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Pay-Day

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03.12.2018
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Pay-Day

Als ich wach wurde, war alles still. Zu still. Was war passiert? Ich erinnere mich noch daran, letzte Nacht feiern gewesen zu sein. Ein Blick auf die Uhr bestätigte meinen Verdacht. Ich habe die Schule verschlafen. Aber wieso weckt mich niemand? Meine Mum saugt doch schon morgens immer Staub. Und mein Vater weckt mich doch sonst immer, wenn ich dabei bin zu verschlafen.

Ich entschloss, einen Blick aus der Tür zu wagen. Dunkelheit.

Haben alle verschlafen?

Nein. Von unten kam ein kleines Licht. Und höre ich nicht leise den Fernseher laufen? Um diese Zeit guckt bei uns doch eigentlich nie jemand Fern. Langsam ging ich die Treppe runter. Stufe um Stufe. Ich spüre, dass meine Hände anfingen zu zittern. Was ist nur passiert? An der letzten Stufe höre ich jemanden leise weinen.

„Mum? Ist alles okay?“ Keine Antwort. Das Weinen verstummt. Ich öffne die Tür zum Wohnzimmer. Erleichtert sah ich, dass alle da saßen. Aber wieso? Das macht alles keinen Sinn.

„Wieso seid ihr im Wohnzimmer? Müsst ihr nicht arbeiten?“

„Es passiert“, kommt es von meiner Mutter zurück. „Was? Ist alles okay?“ Sichtlich verwirrt drehe ich mich zum Fernseher um. Bilder von einem Deich. Hochwasser, das über die Deiche steigt. Menschenmengen, die Sandsäcke schleppen. Regen und Unwetter. Was war passiert?

Vor 20 Jahren gab es schon die ersten Warnungen. Damals war ich noch nicht mal in Planung.

Zurzeit bin ich 18 Jahre alt und gehe zu der Zeit noch aufs Gymnasium im Norden Deutschlands. Es ist Anfang des letzten Schuljahres. Die ersten großen Arbeiten stehen bevor. Gelernt haben wir aber nie. Wobei. Das ist auch nicht ganz richtig.

Wir haben gelernt, wie viel Alkohol ein Mensch vertragen kann. Kein Mädchen ist sicher vor uns. Egal wie schlecht unsere Sprüche waren, wir hören nicht auf. Wer kann mehr Mädchen klären? Wir verbringen jeden Abend damit, ein anderes Mädchen zu nerven. Kondome haben wir immer dabei. Ob die anderen sie gebraucht haben, weiß ich nicht. Sie behaupten immer vieles. Ich auch. Aber ich führe eine Fernbeziehung mit dem Mädchen meiner Träume. Braune Haare. Funkelnde Augen.

Wieso sollte ich sie betrügen? Ich hab Mädchen angemacht, ja. Und selbst das bereue ich heute. Aber wenn man dazu gehören will, muss man einiges machen. Zuhause und in der Schule bin ich immer der brave, stille Mensch. Ich bin freundlich und hilfsbereit. Aber viel sagen, mach ich nicht.
Meine Noten sind ausreichend. Mal ein Ausreißer nach oben. Manchmal auch nach unten.

Offiziell habe ich nie geraucht. Getrunken habe ich für Lehrer und Eltern auch nicht. Was ich wirklich tat, wussten sie nie. Freunde habe ich viele. So nannte man die Leute in meiner Umgebung zumindest. Wirklich befreundet bin ich nur mit zwei Leuten. Meiner Freundin und meinem Kumpel. Sie wussten wirklich, wer ich bin. Für die anderen „Freunde“ war ich nur der coole Motorradfahrer, der abends gut einen wegtrinken kann.

2 Jahre vor meiner Geburt ist Wissenschaftlern aufgefallen, dass es bald mit der Erde zuende gehen könnte. Vielleicht war das der Grund, dass sich niemand für ihre Entdeckung interessiert. Sie haben nie gesagt, dass sie sich sicher sind. Aber sie waren sich sicher. Und heute wissen wir, dass alles was sie gesagt haben, richtig ist.

Jährlich haben sie die großen Politiker dazu aufgefordert, etwas zu ändern. Verspottet wurden sie dafür. Verschwörungstheoretiker seien sie. In den Jahren wurden die Sommer immer wärmer. Alle freuten sich auf Hitzefrei und kalte Seen. Mit 10 Jahren merkte auch ich langsam einen Unterschied. Die erhoffte Abkühlung fehlte. Das Wasser der Seen wurde weniger. Wärmer. Gewundert hatten sich viele. Aber es interessierte kaum einen, wieso das passierte. An meinem 12. Geburtstag bekam ich dann mein erstes Handy. Mit 14 Jahren durfte ich das umtauschen lassen. Überhitzung. 2 Jahre. So lange hielten die meisten Handys. Danach gab es ein neues.

Im Alter von 15 lernte ich dann meine jetzige Freundin kennen. Sie hat mich über das Internet angeschrieben. Irgendwann haben wir uns getroffen und wir waren direkt verliebt. Ich wusste sofort, dass ich sie nicht mehr loslassen will. Aber ich musste. Mit 16. war es dann soweit. Ich hatte meinen Führerschein und konnte jedes Wochenende mit dem Motorrad zu ihr fahren. Wie viel Benzin ich dabei verbrauchte war mir egal. Wichtig war, dass ich sie sehen konnte. 2018 war ich dann endlich fertig mit meinem Führerschein. Ich konnte ab dann im Auto bequem zu ihr fahren. Wir haben so viel Zeit im Auto verbracht, dass das schon fast zu unserem Zuhause geworden ist. Ende 2018 war es dann soweit.

Was war passiert. Jahr um Jahr stieg der Meeresspiegel. Dämme wurden erhöht. Stabiler gebaut. Man hat sich sicher gefühlt und kein Wort der Wissenschaftler für wahr oder wichtig empfunden. Für 2035 sagten sie es voraus. Bis dahin würde ja noch einiges passieren. Damit sollten wir Recht behalten. Es passierte einiges. Die Abgase wurden mehr und es wurde immer wärmer. 26.12.2018. Damit haben nicht einmal die Wissenschaftler gerechnet.

 

Hi, @Sevenbeatzzz

Und willkommen bei den Wortkriegern!

Das ist Deine erste Geschichte hier, deshalb fange ich an mit Rückmeldung zur Form, also vor allem Zeichensetzung und Zeit. Da ist mir nämlich eine Sache als erstes aufgefallen: Der gesamte Text enthält acht Kommata. Wenn Du darüber nachdenkst, fällt Dir sicher auf, dass das nicht sein kann. Ich meine, das schafft man vielleicht, wenn man richtig einfache Sätze verwendet. Richtig einfache Sätze. Würde ich aber auch nicht empfehlen, machst Du zum Glück auch nicht. Stattdessen: Zeichensetzung! Brauchst Du, wenn Du schreiben möchtest.

Danach ist mir aufgefallen, dass Du zwar im Präteritum schreibst (im ersten Absatz zumindest), als Vorvergangenheit aber Perfekt benutzt. Das ist mindestens unüblich, viele würden sagen, das ist falsch. Als Vorvergangenheit von Präteritum wird in der Regel Plusquamperfekt verwendet. Danach geht es mit den Zeiten aber völlig drunter und drüber. Da wechselst Du fröhlich und ohne dass ich einen Sinn darin erkennen könnte, zwischen Präteritum, Präsens und Perfekt durch die Gegend. Für mich fühlt sich das ein bisschen so an, als wolltest Du im Präteritum schreiben und hättest gleichzeitig gefühlt, dass die Geschichte ins Präsens gehört (solche Gefühle gibt es ja). Und dann bist Du etwas unkonzentriert durch die Zeiten gehüpft. Ich würde Dir empfehlen, die Geschichte im Präsens zu schreiben. Fühlt sich für mich auch richtig an.

Das nächste sind Absätze. Du hast da ein paar echt dicke Textblöcke drin. Das ist nicht so angenehm. Mit ein paar Zeilenumbrüchen könntest Du das Auge des Lesers und der Leserin führen und den Text strukturieren.

Ein paar Details:

Als ich wach wurde war alles still.

Komma vor "war". "wurde" und "war" sind in diesem Falle Prädikate, also konjugierte Verben. In Hauptsätzen stehen sie in der Regel an zweiter Stelle des Satzes, während sie in Nebensätzen an letzter Stelle des Satzes zu finden sind. Das kannst Du in diesem Satz von mir genau beobachten, ich habe Dir die Prädikate markiert. Wenn zwei Prädikate direkter hintereinander auftreten, ist (so wie hier) das in der Regel ein deutlicher Hinweis darauf, dass Du ein Satzgefüge mit vorangestelltem Nebensatz geschrieben hast – und das bedeutet: Es muss ein Komma gesetzt werden!

Das kannst Du Dir merken, es bleibt für immer und den ganzen Rest Deines Lebens wichtig. Außer, es gibt eine völlig durchgeknallte Rechtschreibreform. Kann ich mir aber nicht vorstellen. Zwei Prädikate direkt nacheinander sollten ein Warnsignal sein, Dich anspringen und rufen: "Hier! Hier muss ein Komma hin!" Unten hast Du diesbezüglich sehr viele solcher Sätze, deshalb hole ich so weit aus.

Ich erinnere mich noch daran letzte Nacht feiern gewesen zu sein.

Komma vor "letzte". Und hier wechselst Du schon plötzlich ins Präsens, obwohl davor Präteritum war. Eigentlich müsste es ja "erinnerte" heißen.

Ich habe die Schule verschlafen.

Hier würde ich als Vorvergangenheit Plusquamperfekt empfehlen, außer Du willst die Geschichte ins Präsens umschreiben, dann kannst Du weiterhin Perfekt als Vorvergangenheit verwenden.

Meine Mum ist doch schon morgens immer am Staub saugen.

Also ganz davon ab, dass es "Staubsaugen" heißen müsste, ist das eine ziemlich umgangssprachliche Formulierung. Was hältst Du von: "Meine Mum saugt doch schon morgens immer Staub." Kein Grund, hier ein German Gerund zu verwenden, wie es ein anderer Forist zu nennen pflegt. ;)

Und mein Vater weckt mich doch sonst immer wenn ich dabei bin zu verschlafen.

Komma vor "wenn". Hier verstehe ich im Übrigen das Präsens auch, da es ja um Regelmäßigkeiten geht. An vielen anderen Stellen ist es aber schlichtweg nicht richtig gesetzt. Vor allem im Absatz danach wird es komplett bunt gemischt mit den Zeiten, das hat mich auch so verwirrt, dass ich keine weiteren Vorschläge diesbezüglich machen werde.

Ich entschloss einen Blick aus der Tür zu wagen.

Komma vor "einen". Wie oben beim "letzte Nacht" ist das hier ein Infinitivsatz, der weitere Wörter enthält. Die Regel dazu geht so: Ein Infinitivsatz ist ein Satz mit "zu + Infinitiv". Wenn der Infinitivsatz nur daraus besteht, wird kein Komma gesetzt. Beispiel:

"Ich beschloss zu gehen."

Wenn die Infinitivgruppe von weiteren Wörtern abhängt, dann wird ein Komma gesetzt. So wie in Deinem Satz oben:

"Ich beschloss, einen Blick aus der Tür zu wagen." (Ich würde "beschloss" dem "entschloss" vorziehen.)

Um diese Zeit guckt bei uns doch eigentlich nie jemand Fernsehen.

"... guckt bei uns doch eigentlich nie jemand fern", klingt für mich schöner.

Ich spürte wie meine Hände anfingen zu zittern.

Komma vor "wie". Und ich würde "dass" statt "wie" schreiben.

Aber wieso?.

Bei aller Liebe sind Satzzeichen keine Rudeltiere. Ein Fragezeichen genügt völlig, um den Satz abzuschließen.

„Es passiert“ kam es von meiner Mutter zurück.

Komma vor "kam". Wenn der Redebegleitsatz nachgestellt wird, kommt zwischen der wörtlichen Rede und dem Redebegleitsatz ein Komma.

Sichtlich verwirrt drehte ich mich zum Fernseher um.

Hier fällst Du aus der Perspektive, denn der Prot sieht ja gar nicht, dass er verwirrt ist. Er spürt es. Man kann sich ja selbst nicht ins Gesicht sehen, ne?

Hochwasser das über die Deiche steigt.

Komma vor "das".

Menschenmengen die Sandsäcke schleppen.

Komma vor "die".

Vor 20 Jahren gab es schon die ersten Warnungen.

Zahlen kannst Du in Geschichten gerne ausschreiben, das ist einfach angenehmer fürs Auge.

18 Jahre alt und ging zu der Zeit noch aufs Gymnasium im Norden Deutschlands.

Das gleiche hier. Allerdings verstehe ich auch nicht, was "zu der Zeit" bedeuten soll. Davor sprichst Du von der Zeit von vor zwanzig Jahren, wo der Prot noch gar nicht geplant war, aber "zu der Zeit" war er schon achtzehn Jahre alt ... :confused: That makes no sense! Wahrscheinlich meinst Du eine andere Zeit. Schau nochmal genau hin.

Wir haben gelernt wie viel Alkohol ein Mensch vertragen kann.

Komma vor "wie".

Egal wie schlecht unsere Sprüche waren wir hörten nicht auf.

Komma vor "wie" und vor "wir". Wobei ich das vor "wie" auch weglassen würde. Das ist nicht unbedingt richtig, ich biege da aber persönlich gerne die Regel, weil das "Egal" sonst so verloren steht und das Komma dem Lesefluss nicht unbedingt hilft. Vor "wir" muss aber auf jeden Fall eins.

Wir verbrachten jeden Abend damit ein anderes Mädchen zu nerven.

Komma vor "ein".

Ob die anderen sie gebraucht haben weiß ich nicht.

Komma vor "weiß".

Ich hab Mädchen angemacht ja.

Komma vor "ja". Einfach wegen der Betonung. Wenn Du den Satz laut liest, spürst Du das Komma förmlich.

Aber wenn man dazu gehören wollte muss man einiges machen.

Komma vor "muss". Hier springt mich der Zeitenwechsel förmlich an. Merkst Du das? "Wollen" im Präteritum und "müssen" im Präsens. Na ja.

Was ich wirklich tat wussten sie nie.

Komma vor "wussten".

Sie wussten wirklich wer ich bin.

Komma vor "wer".

Für die anderen „Freunde“ war ich nur der coole Motorradfahrer der abends gut einen wegtrinken kann.

Komma vor "der abends".

So, hier höre ich erstmal auf. Ich würde Dir auf jeden Fall als erstes raten, dich zu entscheiden, ob Du im Präsens oder Präteritum schreiben möchtest. Dann verstehe ich vielleicht auch die zeitlichen Zusammenhänge besser.

Zeichensetzung zu büffeln, das ist bestimmt haarig und anstrengend und nervig. Ich habe seit der siebten Klasse eine Korrekturleserin (meine Omi), die mir auch Zeichensetzung eingepaukt hat. Das war sehr nützlich für mich, und vielleicht findest Du in Deinem Bekanntenkreis eine solche Person. Ansonsten hilft nur, sich die Regeln zu Gemüte zu führen und zu lernen, lernen, lernen. Auf keinen Fall würde ich, so wie Du es hier getan hast, auf das Setzen von Kommata praktisch verzichten. Vermeidung bringt ja nix.

Hilft ja nix. Da müssen wir alle durch. Dafür kannst Du viel leichter komplexe Satzgefüge schreiben und zugleich noch verstanden werden, wenn Du die Regeln erstmal beherrschst. Und das ist ja einiges wert.

Make it work! :chaosqueen:

Zeitige Grüße,
Maria

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Sevenbeatzzz,
herzlich willkommen im Forum. Dein Text enthält viele Rechtschreibfehler. Einige hat dir Teddymaria schon gezeigt.
Ich verschiebe deinen Text daher in unser Korrekturcenter. Dort hast du vier Wochen Zeit und Gelegenheit, deinen Text zu korrigieren. Wenn du damit fertig bist, schreibst du eine PM an Tserk, den dortigen Moderator, er schiebt den Text dann wieder zurück.
Falls du ihn allerdings nicht überarbeitest, wird er nach vier Wochen gelöscht.
Viel Erfolg beim Korrigieren wünscht
Novak

 

Danke für eure Rückmeldungen. Ich habe selbst gemerkt, dass ich viele unnötige Fehler eingebaut habe. Werde den Text mit euren Angaben überarbeiten.

Grüße

 

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