Wow, das war gemein!" Ich wusste ja, dass sie das nicht böse gemeint hatte, aber ich wurde trotzdem sauer auf sie. "Oh, lass mich doch in Ruhe!", schnautzte ich sie an. Ich wollte in dem Moment nurnoch Musik hören und aus dem Fenster schauen. Irgendwie war ich richtig enttäuscht von Stefan. War er schon immer so gewesen? Nein, das kann doch nicht sein. Ich hatte mir wirklich eingebildet, wir wären mal sowas wie beste Freunde gewesen. Aber er schließlich nicht.

Am nächsten Tag war ich mit Isa und Lena auf der Eisbahn. Stefan war mit seinen Freunden auch dort. Ich versuchte einfach, ihn zu ignorieren und mit meinen Freundinnen Spaß zu haben, aber ganz übersehen konnte ich ihn nicht. Einmal stießen wir fast zusammen und fielen beide um. Eigentlich fand ich die Situation ziemlich lustig.. Er nicht. "Jetzt lass mich doch endlich in Ruhe, verdammt! Du nervst mich, merkst du das nicht ?!", schrie mich Stefan so laut an, dass es alle Leute auf der Eisfläche gehört haben mussten. Wow, super, toll gemacht Stefan, dachte ich mir. Hast mich vor allen Menschen lächerlich gemacht. Später fuhr ich mit Isa zusammen nach Hause. Ich hatte die ganze Zeit lang nur über Stefan und mich nachgedacht- Und plötzlich wurde mir alles klar.
"Isa? Ich habe mich die ganze Zeit aufgeführt wie ein asoziales Kleinkind, das in irgendeinen Typen verknallt ist, den es garnicht richtig kennt, und ihn auf Schritt und Tritt verfolgt, anhimmelt, vergöttert, SMSn schickt und ihn nervt bis zum Umfallen, stimmts?!"
Isa nickte nur stumm.

Zwei Tage später bekam ich eine E-Mail. Von Stefan. Es stand kein Text drin, aber als ich sie öffnete hörte ich gleich ein Lied.
"This is the clock up on the wall, this is the story of us all"
Was soll das den jetzt?, dachte ich.
"This is the first sound of a new born child before he starts to crawl.."
Und endlich traf ich eine entgültige Entscheidung.
Ich antwortete:
"Bitte fang garnicht erst an, mich zu nerven. Danke."

 

Hallo lala94,

deine zweite Geschichte fand ich inhaltlich interessanter, wobei du auch aus "Trainingslager" noch einiges hättest mehr machen können, wenn die erste Kurzgeschichte nicht so geradlinig verlaufen wäre. Mit "Pictures of you" greifst du das Thema Trennungsbewältigung auf, und die Idee ist nicht neu, es gibt sicher zahlreiche Geschichten, die sich damit beschäftigen, auch hier auf kg.de, aber davon unabhängig – warum sollte man nicht eine Story zu diesem Thema schreiben? Es beschäftigt einem ja doch immer wieder im realen Leben. ;)

Eine Zeit lang waren die beiden wohl glücklich zusammen, dann ist Stefan das wohl alles zu viel geworden, deine Protagonistin hat wohl zu sehr "geklettet", und irgendwann trennt er sich von ihr. Sie ist jedoch trotzdem weiterhin in ihn verliebt und lässt ihn keine Ruhe. Mehrmals lässt Stefan deine Protagonistin daraufhin abblitzen. Als er dann jedoch das Lied hört, scheint er sich an die gemeinsame, glückliche Zeit zurückzuerinnern und schreibt ihr diese E-Mail. Dann ist es jedoch sie, die ihn abwimmelt, nachdem sie ihr "Problem" erkannt hat.

Inhaltlich finde ich die Geschichte interessanter. Sie ist nicht sonderlich herausragend, aber ich hab sie dennoch gerne gelesen. Jetzt könnte man den Faden noch weiter spinnen ... Stefan ist ja doch noch irgenwie in sie verliebt, deine Protagonistin hat jedoch erkannt, was sie falsch gemacht hat und nun auch ihren Stolz, und wenn Stefan sie nun wirklich zurückhaben will, muss er auch was dafür tun und sich anstrengen, um sie dennoch zurückzuerobern ... Aber das wäre dann Teil zwei. ;)

Nicht sicher bin ich mir, ob allein das Lied den "Besinnungswechsel" in Stefan ausgelöst haben kann. Nachdem er öfters ja ziemlich gemein zu ihr war, hätte ich mir gerne mehr Argumente gewünscht, warum er ihr doch diese Mail geschrieben hat. Vielleicht hat er sie aber auch nur aus ein Laune heraus geschreiben, ohne wirkliches noch bestehendes Interesse an ihr? Evtl. würde die Geschichte hinzugewinnen, wenn Stefans "Besinnungswechsel" noch plausibler rüber käme. Da deine Protagonistin jedoch nicht in ihn hineinsehen kann, ist das aber nicht so einfach.

Hoffe, mein Feedback hilft dir weiter. :)

Liebe Grüße
Michael

 

Salve lala94,

Du beschreibst ein klassisches Jugenderlebnis, von daher passt Dein Thema ganz gut in die Rubrik. Das Gefühlschaos, das Auf und Ab oft innerhalb weniger Stunden ist sehr gut eingefangen - wahrscheinlich, weil Du es von Dir selbst zu gut kennst, vermute ich mal.

In Hinsicht auf ein paar Punkte würde Deine KG gewinnen, wenn Du nachlegst.

Man benutzt immer drei Auslassungspunkte, mit einem Leerzeichen Abstand zum vorhergehenden Wort: before he starts to crawl ...

Deine Sprache bewegt sich sehr nahe am Gesprochenen - Schriftsprache liegt aber näher an der Hochsprache.
Wendungen wie:

weil es mir diese super Laune verdorben hatte, die ich seit langer Zeit wiedermal hatte. (...) Doch dann bekam er eine feste Freundin
finden sich durchgängig im ganzen Text, das klingt einfach unschön. Wie gesagt, die KG gewänne, wenn Du hier nachlegst.

Was mich auch wenig befriedigt, ist, wie Du die Beziehung zwischen der Prota und Stefan beschreibst.

Wir haben uns gleich super verstanden, konnten uns alles erzählen und haben sehr viel Spaß gemeinsam gehabt, aber wir waren nicht zusammen oder so. Doch dann bekam er eine feste Freundin und seitdem hatte sich alles geändert. (...) "Isa? Ich habe mich die ganze Zeit aufgeführt wie ein asoziales Kleinkind, das in irgendeinen Typen verknallt ist, den es garnicht richtig kennt, und ihn auf Schritt und Tritt verfolgt, anhimmelt, vergöttert, SMSn schickt und ihn nervt bis zum Umfallen, stimmts?!"
Hier widerspricht sie sich selbst. Spaß miteinader haben, über alles reden können beruht auf Gegenseitigkeit. Stefan hat in dieser Zeit offensichtlich nie gezeigt, dass ihmalles zu eng wird, sonst hätte die Freundschaft schon viel früher Schaden genommen.

Außerdem ist es durch die ganze KG hinweg er, der den Kontakt zur Prota sucht, wenn auch z.T unbewusst.
Stefan ruft mehrfach hintereinander an.
Er setzt sich beinahe neben sie in den Bus - dass man eine ehemals gute Freundin von hinten nicht erkennt, glaube ich kaum.
Er schickt ihr Mails.
Er gesteht selbst, dass er ihr in der Vergangenheit unbegründete Hoffnung gemacht hat.
Die Eisbahn - ein Unfall. Und in diesen interpretiert Stefan wie in all die von ihm ausgehenden Annäherungen eine Belästgung durch die Prota hinein.

Die himmelt ihn nur still von ferne an, oder reagiert bestenfalls auf seine Initiative.

Ich hoffe, Du verstehst nun, was ich meine, wenn ich sage, dass das für mich nicht zusammenpasst.

Aber lass Dich davon nicht entmutigen! Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen :).

Gruß und gute Zeit,
Pardus

 

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