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Oxygen

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05.03.2019
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Oxygen

"Logbucheintrag Nr. 42, hier spricht Captain Miller. Die Besatzung ist bis auf 6 Crewmitglieder vollständig vernichtet worden. Die Schiffsintegrität beträgt nur noch 11 Prozent. Der Rumpf wird bald brechen. Der Reaktor sowie der Antrieb sind offline. Ich habe die komplette Notstromenergie in die Lebenserhaltungssysteme und die Steuerkontrolle umgeleitet, damit die Mission erfüllt wird. Ich hoffe, dass die überlebenden Mitglieder mit dem Shuttle an die in der Nähe bemannte Raumstation andocken können, damit sie Bericht über den Angriff erstatten und die letzten bekannten Koordinaten der Aurora übermitteln können. Der Flugschreiber wird verschlüsselt und teleportiert sobald die erforderlichen Daten des schwarzen Lochs gesammelt wurden. Miller Ende"

Er atmete tief ein, seine Lungen füllten sich mich Angst und Sorge. Was wird nun passieren ? Was wird er tun ? Wird er es richtig tun ? Es hängt nun von ihm ab. Das gesamte Überleben der Menschheit hängt von ihm ab. Doch was ist zu tun ? Der Sauerstoff im Körper begann eine Metamorphose. Eine Verwandlung die ihn komplett lähmen sollte, in Ratlosigkeit und Verzweiflung. Die Zeit bis das Schiff auseinandergerissen wird ist gering. Er musste sich sammeln, all seine Kraft aus dem ziehen, was ihn schon immer angetrieben hat und endlich loslegen.
Miller fing an sich zu fokussieren, die Weichen für seine Gedanken Richtung Tatendrang und Hoffnung zu stellen. Und in Richtung Stacy. Er lehnte sich im Stuhl zurück und begann auf dem Terminal zu seiner Linken die Parameter für die Messung des kollabierten Sterns vorzunehmen. Die Bedienung fiel ihm schwer, da viele Schaltflächen schwer beschädigt waren und Risse hinterließen. Dieses Muster zeichnete sich auf der gesamten Brücke ab. Doch das sollte den Captain nicht stören. Bald würden die Module für die Sauerstofferzeugung zusammenbrechen und die Kraftfelder, welche das Innere des Schiffs noch lebensfreundlich macht, würden aufgrund des Energiemangels zusammenfallen und ihn sowie die gesamte leblose Besatzung ins Jenseits ziehen.

Die Messungen liefen, sie würden nicht lange auf sich warten lassen. Der Captain erhob sich von seinem Kommando-Stuhl, ging voll Ehrfurcht die wenigen Schritte zur ehemals vorhandenen Glasscheibe welche nun durch ein Kraftfeld ersetzt wurde und wagte einen verträumten Blick in die Ferne. Seine Augen erfassten das schwarze Loch, umgeben von Licht und Materie die den Tanz der Anziehung tanzten und sich vor dem Gottkönig des Universums krümmten und beugten, der Gravitation. Welche Ironie, die schwächste aller Kräfte und doch fähig die Gesetze der Physik zu biegen und etwas zu erschaffen, was wahrhaft wunderschön und zugleich tödlich ist. Doch ist es das ? Man weiß es nicht. Vielleicht würde man als Lebewesen in der Lage sein, den Tanz der Tänze nicht nur aus der Ferne zu betrachten. Vielleicht könnte man sogar durch das Schlüsselloch gucken, müsste nicht vor dem schwarzen Tor der alles verschlingenden Maschinerie stehen bleiben, sondern könnte es gefahrlos betreten und eine komplett neue Welt entdecken, die von ihrer Einzigartigkeit her gar nicht anders kann, als sich vor unserem destruktiven Universum voller Kriege und Hass zu verstecken. Eine Welt, in der die selben Mechanismen wirken, oder vielleicht sogar ganz neue, andere, bessere. Ein Paralleluniversum, in dem Frieden möglich ist, oder gar selbstverständlich. Oder es ist nichts drin. Es ist wie seine Hülle, schwarz und tot. Nur die Singularität die das gesamte Leben als Feindbild hat und nur danach trachtet zu dehnen, biegen, krümmen und zerreißen. Kein Portal, kein Wurmloch, kein interdimensionales Netzwerk. Nur Hoffnungslosigkeit und ewige Stille. Wie der Tod selbst.

Miller wurde aus dem Traum gerissen als der Computer die Messwerte freigab, die er nach minutenlangem Schürfen erlangt hatte. Mit grausamer Anspannung versuchte er seine Schritte Richtung Terminal zu lenken und war im Begriff die Daten auf den Flugschreiber hochzuladen. Sein Atem stockte. Er sah die Zahlen, die Kurven und Messwerte. "Wie konnten wir so lange falsch liegen?" sagte er in den Raum rein, der Blick verlor sich wieder jenseits der nicht existenten Glasscheibe. Doch seine Crew antwortete nicht, vom Tode gepackt und zum Schweigen gebracht.
"Warnung ! Schiffsintegrität liegt bei 7 Prozent, Hüllenbruch steht unmittelbar bevor. Bitte begeben sie sich zu einer Rettungskapsel und..." Miller beendete mit einem herrschaftlichen Schwung seines Fingers die störende Computerstimme die nicht anders konnte als ihrem Herrn zu gehorchen. Er aktivierte die Audio-Aufnahmesequenz. "Persönlicher Logbucheintrag Captain Edward Miller. Freigabe erteilt für Stacy Miller. Stacy, ich weiß du wirst mir nicht glauben, und ich habe auch nicht mehr genug Zeit es dir zu erklären, aber ich muss dir dennoch diese Nachricht zukommen lassen. Ich hoffe es geht dir gut, dort, bei Proxima Centauri, und ich weiß auch, dass dir die Angst zu schaffen macht. Wie uns allen. Es wird nicht mehr lange dauern bis >Sie< euch finden und dann war's das mit Zivilisation Mensch. Und wenn sie schon unseren ganzen Planeten vernichten konnten, werden sie schnell sein. Doch ich bringe gute Nachrichten. Der Flugschreiber den ich transportiert habe wird von unseren Wissenschaftlern ausgewertet werden. Leider kenne ich Leute wie Morgan oder Richards. Sie werden den Daten kein Glauben schenken. Du bist im hohen Rat. Du musst sie dazu bewegen, das zu tun was die Daten vorgeben. Ich werde den ersten Schritt machen. Und ihr müsst mir folgen. Auch wenn die Trümmer meines Schiffes einen anderen Eindruck machen werden. Nur so werden wir überleben können. Nur so werden wir wieder zusammen sein können. Und das werden wir. Ich glaube an dich Stacy. Wir sehen uns wieder."
"Audio-Aufnahmesequenz beendet. Schiffsintegrität beträgt 3 Prozent. Energieversorgung wird in 60 Sekunden versagen. Werte der Kraftfelder bei nur noch 68 Prozent und fallend."

Edward wusste nun genau was zu tun war. Nachdem er den Teleport des Flugschreibers aktiviert hatte, in der Hoffnung die transformierten Atome würden ihren Platz bei den Menschen finden, nahm er seine gesamte Manneskraft zusammen und sprintete Richtung Kapitänskajüte. Schlagartig riss er den Schrank auf und fand dort seinen Raumanzug. Er schlüpfte hinein und begann hastig die Funktionen hochzufahren. Er legte die Batterien in den Energiekern am Gürtel ein und fuhr den Helm aus, der langsam in kleinen Hexagon Feldern das Gesicht überzog. Das Interface aktivierte sich und Miller konnte so seine Vitalwerte, Anzugsintegrität sowie drohende Umwelteinflüsse überwachen. Er stellte sich vor das Kraftfeld auf der Brücke hin, sein Blick auf den kollabierten Stern gerichtet. Das Schiff fing an seine Lebensessenz zu verlieren.
Die Lichtwand die den Captain von der endlosen Weite trennte flackerte stark und der Boden begann zu beben und zu wackeln. Miller stand aufrecht in seiner schmächtigen Statur da, entschlossen wie nie zuvor, mit festem Willen und starkem Glauben, erwartungsvoll dem nun Kommenden zu begegnen.

Das Kraftfeld verschwand. Die Luft wurde mit einer gewaltigen Wucht nach draußen befördert mitsamt dem Inhalt der Brücke. Miller eingeschlossen, der von Null auf Hundert beschleunigt ins Vakuum geschossen wurde. Er flog geradewegs auf das schwarze Loch zu, die auf ihn wirkenden Kräfte allerdings sollten ihn tanzen und rotieren lassen. In seinen unzähligen Drehungen sah er nur wie sein stolzes Schiff in zwei Teile zerrissen wurde, etliche Leichen und Computer und andere Geräte zerdrückt und beschleunigt würden und nun auch Teil des Festes wurden. Ein Licht erhellte die endlose Schwärze. Der Trabant verwandelte sich in einen Feuerball, der alles in seinen Flammen reinigen würde, ehe sie in Bruchteilen von Sekunden verschwinden würden.
Miller aktivierte die Stabilisatoren an seinem Rücken, die seinen Foxtrott mit der Gravitation unterbinden würden. Es sortierte sich alles vor seinem Auge und doch wieder nicht. Er war auf direktem Wege in die Dunkelheit umgeben von Licht und heißer Materie. Ihm wurde unwohl. Er sah, wie sich alles um ihn herum anfängt auszudehnen wie Kaugummi. Was rund war, war nun elliptisch. Was elliptisch war, ging nun langsam über zu gebogenen Streifen. Es war, als würde er nun in ein Brunnen fallen, vor ihm die Dunkelheit, hinter ihm das verschwindende Licht der Sterne des ihm bekannten Universums. Mehr und mehr verfiel er in Lethargie. Was kommen sollte, sollte kommen. Doch eine Faszination blieb ihm auf seinem Weg. Er lebte noch. Doch wie lange ?

Nun war das Licht verschwunden. Und mit ihm der Captain der Aurora. Er spürte wie er sich bewegte, festgehalten durch die Gravitation, weiter in das Loch der Ungewissheit. Die Anzeigen auf seinem Interface flackerten auf, gaben Statusmeldungen an von hoher Strahlung und noch höherem Druck, aber beeindruckender weise hielt der Anzug den schon ausgelaugten Körper von Miller zusammen. Das Licht des Bildschirms in seinem wabenförmigen Helm verschwand nun vollends. Nun konnten sich seine Augen an nichts mehr halten. Doch das irritierte ihn nicht. Ganz im Gegenteil. Er atmete ruhig ein und aus, so als wäre das alles reinste Routine. Als wäre die Welt in Ordnung. Doch es gab weder Ordnung noch Chaos, weder Liebe noch Hass, weder Tod noch Leben, nur Schwarz. Doch urplötzlich erstrahlte alles in einem Licht, so weiß wie das der Sonne. Die Dunkelheit wurde verbannt und alles was schwarz war, war nun weiß. Miller merkte wie er langsamer wurde, ausgebremst, jedoch fühlte es sich behutsam an. Etwas gab ihm ein Gefühl, als wenn er eine willkommene Umarmung nach einer langen Tunnelfahrt erhielt. Sie führte ihn weiter in den von Licht erstrahlten Ort und setzte ihn grazil auf den Boden ab. Er stand aufrecht. Alles war ruhig. Der Helm fuhr automatisch runter ohne den Befehl seines Trägers. Nun stand Edward Miller dort, jenseits allem Bekanntem, und... er atmete.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @EventHorizon ,

herzlich willkommen im Forum!
Dein Nick mag sich gar nicht auf den Film beziehen, aber den fand ich bis zur Mitte wirklich ziemlich gruselig und toll gemacht, da hab ich gleich mal in deinen Text gelesen.

sowie der Antrieb sind offline. Ich habe die komplette Notstromenergie in die Lebenserhaltungssysteme und die Steuerkontrolle umgeleitet,
Das ist aber nicht so arg schlau. Wie will er denn ohne Antrieb steuern?

Nach dem ersten Absatz häufen sich Flüchtigkeitsfehler - fehlende Kommata, falsch platzierte oder fehlende Leerzeichen, unsaubere Formulierungen wie

Er atmete tief ein, seine Lungen füllten sich mich Angst und Sorge
Das geht - selbst ohne Tippfehler - nicht mal im poetischen, übertragenen Sinne, und klingt einfach nur ungelenk.

Persönlicher Logbucheintrag Captain Edward Miller.
Private Bemerkungen gehören nicht in ein Logbuch, das müsste er in ein Tagebuch o.ä. diktieren.

Überhaupt, das Logbuch. Hast du dir mal überlegt, wie das in deinem Setting funktioniert, was da rein kommt? #42 - wie lange sind die unterwegs, zwei Tage? Logbuch bedeutet: spätere Nachvollziehbarkeit von Position, Datum/Uhrzeit, Manövern, Überprüfungen/Reparaturen im Maschinenraum / Treibstoffstand etc pp. Auf einem Nicht-Raumschiff-Schiff sind das 6-24 Eintragungen in 24 Stunden. Warum labert er so viel? Alles klingt, als ob er zum ersten Mal seit Wochen etwas aufzeichnet, und dann kommt alles im Rückblick gerafft - vor allem der Tod eines oder sogar mehrerer Crewmitglieder würde nicht erst im Nachhinein ohne Nennung von Namen, Daten, Gründen erfolgen. Ein Logbuch muss ein System haben, sagen wir, wenn die auf Station sind und Wache gehen, muss das in regelmässigen Abständen erfolgen und dann wären das mehr Details in stärker reduzierter, codierter Sprache, kein episches Erzählen. Es sollten auch wesentlich mehr technische Einzlheiten aufgezeichnet werden, die mit der Wartung und Führung des Raumschiffs zu tun haben - dafür müsstest du aber genau wissen, wie solche Schiffe funktionieren.
Ich hab den Eindruck, du hast selbst nicht ganz den Überblick über dein Setting und was es bedingt. Du benutzt das Logbuch halt, um eine backstory zu erzählen, es wirkt nicht authentisch, ist nur eine Krücke zum Infodump. Und dies ist eben nur ein Beispiel für das Problem, das ich mit dem gesamten Text und seiner Glaubwürdigkeit habe.

Doch seine Crew antwortete nicht, vom Tode gepackt und zum Schweigen gebracht.
Obwohl er von 'überlebenden Crewmitgliedern' im Plural spricht, hatte ich den Eindruck, nur er allein sei noch am Leben oder zumindest allein auf der Brücke, weil überhaupt keine Interaktion stattfindet. Und dann lässt du die Leute quasi in einem Nebensatz sterben - das hat keinen Effekt, weil man die nicht kennengelernt hat. Anstatt alles in ein System zu sprechen, wäre es spannender, wenn er vor deren Tod mit der Crew spricht; und dann sollte deren Sterben vllt. auch ein paar Sätze gegönnt werden, sonst rauscht das einfach an einem vorbei.

Ich würde dir sehr raten, den Text nochmal ganz in Ruhe zu überarbeiten, noch zwei- drei Mal zu editieren, dann lese ich gern nochmal rein.

Deine Sprache klingt für mich übrigens stark, als hättest du Phrasen aus dem Englischen google-übersetzt. Es wär toll, wenn das alles mehr in einem gut durchdachten, ausformulierten Stil geschrieben würde.

P.S. Im Nachhinein meine ich, du orientiertest dich tatsächlich an einem Element des Films Event Horizon: Dort gerät das Schiff durch seinen BlackHole-Antrieb in die "Hölle" und kehrt aus ihr zurück. Dein Prot wird ins Schwarze Loch gesogen und endet im "Himmel" - ist das die Idee hier?

Ich wünsche dir noch viel Spaß hier, und viel Erfolg bei einer Überarbeitung.
Viele Grüße, Katla

 

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