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Osten und Westen

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22.08.2001
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Osten und Westen

Ich bin ein Mädchen aus dem Westen. Ich bin im Westen geboren, bin im Westen aufgewachsen - habe mein Leben lang im Westen gelebt. Als die Mauer fiel war ich noch ein kleines Kind. Über "die von drüben" dachte ich nie sehr viel nach. Meine Meinung war klar: Die sind rückständig und haben nicht so einen hohen Lebensstandard wie wir. Und nicht nur ich dachte so: Mein gesamter Freundeskreis (alles Wessis) sah das so wie ich. Aber eines Tages sollte sich meine Meinung ändern...

Es war an einem warmen Sommertag im Juli. Da meine Familie nicht das Geld hatte, Urlaub im Ausland zu machen, sollten wir zu Bekannten nach Brandenburg fahren. Wir fuhren an einen See in einem kleinen Örtchen namens Halbe. Da der Strand für meine Verhältnisse viel zu überfüllt war, legt ich mich auf einen Steg ein Stückchen weiter weg.

Nach einer Weile kam ein Junge zu dem Steg, drehte sich eine Zigarette und wir kamen ins Gespräch. Was mir zuerst einmal auffiel, war sein Dialekt. Ich hatte noch nie zuvor einen Jungen so krass berlinern hören. Ich fragte ihn, woher er kam. Er kam aus dem Osten. Die Art, wie er redete, die Art wie er sich verhielt und seine Ansichten bestätigten meine Vorurteile über Ossis.

Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass er ganz Ähnliche Vorurteile über Wessis, also damit auch über mich, hatte. Wessis - die sind eingebildet und halten sich für was besseres. Und da ich Hochdeutsch sprach, bestätigte ich ihm den Eindruck eines arroganten Snobs. Und auch seine Eltern sahen mich so - wie ich später erfuhr.

Im Laufe der nächsten Wochen freundeten wir uns an. Zwar bemerkte ich immer wieder Dinge an ihm, die mich stutzig machten, so benutze er zum Beispiel Worte, die ich noch nie zuvor im Leben gehört hatte. Aber trotzdem war er im Grunde genommen ein Mensch wie jeder andere.

Als ich ihn dann später meinen Freunden vorstellen wollte, empfingen sie ihn mit denselben Vorurteilen wie ich es einst tat. Und da sie ihn nur oberflächlich kennen lernten, dachten sie nicht daran ihre Meinung zu ändern. Statt dessen war ich nun diejenige, die zum Außenseiter wurde. "Die hat 'ne Schwäche für Ossis", hieß es plötzlich. Dabei versuchte ich nur, ihnen klar zu machen, dass eine Menge von ihren Vorurteilen nicht stimmten. So war die Familie meines Freundes zum Beispiel keineswegs arm, im Gegenteil: Sie besaßen ein eigenes Grundstück und ihre Wohnung war sehr geschmackvoll eingerichtet.

Und auch obwohl unsere Generation mit der eigentlichen Teilung Deutschland nichts mehr zu tun hatte, so halten sich doch die Vorurteile hartnäckig. Ich denke, dass es noch eine sehr lange Weile dauern wird, bis Deutschland wirklich wieder eins ist. Denn nur wenn wir unsere vorgefertigte Meinung über die jeweils anderen ablegen, kann Deutschland wieder das werden, was es einst war.

 

Nette Kolumne, die allerdings wenig neue Einsichten offenbart. Den letzten Satz würde ich ändern, denn DAS wollen wir doch nicht hoffen...

Auch wenn Du es garantiert anders gemeint hast, ist die unterschwellige Doppeldeutigkeit nicht dazu angetan, als finale Synthese herzuhalten. Es sei denn Du bist NPD-Stammwähler, dann nehme ich alles zurück. ;)

 

Hej Evelyn!

Aus dem Thema hättest Du viel mehr machen können. Du hättest die Vorurteile der beiden deutlicher machen können, hättest Besipiele dafür geben können (auch für seine komischen Wörter, Broiler z.B. oder so), hättest eine schöne klassische Geschichte mit Einleitung, Spannungsaufbau, Konflikt und schließlich Konfliktlösung und einem positiven Ende daraus machen können.
Mein Tip: Setz Dich noch mal ran, nimm Dir Zeit (Tage, Wochen, so viel Du eben brauchst) und schreibe sie neu. Mit vielen, kleinen interessanten Details.
Ach ja: und ohne den Schlußsatz, aber das hat ALpha ja schon gesagt. ;)

Gruß,

chaosqueen

 

(Hendl)broiler ist ja schon fast Allgemeingut. Ich hätte noch Getränkestation, Jahresendfigur, Mugge, Kraftstoff, Staatsbürgerkunde, Zweiraumwohnung und Winkelemente anzubieten. Antifaschistischer Schutzwall ist auch witzig, zumal jemand den Bauplan um 180° gedreht haben muss. Wir "Faschisten" hätten nur Leitern gebraucht, hehehe.

Proletarier aller Länder, steuert Worte bei!

 

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Die Geschichte ist schrecklich solide. Ich mag sie trotzdem. Weil sie ehrlich ist.

 

1990 binnick mitte Karre ma nach Rüjen.
Die Teile siehste in Berlin nich, aber uffm Land inne Dörfa japet überall Jetränkestationen, so ne Art Protohofmann.
Jloob mia dit ruhich, meene Schmucke!

 

Willste mir verarschen? Denkste ick bin ausde Wallachei? <IMG SRC="smilies/badass.gif" border="0">

An meenem Berlinerisch jiptet nüscht auszusetzen, Alta! :D

Ein anonymer Kreuzberger (E36)

 

Keine Ahnung, was dieser Text soll. Nicht nur das dieses Thema schon reichlich abgedroschen erscheint, auch die Logik lässt hier sehr zu wünschen übrig.

Und da ich Hochdeutsch sprach, bestätigte ich ihm den Eindruck eines arroganten Snobs.

Warum sollte jeder, der Hochdeutsch spricht, ein arroganter Snob sein? Dann wären die armen Mecklenburger (bekanntlich ja auch Ossis) allesamt Snobs. Und dies kann ich guten Gewissens verneinen.

Ich komme aus Ost-Berlin, war jahrelang in Mecklenburg und bin jetzt wieder in meiner Heimatstadt, allerdings im Westteil. Meine Meinung über Menschen bilde ich mir nicht aufgrund ihrer Herkunft. Wenn es diese Zeit, wo so etwas passierte, überhaupt jemals gab, dann ist sie schon lange vorbei.

Der Letzte Satz ist ja auch nicht ganz astrein. Deutschland soll so werden, wie es einst war. Wie denn: geteilt, kriegerisch, national oder ein Kaiserreich?

 

Da war ich auch! Exzellente Schule. Lehrt Dominus Digitus noch Latein? Und Schwarze Englisch? Beide müssten so um die 60-65 sein. Und Drunkemühle, den alle nur Runkelrübe nennen?

Sorry, wenn ich so vom Thema abschweife, Leute!

 

Shit! Meine Lieblingssongs sind mittlerweile Oldies, und meine Gymmy-Lehrer sind längst verrottet. Ich werde alt :(

 

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