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Penismann oder Das Traummännlein der Frauen

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12.04.2002
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Penismann oder Das Traummännlein der Frauen

Penismann
oder
Das Traummännlein der Frauen

Ich lass mich fallen, so tief hinein ins Spaltgedunkel. Ich pralle auf ganz weich, rutsche an Hautauffleisch so Weicheinheiten tiefer, einfach tiefer. Ich bin der Penismann, das Traummännlein der Frauen. Ich komme nachts, wenn die Träume tief und feucht sind und die Schenkel weit geöffnet und ohne jede Wehr. Ich bin der einzige Garant für willenlose Willigkeit in dieser Welt. Ich darf Alles machen. Für mich braucht Keine eine Hand, ich dringe auch so viel tiefer. Ich unterliege allein der Herrschaft der Gedanken, bin fügsam, regsam, der laute Pulsschlag eines schlafenden Herzens, gehorche selbst dem ungehörten Wort.

Ich bin der Penismann, das Traummännlein der Frauen, ich komme aus den tiefsten Tiefen ihrer Seelen. Mit mir kann man über Alles reden, ich bin der einzige richtige Mann weit und breit in ihrem Leben. Und wenn sie es denn wollen, dann bin ich wie tausend Streichelhände, eine Daisy Cutter auf der Tora-Bora von einem Berg von Fleisch und Haut. Ich bin der Penismann, der in den weichen Weiblichkeiten eine Explosion sein kann. Ich bin der Sklave eines heißen Traums. Ich bin die verschwiegene Niedlichkeit von erträumter Länge, meine Dicke passt sich allen Wünschen an.

Ich bin das Traummännlein, das verfließen machende Urgefühl der Dunkelheit, der kleine Adam aus dem Noch- und Wiederparadies, der sich im Spaltgedunkel oben oder unten, oder sich sogar über Fleischesweiten winden kann, oder wie die Schlange so bös und garstig mit ihrer gespaltenen Zischerzunge, die sich an glitschigen Nässen verschleckend entgegen den Schuppenwuchs der Nacht für ewiges Feuer in der Hölle sorgen kann.

Ich bin der Penismann, der sich wie das warme Fell der Katzen um deinen Nacken legt und schnurrt. Ich bin das Traummännlein, das leben lässt, wenn es sonst nichts mehr zum Leben gibt. Ich bin die Angst in den Herzen der Männer, dass es da noch einen Anderen gibt. Ich bin das wilde Tier in dir, das kommt, und dich in deinem Traum vom Leben sanft umhätschelt und wie der Flatterflug von rauen Fingerkuppen deine empfindlichsten Stellen bereist und dich der Welt entzittert.

Und wenn du nach langen Streichelfesten deinen letzten Wunsch veräußerst und mir befiehlst, dass ich mich in dir bewege, dann schnappe ich nicht verzweifelt nach der Luft, ich brauche keine. Ich bin der tiefste Wunsch, deine Überallsozartberührung. Und wäre ich ein Mann, dann gäbe es kein Weinen in der Welt und Alles wäre okay.

Aber ich bin nur der Penismann, nur das Traummännlein der Frauen, die kurze Auszeit von der Welt, der den Morgen wieder lebbar macht. Ich bin der Weichmacher, tue keiner Fliege was zu leide. Ich bin so unsichtbar und selbst unter Frauen ein Tabu. Über mich spricht man nicht, ich bin der letzte Ort der Flucht. Und es gibt kein Zeugnis, das meine Existenz belegt. Wer nach mir frägt, bekommt zur Antwort: sei nicht blöd, den gibt es nicht.

Doch bin ich morgens wieder weg, bleibt von mir nur mein feuchter Fleck in deinem Bett.

© Copyright by Lothar Krist (7.4.2002)

In Memoriam to Charles Bukowski. Wer ihn gut kennt, weiß, welche spezielle seiner Geschichten ich meine und welche Aussagen in der meinen Anspielung sind auf Aussagen in der seinen.

 

Willkommen auf Kg.de!

Ich kann mit deinem Text nicht viel anfangen. Hat mich eher gelangweilt. Nicht weil ich deinen Stil langweilig finde, sondern einfach weil man den Inhalt auch in zwei Zeilen hätte niederschreiben können.

In Memoriam to Charles Bukowski. Wer ihn gut kennt, weiß, welche spezielle seiner Geschichten ich meine und welche Aussagen in der meinen Anspielung sind auf Aussagen in der seinen.
und vielleicht auch deswegen. Ich kenne diesen Bukowski und seine Geschichte nicht.

Apropos Geschichte. Ich glaube nich, dass das eine Geschichte war. Es eher ein gutgeschriebener, für mich viel zu langweiliger Text.

Gruß, Drumsmasher

 

Bukowski ist ein Künstler! Da kommt diese Geschichte natürlich leider nicht ran.

 

Zitat "Und wäre ich ein Mann, dann gäbe es kein Weinen in der Welt und Alles wäre okay."

Hm, soll da nun ein tieferer Sinn hinterstehen (so nach dem Motto: es sind immer die Männer, die die Kriege veranstalten oder führen) oder überschätzt der Autor nur die Macht des Mannes über die Frau gewaltig? :dozey:

Die Geschichte ist nicht mein Fall, muß ich zugeben, viel zu überzogen, aber meine Meinung mag ja allein dastehen... ;)

 

Vom Stil her recht kreativ geschrieben. Vom Inhalt her ein ungewöhnliches, modernes Gedicht.
Von Bukowski kenn ich einige Gedichte. Allerdings mit Abstand nichts hierzu vergleichbares. Vor allem kenn ich ihn nicht so...äh... metaphysisch.
Welches Werk von ihm meinst du denn nun in deiner Andeutung?

Ich bin der Weichmacher, tue keiner Fliege was zu leide.
Wohl mit Abstand die provokanteste Stelle. Für Opfer von Vergewaltigungen die reinste Verhöhnung!
Hier würde ich besser aufpassen!

Ansonsten ist der Text in seinen Aussagen freilich, wie Roswitha schon meinte, meilenweit überzogen... (aber wenigstens nicht infantil. Wie ich bei dem Titel eigentlich erwartete.)

 

Lieber Drumsmasher!
Danke für Deinen Willkommensgruß! Ich verstehe Dich, mich langweilt auch schnell Etwas. Darum ist es ja ein Glück, dass die Geschmäcker so verschieden sind.

Lieber Webmaster!
Bukowski ist natürlich unerreichbar. Diese Geschichte von ihm heißt übrigens "15 cm" und steht in "Fuck Machine", dachte Ihr kennt sie, da sie unter den Buchtipps steht. Die Geschichte hat auch nicht viel mit der seinen zu tun, außer die 15 cm, das "keine Luft kriegen" und noch ein paar Sächelchen mehr.
Ich stand vor 14 Tagen ungefähr mit ein paar Mädchen an meinem Pfeiler im Smaragd, meinem Lieblingsschreibplatz, und wir sprachen über Buck, ua über diese Geschichte von ihm. Und auf ein Mal hatten wir alle einen irren Spaß dabei, als ich meiner Freundin die Geschichte "in" den Leib schrieb. Sie haben mir beim Dichten geholfen, jede von ihnen hat das eine oder andere Sätzchen beigesteuert oder zu seiner endgültigen Fassung beigetragen.

Liebe Roswitha!
Ich denke nicht, dass ich die Macht des Mannes über die Frau überschätze. Die Realität spricht da wohl zu viele Wörtchen mit. Nenne mir auch nur eine Frau an der Macht, die es jetzt mal nur mit dem Mini-Despoten Milosevic aufnehmen könnte. Ich denke, auf diesem Gebiet sind wir Männer unschlagbar.
Und ja, Du hast es richtig verstanden, es sollte eine kleine Kritik sein. Ich mache mich gerne unbeliebt. Einer meiner Lieblingsautoren ist Albert Ehrenstein, und der hat auch kein Fettnäpfchen ausgelassen.

Liebe philosophische Ratte!
Einfach irre, Dein Pseudo. Gefällt mir, ist fast so gut, wie mein "buji", aber nur fast. Haha! Aber Spaß beiseite, damit, dass ich die Anspielung auf Bukuwski machte, wollte ich nicht andeuten, dass ich mich auf sein Podest stelle. Den gibt es nicht und wird es auch nicht mehr geben, der da rauf passt. Aber man wird doch wohl noch sagen dürfen, dass man vom Gedanken eines Großen inspiriert wurde, oder? Der Webmaster scheint ja auch von dieser meiner "Anmaßung" auszugehen. War es aber nicht, dachte nur wegen des Buchtipps ... Ihr wisst Bescheid usw, naja.

Mit Deinen Gedanken zu "ich bin der Weichmacher, tue keiner Fliege was zu leide" triffst Du fast den Nagel auf den Kopf, aber nur fast, das ist anders rum gemeint, ist eine Art Verdoppelungseffekt zum vorherigen Absatz, insb dem Satz "Wäre ich ein Mann, dann gäbe es kein Weinen in der Welt .....". Vielleicht hätte ich die Geschichte ja in Satire stellen sollen? Hätte aber wohl auch nichts geholfen.

Apropos Bukiwski: vor gut 25 Jahren wollte man aus mir so ne Art österreichischen Bukowski machen. Die haben aber übersehen, dass Bukowski damals den gerade aktuellen Amerikanischen Traum aufs Korn genommen hat, und ein österr. Klon von diesem Buck nimmt natürlich den aktuellen Österr. Traum auseinander. Es hat ja auch ein paar Deutsche gegeben. Alle sind wir daran gescheitert, dass unsere Landsleute mit uns keine Freude hatten, wir waren bald abgeschrieben. Buck hätte es in Amerika ja auch nicht geschafft, der ist erst über Deutschland auch dort groß geworden. Ich hatte damals schon die 68er-Generation im Visier, diese große Kritikergeneration. Aber wie das bei vielen Großen Kritikern der Fall ist, verstehen sie keinen Spaß, wenn sie selber kritisiert werden. Heute sehen wir ja immer deutlicher, wo diese Philosophie uns hin geführt hat. Die Welt fängt wieder ein Mal an zu verbrennen.

Liebe Grüße an Euch Alle,
Lothar

 

Hi Buji,

nach deinem Beitrag habe ich mir erst mal deine HP angesehen und ich muss sagen, Respekt.
Scheinst ja schon ein alter Hase in Sachen Literatur zu sein. :D

Aber sowas hatte ich schon vermutet.
Gehört der Bukowski eigentlich zu den Autoren die man kennen sollte? Lebt der noch?
Sein Name der kommt mir auch irgendwie bekannt vor, aber ich habe noch nie etwas von ihm gelesen.

Gruß, Drumsmasher

 

Lieber Drumsmasher!
Charles Bukowski war schlicht der "Dichter" der 70erJahre. Er hat die Sprache von allen möglichen Zwängen befreit. Das Komische bei uns war nur, dass wir unseren eigenen deutschsprachigen Dichtern diese Freiheit niemals wirklich zugestanden haben. Okay, wenn es gegen Rechts oder die Konservativen ging, da war Alles erlaubt, aber sonst ertranken wir in reinster Scheinästhetik. Buck (er liebte diesen Namen eigentlich nicht, auch wenn ihn jeder so nannte) war zuerst in Amerika total unbeliebt, da er den Amerikanischen Traum zer- und verriss. Er schrieb Jahre lang für Pornozeitungen und Trashblätter, irgendwann fiel dann ein Büchlein von ihm einem Deutschen in die Hände, der ihn übersetzte, dann stieg er geradewegs weltweit in den Literatenhimmel auf. Jedes Land hatte seinen Klon, von denen es aber kein Einziger geschafft hat, sich über längere Zeit durch zu setzen. Genau die, die Buck liebten, weil er den Amerikanischen Traum zerriss, hatten keine Freude mit den eigenen "Bucks". Die zerrissen nämlich die Träume der eigenen Länder, und zwar die gerade aktuellen Träume, wie eben Buck auch, u.a. nämlich auch die Träumchen der 68erGeneration, deren Vorbeiträumerei am Leben. Das hat man ihnen nie verziehen.

Wenn die Themen nicht gefallen, weil sie vielleicht gegen das jeweilige Heute gerichtet sind, gegen die herrschende Philosophie, findest du keinen Verlag, keinen Vertrieb, auch wenn du so nebenbei auch die Rechten verkaust. Da kannst du noch so gut sein. Unsere so genannten Großen Dichter haben sich doch schwer in der Vergangenheit verirrt. Günter Grass ist bis jetzt so ziemlich der Einzige, der es jetzt ENDLICH zugibt.

Wenn Du auf meiner Homepage warst, vielleicht hast Du ja schon mein Gedicht "dichter des friedens, dichter des kriegs" gelesen. Da gehe ich ja ein wenig auf diese Problematik ein.

Für mich war Albert Ehrenstein immer eines meiner größten Vorbilder. Der hat auch Alle zerkaut, die Linken genauso wie die Rechten, die Kaths, die Juden (er war selber einer), die Islamisten, den Kaiser, er hat kein Fettnäppchen ausgelassen, darum ist er auch als Asylant in einem Armenhaus in NY gestorben. Dem hat zuletzt Keiner mehr geholfen, weil er Alle vergraut hat. Sein Gedicht Verzweiflung findest Du auf meiner Expressionismushomepage
http://mitglied.lycos.de/LotharKrist2/ehrenstein.htm
Es besagt Alles. Könnte glatt von Bukowski sein. Du musst mal sein "Arsch mit Ohren" lesen und es mit "Verzweiflung" vergleichen. Ich wette Buck hat Ehrenstein gelesen und geliebt. Er war der nächste Schritt. Das Gedicht AmO findest Du auch auf dieser HP.

Von Buck gibt es fast alle Bücher im Handel. Fuck Machine wird ja hier in kg.de vorgestellt. "Der Mann mit der Ledertasche" ist der Überhit, "Gedichte die einer schrieb, bevor er im 8. Stockwerk aus dem Fenster sprang" kann ich nur empfehlen. Seine Endzeitvisionen sind einfach zu irre, als dass sie nicht wahr werden könnten. Der hat schon in den 70ern gewusst, wo Amerika heute hin geht.

Ich kann Dir seine Lektüre nur empfehlen. Lies 2 Bücher von ihm und Du hast hinterher einen anderen Stil. Du darfst nur nicht versuchen, ihn zu kopieren.

Liebe Grüße
Lothar

 

Liebe philosophische Ratte!
Einfach irre, Dein Pseudo. Gefällt mir, ist fast so gut, wie mein "buji", aber nur fast.
Äh... Danke für die Anerkennung! :)

Auch, wenn mich der Vergleich mit deinem Pseudo "buji" jetzt doch etwas verunsichert. Ich kann mit ihm nämlich nichts assoziieren. :confused:

Was bedeutet es denn? :susp:

 

Liebe philosophische Ratte!

"buji" spricht man "butschi" aus und bedeutet bujerl, bucherl, buchi, bu, schaaß, pfui deibel, stinkerl, kracher, ich weiß nicht, wie ihr in deutschland so dazu sagt. buji ist noch der nettere ausdruck. und ich dachte mir, er passt zu vielen meiner geschichten, denn sie stinken vielen gewaltig.

liebe grüße
lothar

 

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