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Ordnung muß sein...

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01.09.2002
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Ordnung muß sein...

„Das kann ja wohl echt nicht wahr sein!“
Wütend knallte sie die Tür ins Schloß. Sie hatte sich so auf ihren Feierabend gefreut.
Die Vorfreude, die ihr den ganzen Tag ein wohliges Kribbeln im Bauch beschert hatte, wich Enttäuschung und Unverständnis.

„Ich fasse es nicht,...!“

Sie stapfte durch ihre Wohnung, riß die Rolladen hoch, die Fenster auf und ihre Wut mit sich.
Vom Flur ins Badezimmer, von dort ins Schlafzimmer und in den Wohnbereich.
Von der Küche gar nicht zu reden!

Mit jedem Schritt, mit jedem Handschlag ärgerte sie sich mehr.

War ja klar!
Was auch sonst?

Handtücher, Hosen, T-Shirts, Unterhosen...und die Socken!
Als hätten sie keinen Kleiderschrank.

Der Kleiderschrank!
Tür- und Schubladensperre.

Während sie so vor sich hinschimpfte, überlegte sie sich die verschiedensten Foltermöglichkeiten:
Ein Teebaumölbad – er haßte Teebaumöl.
Rotkohl – er haßte Rotkohl.
Ingwertee – schon der Geruch machte ihn rasend!

Beim Ingwertee stand sie schon in der Küche, das Geschirrtuch in der Hand.
„Warum mache ich das hier eigentlich?“
Zwei Schritte und sie stand in der Tür, von der aus man die gesamte Wohnung überblicken konnte.

Schade, dass sie keine Vorher – Aufnahmen gemacht hatte!

Nun war das Chaos ja wieder beseitigt und ihre Vorwürfe würden aufgesetzt scheinen!

„Mach Dir doch keinen Stress!“ sagte ihre Freundin immer. „Laß doch mal fünfe gerade sein...entspann Dich ein bisschen und gut!“

Sie konnte diese Sätze schon auswendig!
Eigenartig war nämlich, dass sie ihre Freundin mit genau den gleichen Sätzen tröstete.

„Männer und Frauen passen einfach nicht zusanmmmen.“
Sie seufzte und ging zurück in die Küche.

Aber das Abendessen, das würde sie nicht auch noch machen!
Entschlossen legte sie das Handtuch beiseite.
Im Schlafzimmer zog sie sich aus, pfefferte ihre Sachen aufs Bett.

Bei einer heißen Dusche beruhigte sie sich.

Die kalte Dusche hinterher musste sein.

Beim Abtrocknen hörte sie den Schlüssel, dann das Türklappen!

„Hallo Schatz!“

Er merkte es tatsächlich nicht. Sie unterdrückte ihren Drang den Kopf zu schütteln und schluckte einen blöden Kommentar runter.
Er konnte ja noch gar nichts bemerkt haben. Er war ja gerade erst zur Tür rein!

„Und hör auf, ihn immer in Schutz zu nehmen!“, hörte sie ihre Freundin sagen!

„Jaja!“

„Was sagst Du?“
Er steckte den Kopf ins Badezimmer.

Durch die Nebelschwaden, die ihre heiße Dusche verursacht hatten, blitzten seine blauen Augen sie fröhlich an.

„Und laß Dich nicht immer wieder rumkriegen...“ Freundinnen konnten echt nerven!

„Hallo, na!?“ Sie versuchte einen möglichst neutralen Blick aufzusetzen.
„Was ist mit Dir?“
„Nichts“
„Wie war Dein Tag?“
„Och, mein Tag war ganz gut, bis ich nach Hause kam!“
„Und dann?“
Tat er nur so oder war er so blöd?
Sie schmiß ihr Handtuch auf den Badewannenrand.
„Und dann?“, wiederholte er.

Ihr fiel nichts ein. Sollte sie sich über ihn auslassen, ihn beschimpfen und beschuldigen? Sie würden sich nur streiten, weil sie die Beweise für ihren Ärger ja beseitigt hatte und es war ja wirklich ihr Problem, dass sie es immer ordentlich haben wollte, obwohl – so ein bisschen...

„Halloho – ich möchte wissen, was dann passiert ist!“

Er wollte es anscheinend nicht anders.

„Ich habe mich geärgert!“
„Über was?“
„Über Dich!“
„Warum?“
“Warum, warum – was meinst Du wohl.
Du hattest dein Handtuch mal wieder nicht aufgehängt, den Duschvorhang nicht aufgezogen, deine Klamotten in der ganzen Wohnung zerstreut, alle Kleiderschranktüren standen offen, das Geschirr war nicht weggeräumt...!“

„Ich weiß!“

Sie sahen sich an und dann zuckten seine Nasenflügel.
Dieses Zeichen sagte ihr immer, wann er sich amüsierte!

„Du machst Dich über mich lustig!“
„Naja, ein bisschen!“
„Warum?“
„Och, ich kann mir genau vorstellen, wie Du hier wie eine wildgewordene Tarantel durch die Wohnung gefegt bist, mich verflucht und verdammt und dabei aufgeräumt hast!“
„Wenn Du das weißt, warum...!“
„Ich kenne Dich nun mal, mein Schatz!“
Er trat ins Badezimmer und zog sie an sich.
„Es tut mir leid! Ich wusste schon heute morgen, dass Du ausrasten würdest, wenn Du das Chaos hier siehst. Aber ich hab verpennt und hatte einen Termin vergessen.
Und über Dein Handy konnte ich Dich nicht erreichen. Ich habs versucht!“
„Das glaube ich Dir nicht, Du klingst wie ein Filmheld!“
Sie wand sich in seinen Armen, erfolglos.
„Ich komme mir vor wie Deine Putze!“
„Wenn Du Dir einen Kittel und ein Kopftuch anschaffen könntest – das fänd ich sehr sexy...!“

Sie fing an zu schmunzeln!
Sie konnte ihm nicht widerstehen und das wollte sie auch gar nicht.
Nur über ihn ärgern musste sie sich manchmal, wenigstens einer, an dem sie ihre Launen auslassen konnte.

Sie seufzte einmal tief und blickte in seine kecken Augen.
„So, und jetzt gehst Du schön duschen, ich ziehe mich an und dann holen wir ne Pizza!“
„Ich dachte, Du kochst...!“
Sie schmiß ihm den Waschlappen ins Gesicht .
„Paß bloß auf, Du...!“

Wenige Minuten später war ihr Ärger verschwunden.
Als sie ihre Klamotten in den Schrank räumte, hörte sie ihren Freund laut fluchen.

Da hatte er wohl vergessen, die Dusche wieder heiß zu stellen.

„Geschieht ihm Recht....!“, schmunzelte sie während sie die Kissen aufschüttelte.

 

Uahhhh, ich hab mich getraut!

Und jetzt bin ich mal gespannt, was mir so "um die Ohren gehauen" wird!

Ein gutes Gefühl ist es jedenfalls,....

Tschö

 

Hallo und herzlich Willkommen flashlight!

Schön, dass Du Dich getraut hast. Iss gar nicht so schlimm, oder ?;)

Also die Geschichte ist witzig zu lesen. Und was mir wirklich gut gefällt - endlich mal eine Geschichte mit einem NETTEN Ende, so völlig ohne Mord und Totschlag. Wirklich Alltag.

Aber schließlich willst Du ja auch was um die Ohren gehauen bekommen - so soll es sein:

Könntest Du nicht gut die Hälfte Deiner Satzzeichen weglassen????? Ich denke, das ist eine Betonung, die nicht Not tut. Wenn Du etwas extra deutlich machen willst, versuch es doch mit SPRACHE! Denn die kannst Du doch eigentlich ganz gekonnt einsetzen!

Ansonsten solltest Du Zahlen vielleicht ausschreiben ...

Zum Inhalt: Weniger wäre in diesem Fall glaube ich mehr - vor allem der lange erste Teil enthählt mE eine zu langatmige Aufzählung, ohne dass das die Geschichte wirklich weiterbringt oder die Protagonistin facettenreicher darstellt. Ansonsten finde ich die Geschichte nett geschrieben und inhaltlich vor allem witzig, weil in diesem Fall mal das GUTE Ende als überraschende Pointe den Alltag erhellt :)

Leider nicht so richtig viel Tiefgang - aber Deine Schreibe läßt auf mehr hoffen.

Lieben Gruß
Kay

 

Hi Flashlight!

Ich mußte schmunzeln bei Deinen Zeilen, da es mir auch am Anfang so ging. Ich traute mich nicht so recht und schrieb dann eine kleine Alltagsgeschichte. :D
(Die wurde damals aber von niemandem kommentiert...)

Herzlich Willkommen auf kg.de!

Die erste Hälfte Deiner Geschichte hat mir ganz gut gefallen, da kommt der Ärger so richtig raus und gipfelt im Überlegen der Foltermöglichkeiten.

Danach fällt sie aber leider ziemlich ab, den Dialog finde ich eher flach und eine richtige Pointe fehlt mir auch, daß sie sich jetzt schadenfroh über die kalte Dusche freut, die er abbekommen hat, ist irgendwie zu gewöhnlich und macht mir die Protagonistin obendrein unsympathisch... Hier zählt aber der Erstlingswerkbonus, da ich weiß, daß das nicht so geht, wenn man sich nicht so recht traut.

Formal möchte ich die vielen Rufzeichen kritisieren. Großteils solltest Du sie rausnehmen und durch Punkte ersetzen.
Zahlen bitte immer ausschreiben (2 = zwei).

Insgesamt möchte ich Dir aber ein Lob aussprechen, denn als Erstlingswerk betrachtet ist Deine Geschichte sehr gut. :thumbsup: ;)

Alles liebe
Susi

 

Hi!

O.K. - erwischt......!!!!!!!!

Meine Satzzeichen liebe ich über alles, aber anscheinend muß man auch loslassen können!
Die Anfangspassage ist tatsächlich ein wenig lang.

Komisch, dass man vieles erst bemerkt, wenn man darauf gestoßen wird!

Ich werde noch andere Kommentare abwarten, wenn denn welche kommen und die "Geschichte" dann überarbeiten.

Vielen Dank für Deine Kritik!

flashlight
:)

 

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