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Pejorative Konnotation oder die Frage auf die Antwort "Er hatte einen Pferdepenis"
Pejorative Konnotation oder die Frage auf die Antwort "Er hatte einen Pferdepenis"
John Priest wollte gerade seinen verschwitzten, überarbeiteten Körper ins kalte Nass der Dusche zwingen, da leutete auch schon jemand an seiner Haustür. „Mist, Carmen ist schon da und ich komme wieder zu spät“, dachte John.
Und Tatsächlich – es war seine Freundin Carmen. Zu faul um zur Haustüre zu wandern, schleppte er sich Richtung Fenster und blickte nun in den Garten, wo auch schon die schöne Frau stand. „Ach Mist, ich muss mich noch etwas frisch machen. Und sag jetzt wieder nicht, dass sei 'gay'“, rief John mit freundlicher Stimme seiner Geliebten zu.
„Du Schwerenöter! Ich werde hier im Garten warten, bis du endlich rauskommst, einen Hungerstreik machen, sodass die ganze Nachbarschaft erfährt, John Priest ist das größte Arschloch auf der ganzen Welt“, frohlockte die immerzu positiv gesinnte Frau, mit einem Blick klarstellend, dass sie nur Spaß machte.
Nun hieß es „Knüppel aus dem Sack“ – Kommando ins Leben rufen, denn lange durfte er sie nicht warten lassen. Als John mit dem Zähneputzen fertig war, ging er erneut ans Fenster, um den aktuellen Stand der Dinge – die Geduld seiner Freundin anhand ihres Blickes – festzustellen.
Im gleichen Moment erstarrte er, denn was er zu Gesicht bekam, hätte kein Nachbar der kleinen Siedlung Cerebral Timeout je zu Gesichte bekommen sollen.
Ein Mensch, ganz in schwarz gekleidet, näherte sich seiner Freundin im Garten. Als John schreien wollte „Dreh dich um!“, streifte der Unbekannte der Frau von hinten über die Stirn.
Sofort kniete sie sich hin und der Mann war wie weggeblasen.
Noch immer zitterte John am Fenster, er wagte es nicht, der Knieenden in die Augen zu sehen. Als er doch den Mut dazu fand, bereute er es gleich wieder. Ihr Gesicht hatte eine sumpfig-grüne Farbe angenommen, ihre Augenlieder waren orange und lila und die Lippen von aubergine pergamentiert.
Nach einiger Zeit der Introspektion fand John den Mut, wieder aus dem Fenster zu sehen. „Hey, Carmen, alles in Ordnung?“ Kein Mucks. Kein Zucken. Gar nichts. Sie kniete einfach dort und starrte in die Luft. Langsam wurde es dunkel. Er wollte die Rettung holen nach langem Überlegen, doch da bemerkte er, dass ein gewisser Jemand die Telefonleitungen durchtrennt hatte. Er ärgerte sich und aß ein Butterbrot. Es blieb John nichts anderes übrig, als schlafen zu gehen.
Am nächsten morgen wachte er auf und sah gleich aus dem Fenster. „Puh, sie ist weg. Naja, heute eben kein Morgensport“, dachte er, leicht von Weltschmerz befallen. Während zwei leckere Toastscheiben darauf warteten, mit Salami bedeckt zu werden, ging er die Morgenzeitung holen. „Wer hat gestern wohl gewonnen? Wasserkraft Tirol oder die Hotvolleys?“.
Auf einmal stand sie vor ihm, direkt vor der Haustüre. Ihr Blick konnte Normalsterbliche zu Krüppeln machen. Verwirrt dokumentierte Johns Gehirn, wie sich ihre Schneidezähne zuspitzten und sie mit den Muskeln zuckte. Er schloss die Tür wieder.
Was, wenn sie morgen neben ihm aufwachte? Oder schon viel früher ins Innere des Hauses gelangen würde? Schuldgefühle plagten ihn – wieso ward er nicht schneller fertig gewesen? Sie hätten den Film gesehen, nachher wären sie zu ihm gegangen, er hätte sie überphallen, sie beejakuliert, bis in den Darm durchgenagelt, sodass Teile seiner Eichel ihrem Verdauungssystem zum Opfer geworden wären.
Die Nacht brach wieder herein und weiterhin war kein Zeichen von Carmen zu vernehmen, also schlief er ein bisschen.
Als er aufwachte. Spürte er einen Körper neben sich. Er fuhr hoch, sein Herz pumpte wie ein Gelu, der im Fitne ist, doch, es war nicht – wie erwartet – eine zombisierte Carmen, sondern der Mann in schwarz.
„Was suchst du hier?“, fragte John ängstlich.
„Amortisationen“, antwortete der Fremde und berührte Johns Stirn.
So gleich metamorphierte er zu einem zombiemäßig rulenden Typen, der im Garten vor seinem eigenen Haus mit seiner Freundin dahinzombiete. Der Mann im schwarzen Anzug lachte höhnisch, am Fenster stehend, und zog ein Snipergewehr.
Er warf den Opfern eine letzte Henkerssemmel vor die Füße, ehe sein Finger sich wieder am Abzug befand. Er hatte genau den Kopf von Carmen anvisiert.
Dann wachte Erday auf und ging frühstücken.