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Papa Yolo -- Epic Fail

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04.02.2022
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Papa Yolo -- Epic Fail

Ich machte es mir in der Badewanne bequem. Leider bin ich ein norddeutscher Hüne von zwei Metern Länge und passe nicht ganz in die Wanne. Manch einer kennt das, entweder hängen die Füße über den Wannenrand oder die Knie ragen hoch aus dem Wasser heraus. So lag ich mehr schlecht als recht in der Wanne und bemühte mich, Entspannung zu finden. Als ich nach der Seife griff, fiel sie mir vom Rand der Badewanne, “Verdammt!”.
Lange Arme machen übermütig, also angelte ich mit der Hand nach ihr. Noch ein paar Zentime... “Aah!” Mist, Drehungen mochte mein Iliosakralgelenk noch nie. Der Schmerz schoss mir in den Rücken. Dann halt ohne Seife. Ich versuchte mich zurück in die Ausgangsposition zu drehen, doch mein schmerzendes Bein hatte ich dabei nicht mehr ganz unter Kontrolle. So stieß ich mit dem Fuß die Kerze um und sie fiel krachend zu Boden. “So eine Scheiße!”, Das Glas zerborsten, der Boden voller Scherben, aber immerhin war die Flamme dabei ausgegangen, die Badematte ging nicht in Flammen auf. Ich atmete dreimal tief ein und aus und versuchte mich zu entspannen. Ich streckte die Beine aus und es war mir egal, dass sie über den Rand hinaus hingen und ich das Badezimmer voll tropfte. Beim Griff nach meiner Zeitschrift, die ich in Reichweite in den Schrank gelegt hatte, musste ich feststellen, dass der Arm etwas zu kurz war. Ehrgeizig, drückte ich mich mit dem anderen Arm etwas höher und griff nach der – “Aua, verdammmt!” Mit dem Arm rutschte ich von meinem sicheren Halt und landete mit dem Kinn auf dem Wannenrand. Mann, tat das weh. Hatte ich mir tatsächlich das Kinn aufgeschlagen hatte und blutete. An Entspannung war jetzt echt nicht mehr zu denken. “Mir reichts. Schnell noch die Haare waschen und dann nichts wie raus hier”. Leider stand das Shampoo oben auf dem Rand der Duschkabine. “Na, dann mal los”. Ich begann, mich aus der Wanne zu hieven. Ich erhob mich zu meiner ganzen Pracht, stellte einen Fuß aus der Wanne, griff nach dem Shampoo – und bemerkte zu spät, dass ich auf dem Stück Seife stand. Schon rutschte mir mein Standbein weg. Ich suchte Halt, fand das über der Dusche hängende Handtuch, griff danach, riss es hinunter zu Boden und stürzte hinterher. Kopfüber hing ich in der Duschwanne, war leicht benommen und stieß die schlimmsten Schimpfwörter aus, die mir durch den Kopf gingen. Nass, mit blutendem Kinn, und, wie ich merkte, mit aufgeschlagenem Knie lag ich im Badezimmer. Auf meine gedankliche ToDo-Liste schrieb ich, dass ich mal einen Achtsamkeitskurs buchen sollte. “Rasier ich mich halt noch und dann raus hier”, war mein Plan. “Au! F*ck!” stieß ich aus, als ich merkte, dass vor dem Spiegel ja noch die Scherben und das Wachs lag und ich mitten rein trat. Ich musste mich erstmal setzen, um mir meine Füße anzuschauen. Unter ziemlichen Schmerzen zog ich mir eine dicke Scherbe und ein paar Kleinere aus dem Fuß. Oh weh, das war mit ein paar Pflastern nicht getan. Ich nahm mir eine Rolle Verbandsmaterial und ging ins Schlafzimmer Richtung Bett. Ich schlidderte durch meine Pfütze, die meine tropfenden Füße neben der Wanne gemacht hatten. Dabei fiel mir die Verbandsrolle aus der Hand und rollte quer durch das Schlafzimmer unters Bett. “Was denn noch?” Ich blickte unters Bett. Genau in der Mitte unten drunter, na klasse. Ich legte mich flach auf den Boden und robbte unter das Bett.
Gerade in dem Moment, als ich die Hand nach der Rolle ausstreckte, ging die Schlafzimmertür auf und meine drei kleinen Racker stürmten ins Zimmer. Sie dachten wohl, ich wolle spielen oder so. Ben stürzte sich auf meine Füße und begann mich zu kitzeln. Vor Schreck fuhr ich hoch und stieß mit meinem Kopf ans Bett, so dass mir der Hinterkopf dröhnte. “Aua!”
Emma schaute unter das Bett und als sie mich mit ihren großen süßen Kulleraugen ansah, ging mein Herz auf und aller Schmerz und alle Strapazen waren vergessen. “Papa, haddu Aua?” fragte sie mich und ich musste herzhaft lachen und wurde mir meiner Lage jetzt so richtig bewusst. Ich lachte Freudentränen. Dieses süße Mädchen strahlte mich so lieb an, dass ich spürte, dass dies ein wunderschöner Tag war. Spätestens, als meine Familie mich mit vereinten Kräften unter dem Bett hervor zog, mich auf das Bett lotste und meine Frau mir meine Blessuren versorgte, war es der wundervollste Tag auf Erden.

 

Hallo @Bruegge,
so wie ich das sehe, hast du bisher drei Texte eingestellt, noch nie einen anderen Text kommentiert und im vorigen Text nicht einmal den Kommentar beantwortet. Sorry, das motiviert mich nicht, mich mit deinem Text zu befassen.

 

Hey @Bruegge

und Herzlich Willkommen!
Schön, Dich jetzt auch in den Kommentaren lesen zu können. Und da sollst Du jetzt auch nicht mehr länger warten müssen.
Ja, schön irgendwie. Scheinbar ist die Badewanne ein solcher Wohlfühlort, dass wir jetzt schon zwei Badewannengeschichten in der Challenge haben. Aber klar, die bietet sich einfach an. Allerdings wird bei Dir auch sehr schnell klar, in welche Richtung der Text läuft und genau diese Erwartungen werden alle erfüllt. Aber ich habe hier im Laufe der Jahre einfach so viele Texte dieser Art gelesen, ich bin da echt vorbelastet. Das mag Lesern, die nicht schon »gesättigt« sind, anders ergehen. Insofern sind die Rückmeldungen der »Unverbrauchten« wertvoller für Dich.
So, nu aber in Text!

“Verdammt!” rief ich, als mir die Seife vom Badewannenrand fiel.
Das war echt nicht meine Woche gewesen. Ich war zu Hause im Home Office, meine Frau musste zur Arbeit, also war ich dafür zuständig, Kinder, Haushalt und Arbeit unter einen Hut zu kriegen. Jeden Tag ging irgendetwas schief, sei es bei der Arbeit, beim Hüten der Kinder oder im Haushalt. Ich hatte echt genug von meiner Pechsträhne.
Am Samstag Morgen beschloss ich, nach dem Frühstück in die Badewanne zu gehen.
Das ist alles tell und für mein Empfinden tut deiner Geschichte das nicht gut. Die braucht Tempo, solche Geschichten funktionieren nur dann wirklich, aber Du fängst gleich mal damit an, das ich auf der Stelle stehen bleibe, die Handlung setzt aus.
Und auch, dass Du nach dem Einstieg erst mal in die Rückblende gehst, ist nicht ganz so geschickt.

Ich machte es mir in der Badewanne bequem. Jetzt bin ich ein norddeutscher Hüne von zwei Metern Länge und passe leider nicht ganz in die Wanne. Manch einer kennt das, entweder ragen die Füße über den Wannenrand oder die Knie ragen hoch aus dem Wasser heraus. So lag ich mehr schlecht als recht in der Wanne und bemühte mich, Entspannung zu finden. Als ich nach der Seife griff, fiel sie vom Rand der Wanne. “Verdammt!”

So sähe der Einstieg aus, wäre es mein Text. Ist es nicht, ich weiß. Aber ich habe mal alle unnützen Infos und Füllwörter gekillt. Schon klar, dass er sich einseifen will, wenn er nach der Seife langt. Das muss man nicht ausführen. Auch ob das Haus nun neu oder alt ist, spielt hier keine Rolle. Du brauchst Tempo, da muss alles weg, jeder Halbsatz, jedes Wort was aufhält. Man könnte da noch mehr ...

Ich machte es mir in der Badewanne bequem. Leider bin ich ein norddeutscher Hüne von zwei Metern Länge und passe nicht ganz in die Wanne. Entweder ragen die Füße über den Rand, oder die Knie gucken hoch heraus. Ich lag mehr schlecht als recht in der Wanne und bemühte mich zu entspannen. Ich griff nach der Seife und sie flutschte vom Rand. “Verdammt!”

Und jetzt ab die Post! Gib es ihm, mach ihm das Leben schwer. Machste ja gut. Nur guck halt mal, ob da nicht manchmal weniger mehr ist ;).

So stieß ich mit dem Fuß die Kerze, die ich mir angezündet hatte, um und sie fiel krachend zu Boden.
So was zum Beispiel.

“So eine Scheiße!”, dachte ich und besah mir die schöne Bescherung. Das Glas war zerborsten, Scherben waren überall verteilt, aber immerhin war die Flamme dabei ausgegangen.
Wenns nicht unbedingt sein muss, dann auch gern mal ein anderes Verb als "war" benutzen ;)

“So eine Scheiße!”, dachte ich und besah mir die Bescherung. Das Glas zerborsten, überall lagen Scherben, aber immerhin, auch die Flamme hatte den Sturz nicht überlebt, unsere Badematte ging nicht in Flammen auf.

Und so weiter und so weiter. Das sind jetzt nur Beispiele, wie Du Dich durch den Text arbeiten könntest, wonach Du suchen könntest, sofern Du das überhaupt willst. Eine Richtung halt, um bisschen am Stil zu schleifen. Und ich höre dann auch auf, mich an deinem Text zu vergehen :)

Gegen Ende habe ich mich gefragt, warum er mit dem blutenden Fuß erst noch durch die Wohnung stapft, um den Verband anzulegen. Da muss man doch so viel Wischen, weißt. Wer macht denn so was? Aber das Kopfstoßen ist dann auch wieder hübsch.

Und das Ende, das ertrinkt ja praktisch im Kitsch:

Dieses süße Mädchen strahlte mich so lieb an, dass ich spürte, dass dies ein wunderschöner Tag war. Spätestens, als meine Familie mich mit vereinten Kräften unter dem Bett hervor zog, mich auf das Bett lotste und meine Frau mir meine Blessuren versorgte, war es der wundervollste Tag auf Erden.

Da würde ich dringend mal draufgucken, ob sich da nicht ein anderes findet. Friedlich ja, aber muss es denn gleich das ganz große Phrasenbuffet sein?

Schöner Ansatz. Denke der Text könnte noch mehr mit bisschen Tempo und zurückgeschraubtem Ende. Aber nur meine Meinung.

Vielen Dank für deine Geschichte!
Beste grüße, Fliege

 

Hallo @Bruegge,

bei deinem Nick muss ich immer ganz positiv an diese mittelalterliche belgische Stadt denken, die ich unbedingt nochmal besuchen möchte.
Da du ja noch nicht so lange hier bist, auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns Wortkriegern. Du hast dich also mutig mit einem Text in diesen Challenge geworfen, mutig deswegen, weil du sicherlich mitbekommen hast, dass hier ausführlich konstruktiv kritisiert wird.
Nun zu deiner Geschichte:

In Bezug auf das Challengethema verbindest du zwei Aspekte des Wohlfühlens, einerseits das Baden, also die Entspannung im warmen wohligen Wasser und das Glück, in einer Familie zu leben, die einen liebt. Während das eine grandios scheitert, ist das andere umso intensiver vorhanden. Ich finde, das Challengethema ist damit erfüllt. Obendrein versuchst du das Chaos, ein paar wohlige Momente zu erhalten, in humoriger Weise unterzubringen, was ja auch einen positiven Effekt erzeugt und somit wiederum zum Challengethema gehört.
"Versuchst" hab ich nicht so unbedarft drauflos geschrieben, sondern ich finde, dass zwischendrin ein paar Formulierungen so wirken, als bemühtest du dich angestrengt um Humor. Ich finde auch, dass neben dem Schreiben von erotischen Plots, diejenigen des Humors ebenfalls unendlich schwierig sind. Zumal nicht jeder über alles lacht und es leicht überdreht wirken kann und man zuviel des Humors reintut in so eine Geschichte. Und genau das finde ich hier auch. Der Witz sollte eigentlich nur wie bei einem Film nur durch das Aufzeigen des Geschehens entstehen. Nicht durch die Kommentierungen deines Protagonisten. Das wirkt dann so ein wenig wie diese widerlichen Lachmaschinen im Fernsehen, die nach jedem zweiten Satz eines Komikers angeschaltet sind und man sich als Zuschauer furchtbar gegängelt fühlt. Mir vergeht dann immer das Lachen.

Aber nun zum rein Textlichen: Mir ist obendrein aufgefallen, dass du etwas selbstzerstörerisch formulierst. Damit meine ich, dass du ganz oft vorneweg das mitteilst, was danach dann passieren soll. Sozusagen kommentiert den Protagonist die Szene vorweg und danach schilderst du den eigentlichen Sachverhalt. Das ist ein wenig so als würde man die Pointe vorweg erzählen. Jedenfalls erzielst du damit diesen Effekt durch diese Art der Darstellung. Ich habe ein paar wenige Stellen gleich mal zitiert, damit du weißt, was ich meine.

Jetzt bin ich aber ein norddeutscher Hüne von zwei Metern Länge und passe leider nicht ganz in die Wanne. Das Haus war ja gebraucht gekauft, da findet man nicht immer Idealzustände vor. Manch einer kennt das, entweder ragen die Füße über den Wannenrand oder die Knie ragen hoch aus dem Wasser heraus.
Und so lag ich mehr schlecht als recht in der Wanne und bemühte mich, Entspannung zu finden
1. Satz: Er nimmt vorweg, was später dann gezeigt wird.
und ich fluchte ein “Verdammt!”.
Das ist ebenfalls so ein Kommentar, der überflüssig ist, weil entweder hat der Leser anhand deiner Schilderung kapiert, was gerade geschieht oder er wird dieses "Verflucht" für unverständlich halten. Insoweit sind solche Flüche etc. entbehrlich.
So stieß ich mit dem Fuß die Kerze, die ich mir angezündet hatte, um und sie fiel krachend zu Boden.
"die ich mir angezündet hatte" ist so ein Infoteil, dass hier stört. Entweder, du beschreibst schon mal vorher irgendwo, dass sich dein Protagonist eine Kerze anzündet und sie dann auf den Beckenrand stellt oder du vertraust mutig darauf, dass kein Leser, der sich diese Badewannenszene vorstellt, nun davon ausgeht, dass die Kerze gar nicht angezündet war.
Ich persönlich würde mich eher mit etwas zu trinken versorgen als mit Kerzenschein, bei dem kann man eh nicht richtig lesen, wenn man es denn überhaupt vorhat. Von daher würde ich es typischer finden, wenn er sich ein Glas Bier oder Wein auf den Beckenrand stellt. Das kann ja dann auch super gut runterfallen und Scherben verursachen.
“So eine Scheiße!”, dachte ich u
Hier wieder. Entweder der Leser hat schon begriffen, was los ist, da muss dann der Protagonist nicht auch noch darauf hinweisen. Oder das Geschehen ist so nebulös geblieben, da hilft dann auch diese wörtliche Rede nicht, um den Sachverhalt aufzudecken.
Mann, tat das weh. Ich fluchte und konnte fühlen, dass ich mir tatsächlich das Kinn aufgeschlagen hatte und etwas blutete.
Versuche doch bitte mal, ich weiß, es ist nicht einfach, darzustellen, was man empfindet, wenn man sich das Kinn aufgeschlagen hat. Was fühlt der Protagonist? Was tut er? Was unternimmt er, um seinen Schaden genauer untersuchen zu können? Erst, wenn du all diese Punkte abgearbeitet und dem Leser dargestellt hast, dürftest du vielleicht am Ende die Reaktion des Protagonisten wiedergeben, nämlich seine Niedergeschlagenheit, die sich in dem Fluchen äussert. Show, don't tell. Ich weiß, ich kann diesen Satz auch schon lange nicht mehr lesen, aber er bleibt leider immer noch hochaktuell.
aus der Wanne zu schälen.
Hm...schälen? Vielleicht eher zu hieven? sich zu stemmen?
“Seife hat die Eigenschaft, glitschig zu sein”, schoss mir durch den Kopf und im gleichen Moment rutschte mir mein Standbein weg.
Hier beschreibst du wieder vorher ! was los ist, um es dann nachher zu schildern.
der Wachs
das
Oh weh, da reichten wohl keine Pflaster mehr.
Wieder nimmst du vorweg, was du eigentlich schildern solltest. Weshalb reichten hier keine Pflaster mehr? Weil sie sofort wegen des hohen Blutverlustes durchweichen und somit nicht halten würden. Was hindert dich, so eine Szene zu schildern? Der Protagonist sucht sich ein Pflaster, was in vielen Haushalten ja auch schon mal eine leichte Herausforderung darstellen kann, versucht sich das Ding auf die Wunde zu pappen und denkt nun, alles gut, da fällt es dann vor seinen Augen blutdurchtränkt wieder ab.
Also machte ich mich auf den Weg, legte mich flach auf den Boden und robbte unter das Bett.
Also machte ich mich auf den Weg ist wieder eine Vorwegschilderung der dann geschilderten Geschehnisse.
. “Aua!” fluchte ich vor mich hin.
Siehe weiter oben, da würde ich mich jetzt nur wiederholen...du weißt sicherlich schon, was ich zu sagen hab.
dass ich spürte, dass dies ein wunderschöner Tag war.
Das geht mir hier zu schnell. Hier kannst du gerne noch mehr Gefühlsmomente reinpinseln. Die würde ich gut aushalten.


Lieben Gruß

lakita

 

Super, danke für eure Kommentare. Hab versucht, das Geschwafel zu verbannen. Gibt es hier auch ein Versionsmanagement, so dass man die Historie der Geschichten aufrufen kann?
@lakita denk gern an brugge, aber nicht an den Film bruegge sehen und sterben ;)

 

Hallo Bruegge,

da bin ich. :) Ich finde, die Straffung hat deiner Geschichte gut getan. Es ist ja vor allem Slapstick, eine Katastrophe nach der nächsten, die hier bestimmend ist. Das Badezimmer als Ort des Grauens. Ich könnte mir in dem Ganzen noch eine dicke Katze vorstellen, die auf dem Klodeckel sitzt und ungerührt zuguckt, sich putzt und irgendwann genervt geht.

Lange Arme machen übermütig, also angelte ich mit der Hand nach ihr.
Das finde ich eine putzige Aussage. Nett.
Beim Griff nach meiner Zeitschrift, die ich in Reichweite in den Schrank gelegt hatte, musste ich feststellen, dass der Arm etwas zu kurz war. Ehrgeizig, drückte ich mich mit dem anderen Arm etwas höher und griff nach der – “Aua, verdammmt!”
Hier ist das Ungeschick recht ähnlich zum ersten, wieder reichen die Arme nicht. Fällt mir nur auf.
Dann folgt eine Verletzung nach der anderen und am Ende ist er unters Bett gerobbt. Ich finde, da gelingt dir die Steigerung gut, wie es immer absurder wird. Murphys Gesetz in Reinform.
Gerade in dem Moment, als ich die Hand nach der Rolle ausstreckte, ging die Schlafzimmertür auf und meine drei kleinen Racker stürmten ins Zimmer. Sie dachten wohl, ich wolle spielen oder so. Ben stürzte sich auf meine Füße und begann mich zu kitzeln.
Das Fette könntest du zeigen, indem die Kinder schreien "Gefunden!" oder so. Nur als Idee.

“Papa, haddu Aua?” fragte sie mich und ich musste herzhaft lachen und wurde mir meiner Lage jetzt so richtig bewusst. Ich lachte Freudentränen.
Eigentlich wird ihm vor allem das Komische bewusst, oder? Ich stelle mir mehr so ein hysterisches Lachen vor, sowas zwischen Lachen und Stöhnen. Die Freudentränen kommen jetzt sehr schnell, das ist etwas dick.
Spätestens, als meine Familie mich mit vereinten Kräften unter dem Bett hervor zog, mich auf das Bett lotste und meine Frau mir meine Blessuren versorgte, war es der wundervollste Tag auf Erden.
Das ist mir auch zu dick aufgetragen. "wurde es doch noch ein schöner Tag" würde mir reichen.

Aber das sind nur meine Gedanken dazu und du entscheidest, was du davon übernehmen willst.

Liebe Grüße von Chutney

P.S.

Gibt es hier auch ein Versionsmanagement, so dass man die Historie der Geschichten aufrufen kann?
Nein, das gibt es nicht. Du hast immer nur die neueste Version und müsstest dir die alte selber abspeichern, falls du sie behalten willst.

 
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Hallo @Bruegge,
ich will versuchen mich noch ein wenig durch die Challenge zu kommentieren, darum bin ich hier. Weiß gar nicht, ob das so gut ist und in deinem Sinne, weil ich mit dem Text gar nicht so viel anfangen kann, aber Humor ist nicht mein Ding, also Situationskomik schon, aber dein Text ist ja eher ...???.... klamaukig? Darum überlege ich, was ich dir als Feedback dalassen kann, was irgendwie hilfreich sein könnte. Ja, vielleicht zB, dass ich tatsächlich auf eine Pointe gewartet habe. Ich habe an Witze denken müssen, beim Lesen deiner Geschichte, weil sie Missgeschicke aneinanderreiht. Das allein ist aber nicht so richtig witzig - zumindest für mich. Aber wenn du mich jetzt fragst, was Klamauk und Slapstick witzig macht, dann weiß ich es auch nicht. Wer sowas sehr genießt, sind meiner Meinung nach Kinder und wenn es meine Geschichte wäre, würde ich sie noch mal so umschreiben, mit einem kindlichen Zielpublikum. Und wenn ich den Text unter diesem Aspekt lese, würde ich sogar noch mehr kürzen als @Fliege schon vorgeschlagen hat. Aus

Ich machte es mir in der Badewanne bequem. Leider bin ich ein norddeutscher Hüne von zwei Metern Länge und passe nicht ganz in die Wanne. Manch einer kennt das, entweder hängen die Füße über den Wannenrand oder die Knie ragen hoch aus dem Wasser heraus. So lag ich mehr schlecht als recht in der Wanne und bemühte mich, Entspannung zu finden. Als ich nach der Seife griff, fiel sie mir vom Rand der Badewanne, “Verdammt!”.
würde ich machen:
Ich machte es mir in der Badewanne bequem. Als ich nach der Seife griff, fiel sie mir vom Rand der Badewanne.
Das ist ja die Ausgangssituation, darum geht es mMn. Das er ein Hüne ist usw., ist eigentlich für die Geschichte uninteressant, denn es geht ja um die Verkettung von Missgeschicken. Viel wichtiger fände ich zB mir als Leser zu sagen, wohin sie fällt, denn vom Rand könnte sie auch _in_ die Wanne fallen. Das "mir" würde ich löschen, das ist sehr umgangssprachlich, denn die Seife fällt ja nicht ihm, sondern der Wanne vom Rand.

Lange Arme machen übermütig, also angelte ich mit der Hand nach ihr.
Ich fände es schlauer, auf solche Erklärungen wie "Lange Arme machen übermütig" zu verzichten, das wird ja in Witzen auch nicht gemacht, oder? Da sind wir wieder dabei, dass ich mich mit dem GEnre so gar nicht auskenne.
Also: Sie fällt vom Wannenrand auf den Boden und er angelt mit der Hand danach.
So habe ich es also gelesen, das "schmückende" Beiwerk wie Erklärungen usw. habe ich rausgefiltert, weil es in meinen Augen zur Geschichte nicht viel beiträgt, dann ende ich bei der Reihe von Missgeschicken.
Erst fiel mir die Seife auf den Boden, dann verdrehte ich mir den Rücken, als ich mich zurückddrehen wollte, stieß ich die Kerze um ... usw. Und darum habe ich eben auf eine Pointe gewartet. Deine "Pointe" ist aber, dass sich seine Familie dann um ihn kümmert. Für mich passt das nicht richtig zu dem Witzeteil. Es ist, als würdest du zwei Geschichten erzählen - nur für mich natürlich. Andere sehen das sicher ganz anders und werden sich gut amüsieren.

Viele Grüße
Katta

 

Moin @Bruegge ,

vielen Dank für Deine Geschichte. Humoristische Texte zu verfassen, die eine vielfältige Leserschaft gleichermaßen zum Lachen bringen, ist mMn nicht leicht. Umso mehr ziehe ich den Hut vor Dir, dass Du es hier versuchst.
Die Idee an sich finde ich großartig, da so simpel. Ein Mann sucht Entspannung in der Wanne und findet sich stattdessen in einem stressigen Albtraum aus rutschigem Sanitäracryl und Schmerzen wieder.
Ich hatte bei Deinem Text das Gefühl, zu wissen, welcher Film da in meinem Kopfkino laufen soll. Musste dann aber feststellen, dass irgendjemand sich in die Projektion geschlichen und die funktionierende Version mit einer unausgereiften, noch dazu mit schlechtem Timing versehenden Plagiat vertauscht hat.
Fangen wir an mit dem Setting. Ein großgewachsener Mann liegt in der Wanne. Hier hätte es mir persönlich geholfen, wenn Du ein, zwei Sätze zum Badezimmer an sich geschrieben hättest, um den Schauplatz zu verfeinern und um klar zu verorten, wo sich was befindet, wie groß oder klein die Entfernungen sind, etc. Aber das kann auch nur persönliches Gusto sein (was natürlich auf die Kritik insgesamt zutrifft, btw. Alles nur meine eigene Meinung. Was Du daraus ziehst, ist allein Deine Sache ;))

Dann beginnt die "Tour de Force" für Deinen Prota und für den Anfang funktioniert das. Er hat zu lange Beine, wodurch er die Kerze wegtritt. Doch ab folgender Stelle geriet ich ins Schlingern:

Ehrgeizig, drückte ich mich mit dem anderen Arm etwas höher und griff nach der – “Aua, verdammmt!” Mit dem Arm rutschte ich von meinem sicheren Halt und landete mit dem Kinn auf dem Wannenrand. Mann, tat das weh. Hatte ich mir tatsächlich das Kinn aufgeschlagen hatte und blutete. An Entspannung war jetzt echt nicht mehr zu denken. “Mir reichts. Schnell noch die Haare waschen und dann nichts wie raus hier”.
Er schlägt sich das Kinn auf, dass es blutet. Es tut richtig weh. Und dann denkt er noch ans Haarewaschen? Das hat mich herausgerissen, da iMA unlogisch. Ab da ging es dann durchgehend so weiter:

“Rasier ich mich halt noch und dann raus hier”, war mein Plan.
Nass, mit blutendem Kinn und aufgeschlagenem Knie möchte er sich noch rasieren? Das rief bei mir bloß Kopfschütteln hervor.

Ich schlidderte durch meine Pfütze, die meine tropfenden Füße neben der Wanne gemacht hatten.
Hier hätte mir vielleicht die bereits angesprochene Verortung des Badezimmers weitergeholfen. Denn weiter oben erwähnst Du noch eine zum Glück nur schwer entflammbare Badematte, weshalb das Bild der Pfütze auf dem Weg ins Schlafzimmer nicht in meinen Kopf will. Wg. der Wiederholung würde ich zudem eines der Wörter austauschen.

“Papa, haddu Aua?” fragte sie mich und ich musste herzhaft lachen und wurde mir meiner Lage jetzt so richtig bewusst. Ich lachte Freudentränen.
Das Ende fand ich auf der einen Seite rührend, denn auch ohne eigene Kinder kann ich mir doch gut vorstellen, dass es solche Momente gibt, wo ein Wort oder eine Geste des Nachwuchses reicht, um Dinge neu zu bewerten. Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, dass Du es Dir mit diesem Kniff sehr einfach machst und das Setting im Schlafzimmer auch sehr schnell herunterspulst.

Ich hätte eine Idee, wie Du vielleicht dem Drive der Geschichte von Anfang an etwas von seiner "Unlogik" nehmen kannst: Was, wenn die Wohnung, in der wir uns befinden, neu für ihn ist? Im Schlafzimmer stehen noch die Umzugskartons. Und dies ist das erste Bad im neuen Badezimmer? Er weiß einfach nicht, dass er die Zeitschrift nicht dort ins Regal hinlegen sollte, denn da erreicht er sie ja nicht...
Das würde vielleicht einiges von den ansonsten arg konstruierten Geschehnissen abfedern und die ganze Story natürlicher erscheinen lassen. Nur so eine Idee.

Wenn Dir etwas von meinen Anmerkungen weiterhelfen konnte, freue ich mich.
Beste Grüße
Seth

 

Hallo @Bruegge

Ich glaube Slapstick als Text ist schwer. Insbesondere wenn für mich die Logik/Physik nicht passt - dazu im Detail mehr:

Ich machte es mir in der Badewanne bequem.
Jo, damit ist das Setting wohl definiert ...

Leider bin ich ein norddeutscher Hüne von zwei Metern Länge und passe nicht ganz in die Wanne.
... und das Problem ist auch gleich klar. --> Der Anfang passt :)
Manch einer kennt das, entweder hängen die Füße über den Wannenrand oder die Knie ragen hoch aus dem Wasser heraus.
Ich kenn das nicht - aber so kann ich es mir gut vorstellen.

Als ich nach der Seife griff, fiel sie mir vom Rand der Badewanne, “Verdammt!”.
Das Komma vor dem "Verdammt!" kann auch ein Doppelpunkt sein.

Drehungen mochte mein Iliosakralgelenk noch nie.
Ich musste erstmal googeln, was Iliosakralgelenk ist. :)
Der Schmerz schoss mir in den Rücken.
Jo - das wiederum kenn ich.
Ich versuchte mich zurück in die Ausgangsposition zu drehen, doch mein schmerzendes Bein hatte ich dabei nicht mehr ganz unter Kontrolle.
Ab hier geht es los, dass es mich rauswirft. Eben war der Schmerz "Hexenschuß-mässig" im Rücken, warum/seit wann tut denn sein Bein weh?
Leider stand das Shampoo oben auf dem Rand der Duschkabine.
Das kann ich mir auch nicht so genau vorstellen, wo das Schampoo stand.
Kopfüber hing ich in der Duschwanne, ...
Äh? Ist er nicht gerade aus der Badewanne gestiegen, um in/an die Dusche zu kommen - haben sie eine Badewanne und eine Duschwanne? Ist eine Duschwanne nicht eine Badewanne mit Duschkabine?
“Rasier ich mich halt noch und dann raus hier”, war mein Plan.
In der Badewanne rasieren ist doch merh so ein Frauen-Ding, oder? Als Hühne steht man damit brav vor dem Waschbecken. <-- nur so ein Gedanke.

Unter ziemlichen Schmerzen zog ich mir eine dicke Scherbe und ein paar Kleinere aus dem Fuß.
Hier hatte ich schon eine kleine Referenz auf "Stirb Langsam" erwartet :D

und ging ins Schlafzimmer Richtung Bett. Ich schlidderte durch meine Pfütze, die meine tropfenden Füße neben der Wanne gemacht hatten.
Wieso waren da Pfützen von ihm selbst - läuft er in Kreisen ins Schlafzimmer?
Oder rustcht er da noch im Bad aus - dann ist es unlogisch, dass das verbandsmaterial ins Schlafzimmer unters Bett rollt.

“Papa, haddu Aua?” fragte sie mich
Alles klar :D Die Auflösung ist schön.

Ich hoffe, Du kannst mit meinem Kommentar was anfangen
viele Grüße
pantoholli

 

Hallo Bruegge

Deine Slapstick-story passt mMn perfekt zum Challenge-Thema. Dein Text wurde bereits vielfach kommentiert (in Relation zu seiner Länge). Mein Beitrag wird sich auf den Einstieg konzentrieren. Eine gute Einleitung soll die Neugier des Lesers (Kollektiv für Mann, Weib und Trans) wecken. Ich habe „soll“ geschrieben; es ist sogar ein „muss“, denn viele Leser werden schon nach den ersten Sätzen hinauskatapultiert.

Ich machte es mir in der Badewanne bequem. Leider bin ich ein norddeutscher Hüne von zwei Metern Länge und passe nicht ganz in die Wanne. Manch
Du könntest mehr Spannung erzeugen, indem du z. B. schreibst:
Verdammte Badewanne! Ich wollte es mir gemütlich machen. Ein frommer Wunsch, wenn man ein zwei Meter langer Hüne aus Norddeutschland ist. Manche ...
Oder etwas Ähnliches.

Hat Freude am Schreiben
Liebe Grüße
Eraclito

 

Hallo @Bruegge,

im Vergleich zu Deiner Kerzengeschichte ein echter Shorty.

Ich machte es mir in der Badewanne bequem. Leider bin ich ein norddeutscher Hüne von zwei Metern Länge und passe nicht ganz in die Wanne. Manch einer kennt das, entweder hängen die Füße über den Wannenrand oder die Knie ragen hoch aus dem Wasser heraus. So lag ich mehr schlecht als recht in der Wanne und bemühte mich, Entspannung zu finden.
Sorry, der Einstieg ist echt zum Gähnen. Das lädt überhaupt nicht zum Weiterlesen ein, da werden keine Sinne angesprochen, das ist reine Nabelschau. Würde das komplett umschreiben:
"Welche Flasche sollte ich nehmen, Wohlfühl-Oase oder Magic Moments? Ich entschied mich für Spring Pearls und schaute den Brausetabletten dabei zu, wie sie das Wasser türkis färbten. Unter dem Ausguss bildete sich weißer Schaum, die Luft war erfüllt mit zartem Blumenduft. Als ich meine Zehenspitzen ins Wasser tauchte, zuckte ein alarmierender Schmerz durch mein Bein. "Zu heiß", dachte ich, doch als ich mit beiden Füßen im Wasser stand, spürte ich: Es war genau richtig." Usw., nur mal beispielhaft.
Kontrast aufbauen. Du fängst schon damit an, dass er sich unwohl fühlt, weil er zu lang für die Wanne ist. Lass ihn doch wohlig entspannen, bevor Du eskalierst. Und wenn die Kettenreaktion in Gang gesetzt wird, muss es logisch bleiben. Jemand, der sich das Kinn blutig aufgeschlagen hat, wäscht nicht noch seine Haare mit Shampoo.
Und ein aufgeschlagenes Knie weiter denkt er bestimmt nicht daran, einen Aufmerksamkeitskurs zu buchen. Und rasieren wird er sich auch nicht, weil das mit aufgeschlagenem Kinn extrem schmerzhaft wäre. Auch hier:
Ben stürzte sich auf meine Füße und begann mich zu kitzeln
Bezweifele das. Wenn Papas Füße bluten, wird er das sicher nicht tun. Du schreibst: "eine dicke Scherbe und ein paar Kleinere" (kleinere), das wird also eine ordentliche Sauerei geben. Warum ruft er nicht seine Frau zur Hilfe? Was würdest Du tun? Geh näher an Deinen Prota ran und erlebe die Geschichte mit seinen Sinnen, sieh mit seinen Augen. Du schreibst sehr von außen draufgeguckt, lässt Dich von den erdachten Ereignissen leiten, statt von imaginiertem Erleben. Dadurch kommt es zu diesen logischen Unstimmigkeiten. Dann würde so was:
Ich erhob mich zu meiner ganzen Pracht
von selbst rausfliegen, weil es nichts dazutut.
“Au! F*ck!” stieß ich aus
Selbstzensur ist nicht nötig.
Iliosakralgelenk
das auch nicht.
Hatte ich mir tatsächlich das Kinn aufgeschlagen hatte und blutete.
Eins killen.

Den Schluss fand ich angemessen happy, die Kinderchen sind süß, doch das:

war es der wundervollste Tag auf Erden.
würde ich nicht tun. So maßlose Übertreibungen in eine Richtung finde ich schwierig. Paar Etagen tiefer tut es auch.

Peace, l2f

 

Hallo @Bruegge, noch da?
Antwortest ja schon gar nicht mehr. Ich hoffe, wir haben dich nicht mit den vielen Komms erschlagen???!!!
Was ich an deiner Geschichte prinzipiell gut finde, ist die grundsätzliche Idee und die Badezimmerslapstickentscheidung, die dann in die Kinderszene mündet. Ein Motto mit dem Inhalt wird sichtbar, die Unwägbarkeiten des Alltags oder überhaupt des Lebens nicht so ernst zu nehmen angesichts der wirklich wichtigen Dinge wie zum Beispiel der eigenen Kinder. Jetzt ist das ja eine recht gängige Moral, die auch schnell mal ins Klischee rutschen kann, weshalb ich deine Slapstickentscheidung ja auch gut finde. Das ist alles ein bisschen übertrieben, überzogen, so dass es nicht direkt wie Glückskeksmoral rüberkommt. Zu der anderen Problematik bei solchen Slapstickmomenten haben dir andere schon viel geschrieben. Das ist nämlich gar nicht so leicht, finde ich, das alles richtig zu würzen und zu komponieren. Ich habe in deiner Geschichte ein bisschen das Gefühl, es ist einerseits ein wenig zu ernsthaft und übertrieben, weil die Verletzungen doch ganz schön weh tun dürften, da würde der Protagonist nicht einfach weitermachen, andererseits aber auch nicht abgedreht und nicht genügend selbstironisch, obwohl das durchaus anklingt. Ich würde, um mein Schreiben zu verbessern vor allem schauen, nicht zu viele formale, methodische Beschreibungen zu verwenden, sondern sehr haptisch zu werden.

Nur mal ein Beispiel:

Manch einer kennt das, entweder hängen die Füße über den Wannenrand oder die Knie ragen hoch aus dem Wasser heraus.
Das meine ich mit den allgemeinen Bemerkungen. Zeig das doch an ihm selbst, und nicht als allgemeine Bemerkung, wie er versucht, seine Gliedmaßen in der Wanne unterzubringen, wie er scheitert, egal, wie er sich hinlegt.

Ansonsten, da die meisten schon viele Beispiele verwendet haben, halte ich mich mal zurück, weiß ja auch gar nicht, ob dich das momentan interessiert.
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute.
Viele Grüße von Novak

 

“Humor is the truth; wit is an exaggeration of the truth.“ Stan Laurel

Hab im vorigen Jahr eine Biografie über Stan Laurel gelesen (in der historisch notwendig nahezu gleichermaßen Oliver Hardy vorkommt), die garantiert nix für Kinder ist im Gegensatz zu Deinem kleinen Debut hierorts,

lieber Bruegge,

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts,

Kinder, die noch über das Missgeschick der Älter(e)n lachen (und es folgt die Galerie der Modalverben von dürfen über können und mögen und müssen bis hin zu „wollen“ wider älterliche Autoritäteretättä). Mir hat es – selbst wenn absehbar war, was passieren würde – für einen ersten „Gehversuch“ gefallen, womit wir bei der Flusenlese – nix aufregendes, aber notwendig – sind.

Als ich nach der Seife griff, fiel sie mir vom Rand der Badewanne, “Verdammt!”.
Fangen wir hinten mit dem entbehrlichen Abschlusspunkt an – also weg mit ihm! -, und arbeiten uns an den Beginn der wörtlichen Rede vor, die durch keinen (Doppel)Punkt vom Hauptsatz getrennt ist, dass ich eher eine minuskelöses „verdammt“ denn die Majuskel erwarte.

Ähnlich hier

“So eine Scheiße!”, Das Glas zerborsten,
wo das (an sich entbehrliche Komma) für den Artikel Kleinschreibung erzwingt. Da ist es einfacher, aufs eh entbehrliche Komma zu verzichten – wie auch hier
Ich streckte die Beine aus und es war mir egal, dass sie über den Rand hinaus hingen und ich das Badezimmer voll tropfte.
Über etwas „hinaushängen“ zusammen)

Mann, tat das weh.
Warum den Mann anrufen, wenn das Indefinitpronomen „man“ zwar vom Mann abgeleitet sein mag, aber viel allgemeiner ist

reine Flüchtigkeit:

Hatte ich mir tatsächlich das Kinn aufgeschlagen hatte und blutete.

“Mir reicht[’]s. Schnell noch ...die Haare waschen und dann nichts wie raus hier”. Leider stand das Shampoo oben auf dem Rand der Duschkabine. “Na, dann mal los”.
Abschlusspunkte wie hier vors auslaufende Gänsefüßchen

Ich musste mich erst[...]mal setzen, um mir meine Füße anzuschauen.
Auseinander, weil eigentlich ein verkürztes „erst einmal“

Unter ziemlichen Schmerzen zog ich mir eine dicke Scherbe und ein paar Kleinere aus dem Fuß.
„kleinere“, weil Attribut der Scherbe

Sie dachten wohl, ich wolle spielen oder so.
besser Konj. II, ich „wollte“ spielen

“Papa, haddu Aua?”KOMMA fragte sie mich …

Wie dem auch wird, gern gelesen vom

Friedel,

der einmal versuchsweise in die vermeintlich unendlichen Weiten des Netzes ruft, Bruegge bitte melden!

 

Hey @Bruegge

So richtig viel kann ich nicht beitragen, aber, na ja, ich wollte alle Challenge-Geschichten lesen.
Ehrlich gesagt bin ich nicht der Slapstick-Lese-Typ. Was du beschreibst kann ich mir gut als Film vorstellen, die Szene dauert dann etwa fünf Minuten und besticht durch die schnelle Abfolge der Zufallsmomente, ein Unglück, das aufs nächste folgt und schließlich eine harmlose, süßliche Auflösung, bei der ich geschmunzelt habe.
Aber he, das muss man erst mal so detailliert beschreiben!

Paar Stellen:

Lange Arme machen übermütig, also angelte ich mit der Hand nach ihr.
interessante Aspekt, was machen kurze Haare?

Auf meine gedankliche ToDo-Liste schrieb ich, dass ich mal einen Achtsamkeitskurs buchen sollte. “Rasier ich mich halt noch und dann raus hier”, war mein Plan
:D

Dieses süße Mädchen strahlte mich so lieb an, dass ich spürte, dass dies ein wunderschöner Tag war. Spätestens, als meine Familie mich mit vereinten Kräften unter dem Bett hervor zog, mich auf das Bett lotste und meine Frau mir meine Blessuren versorgte, war es der wundervollste Tag auf Erden.
schon süß, das Ende!

Viele Badewannengrüße
Isegrims

P.S. Wär das Ganze überhaupt passiert, wenn der Kerl mit Badequietschenten gespielt hätte, wie man das eben normalerweise macht?

 

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