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Petras Fantasien

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05.04.2002
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Petras Fantasien

Sie schloss die Tür zu ihrem Appartement auf und hängte ihre Jacke samt Schal an die Garderobe. ‚Was für ein Sauwetter.’, ging es ihr durch den Kopf. Einen Moment sah sie sich noch die Eiskristalle an, die auf dem braunen Ledermantel in kleine Wassertropfen verwandelten und dann Richtung Boden abperlten.
Dann hatte der Feierabend sie fest im Griff. Zufrieden ging sie in die Küche ihrer 3–Zimmer-Wohnung. Dort erwartete sie auch schon mit leuchtenden Augen Bert. Er sprang vom Stuhl und strich ihr um die Beine, als sie Milch in seinen Napf goss. Es faszinierte sie immer wieder, wie er es fertig brachte, gleichzeitig zu trinken und zu schnurren.
Sie holte einen halben Eisbergsalat aus dem Kühlschrank. „Was meinst du, Bert: Öl oder Joghurt?“ Doch Bert schaute nur kurz auf, mit dem Blick <Hat gut geschmeckt> und trollte sich mit erhobenem Schwanz ins Wohnzimmer.
„Wie du meinst.“, sagte sie belustigt und öffnete die Flasche mit dem Joghurtdressing.

Sie war noch nicht fertig mit essen, als das Telefon klingelte. Glücklich für jede Gesellschaft, die sie ihr Single – Dasein zu mindestens bis heute Abend vergessen lassen würde, lief sie erwartungsvoll in den Flur und sah auf das Display. Klaus.
Wollte er am Wochenende doch mit ins Kino?
Seit Jahren waren sie gut befreundet. Sie wusste, dass er was vor ihr wollte, aber sie empfand nur freundschaftliche Gefühle für ihn, und das wusste wiederum er.
Schmunzelnd nahm sie den Hörer ab: „Schwedische Kunstleder Gerberei GmbH, was kann ich für sie tun?“
Sie liebte diese Scherze, besonders wenn sie Andere damit überrumpelte. Es war ihr auch schon gelungen, dass ihr Gesprächspartner stammelnd um Verzeihung bat und auflegte. Doch Klaus kannte ihre Spielchen und würde die Szene aus Spaß einen Moment lang mitspielen.
Doch da hatte sie sich geirrt. Zuerst hörte sie nur ein Knistern, dann ein leises schmerzhaftes Stöhnen. Sie war sich nicht sicher, ob es Klaus war. Es klang nicht nach seiner Stimme, wenn sie so darüber nachdachte, eigentlich nicht einmal menschlich. Sie hatte das Gefühl, dass der Andere (oder DAS Andere?) versuchte ihr etwas mitzuteilen.
Schlagartig war ihre Kehle wie ausgetrocknet. Sie versuchte zu Schlucken, aber damit verstärkte sie nur noch das Kratzen im Hals. „Was willst du von mir!“, wollte sie schreien, wollte die Angst in ihre Schranken verweisen, doch wie gebannt hing sie an den schmerzverzerrten Tönen, die in ihrem Kopf sich scheinbar zu Silben zusammen fügten, deren Sinn ihr jedoch gänzlich verwehrt blieb. Auf einmal fauchte es hinter ihr. Vor Schreck lies sie fast den Hörer fallen. Ärgerlich drehte sie sich herum, um ihren Kater zu schellten, da legte die andere Seite auf.
Und es stand kein Kater hinter ihr.
Erst im Nachhinein fiel ihr auf, dass das Fauchen sich nicht nach einer Katze angehört hatte und aus dem Hörer gekommen war. Es war nur grundlegend verschieden zu den anderen Geräuschen gewesen, so dass sie es aus Reflex einer anderen Quelle zugeordnet hatte. Es hatte eindeutig wütend geklungen und anfangs leise war es schnell lauter geworden, als wenn es sich mit großer Geschwindigkeit dem Hörer genähert hätte. Wie gebannt starrte sie auf ihr Telefon.
‚Was war das?’
Im ersten Moment überschlug sich ihre Fantasie dabei immer grausamere Horrorszenarien auszumalen. Schwarze Spinnen, so groß wie Küchentische, mit beharrten Beinen und unterarm langen Kauwerkzeugen, die Klaus mit schnürsenkeldicken Fäden in einen milchweißen Kokon einwob, während er vom Gift gelähmt bei vollem Bewusstsein die Tortur über sich ergehen ließ.
Sie rief sich aus ihren Gedanken zurück. Dies war die Realität und nicht einer ihrer Lieblingsfilme. Wahrscheinlich war das nur ein Fehler in der Verbindung gewesen. Störungen, die seine Stimme leiser machten und merkwürdig bis zu Unkenntlichkeit verzerrten, und die zum Schluss ein Zischen verursachten. Sie selber kannte sich zwar damit nicht aus und hatte so etwas auch noch nie erlebt, aber sie hatte gehört, dass es beim Internet häufig Fehler bei der Verbindung gab. Warum nicht auch beim Telefon?
Trotz der beruhigenden Gedanken saß der Schreck tief in ihr. Selbst die Gänsehaut wich nicht von ihr.
Sie ging zurück in die Küche, doch sie konnte sich nicht überwinden weiter zuessen. Der Appetit war ihr gründlich vergangen.
Sie ließ sich ein Bad ein, wie sie es sich schon auf dem Heimweg vorgenommen hatte, und stellte das Telefon neben die Wanne. Vielleicht würde der Fehler gleich behoben sein und Klaus ruft noch mal an. Sie sprach es laut aus, wie eine Beschwörungsformel. „Bitte ruf an.“ Erschrocken über das Zittern in ihrer Stimme verstummte sie wieder.
Sie zog sich aus und legte sich in die Badewanne, doch sie konnte sich in dem warmen Wasser nicht entspannen. Während sie vor sich hin starrte, liefen weitere Folgen von „Klaus’ Monsterparade“ vor ihrem inneren Auge ab. Hässliche, schleimige Kreaturen mit beliebig vielen Armen und Beinen, manchmal Menschenähnlich, die Klaus wahlweise zerrissen, auffraßen, mit Schnittwunden übersäten oder in kleine Würfel zerteilten. Ihre letzte Vision zeigte einen über vier Meter großen Mehlwurm, aus dessen eitrigen Wunden, die über den gesamten Körper verteilt waren, kleine Maden krochen. Klaus lag in der Mitte seines Wohnzimmers auf dem Boden in einem Heptagramm gefesselt. Die Maden fielen auf Klaus, bohrten sich in seine Haut und fraßen ihn von innen auf. Doch eins hatte alle Kreaturen gemeinsam: Sie zischten unentwegt, dieses Zischen, was ihr immer noch in den Ohren klang.
Sie würde Klaus sofort anrufen, wenn sie aus der Wanne raus war, bevor sie sich noch selber verrückt machte.
Ein Knarren unterbrach ihren Gedankenfluss. Sie hatte die Badezimmertür nur angelehnt, nun schwang sie langsam auf. Aufkeimende Panik ließ sie hektisch den Raum absuchen. Sie brauchte etwas Großes, Hartes, eine Waffe, mit der sie sich wehren konnte. Ihr Blick fiel auf den Blumentopf auf der Fensterbank gegenüber der Wanne. ‚Zu weit weg.’, schoß es ihr durch den Kopf. Da schlug die Tür auch schon gegen den Stopper und Bert sprang auf den Wannenrand.
„Bin ich froh, dass diesmal DU mich erschreckt hast.“ Die Erinnerung ließ ihr einen weiteren kalten Schauer über den Rücken laufen. „Jaja, ich weiß, ich sollte nicht mehr so viele halb-elf-Filme sehen. Na, ist die Milch schon wieder durch? Ich gebe dir gleich was.“
Ihre Erleichterung war nur gespielt, ein Versuch sich selber zu beruhigen. Ein ungewollter Blick glitt durch den Türrahmen, suchend nach dem Monster ihrer Träume. Im nächsten Moment ärgerte sie sich darüber.
Sie stieg aus der Badewanne und trocknete sich hastig ab. Nur halb angezogen gab sie Bert Dosenfutter und ging danach zum Telefon.
Bedächtig trug sie es in den Flur zurück. ‚Was ist, wenn er nicht dran geht? Was ist, wenn ES dran geht?’
Die Lächerlichkeit ihres letzten Gedankens bewog sie dazu, endlich seine Nummer zu wählen. „<Tut>... <Tut>... <Tut>“ „Na los, geh’ schon dran.“, entfuhr es ihr. „<Tut>... <Tut>“ Nervös fing sie an mit der weißen Stoffmaus zu spielen, die als Dekoration auf dem kleinen Schränkchen saß. „<Tut>“ Ihr fiel ein, dass sie die Maus von Klaus geschenkt bekommen hatte. Als hätte sie sich verbrannt, zog sie ruckartig die Hand zurück. Dabei fiel das Plüschtier auf den Boden. Mit dem Blick auf es gerichtet, hörte sie: „<Tut>, <Klick>, Hallo. Dies ist der Anschluss von Klaus Berger. Ich bin wohl gerade nicht zuhause. Bitte hinterlass mir eine Nachricht.“
Nach dem obligatorischen Piepton fing sie hastig an zu sprechen: „Hi Klaus, ich bin’s, Petra. Ich glaube, du hast vorhin versucht mich zu erreichen... Ruf mich an, wenn ...“
Sie wurde unterbrochen von einem unharmonischem Klicken, Knacken und Rauschen. Und dann ertönt das Besetzt-Zeichen. ‚Was soll das denn jetzt?’ Wenn schon nicht mit Übertragungstechnik, so kannte sie sich zu mindestens mit Anrufbeantwortern gut aus. Da musste jemand manuell die Aufnahme abgestellt haben.
Sie war sauer. Stinksauer. Wütend hub sie den Hörer auf die Gabel und stampfte ins Wohnzimmer. Bert floh erschrocken und sprang mit einem Satz auf seinen Kletterbaum. Sie ließ sich in ihren Sessel fallen.
‚Was soll das? Will der mich verarschen? Psychospiele mit der Horrorfanatikerin, stark, gib mir mehr! Sitzen wahrscheinlich zu dritt bei ihm mit Bier in der Hand (oder Fanta?) und freuen sich `nen Ast. Erst komische Geräusche machen und dann unerreichbar sein. Jaja, aber vergessen den AB abzuschalten. Ich habe euch durchschaut. Sehr lustig, Ha! Ich kann das Lachen bis hier hören: Andreas mit seinem Schalke-Käppy, Jörg mit seiner großen Fresse in der Mitte und ... Klaus? Wieso Klaus? Er hat doch noch nie bei so etwas mitgemacht. Er ist immer so lieb und gefühlvoll. Nein das glaube ich nicht. Ich werde das jetzt klarstellen!’
Mit diesem festen Vorsatz lief sie in den Flur, zog sich die gefütterten Schuhe an, schnappte sich Mantel und Schal und verließ die Wohnung.

Auf der Straße blies ihr ein eiskalter Wind entgegen. Es hatte aufgehört zu schneien, dafür war die Temperatur noch um ein paar Grad gefallen.
Bis zu Klaus waren es nur drei Querstraßen, daher verzichtete sie auf ihr Auto. Wahrscheinlich würde ihre alte Karre bei diesem Wetter eh nicht anspringen. Der knöcheltiefe Schnee ließ, angestrahlt von den Laternen, die Welt in einem freundlichen Licht erstrahlen. Doch ihre Stimmung besserte sich dadurch kein bisschen. ‚Denen werde ich es schon zeigen!’
Je näher sie der Wohnung kam, desto mehr meldete sich die Angst zurück. Vielleicht wahr ihm etwas passiert und er hat versucht auf sich aufmerksam zu machen.
Sie beschleunigte ihre Schritte. Als sie das Haus erreichte, sah sie hinauf. Alle seine Zimmer waren hell erleuchtet, jedoch konnte sie durch die Gardinen nichts erkennen. War doch alles in Ordnung, und sie würde sich nur lächerlich machen, wenn sie jetzt schellte? Nein, nun war sie schon so weit gelaufen, da würde sie auch der Sache auf den Grund gehen.
Sie trat an die Haustür und fand zielsicher den richtigen Klingelknopf. Einen Moment verharrte ihr Zeigefinger darüber. Was sollte sie sagen, wenn er sich ganz normal meldete? Dann drückte sie. Keine Reaktion. Es fielen wieder ein paar Schneeflocken. Diesmal drückte sie den Finger länger auf den Knopf. Immer noch nichts.
Er musste das sein, sonst hätte er das Licht ausgemacht. Nun übernahm es ihre Sorge um ihn ihr die schlimmsten Visionen vor Augen zu führen.
Wie er da lag mit einem Hexenschuss oder im Bad ausgerutscht und sich dabei den Rücken verknackst (gebrochen?) hat. Bei dem Versuch an Telefon zu gehen das Kabel aus der Wand gerissen, vielleicht ist ihm noch der Apparat auf den Kopf gefallen.
Sie musste da hoch, sofort. Sie musste ihm helfen. Sie klingelte zwei Knöpfe tiefer. Ein langgezogenes „Ja?“ ertönte von einer kratzigen Bassstimme aus der Gegensprechanlage.
„Guten Tag Herr Beyer. Ich bin’s, Petra. Können sie mich wohl herein lassen? Ich will Klaus überraschen.“
„Aber sicher.“
„Danke.“
Sie zog schon an der Tür, bevor der Summer ertönte und hechtete die Treppe hoch. Unterwegs überlegte sie, wie sie die Tür aufbekommen sollte. Vielleicht hätte sie den Hausmeister doch von ihren Befürchtungen erzählen sollen, auf die Gefahr hin sich zu blamieren. Sie hatte gehört, wie man Türen mit Kreditkarte öffnen konnte, war sich aber nicht sicher, ob sie das auch schaffen würde.
Doch es blieb ihr erspart: Die Tür war nur angelehnt.
Sie bleib einen Moment stehen und atmete tief durch, bis ihr Puls sich einigermaßen wieder beruhigt hatte.
„Sport statt Horrorfilme würde mir gut tun.“, sinnierte sie, dann war ihre Aufmerksamkeit auf die Tür gerichtet. Vorsichtig schob Petra sie auf und blickte den Gang entlang, der ins Wohnzimmer führte. Die Tür dorthin stand offen.
„Klaus?“ Ihre Stimme zitterte und war bei weitem nicht so laut gewesen, wie sie es beabsichtigt hatte. Sie betrat die Wohnung und schloss reflexartig die Tür hinter sich. Die Badezimmertür zur linken des Flurs war geschlossen, jedoch nicht verschlossen, wie sie mit einem kurzen Blick auf den weißen Punkt unterhalb der Plastikklinke erkannte. Sie ging weiter und öffnete die Wohnzimmertür. Der Anblick war so vertraut wie immer: das 3-er Sofa, der Ohrensessel, gegenüber der Fernseher in der Schrankwand, in der Mitte der kleine Glastisch, links der Durchgang zur Küche, rechts die Tür zum Schlafzimmer, ... Nur das Telefon fehlte, und Klaus.
„Klaus?“ Ihre Stimme war wieder fester geworden, dafür konnte man ihre Nervosität deutlich heraus hören. Sie schaute in die Küche, fand ihn auch dort nicht und trat zur Schlafzimmertür. Vorsichtig klopfte sie an. Für sie war das Schlafzimmer ein wichtiger Teil der Privatsphäre. Sie hätte es nie ohne Erlaubnis betreten, genauso wie sie erwartete, dass man sie vorher fragt.
Als sie keine Antwort hörte, öffnete sie die Tür, betrat den Raum jedoch nicht. Das war auch nicht nötig, denn jetzt sah sie ihn. Vor dem Fußende seines Bettes auf einem roten, runden Teppich kniend, wandte er ihr seinen Rücken zu. Er schien nichts gehört zu haben, denn er regte sich nicht. Stumm schien er in einem Gebet versunken zu sein.
Das Letzte was Petra wahrnahm, war der Teppich, der niemals ein Teppich gewesen war, sondern Klaus Blut.

Der Kommissar betrat die Wohnung und wandte sich zielstrebig an den Polizeiinspektor, der im Wohnzimmer stand. Aus dem Schlafzimmer zuckten ab und zu ein paar Blitze aus einem Fotoapparat.
„Bericht.“, bat er müde.
„Der Mann wohnte hier, ihm wurde die Kehle durchgeschnitten. Die Frau schien eine Freundin gewesen zu sein, aber keine feste Bindung. Ihr wurde der Hinterkopf zertrümmert, wahrscheinlich mit einem Baseballschläger. Sie liegen Beide friedlich nebeneinander im Bett.“
„War es wieder das gleiche Schema?“
„Ja, sie war die erste Nummer in seinem Adressbuch.“

[ 28.04.2002, 17:36: Beitrag editiert von: Jack Lyric ]

 

Gefällt. :thumbsup:

Atmosphäre gut rübergebracht. Petras "phantastische" Schreckensgedanken bildlich dargestellt... Ein 4 m langer Mehlwurm? *schüttel* Gute Geschichte, da du auch den sehr knappen und vielleicht für den Leser etwas unbefriedigenden Schluß offen lässt. (Halt kein Happy End)

Wie gesagt, hat mir gut gefallen. Subtiler Horror, der nicht mit sinnlosen 0815-Monstern daherkommt.

Ach ja, kommt da bald ein zweiter Teil? "Gabis Fantasien"? Der Mörder läuft ja noch frei herum... :susp:

Gruß,

Poncher

 

Hi Jack Lyric,

auch mir hat Deine Geschichte echt gut gefallen. Der Schluß kommt zwar nicht überraschend, aber trotzdem; tolle Geschichte, zu der mir spontan auch keine Kritik einfällt...

Gruß,
stephy

 

Moin ihr Beiden,

jetzt bin ich aber sprachlos. :eek2: Zwei Geister (idM) haben nach so kurzer Zeit schon meine Geschichte gelesen, und hatten noch nicht einmal was daran auszusetzen? Womit habe ich das denn verdient? (Ach wie war die Nummer des "Spenden"kontos noch gleich?) :D

@Poncher

Gute Geschichte, da du auch den sehr knappen und vielleicht für den Leser etwas unbefriedigenden Schluß offen lässt.
Mmh... Eigentlich dachte ich, die Geschichte wäre damit zu Ende. Das kommt wahrscheinlich auf den Blickwinkel an. Für Petra ist die Geschichte zu Ende, für die Gesetzeshüter und den Täter nicht.
Daher ein zweiter Teil; Warum nicht? :lol:
Nene, zweite Teile sind meistens schlechter, s. Scary Movie.
Der Schluß kommt zwar nicht überraschend,
Soll er auch gar nicht. Durch die Fantasien soll der Leser schon Befürchtungen entwickeln. Am Ende wollte ich nicht, dass es zu einem Endkampf kommt, wie es eben in diesen subtilen Horror-geschichten, -filmen meistens ist.

Liebe Grüße
Jack

 

Hallo!

Zu früh gefreut, Jack Lyric, ich habe etwas ausszusetzen. :D
Ich meine die Geschichte ist ja schön und gut, eine interessante Variation des Liebespaarmörders, aber trotzdem: Diese Frau hört ein mysteriöses Geräusch im Telefon und bekommt gleich die schlimmsten alptraumhaften Wahnvorstellungen???? Die Erklärung, dass sie Horrorfan ist, ist dafür ein bisschen dünn. Das taucht die Protagonistin in eher "krankes" Licht - oder noch viel schlimmer (für die Geschichte) in ein unfreiwillig komisches!!; schließlich soll's ja eine Horrorstory sein.
Wie gesagt - gute Idee, aber die Umsetzung...

mfg

 

Moin Martin,

na endlich hat jemand etwas auszusetzen.

Diese Frau hört ein mysteriöses Geräusch im Telefon und bekommt gleich die schlimmsten alptraumhaften Wahnvorstellungen????
So hatte ich das eigentlich nicht gemeint. Die Fantasie geht nur manchmal mit ihr durch. Sie malt sich zwar die schlimmsten Sachen aus, glaubt aber selber nicht wirklich daran. Das ist auch zum Schluss ihr Verhängniss: Weil sie öfters diese Wahnvorstellungen hat, hört sie nicht mehr auf ihre Angst.
Würde mich freuen, wenn du mir Textstellen nennen könntest, wo es "unfreiwillig komisch" wird, oder sogar Verbesserungsvorschläge.
In Sachen eigene Fehler zu finden bin ich manchmal :confused:

Liebe Grüße
Jack

 

Hi Jack!

Gerinfügig muß ich mich leider Martin anschließen.

Sie malt sich zwar die schlimmsten Sachen aus, glaubt aber selber nicht wirklich daran
Ich konnte nicht wirklich herauslesen, daß sie nicht wirklich daran glaubt.
Meiner Meinung nach hast du genau dadurch eine gewisse Art von Komik entstehen lassen, weil diese ganzen Bestien, welche sie sich vorstellt, zu weit her geholt sind.
Selbst ein noch so großer Horrorfan stellt sich bestimmt in solch einer Situation nicht gleich diese Monsterszenarien vor. (Außer die wirklich durchgeknallten :) )

Mir stellt sich dementsprechend, weil du ihre realistisch denkende Seite nicht überzeugend vermittelt hast, die Frage, weshalb sie nicht sofort Klaus zurück gerufen hat. Wenn sie sich doch solche Sorgen gemacht hat?
Statt dessen setzt sie sich noch in die Badewanne und grübelt weiter.

Unfreiwillige Komik war für mich auch das geklaute Telephon.
Ein Einbrecher und Mörder stellt normalerweise die Wohnung auf den Kopf. Doch als Petra die Wohnung betritt, da ist alles beim alten.

"Ein geklautes Telephon und zwei Tote. Ursache noch ungeklärt", lautete der Polizeibericht. :)

>“ „Na los, geh’ schon dran.“ Entfuhr es ihr.
Eine direkte Rede, wie in diesem Fall,endet normalerweiße mit einem Komma und anschließender
Kleinschreibung.
"... schon dran", entfuhr es ihr.

Mit dem Blick auf es gerichtet
In diesem Satz stört das Wort es.
Wenn du den Satz änderst, ließt es sich besser.

Die Sache mit dem Telephon fand ich auch urig. :)
Daß jemand von seinem Telefon erschlagen wird, wenn er über das Kabel stolpert, halte ich für recht unwarscheinlich.
Oder war es so ein alter Apperat aus Großmutters Zeiten? Womöglich noch aus Gußeisen? :D
Doch wie es manchmal der Zufall will, stolpert man über das Kabel, das Tel. sucht sich den Weg genauen Weg zum Schädel des Opfers und PENG, erschlägt ihn.
Sturzgeschwindigkeit von Person A plus Winkelberechnung von Gegenstand B ergibt einen hundertprozentigen Treffer.
Deswegen steht mein Telefon nahe dem Boden, um solche Unfälle zu vermeiden.

Im Großen und Ganzen fand ich deine Geschichte gar nicht so übel.
Nur die Umsetzung der Idee ist dir mE nach nicht so gut gelungen.

Denn mal ;)

L.o.C.

 

Moin L.o.C.,

Selbst ein noch so großer Horrorfan stellt sich bestimmt in solch einer Situation nicht gleich diese Monsterszenarien vor. (Außer die wirklich durchgeknallten )
Doch :D . Zumindestens ist mir das schon mal so ergangen. Aber ich glaube, ich habe es in der Geschichte übertrieben. Und weil sie diese "Überreaktionen" von sich kennt, reagiert sie nicht darauf, ruft also nicht zurück.
Unfreiwillige Komik war für mich auch das geklaute Telephon. Ein Einbrecher und Mörder stellt normalerweise die Wohnung auf den Kopf.
Es ist ja auch ein eiskalt berechnender Serienmörder. Der will nur töten. Und das Telefon hat er auch nicht geklaut. Ihn hat der Anrufbeantworter gestört, deshalb hat er ihn impusiv zerschlagen, und hinterher die Spuren beseitigt, weil er sie erwartet hat. Ich dachte, diese Erklärungen bräuchte ich nicht in die Geschichte einzubauen.
Jaja, und das Telefon zum Zweiten: Ich hatte es mir so vorgestellt, dass er vorher gestürzt war und bei dem Versuch Hilfe zu "rufen" das Telefon nicht richtig zu fassen bekommt. Ein Beweis dafür, dass ich zu ungenau beschreibe... :(
Anscheinend kommt daher auch die unfreiwillige Komik. Bin halt noch ein Anfänger...

Liebe Grüße
Jack

 

Hallo, jaja, die Geshcichte gefällt mir sehr. Obwohl ich mir das Ende etwa so vorgestellt habe, schön spannend.

Ich konnte nicht wirklich herauslesen, daß sie nicht wirklich daran glaubt.
Ich glaube, wenn sie wirklich an ihre "niedlichen" Fantasien (schreibt man das jetzt so?) glauben würde, dann würde sie doch nicht alleine zu ihm in die Wohnung gehen? Ich meine, wenn ich fest davon überzeugt bin, dass bei ihm der Schnätzler in der Wohnung bin, dann drehe ich vielleicht durch, laufe ihm aber nciht direkt in die Arme.
Andererseits laufen die Mädels in den Horrorfilmen ja auch immer die Treppe hoch, anstatt aus dem Haus.. ;)
Nagut, das war's, ich hoffe ich hab nicht zu viel Unsinn geredet!
Tschüss
Scrat

 

Zuerst ein paar Momentaufnahmen, was mir eben so auffiel:

Was für ein Sauwetter.’ Ging es ihr durch den Kopf.
"Was für ein Sauwetter.", ging es ihr durch den Kopf.
Das ist übrigens bei allen direkten Reden so. ;)

Einen Moment sah sie sich noch die Eiskristalle an, wie sie sich auf dem braunen Ledermantel in kleine Wassertropfen verwandelten
Da folgt "sie sich" unmittelbar hintereinander zweimal.
"Einen Moment lang betrachtete sie die Eiskristalle, die auf dem Ledermantel..."

Klaus lag in der Mitte seines Wohnzimmers auf dem Boden in einem Heptagramm
Was ist ein Heptagramm? :confused:

hechtete die Treppe herauf.
hoch

Ihre Stimme wackelte
zittere/bebte/überschlug sich

Zur Geschichte selbst:

+ Sympathische Protagonistin
+ Guter Schlussgag!
+ Stilistisch hat mir das ganze streckenweise gut gefallen und hat sich auch flüssig gelesen! Ich sprech hierbei von den Szenen, die sich nicht mit Splatter-Ausmalungen befassten
+ Es kommt ne Katze vor... :D

- Ich habe einen ganz großen Kritikpunkt, der die Story meines Erachtens nach leider tief hinabzieht: Die, sorry, unnötigen Horrorphantasien! Okay, die Kleine ist Horrorfan. Bin ich selber, aber ich habe NOCH NIE irgendwelche grausigen Phantasien gehabt, nur weil mal etwas ein bisserl anders ist als sonst!

Besser gefallen würde es mir, wenn sie erst ALLMÄHLICH anfängt, sich Sorgen zu machen.
Was mir so einfällt: Zuerst denkt sie an einen blöden Scherz. Dann fällt ihr ein, dass er das niemals tun würde. Sie denkt sich, ach Quatsch, und nimmt das Bad. Dann versucht sie´s nochmal bei ihm und wieder diese seltsamen Geräusche.
JETZT bekommt sie ein ungutes Gefühl!
Du verstehst hoffentlich, worauf ich hinaus will! :)

Alles in allem: Ansprechende Story, wären da nicht die, wie gesagt, überflüssigen Phantasien... Aber das Grundmotiv gefällt mir sehr, sehr gut!

 

@Scrat:

Obwohl ich mir das Ende etwa so vorgestellt habe, schön spannend.
Vielleicht schreibe ich die Geschichte irgentwann weiter und mache sie dann spannend, aber ich wollte sie nicht enden lassen, wie bei den meisten (billigen) Horrorfilmen, mit kreischen und wegrennen etc.

@Rainer:
Danke für deine ausführliche Kritik. Die kleinen Fehler habe ich gleich editiert.

Was ist ein Heptagramm?
Ich denke, du bist ein Horrorfan? :D Das ist ein siebenzackiger Stern mit einem Kreis drumherum. Also wie Penta(=5)gramm nur mit 7(=Hepta) Zacken. In vielen Geschichten wird es zum Beschwören von Dämonen benutzt.

Ihr habt es geschafft, ich nehme die Fantasien :silly: wieder raus. Aber nicht ganz. :p ...Erst Scherz ... später Fantasien ... grummel ... Ja, das hört sich gut an.

Liebe Grüße
Jack

 

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