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Orientalischer Traum
Heute ist einer dieser Tage an denen ich nicht aufstehen will. Ich liege in meinem warmen Bett und habe keinen blassen Schimmer wie viel Uhr es ist, oder welcher Tag heute sein könnte. Meinen Wecker hab ich schon ewig nicht mehr gesehen, wenn ich ehrlich bin kenne ich nicht mal mehr seine Farbe. Hatte er ein Ziffernblatt oder war er Digital? Ich denke über meinen Traum nach, den ich vor wenigen Minuten hatte. Es ging um einen Berg, ich hab ihn versucht zu besteigen und als ich fast oben war, bin ich gefallen. Ich fiel mehrere Meter nach unten und bemerke plötzlich dass ich fliegen konnte. In diesem Moment empfand ich Glück und war auch etwas Sauer, ich bin immerhin diesen Berg hochgeklettert obwohl ich fliegen konnte. Welche Bedeutung hat der Traum? Hat er überhaupt eine, oder sind das alles Hirngespinste die sich irgendwie zusammengeflochten haben.
Ich entschließe mich dann doch noch aufzustehen. Mit einer schnellen Bewegung steige ich aus meinem Bett. Etwas schlaftrunken und sehr benommen bewege ich mich ins Bad. Schnell putzte ich mir die Zähne, wasche mein Gesicht und die Füße. Aus dem Kleiderschrank nehme ich mir meinen schwarzroten Pullover und eine Jeans.
Nun wird es zeit fürs Frühstuck. Ich esse gerne Toast, habe aber seit Wochen keinen mehr gegessen. Ich vergesse ihn immer beim Einkauf und einen Einkaufszettel schreiben wäre mir zuviel Arbeit. Also muss ich mich mit diesem Körnerbrot abgeben. Wenigstens kann ich meinen Lieblingstee trinken, Pfefferminz.
Langsam wird es Zeit für meinen Guten Morgen Joint. Ich bewege mich in Richtung Terrasse und nehme ein Holzbrett, Zigaretten, Blättchen und eine Tüte Gras mit. Ich bereite alles vor, und lausche dem Vogelgezwitscher nach. Erst jetzt bemerke ich was für ein wunderschöner Tag heute ist. Auf die Uhr habe ich jetzt auch mal geschaut, es ist kurz nach neun Uhr. Der Joint wird von mir genüsslich angezündet.
Als ich fertig geraucht habe gehe ich wieder rein, die Sachen lasse ich auf der Terrasse liegen. Drinnen erwartet mich ein Chaos, alte Zeitungen fliegen überall herum und es riecht nach kaltem
Zigarettenrauch. Ein paar ungespülte Teller stehen auf dem Tisch. Aber was soll ich dagegen tun, natürlich hätte ich gerne eine saubere Wohnung aber das ist mit Arbeit verbunden. Ich beschließe eine Wasserpfeife zu rauchen, immerhin müsste heute Freitag sein und ich muss erst heute Abend weg. Die Pfeife steht wie immer im Schrank, ich nehme sie heraus und gehe mit ihr auf die Terrasse. Natürlich hab ich nicht nur einmal daran gezogen. Schnell bin ich mit dem Rauchen fertig und gehe zurück in die Wohnung. Die Wasserpfeife in meiner linken Hand, ich verschütte etwas von dem Bongwasser über meinem Teppich. Es stört mich nicht sonderlich, er ist schon voller Flecken. Ich schalte den Fernseher ein und mache es mir auf der Couch gemütlich. Es scheint wirklich Freitag zu sein, im TV läuft das Freitagsprogramm. Nach kurzer Zeit bin ich kurz vorm Einschlafen. Ich schalte den Fernseher aus. Alles ist ruhig aber ich höre wieder Stimmen und sehe Bilder wo nichts ist. Ich habe mein Level erreicht. Mit einer unkontrollierten Bewegung stehe ich auf und alles wirkt so langsam. Marihuana ist eine Nutzpflanze, ich nutze sie zum meditieren.
Es ist kurz vor zwölf und ich schiebe eine Pizza in den Ofen, es ist eine von diesen dicken amerikanischen. Die Wartezeit verkürze ich mir mit einem Dübel. Als ich wieder die Küche betrete merke ich dass die Pizza leicht angebrannt ist, aber wirklich nur minimal und ich esse sie natürlich. Kurz bevor ich die Pizza fertig gegessen habe werde ich müde, mein Kopf liegt nun auf dem Küchentisch. Ich werde öfters müde, hab aber keine Erklärung dafür. Ich bin kurz eingenickt und wache um kurz nach drei wieder auf. Nun erhebe ich mich vom Stuhl und lasse den Teller stehen. Es klingelt an meiner Tür. Besuch ist immer nett, ich gehe zur Haustür und öffne sie. Mossy und Miefa kommen mich besuchen. Wir begrüßen uns und gehen ins Wohnzimmer. Als erstes machen wir eine Bongmischung fit. Mossy hat wieder gutes Zeug mitgebracht. Wie quatschen die ganze Zeit über die wirklich wichtigen Dinge und spielen Karten. Es ist kurz vor sechs als es wieder klingelt. Ich bin voller Vorfreude und öffne die Tür.
Die beiden Seps und Lecke stehen dort. Welch große Freude, ich bin glücklich das mich heute so viele nette Menschen besuchen kommen. Der größere von den beiden Seps und Lecke sind nur am Lachen, sie sehen fertig aus. Nach der Begrüßung spreche ich Lecke darauf an. Die Antwort ist eigentlich klar, die beiden haben wieder mexikanische Duftsäckchen gegessen. Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein Pilz sage ich und sie fangen an zu Lachen. Wir haben es uns inzwischen im Wohnzimmer richtig gemütlich gemacht. Über Miefa wird gelacht und wir überlegen uns ob es nicht angebracht wäre einen Vorhang vor ihn zu hängen. Immer wenn Sep oder Lecke ihn anschauen müssen sie lachen. Lecke findet das Miefa Cooper gleicht. Cooper ist eine Figur aus den SuperMario Spielen und der gleichnamigen Fernsehsendung. Sep dagegen findet das Lecke einem Biber gleicht. Im Fernsehen laufen nur Sendungen die uns nicht besonders gefallen. Dem schaffe ich schnell Abhilfe und schiebe das Sylvia Saint Tape in den Videorekorder. Das der Ton bei dem Porno voll aufgedreht wird ist Ehrensache.
Über Nachbarn muss ich mir keine Gedanken machen, ich besitze ein eigenes Haus und dieses steht wirklich abgelegen. Wir philosophieren noch ein wenig. Dabei kommen schöne Reime heraus und wirklich weltbewegene Aussagen, wie z.B. „Die Welt ist ein Drogensumpf und ich bin mittendrin“, „Pucky ist weg, wo ist weg? Weg ist da wo Pucky ist“. Natürlich erzählen wir uns auch reichlich Witze, mein absoluter Favorit an diesem Abend war: Drei Kannibalen essen einen Clown. Einer der Kannibalen sagt: Der schmeckt aber komisch. Wir lachen gerade über Miefa, mir ist eingefallen das er mal auf einem Reggae Jam auf der Toilette umgefallen ist. Er war über eine Stunde vermisst. Ich bin ihn suchen gegangen, doch die Sanitäter haben ihn gerade weggetragen. Die Klofrau hat ihn bewusstlos auf der Toilette gefunden. Mossy und Miefa verabschieden sich, es ist inzwischen auch schon nach ein Uhr. Einer der beiden Seps fährt mit ihnen mit. Lecke und der andere Sep fahren mit einem Roller Nachhause. Ich gehe herein und sehe das Chaos, es ist mir egal.
Ich putze mir noch die Zähne, schmeiße eine Reggae CD in den Player und leg mich ins Bett. Nach kurzer Zeit schlafe ich ein wie ein Baby. Ich kann mir vorstellen das mich viele Leute hassen aber ich liebe alle anderen Menschen. Legalize it. Und vergesst nicht, die Welt ist ein Freudenhaus, nur manche sperren sich selber aus. Peace!