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Paul und der Kommerz

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22.09.2019
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Paul und der Kommerz

Paul lebte mit Michael seit 4 Jahren in einer Partnerschaft. Michael war schon sein ganzes Leben lang sparsam, konnte in der Firma, in der er arbeitete Karriere machen und hatte zwischenzeitlich schon ziemlich viel Geld auf dem Konto.

Paul war mehr ein Lebemensch, kleidete sich gerne gut und wusste jeden Monat, was er sich neues an Dingen anschaffen konnte. Inspiriert durch die Werbung auf Social Media Kanälen wie Instagram, sah er beispielsweise schöne Hosen, schöne Schuhe, schöne Geldbörsen, schöne Uhren und was auch immer ihn dazu ermutigte, online einzukaufen. Paul verdiente grundsätzlich auch nicht schlecht, aber viel von seinem Salär blieb ihm Ende des Monats nie übrig. Dabei war es sein grosser Wunsch, Michael und seinen Eltern auch finanziell mehr bieten zu können und ein Vermögen auf der Seite zu haben. Einfach so viel, dass er finanziell frei und unabhängig ist. Doch dieses Ziel rückte einfach nicht näher. Paul begann Videos auf YouTube anzusehen, die von Minimalismus handelten. Frei nach dem Motto „less is more“. Leider inspirierte ihn das aber weiterhin, Einkäufe zu tätigen. Er sah nämlich alle diese nett und schlicht eingerichteten Wohnungen dieser Minimalisten und kaufte mal eine neue Lampe, dann ein Sofa. Es war zum verzweifeln und Michael nervte sich. Auch wenn er von Paul’s gutem Geschmack ganz angetan war. Ganz böse konnte Michael Paul ja nie sein. Die zwei verstanden sich zwischenmenschlich einfach zu gut. Sie liebten sich und Michael hatte schon lange aufgehört, sich über die latente Kaufsucht von Paul aufzuregen. Inzwischen hatte Michael Paul schon dazu gebracht, dass er mit ihm sprach, bevor er sich was teures kaufte. So machte Paul zumindest nie Dummheiten und begann nicht, Dinge zu verstecken.

Eines Tages googelte Paul im Internet zum Thema „Kaufsucht“. Nachdem er in diesem Jahr zum fünften Mal sein finanzielles Sparziel im Budget anpassen musste, wollte er mehr über das Thema wissen. Bei seiner Internetrecherche fand er den Link zu einer Selbsthilfegruppe mit dem Titel: „Anonyme Kaufsüchtige“. Nicht gerade ein spektakulärer Titel, aber er las sich in das Thema „Kaufsucht“ ein. Grundsätzlich ging er nicht davon aus, dass er wirklich kaufsüchtig war. Kaufsüchtige können ihre Einkäufe kaum kontrollieren, machen kaum Preisvergleiche, sind in ihren Einkäufen sehr impulsiv, und so weiter, und Paul konnte sich noch kontrollieren, er liebte einfach schöne Dinge. Er kaufte auch nicht immer sofort und verglich immer die Preise, bevor er was kaufte. Grössere Anschaffungen besprach er immer mit Michael. Einkaufen war noch kein Zwang für ihn, sondern eher ein leichter Impuls, dem er nach längerem hin und her dann eventuell nachgab. „Leicht hat es mich also erwischt“; dachte er sich. Und genau das wollte er besser in den Griff bekommen. Also ging er einmal zu einem Treffen der anonymen Kaufsüchtigen in Zürich. Der Abend verlief ganz gut und Paul lernte relativ viel bei diesem Anlass. Paul sah ein, dass er ein Trophäen-Sammler ist, der immer das perfekte etwas sucht, will und dann eben auch kauft. Er will super aussehen und es einfach schön haben. Er will aber auch reich sein und viel Geld haben. Leider passte das nicht zusammen.

Paul hat 20 Kilos innerhalb von sechs Monaten abgenommen und wurde sportlich. Das war jetzt schon zwei Jahre her. Das heisst, er wurde viel attraktiver als er es zuvor jemals war. So fühlte er sich auch. Zudem kaufte ihm seine Mutter früher, als er noch zu Hause lebte, alle seine Kleider ein. Es war schwierig für Paul so seine eigene Stil-Identität zu finden und Autonomie zu wahren. Seit er mit Michael zusammen ist, änderte sich das schlagartig und er gibt grundsätzlich mehr Geld aus, weil er seine früheren Entbehrungen begann zu kompensieren, um sich endlich attraktiv zu fühlen und autonom in seinen Entscheidungen zu sein. Paul erzählte das alles Michael abends nach dem Treffen mit den anonymen Kaufsüchtigen. Und Michael sagte einfach nur eines: „Schatz, ich finde super, dass du das jetzt alles weisst, ich liebe dich, so wie du bist, du bist der schönste Mensch für mich und du siehst wirklich gut aus. Aber da du das jetzt alles erkannt hast, hoffe ich wirklich sehr, dass du die ganze Kauferei nicht mehr nötig hast.“ Paul lächelte, nickte, bedankte sich und sagte: „Ich liebe dich auch. Und weisst du was, ich werde jetzt endlich die Kohle sparen, die ich schon so lange sparen möchte. Ich weiss, ich schaffe das!“

 

Hola Jazzpianist99,

leider weiß ich nicht, ob Jazzpianist zu sein Dein Wunschtraum ist oder ob Du tatsächlich (schon:)) Jazzpianist bist. Wenn Du die harte Schule, das disziplinierte stundenlange Üben, Tag für Tag, absolviert hast, dann weißt Du beiläufig, wie das ist mit anderen anspruchsvollen Dingen, dem Schreiben beispielweise.
Als ich Deinen Text las, dachte ich allerdings, dass Dein Nick wohl eher eine Illusion ist: Du antwortest auf die Kommentare sehr lieb, schreibst z.B. an Silea:

Meine Kurzgeschichte ist echt nicht der Brüller geworden. Ich versuche mich das nächste Mal besser auszudrücken.
... doch paar Tage später kommt Deine nächste ‚Geschichte’ – und die finde ich ganz furchtbar.
Ich will kein Orakel sein, aber dieser Text ist garantiert in Nullkommanix heruntergeschrieben. Je weiter ich lese, desto mehr drängt sich mir ein Bild auf, in dem ein Mensch Fleischstücke oben in den Fleischwolf steckt und das unten herauskommende Hack wieder oben einfüllt und so weiter und so weiter. Ich frage mich, für wen Du diese nervenden Binsenweisheiten und Belanglosigkeiten aneinander reihst.
Mein Rat wäre, erst einmal innehalten, die Gedanken ordnen. Einen Plot finden (kann zum Anfang auch ein geklauter sein, denn es geht ums Schreiben) und dann nach einem Plan den Text – erst einmal grob, als roter Faden – entwickeln. Du schreibst gut und zügig; solltest Du die nötige Ausdauer im Forum aufbringen, dann kommst Du sicherlich schnell voran als Autor. Sehr wichtig ist, nicht nur die Komms der anderen, sondern auch die Antworten der Autoren darauf zu lesen – das ist nicht nur spannend, sondern auch lehrreich, denn man lernt die Sicht der anderen kennen, die sich einem sonst nie erschließen würde. Und zu guter Letzt solltest auch Du kommentieren, denn Du musst Deinen Namen/Nick bekannt machen, doch Dich auch mit anderen Texten beschäftigen, was wiederum den Horizont weitet.

Meine besten Wünsche!
José

 

Hallo José

Guten Morgen José

Also zu aller erst einmal: Ich bin weiblich. Jazzpianist ist grundsätzlich englisch geschrieben. Den Nickname fand ich für mich persönlich lustig, da ich etwa 2 Jahre zum Klavierunterricht ging, ohne dass ich jedoch ein Klavier hatte, mit dem ich hätte üben können :). Das ist schon lange her, aber jedes Mal, wenn wo ein Klavier steht, erinnere ich mich daran, lächle und versuche mich bei Gelegenheit im Free Jazz... da ich nicht Klavierspielen kann. Ich hoffe, ich werde jetzt deswegen nicht auch noch zerfleischt:).

Und was diese Geschichte angeht, so wollte ich ein Alltagsthema aufgreifen, das ich wichtig finde. Ich meine, wie viele Personen gehen zum Monatsende, wenn das Salär kommt, schön einkaufen und drei Wochen später ist es kein Problem mehr, einen Parkplatz in einem Kaufhaus zu ergattern?

Wie dem auch sei, danke José! Ich lese mich durch die Texte hier im Forum.

Beste Grüsse

JazzpianistIN

 

Hola @Jazzpianist,

Jazzpianist99: schrieb:
Ich hoffe, ich werde jetzt deswegen nicht auch noch zerfleischt
Blödsinn! Hier wird keiner zerfleischt – das Beispiel mit dem Hack sollte veranschaulichen, dass sich Dein Text im Kreise dreht. Leider bist Du nicht auf meine Bemerkungen zu Deinem Text eingegangen (was mir nicht die Laune trübt), außer:
... so wollte ich ein Alltagsthema aufgreifen, das ich wichtig finde.
Es geht nicht um die Wahl des Themas (es gibt jede Menge tags), sondern um das, was der Autor daraus macht. Das ist der zentrale Punkt im Forum. Aber Du kommst schon wieder mit einer alten Leier, einer (völlig überflüssigen) Erklärung:
... wie viele Personen gehen zum Monatsende, wenn das Salär kommt, schön einkaufen und drei Wochen später ist es kein Problem mehr, einen Parkplatz in einem Kaufhaus zu ergattern?
Meh. Damit lockst Du niemanden hinterm Ofen vor, im Gegenteil, die Leser fangen an zu gähnen. Dein gesamter Text ist langweilig. Alles tausendmal breitgetreten. Wenn Du Dich für ein Alltagsthema entscheidest, dann muss das interessant (spritzig/lustig/geistreich/charmant/tiefgründig und was weiß ich noch alles) geschrieben sein, sonst kannst Du es besser in der Schublade lassen.
Schau Dich im Forum um; Du findest bald heraus, warum ein Text wenige oder viele Zuschriften hat (Lies mal was von Raindog!).

Immerhin lag ich mit meiner Vermutung, der Jazzpianist sei nur Illusion, ziemlich richtig:

...da ich etwa 2 Jahre zum Klavierunterricht ging, ohne dass ich jedoch ein Klavier hatte, mit dem ich hätte üben können

Lass Dir von mir nicht den Sonntag verderben!
José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Jazzpianist,

und herzlich willkommen hier. Ich würde mal sagen, dies hier ist keine Kurzgeschichte, sondern eine als solche verkleidete Glosse. Eine Aussage machen zu wollen, ersetzt aber keinen Plot.

Paul begann Videos auf YouTube anzusehen
Von all dem, was man in Literatur erzählen könnte, entscheidest du dich für ... YT Videos schauen. Ich könnte in ein Kissen schreien.
die von Minimalismus handelten. Frei nach dem Motto „less is more“
Nein, Minimalismus ist eine Kunstrichtung, mit einem etwas komplexeren Hintergrund als diese Lifestyle-Idee. Falls du deinen Prot damit als intellektuell darstellen wolltest, ist das nach hinten losgegangen.
Es war zum verzweifeln und Michael nervte sich. Auch wenn er von Paul’s gutem Geschmack ganz angetan war. Ganz böse konnte Michael Paul ja nie sein. Die zwei verstanden sich zwischenmenschlich einfach zu gut. Sie liebten sich und Michael hatte schon lange aufgehört, sich über die latente Kaufsucht von Paul aufzuregen. Inzwischen hatte Michael Paul schon dazu gebracht, dass er mit ihm sprach, bevor er sich was teures [Substantiv = groß] kaufte. So machte Paul zumindest nie Dummheiten und begann nicht, Dinge zu verstecken.
nervte sich :aua: Das Wort funktioniert so nicht.
Warum latente Kaufsucht? Kauft er nicht ein?
Die zwei verstanden sich zwischenmenschlich einfach zu gut.- Zwischenmenschlich ist kein Adverb. Was soll das denn heißen, auch inhaltlich? Vor allem, wenn du danach von Liebe redest, was doch viel stärker ist? Warum zu? Wer urteilt hier, der Erzähler oder der Autor? Diese Implikation wird auch nie wieder aufgegriffen.

Ich finde den ganzen Absatz extrem verworren formuliert, jeder einzelne Satz. Hast du den Text mal ausgedruckt oder dir laut vorgelesen; und wie oft ist der editiert?

Kaufsüchtige können ihre Einkäufe kaum kontrollieren, machen kaum Preisvergleiche, sind in ihren Einkäufen sehr impulsiv, und so weiter
Wiechen? :confused:
Außerdem: Infodump.
Einkaufen war noch kein Zwang für ihn, sondern eher ein leichter Impuls
A) Das widerspricht deinem gesamten Thema und dem 'Plot'
B) Semantik: Einkaufen war (...) ein Impuls. Laut Duden: Im|puls, der; -es, -e <lat.> (Antrieb; Anregung; [An]stoß; Anreiz). Einkaufen ist der Anstoß für was? Das haut nicht hin. Du meinst vllt: Er kaufte nicht aus Zwang, sondern aus einem Impuls heraus. Allerdings: Das ist absolut kein Widerspruch.
C) Gibt es leichte und schwere Impulse? Was soll das sein, ein leichter Anreiz? Braucht es nicht viel, um ihm zum Kaufen zu verleiten? Oder ist sein Kaufzwang nicht so stark ausgeprägt?
Ich steig beim allerbesten Willen nicht durch, was du mit dem kleinen Satz eigentlich ausdrücken willst, und das liegt an deinen schwammigen Begriffen, die du - so mein Eindruck - ohne jeden Bedacht verwendest. Oder ist Deutsch nicht deine Muttersprache?

Da sind auch ziemlich viele Fehler drin, ich muss aber ehrlich sagen, dass ich keine Lust habe, die rauszusuchen. Lass doch mal ein Programm drüberlaufen, oder geb das bei Duden-Prüfung online ein.

Ich hab das noch ein bissl überflogen, und dann das Ende gelesen, und habe das gleiche Problem mit diesem chaotischen Satzbau und der gesamten Struktur wie oben im zitierten Textausschnitt: Satzteile, Sätze, Absätze und Aussagen irgendwie wahllos kombiniert und aneinandergereiht werden; das, was als Handlung herhalten muss, mäandernd ausgebreitet wird und Null zum Punkt kommt ... Puh.

Als Tipp würde ich sagen:
- Such dir ein erzählwürdiges Thema und verpacke das in einen Plot
- Editiere häufiger, auch im Hinblick darauf, was gesagt wird vs was gesagt werden soll, und ob das alles die innere oder äußere Handlung vorantreibt
- Mehr Sorgfalt bei Begriffen und ihrer Verwendung / Bedeutung und bei Syntax <-> Semantik

Ich hoffe, du kannst mit meinen Anmerkungen etwas anfangen, und sorry, dass ich nichts Positives zu deinem Text sagen konnte. Viel Spaß noch hier und viel Erfolg!

Viele Grüße,
Katla

 

Hallo @Jazzpianist99 :-)

Bin ja auch neu und gering erfahren hier, aber ein paar Ideen:

Vielleicht kannst du ja mehr wörtliche Rede, mehr Action, in deine Geschichte einbringen. Einfach etwas überraschen (hach, einfach gesagt, jaja).

Inzwischen hatte Michael Paul schon dazu gebracht, dass er mit ihm sprach, bevor er sich was teures kaufte. So machte Paul zumindest nie Dummheiten und begann nicht, Dinge zu verstecken.

Das ist schade. Stell ich mir sogar tragikomisch vor: Samstag. Der kaufsüchtige Paul erwirbt eine Turbolader-Waschmaschine mit Trockner und stellt bei der Abholung fest: Verstecken eines Haushaltsgeräts dieser Größe fällt überraschend schwer. Er schafft die Waschmaschine zu seiner Arbeitsstelle, vergisst aber beim Betreten des Büros die Alarmanlage zu deaktivieren. Die Sirene dreht durch und Paul steht mit einer viel zu schweren Waschmaschine zu seinem Büro. "Wie erkläre ich das...eigentlich...allen?"

Ich hoffe, mein Vorschlag klingt nicht arrogant oder soll gar nicht besser wirken, bitte nicht so denken, es ist nur eine ganz vage Idee, die dich inspirieren könnte. Mehr nicht.

Also ging er einmal zu einem Treffen der anonymen Kaufsüchtigen in Zürich.

Kaufsüchtig in Zürich - drei Döner und du bist pleite :-D

lg
kiroly

 

Hallo @josefelipe

Danke für deine hilfreichen Worte. Ich habe zwischenzeitlich schon das eine oder andere gelesen und ich denke, ich bekomme allmählich eine Idee davon, was eine geistreiche Kurzgeschichte ausmacht. Aber ich muss üben.

Wenn Du Dich für ein Alltagsthema entscheidest, dann muss das interessant (spritzig/lustig/geistreich/charmant/tiefgründig und was weiß ich noch alles) geschrieben sein, sonst kannst Du es besser in der Schublade lassen.

Mir fehlt es nicht an Ideen. Geschichten zu schreiben ist ein Handwerk, bei dem ich viel mehr auf die Sprache achten muss. Vor allem darauf achten muss, welche Sätze und Wörter funktionieren und welche nicht, Plot erzeugen und auf einem spannenden Kernthema aufbauen.

“You just have to live and life will give you pictures.”
– Henri Cartier Bresson

Henri Cartier Bresson war zwar ein Fotograf, aber ich denke dieses Zitat nehme ich mir ebenso zu Herzen. Denn eine gute Geschichte erzeugt Bilder und Emotionen.

Danke und beste Grüsse

JazzpianistIN

Guten Abend @Katla

Auch dir danke für die hilfreichen Worte.

Nein, Minimalismus ist eine Kunstrichtung, mit einem etwas komplexeren Hintergrund als diese Lifestyle-Idee. Falls du deinen Prot damit als intellektuell darstellen wolltest, ist das nach hinten losgegangen.

Ich sehe schon, das war nicht ausgereift. Life-Style ist langweilig und zu simpel. Tiefe in einer Geschichte zu finden, bedeutet wohl auch mehr Hirnschmalz zu benutzen und besser zu recherchieren.

nervte sich :aua: Das Wort funktioniert so nicht.
Warum latente Kaufsucht? Kauft er nicht ein?
Die zwei verstanden sich zwischenmenschlich einfach zu gut.- Zwischenmenschlich ist kein Adverb. Was soll das denn heißen, auch inhaltlich? Vor allem, wenn du danach von Lieberedest, was doch viel stärker ist? Warum zu? Wer urteilt hier, der Erzähler oder der Autor? Diese Implikation wird auch nie wieder aufgegriffen.

Ich finde den ganzen Absatz extrem verworren formuliert, jeder einzelne Satz. Hast du den Text mal ausgedruckt oder dir laut vorgelesen; und wie oft ist der editiert?


Latente Kaufsucht... latent bedeutet per Definition: vorhanden, aber [noch] nicht in Erscheinung tretend; nicht unmittelbar sichtbar oder zu erfassen. Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass Paul zwar einkaufte, aber eventuell noch nicht wirklich kaufsüchtig war.

Betreffend dem Zwischenmenschlichen: Liebe ist schon wichtig, aber es gibt Beziehungen zwischen zwei Menschen, die sich zwar lieben, aber sich dennoch immer streiten und uneinig sind. Und damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass sie eine sehr harmonische Beziehung hatten. Ich schätze, das hätte ich auch so schreiben sollen. Halleluja, ich lerne hier Deutsch als Schweizerin, besser als je zuvor von irgendeinem Deutschlehrer in der Schule.

Zum nächsten Punkt:

Er kaufte nicht aus Zwang, sondern aus einem Impuls heraus. Allerdings: Das ist absolut kein Widerspruch.
C) Gibt es leichte und schwere Impulse? Was soll das sein, ein leichter Anreiz? Braucht es nicht viel, um ihm zum Kaufen zu verleiten? Oder ist sein Kaufzwang nicht so stark ausgeprägt?
Ich steig beim allerbesten Willen nicht durch, was du mit dem kleinen Satz eigentlich ausdrücken willst, und das liegt an deinen schwammigen Begriffen, die du - so mein Eindruck - ohne jeden Bedacht verwendest. Oder ist Deutsch nicht deine Muttersprache?

Ja, ich gebe zu, das war schwammig. Deutsch ist grundsätzlich schon meine Muttersprache, aber leider Schweizerdeutsch. Wir müssen Deutsch lernen. Tja, wieder was gelernt, ich muss grundsätzlich viel besser auf die Sprache achten und Klartext schreiben. Der Leser einer Geschichte will wohl grundsätzlich mit auf eine Reise genommen werden. Interpretationsspielraum ist schon ok, aber nicht wenn diese sprachlicher Natur ist —> wieder was gelernt :thumbsup:.

Als Tipp würde ich sagen:
- Such dir ein erzählwürdiges Thema und verpacke das in einen Plot
- Editiere häufiger, auch im Hinblick darauf, was gesagt wird vs was gesagt werden soll, und ob das alles die innere oder äußere Handlung vorantreibt
- Mehr Sorgfalt bei Begriffen und ihrer Verwendung / Bedeutung und bei Syntax <-> Semantik

Sehr gute Tipps, die ich mir gerne zu Herzen nehme.

Danke Katla!

Beste Grüsse

JazzpianistIN

Hallo @kiroly

Danke auch für deinen Kommentar!

Der kaufsüchtige Paul erwirbt eine Turbolader-Waschmaschine mit Trockner und stellt bei der Abholung fest: Verstecken eines Haushaltsgeräts dieser Größe fällt überraschend schwer....

Ich schätze, du hast mehr Plot mit deinem Vorschlag in meine Geschichte reingebracht, als ich in der ganzen Geschichte geschrieben habe. Danke für den Input. Nette Idee! :thumbsup:... und wieder was gelernt.

Kaufsüchtig in Zürich - drei Döner und du bist pleite :-D

Und ja, Zürich ist teuer :lol:

Beste Grüsse

JazzpianistIN

 

Hallo Jazzpianistin,

meine Vorkritiker haben ja schon das Wesentliche aufgegriffen, auf dieses Pferd muss ich daher nicht mehr steigen, sondern kann auf sie verweisen. I
ch würde mich in meiner Kritik zu deiner Geschichte nur wiederholen und wie in einem Comic sagen, in dem eine große Runde von Diskutierenden zu sehen ist: "Ich möchte dasselbe sagen wir meine Vorgänger, nur umständlicher." Das erspar ich dir.

Was mich antreibt, dir trotzdem ein Feedback zu geben, ist die Tatsache, dass deine Plotidee "Kaufsucht" wertvoll ist und von dir deutlich intensiver und tiefgründiger bearbeitet werden sollte/könnte. Du verschenkst sehr viel Potential.

Zunächst ist das Merkmal eines guten Plots, denn eine gute Idee, die du ja unzweideutig hattest, muss nun in einen guten Plot eingearbeitet werden, dass er seinen Leser in den Bann zieht.
Das bedeutet, dass du am Anfang deiner Geschichte den Leser einfängst, indem du ihm lauter Fragezeichen auf seiner Stirn zurücklässt:Wieso ist Paul denn kaufsüchtig? Was für eine Katastrophe bahnt sich denn da an, wenn er so weitermacht? Was steckt hinter diesem ganzen Dilemma?

Deswegen macht es bereits Sinn, den Eingangssatz deiner Geschichte so zu formulieren, dass er den Leser mitreißt.
Lass z.B. Michael sprechen. Er sagt z.B.: "Paul, wenn du weiterhin all deinen Monatslohn für neue Klamotten und sonstigen unnützen Kram ausgiebst, müssen wir uns trennen! Ich halte das nicht mehr aus, dass du ständig was kaufen musst!"
Wohlgemerkt, ich bringe nur ein Beispiel, um es dir zu veranschaulichen.
Der Regisseur deines Geschichte bist immer noch alleinig du, also du entscheidest, was für Worte da stehen.

Sodann will natürlich der Leser wissen, wie es Paul damit ergeht, mit seiner Kaufsucht. Sicherlich wirst du wissen, dass Suchtverhalten auch immer einher geht mit einem schlechten Gewissen des Süchtigen. Paul hadert mit sich selbst. Führt, während er im Internet Kataloge durchforstet mit sich selbst Gespräche, weiß, dass er doch nichts mehr kaufen soll, aber wird laufend rückfällig. Dieser innere Kampf, der ist für den Leser interessant. Wenn du selbst dich noch nie von einer Sucht hast befreien müssen, dann ist gute intensive Recherchearbeit angesagt.
Lies, wie es den Betroffenen ergeht, wenn sie kaufsüchtig sind. Fühle dich in diese Schilderungen hinein und versuche diese Gefühle zu formulieren. Sei so authentisch wie möglich, dadurch entsteht die Spannung in deinem Text.
Der Leser muss miterleben, wie Paul mit sich ringt.

ABER, nun kommt noch ein weiterer wichtiger Punkt in deiner Geschichte zum Thema Kaufsucht. Natürlich möchte der Leser wissen, wieso Paul kaufsüchtig ist. Was treibt ihn denn an? Welcher psychischer Druck ist es, der ihn zum Kaufsüchtigen macht?
Wenn du das recherchiert hast, ist es wichtig, diese Grundlagen, Ursachen geschickt im Text unterzubringen. Du willst ja schließlich keine wissenschaftliche Abhandlung schreiben. Da soll ja nicht stehen, weil Paul in seiner Kindheit immer nicht das Spielzeug bekommen hat, das er wollte, ist er nun kaufsüchtig. Nein, es geht darum, dass der Leser zum Forscher, zum Detektiven wird. Du gibst dem Leser nur die Bilder, um forschen zu können, du zeigst einen enttäuschten Paul, der vielleicht gerade ein böses Telefonat mit seinem Vater hinter sich hat und vor ihm der Computer mit flimmerndem Bildschirm und seine Finger, die wie automatisch Gegenstände aufrufen und zur Bestellung klicken.
Der Leser soll die Antwort suchen. Nur Anfänger servieren sie auf einem Tablett.
Das alles verwebst du miteinander. Pauls Suchtverhalten, seine inneren Kriege, die er mit sich führt, weil er ja selbst sieht, dass es so nicht weitergehen kann, Michael, der Druck ausübt und die Ursachen, die solange sich Paul denen nicht stellt, wie ein Fähnlein im Wind weiter mit ihm machen, was sie wollen.
Dann, liebe Jazzpianistin, kann aus deinem klug gewähltem Plot eine richtig gute Geschichte werden.
Ist ein Haufen Arbeit, aber es wird sich lohnen. Das ist mal gewiss.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo @lakita

Vielen Dank für dein konstruktives Feedback. Ich habe jetzt Ideen, wie ich die Story von Paul und Michael betreffend Kaufsucht in eine spannendere Kurzgeschichte umwandeln kann. Das gibt jedoch eine völlig neue Kurzgeschichte. Der Leser muss abgeholt und auf eine Reise mitgenommen werden. Der Leser muss sich stets fragen... was geschieht als nächstes. Das ist ganz essentiell und habe ich dank dem Feedback begriffen. Mal sehen, wie erfolgreich ich das in der nächsten, überarbeiteten Kurzgeschichte umsetzen kann.

Ich muss schon sagen, Wortkrieger.de übertrifft meine Erwartungen. Nicht nur findet man hier super Stories, sondern das konstruktive - manchmal etwas harte - Feedback erzieht und lehrt einen selbst zu ner hoffentlich besseren Autorin.

Danke für die Geduld und jedes Feedback, das ich erhalten habe.

Beste Grüsse

JazzpianistIN

 

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