Paule und Ich - In Ketten gelegt
Ein weiterer Text aus meiner Paule und Ich - Serie
In Ketten gelegt.
Zwei Männer schleiften ihn über den Boden. Seine Augen waren ihm gebunden. Morten Jensen wusste nicht wo er war, doch er konnte vermuten weshalb. Unsanft schmissen ihn die Männer zu Boden.
„Hey!“, schrie Jensen „wenn euer Leben euch lieb ist, lasst mich hier raus. Bei Gott, sonst werde ich Hackfleisch aus euch machen!“ Er versuchte positiv zu denken, den negativen Gedanken nicht die Oberhand zu lassen. Es würde schon alles gut gehen. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass seine Chancen nicht gut standesn.
„Er gehört dir“, hörte Morten Jensen aus dem Gespräch zweier Männer heraus. Eine der Stimmen kam ihm irgendwie bekannt vor. Er wusste nicht wo, aber er stand, war angekettet, die Beine gespreizt, die Arme nach oben zeigend. So ähnlich wie er jetzt, musste sich Jesus bei seiner Kreuzigung gefühlt haben.
Er hörte Ventilatoren arbeiten. Schritte kamen hinzu. Schritte zweier Männer, vermutete Jensen. Die Augenbinde wurde heruntergerissen. Ich und mein Glück, fluchteJensen im Inneren.
Eine Augenklappe schmückte das hässliche Gesicht seines Gegenübers. Sein gesundes Auge funkelte ihn an. Das war Paule, keine Frage!
„Na, wie geht’s dir, Großer“, fragte er grinsend. Jensen schaftte es nur mit größter Mühe nicht zu antworten. Bloß nicht provozieren! „Na ja“, sprach Paule weiter und zog einenhölzernen Stuhl zu sich ran. „Wenn du nicht kommst, dann hole ich dich einfach, dachte ich mir. Schließlich sind wir doch gute Freunde.“
Der M-15 Agent hing an dieser Aufhängung und schaute Paule in die Augen. Das linke Auge hatte er ihm bei einem Einsatz ausgestochen, auch wenn es nicht seine Absicht war, hatte er es damals genossen, diesem dreckigen Penner weh zu tun. Der zweite Mann kam rüber und befestigte Zangen an den Ketten und ging wieder rüber zum Kontrollpult. Eine ehemalige Fabrikhalle war perfekt präpariert worden. Die Stromzentrale diente nun als Folteranlage.
„Machen wir’s kurz“, sagte Paule. „Sag mir wo die Waffen sind.“ Jensen antwortete nicht. „Na gut, ihr habt ja gelernt wie man der Folter standhält, dann zeig mal was du kannst“, erwiderte Paule und nickte dem zweiten Mann zu. Dieser betätigte einen Hebel.
Jensen versucht an Schönes zu denken, das war die wichtigste Regel. Immer an Schönes denken und die Zähne zusammenbeißen. Trotzdem traf ihn die Stromschlagwelle überraschend hart. Sein Körper zappelte an der Aufhängung hin und her und seine Muskeln zogen sich krampfartig zusammen.
„Dreh voll auf“, schrie Paule begeistert. „Ja, dreh voll auf!!“ Morten Jensen blutete. Vor ihm lag sein Frühstück, abgerundet mit dunkelrotem Blut. Auch zwei seiner Zähne konnte er darin sehen. Er nahm einen kupfrigen Geschmack wahr, als würde er ein Dutzend EIn-Cent-Stücke im Mund haben. Sein Kopf drohte zu explodieren, Schmerzen schossen durch seinen ganzen Körper und das Schlimmste stand ihm noch bevor. Paule bediente sich eines Eimers Wasser, woraufhin Jensen wieder zu sich kam. Er nickte erneut. Das was danach geschah, war mit nichts vergleichbar. Sein Körper zuckte wie Wild. Er spürte wie einige seiner Knochen endgültig durchbrachen und seine Kopfschmerzen waren gigantisch. Als würde man 100 heiße Nadeln in seinen Körper rammen, so fühlte sich das an. Er wurde regelrecht gebraten. Dann hörte es auf und wieder spürte er, wie Wasser über ihn gegossen wurde. Das gab ihm den Rest. Sein Körper zitterte weiterhin. „Wo sind die Waffen, Schätzchen “, fragte Paule wieder. Mit aller Anstrengung brachte Jensen ein „ich habe nichts zu sagen“ hervor. Paule war außer sich und sein Schlag ging Richtung Weichteile. Morten Jensen heulte, und ein Blutschwall verließ erneut seinen Mund. Er durfte nicht aufgeben! Der zweite Mann kam mit einer weiteren Zange. „Dort anbringen, wo ich hingeschlagen habe“, sagte Paule amüsiert. Jensen durfte nicht aufgeben!