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Pannenhilfe

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04.11.2002
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Pannenhilfe

Bei einer Gelegenheit hatte ich für meine Spedition "12" (eine italienische Firma) in Nord-frankreich für einen Kunden in Norditalien geladen.

Auf dem Rückweg kam ich unter anderem über die B 10 zwischen Pirmasens und Landau. Da ich schon wieder über vier Stunden Lenkzeit absolviert hatte, beschloss ich auf dem Parkplatz kurz vor Annweiler eine Pause zu machen. Bis dahin kam ich aber gar nicht, weil ich ein Stück davor einen Pannen-LKW auf einem sehr breiten Randstreifen sah. Der eher schmächtige Fahrer war eben dabei, einen Reifen von der Antriebsachse seiner Zugmaschine zu wechseln.

Ich dachte mir, dort könnte ich gefahrlos auch anhalten und dem armen Kerl beim Radwechsel helfen. Dabei ging sicher auch soviel Zeit drauf, dass die vorgeschriebene Ruhezeit auf der Tachoscheibe zusammenkam. Meine "Ruhezeit" war mit der Pannenhilfe sinnvoller verbracht als z.B. in einer Zeitung zu schmökern.

Das Pannenfahrzeug war ein italienischer Kühlzug. Der Fahrer, mit dem ich mich so halbwegs auf Italienisch verständigen konnte, war hocherfreut, dass ihm jemand zur Hand ging. So ein LKW-Reifen wiegt ja schließlich locker seine 100 kg. Ich machte ihm klar, dass ich alleine mit dem Reifenwechsel fortfahren wollte. Der platte Reifen war ja bereits abmontiert und der "Kollege" schon mächtig am Schwitzen. Er revanchierte sich damit, dass er mit sei-nem Gaskocher und einer kleinen "Espressomaschine" derweil einen starken Kaffee machte. Während ich also das Ersatzrad montierte und dem Radkreuz samt Verlängerung die Bolzen festzog, erzählte er mir, dass schon wenigstens vier andere italienische Lastwagen vorbeigefahren waren, obwohl er Zeichen gegeben habe. Und da sei ich als Deutscher auf einem italienischen Lastwagen derjenige, der tatsächlich anhielt und ihm half. Er war schwer beeindruckt, aber ich wiegelte ab. Schließlich hatte ich selbst schon einige LKW-Reifenpannen erlebt und war auch gelegentlich in den Genuss von Hilfe gekommen. Da sah ich es schon als Verpflichtung, auch mal selbst Hilfe zu leisten - umso mehr, als ich wirklich gerade Zeit dazu hatte.
Nach vollbrachter Arbeit genossen wir seinen starken Espresso. Er erzählte über seine aktuelle Tour und dass er mit seiner Zeit schon wieder im Verzug sei - am nächsten Tag müsse er schon in Italien seine Ladung von gekühlten Schweinevierteln abladen. Ich selbst hatte das Glück, an diesem Tag abends in meinem Bett zuhause in Augsburg schlafen zu können - meine Ladung für Italien war nicht ganz so eilig wie seine.

Als ich mich verabschieden wollte, gab er mir zu verstehen, dass ich noch einen Moment warten sollte - er wollte mir noch etwas geben. Das lehnte ich zwar strikt ab, aber er bestand darauf. Südländer können da sehr leicht beleidigt sein, wenn man sich bei so etwas zu ablehnend verhält...

Ich traute meinen Augen nicht, als er vom Heck seines Aufliegers zurückkam - mit einer wohl gegen 20 kg schweren Schweinekeule in einem Plastikbeutel. Ob ich wollte oder nicht, die gehörte jetzt mir! Natürlich bedankte ich mich herzlich und war heilfroh, dass ich einige Stunden später zuhause war. Denn ich hatte keinen Kühlzug und es war Frühsommer, so dass ich die Keule nicht über längere Zeit hätte mitführen können.
Zuhause musste ich den ganzen Kühlschrank umräumen, um dieses riesige Teil unterbringen zu können. Telefonisch verständigte ich einen Kumpel, der mir versprach, die Keule fachmännisch zu zerlegen und das meiste davon bei sich einzugefrieren.
Den Großteil habe ich in der Folgezeit im Bekanntenkreis verschenkt. Man kann ja nicht wo-chenlang von "Schnitzeln" leben...

 

Hallo Müllerman!

Eine nette Episode aus dem Leben eines Fernfahrers... :) . Du beschreibst teilweise recht detailliert, z.B. das Reifenwechseln, verzichtest aber auf eine starke Ausschmückung der Sprache. Dieser recht einfache Stil passt, finde ich, gut zum Inhalt. Wo Du aufpassen solltest: Die Trennungs-zeichen stören den Lesefluss, solltest Du besser bearbeiten. Und eine Kommafehler hab ich, glaub ich, auch gefunden:

Da ich schon wieder über vier Stunden Lenkzeit absolviert hatte, beschloss ich auf dem Parkplatz kurz vor Annweiler eine Pause zu machen
nach "beschloss ich" würde ich eins setzen...

Grüße, Anne

 

Hallo Anne!

Danke für konstruktive Kritik! Muss mir sonst fast eher vorhalten lassen, dass ich eher zu viele Kommas setze...

Muss hier auch mal klarstellen, dass ich nicht beabsichtige, mit meinen Veröffentlichungen literarische Lorbeeren zu ernten, sondern den Beruf Fernfahrer (wie schon anderweitig erwähnt) in allen Facetten darstellen möchte.

Gedankenstriche / Bindestriche halte ich aber schon für ein notwendiges Ausdrucksmittel.

Aber meine Sammlung von "Kurzgeschichten" sollte im Untertitel vielleicht eher "Sammlung kurzer Geschichten, Erlebnisse und Episoden" heißen...

Was den Titel "Kühle Fracht für coole Jungs" angeht, so stammt dieser aus dem Sach(!)-Buchprojekt "Fernfahrer - Die unbekannten Wesen". Und dieses soll nicht nur unterhaltend sein, sondern ganz einfach Außenstehenden nahe bringen, unter welchen tatsächlichen Umständen der Beruf ausgeübt werden MUSS!

Die Geschichte "Behinderten-Sex" habe ich als bewußte Provokation in dieses Forum gestellt und prompte, teils interessante, aber auch unsachliche Kritik damit erreicht.
Wäre schön, wenn Diskussionsrunden hier etwas sachlicher und konstruktiver gehalten wären! Sinn so eines Forums ist es ja auch, verfasste Beiträge den kritischen Augen von Leuten, die sich sehr viel mit der Materie "Geschichten schreiben" auszusetzen. Konnte durch einige der Beiträge zu dem bewußten Thema auch interessante Anregungen finden: wie etwa, dass so eine Geschichte nicht im Vorfeld unkommentiert gebracht werden sollte...

Also Danke nochmals für Deinen Beitrag eben!

Grüße an die ChaosQueen, die sich in meinem Gästebuch mit einem vernünftigen Beitrag verewigt hat. Mein Projekt "Fernfahrer - Die unbekannten Wesen" ist grundsätzlich als Sachbuch ausgelegt und wurde so auch den bewußten Verlagen vorgeschlagen. BoD kenne ich bereits, aber das steht im Moment für mich noch nicht zur Diskussion.

 

Es geht nicht um Gedanken- und Bindestriche, sondern in Deinem Text erscheinen einige Trennungszeichen.

 

Beispiel:

Nord-frankreich

Sind gewiss noch Überreste aus Word. Schau einfach deinen Text nochmal durch, dann weißt du, was die andern meinen ;)

Gruß, Pandora

 

Müllerman: Ich glaube du solltest mal unterscheiden lernen zwischen "Einen Text posten, weil er mir etwas bedeutet und ich die Meinung anderer dazu hören möchte" und "Einfach mal draufhauen und provozieren, weil´s grad so lustig ist".
Du wirst verblüfft sein, wie viele ehrliche, hilfreiche Kritiken du bekommen wirst, wenn du ersteres befolgst!

Jetzt zu diesem Text: Du schreibst ganz okay, die Rechtschreibung dürfte auch in Ordnung sein, so weit ich das abschätzen kann.
Wenn ich mich auf dein Buchprojekt beziehen darf: Die Gefahr liegt - und das ist auch bei dieser "Geschichte" so - darin, dass man für ein ganz bestimmtes Publikum schreibt, und zwar einen sehr kleinen eingeschworenen Kreis.
Diese Geschichte mag für dich sehr amüsant gewesen sein und bei Kollegen ein "Jo, das hab ich auch mal erlebt!" hervorrufen - für mich stellt sie eine ehrlich gesagt sehr langweilige Geschichte ohne Höhepunkt, ohne Spannung, ohne Pointe dar. Du hast mal jemandem Pannenhilfe geleistet und ein Stück Fleisch geschenkt bekommen. Tja...

Dies ist ja nicht die einzige Geschichte, die ich bislang von dir gelesen habe und ich finde es merkwürdig, dass du über, verzeih!, sehr langweilige Dinge schreibst. In deinem Job muss doch ziemlich viel Lustiges, Skurriles, Aufregendes, Ärgerliches vorkommen, oder? Warum schreibst du nicht darüber? Ich glaube ganz ehrlich, dass dies auch für die Verleger, die du suchst, interessanter wäre.
Ich behaupte einfach mal, kein Verlag der Welt wird ein Buch mit solchen "Anekdoten" rausbringen.
Nur ein gutgemeinter Rat meinerseits.

 

Muss hier auch mal klarstellen, dass ich nicht beabsichtige, mit meinen Veröffentlichungen literarische Lorbeeren zu ernten, sondern den Beruf Fernfahrer (wie schon anderweitig erwähnt) in allen Facetten darstellen möchte.

Und wann fangst du damit an?
Denn das was du geschrieben hast, hat ja wohl nichts mit dem Fernfahrerleben zu tun.
da könnte genauso ein Pfadfinder behaupten es sei eine Pfadfindergeschichte, dass er eine Frau über die Strasse führte und dafür ein Bonbon bekam.
Nönö, mir gefiel die Geschcihte nicht. Auch der Stil passt eher an einen stammtisch als in eine Geschichte, und glaube mir, mit Stammtischen kenn ich mich aus.
Ich geb Rainer mal recht. Ein Leben auf der Landstrasse bietet doch mehr als so etwas.

 

Zum Einen finde ich Deine Geschichte langweilig.
Zum Anderen: Du kommst wohl nicht ohne menschenniedermachende Seitenhiebe aus?

Der eher schmächtige Fahrer war eben dabei, einen Reifen von der Antriebsachse seiner Zugmaschine zu wechseln.
dem armen Kerl beim Radwechsel helfen.
dass ich alleine mit dem Reifenwechsel fortfahren wollte. ... der "Kollege" schon mächtig am Schwitzen.
Aber wie Salty schon sagte: Es gibt halt solche und solche Fernfahrer.

Susi

 

Sorry, wenn ich mich einmische.

@Häferl:

Einen Menschen als schmächtig oder arm zu bezeichnen ist alles andere als "menschenniedermachend"!

Ich bitte dich, da mehr zu differenzieren.

 

Poncher, es kommt immer auf den Zusammenhang an. Und hier ist irgendwie klar, wie es gemeint ist...
Allein schon, daß Kollege unter Anführungszeichen steht, ist mehr als deutlich.

 

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