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One night in Bangkok
„Und, Schröder, schon mal in Bangkok gewesen?" Irritiert blickt Schröder auf und verneint höflich. Er ist gerade dabei, den Notfallplan für eine Flugzeugevakuierung akribisch zu studieren.
„Na dann, wird Ihnen gefallen!" Bayerlein beugt sich vertraulich über den leeren Sitz zwischen ihnen. „Diese Thaiweiber, mannomann, ich sag's Ihnen ... ", er kommt noch ein bisschen näher, so dass Schröder die schale Bierfahne riechen kann. „Können einen ganz schön auf Touren bringen. Patpong, Ping-Pong Show und so, Sie wissen schon." Er lässt sich wieder auf seinen Sitz fallen.
Schröder hat keine Ahnung, wovon der Kollege spricht. Er lächelt unverbindlich und wendet sich wieder den Sicherheitsbestimmungen zu.
„Unter uns gesagt", spricht Bayerlein weiter, „ich finde es eine Unverschämtheit, dass der Krauss und der Wittmann in der Businessclass Champagner saufen, während wir uns hier in der Holzklasse eine Thrombose holen." Schröder sucht nach einer passenden Antwort und als ihm keine einfällt, nickt er nur zustimmend.
Immer noch ist er völlig überwältigt von der Tatsache, dass man ausgerechnet ihn auf diese Reise mitgeschickt hat. Vor zwei Tagen war er ins Büro des Chefs gerufen worden. Unsicher kam er der Aufforderung nach und war mehr als erstaunt, als ihn der Vorgesetzte fragte, ob er einen gültigen Reisepass besäße.
„Also, dann packen Sie mal ihren Koffer, Schröder. Sie fliegen übermorgen nach Thailand. Der Beerbaum hat einen Hexenschuss und Sie vertreten ihn."
Eine Geschäftsreise, und noch dazu ins exotische Ausland, das verschlug ihm erst einmal die Sprache, war er doch bis zum heutigen Tag höchstens mal auf einer zweitägigen Fortbildung in Hannover gewesen. Am Abend hat er seiner Eva davon erzählt. Sie sah ihn entgeistert an.
„Das können sie ja wohl nicht von dir verlangen. Nach Thailand? In zwei Tagen? Wie soll denn das gehen? Und außerdem, da brauchst du doch bestimmt spezielle Impfungen, die ganzen Seuchen, die die dort haben ...“
„Nein Eva, ich habe mit der Dame von der Reisestelle gesprochen. Man braucht keine Impfungen."
„Also Hartmut, ich weiß nicht. Du hattest doch erst die Bronchitis, und dann dieser plötzliche Klimawechsel. Dort ist doch jetzt bestimmt Hochsommer. Ich halte das für eine Schnapsidee."
Er zuckte mit den Schultern.
„Ich begreife das nicht. Erst übergehen sie dich zweimal bei der Beförderung, und jetzt sollst du den Kopf hinhalten. Schön blöd wärst du da!"
„Eva, du übertreibst. Was heißt hier den Kopf hinhalten, ich soll doch nur einen Kollegen vertreten."
„Und da brauchen sie ausgerechnet dich? Und außerdem", sie sah in triumphierend an, „du kannst sowieso nicht fahren. Du weißt, dass am Samstag der 75. von Tante Gitti ist." Er holte tief Luft.
„Ich glaube, Tante Gitti kann dieses Jahr auch mal ohne mich feiern." Und dabei war es geblieben.
Irgendwann hört Kollege Bayerlein endlich auf zu reden und nickt ein. Erleichtert schließt Schröder die Augen, doch der Schlaf will einfach nicht kommen. Zu viele Gedanken schwirren ihm im Kopf herum. Er muss noch unauffällig die belegten Brote loswerden, die Eva ihm eingepackt hat. In den Einreisebestimmungen hat er gelesen, dass man keine Lebensmittel einführen darf.
Nach weiteren endlosen Stunden mit eingeschlafenen Beinen und pochenden Kopfschmerzen, landen sie endlich auf dem Suvarnabhumi International Airport in Bangkok.
Als sie aus dem Flughafengebäude treten, schlägt ihnen die schwüle Hitze wie eine Wand entgegen. Ein Mitarbeiter vom Limousinenservice erwartet sie bereits geduldig mit einem Schild von der Berninger Group. Während der Fahrt beginnen Krauss und Wittmann sogleich, hektisch ihre Smartphones zu bearbeiten und Emails zu lesen. Ralf Bayerlein ruft seine Frau an.
Schröder lächelt in sich hinein. Sein Nokiahandy besitzt weder eine Internetfunktion, noch ist es fürs Ausland freigeschalten. Er wird Eva vom Hotelzimmer aus anrufen. Wenn es nicht zu teuer ist. Beruhigt schließt er für einen Moment die Augen und genießt die angenehme Kühlung der
Klimaanlage. Er muss eingenickt sein, denn als er die Augen öffnet, stehen sie schon direkt vor dem Hoteleingang des Shangri-La.
Ein Hotelpage in einer prachtvollen Uniform trägt sein Köfferchen und führt ihn zu seinem Zimmer im elften Stock.
Weltmännisch drückt er dem zuvorkommenden Angestellten einen 500-Baht Schein in die Hand, um kurz darauf festzustellen, dass das umgerechnet zwölf Euro sind. Er hat am Flughafen nur hundert Euro umgetauscht. Sofort fühlt er sich schlecht. Womöglich ist das für diese Leute ein halber Monatslohn. Doch der kontinuierlich lächelnde Thai schien sich nicht gewundert zu haben. Ab jetzt muss er vorsichtiger mit seinem Geld umgehen.
Sorgsam klappt er die Tagesdecke zur Seite und setzt sich für einen Moment auf die Bettkante. Er blickt sich ehrfürchtig im Zimmer um. Durch die bodentiefen Fenster hat er eine traumhafte Aussicht über den Chao Phraya River. Vielleicht haben sie ja sogar Zeit, eine Bootsfahrt zu machen.
Wenn Eva ihn jetzt sehen könnte! Das ist schon etwas anderes, als die Pension Brigitte auf Rügen, in der sie seit zwölf Jahren ihren Sommerurlaub verbringen. Aber für Evas Asthma ist das Ostseeklima einfach das Beste. Er erwägt, sie kurz anzurufen, da fällt ihm ein, dass es in Deutschland mitten in der Nacht ist.
„Haben Sie kein Jackett?" Krauss sieht ihn mit hochgezogenen Brauen an. Sie haben gleich ein erstes Meeting mit dem Kunden im Hotel. Er und die anderen beiden Kollegen tragen dunkle Anzüge und Krawatten.
„Hier herrscht eine gewisse Kleiderordnung, der Kunde hat sonst keinen Respekt vor uns."
Schröder errötet. Eva hat ihm nur das beige Leinensakko eingepackt. Bei der Hitze könne man nun wirklich keinen Anzug tragen. Verdrossen geht er noch einmal aufs Zimmer, bindet sich die einzig mitgebrachte Krawatte um und zieht das Sakko über.
Das Treffen mit den asiatischen Geschäftspartnern verläuft zufriedenstellend und hinterher wird gemeinsam auf der Dachterrasse des Hotels gespeist. Schröder ist mittlerweile völlig übermüdet. Die feuchte, heiße Luft lässt ihm den Schweiß aus den Poren treten. Unauffällig schiebt er sein Essen auf dem Teller hin und her, es ist unfassbar scharf, seiner Meinung nach gar ungenießbar.
Nach einer Ewigkeit erhebt man sich endlich, um den weiteren Abend an der Bar ausklingen zu lassen. Er ergreift die Gelegenheit, um sich zu verabschieden.
„Keinen Absacker mehr? Oder haben Sie sich eine kleine Nachspeise aufs Zimmer bestellt?" Bayerlein stößt ihm den Ellenbogen in die Seite und grinst ihn anzüglich an.
„Äh nein, ich habe keinen Hunger mehr." Bayerlein lacht wiehernd auf und Schröder geht kopfschüttelnd zum Aufzug.
Der nächste Tag ist vollgepackt mit Terminen. Nach einer schlaflosen Nacht, mit quälenden Toilettengängen und heftigem Sodbrennen, fühlt er sich wie gerädert.
Außer einem zweistündigen Termin mit der IT-Abteilung, wo er im besten Schulenglisch das neue Buchhaltungstool vorstellt, kommt er sich recht überflüssig vor.
Am frühen Abend gibt es eine Stadtbesichtigung, die aus einer einstündigen stop-and-go-Fahrt durch den mörderischen Bangkoker Feierabendverkehr, zwischen stinkenden Tuktuks und dreiköpfigen Familien auf Mopeds, besteht. An mehreren Stellen werden sie auf prestigeträchtige Monsterbauten aus Stahl und Glas aufmerksam gemacht. Er ist maßlos enttäuscht. Also keine Flussrundfahrt.
„Are there plans for the later evening?" Schröder horcht besorgt auf. Sie haben gerade das Abendessen beendet. Nach zwei schlaflosen Nächten ist er mehr als reif für sein Bett.
„We may have a reservation at Jollys in Patpong, or if you wish, we could also do Karaoke."
Die drei deutschen Kollegen werfen sich einvernehmliche Blicke zu. Schließlich räuspert sich Krauss.
„Well, I think we all would prefer Jollys." Die Thais lächeln unergründlich. Schröder bekommt rasende Kopfschmerzen.
Als die Limousine losfährt, flüstert er Wittmann zu: „Ob der Fahrer mich wohl am Hotel absetzen könnte?" Dieser sieht ihn verständnislos an.
„Wir fahren jetzt nach Patpong, Sie wollen doch nicht das Highlight verpassen! So schnell kommen Sie wohl nicht mehr hierher, oder?"
„Es ist nur so, dass ich ziemlich müde bin und außerdem starke Kopfschmerzen habe."
„Ach papperlapapp", mischt sich Bayerlein ein, „schlafen können Sie, wenn Sie tot sind! Sie kommen auf jeden Fall mit. Hier", er zieht ein Tablettenröhrchen aus seinem Jackett, „nehmen Sie
die." Misstrauisch beäugt Schröder die hellgrüne Kapsel.
„Was ist das?"
„Etwas gegen Kopfschmerzen und für gute Laune." Er zwinkert ihm zu. „Thailändische Wunderpille. Jetzt nehmen sie schon endlich, ich will sie nicht vergiften!"
Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die Tablette mit einem Schluck Champagner hinunterzuspülen, den jemand aus der Minibar der Limousine gezaubert hat. Erschöpft lehnt er seinen Kopf an die
Nackenstütze und harrt ängstlich der Dinge, die ihm heute Abend noch bevorstehen. Außerdem fällt ihm ein, dass er Eva immer noch nicht erreicht hat.
Lautes Discogewummere schlägt ihnen beim Eintreten in den "Jollys Gentlemenclub" entgegen. Es ist stockdunkel, grelle Lichtblitze erhellen im Sekundentakt den Raum. Überall wo er hinsieht, zucken spärlich bekleidete Tänzerinnen wild zum Takt der Musik. Peinlich berührt von so viel nacktem Fleisch richtet er seinen Blick zu Boden.
Die Asiaten führen sie zielstrebig in den hinteren Bereich, der als VIP-Lounge gekennzeichnet ist. Ohne Probleme werden sie durchgewinkt, nachdem eine Handvoll bunter Scheine den Besitzer gewechselt hat.
Auf einem rotierenden, runden Podest räkeln sich lasziv zwei zierliche Asiatinnen, die nichts außer roten Strümpfen und Strapsen tragen. Rundherum steht eine Polstergarnitur, die für ungefähr zwanzig Personen Platz bietet. Eine Gruppe lautstarker Briten oder Australier sitzt bereits in den plüschigen Polstern. Sie nehmen Platz und werden sofort von einer barbusigen Kellnerin bedient.
Auf ihren Nippeln kleben zwei glitzernde Sterne und untenrum trägt sie nichts außer einem schwarzen Lederrock, der so kurz ist, dass ihre Hinterbacken hervorblitzen. Schröder bekommt Stielaugen.
Man bestellt eine Flasche Champagner, auf die sofort die zweite folgt. Er kippt das Prickelzeug hinunter wie Wasser, vom überwürzten Abendessen hat er einen furchtbaren Brand. Mit einem Mal fühlt er sich unglaublich leicht und beschwingt. Die Kopfschmerzen sind wie weggeblasen.
Plötzlich steigt eine der Tänzerinnen vom Podest herunter und kommt direkt auf ihn zu. Sie setzt sich keck auf seinen Schoß und fängt an, sich aufreizend an ihm zu reiben. Zuerst ist er wie gelähmt, doch dann stellt er erstaunt fest, wie sich in seiner Hose etwas zu regen beginnt.
Sex war in seinem Leben noch nie wichtig und nachdem sie das Kinderthema abgehakt hatten, zeigt auch Eva seit Jahren kaum Interesse an der Erfüllung der ehelichen Pflichten. Reflexartig legt er seine Hand auf den Schritt, was ihm brüllendes Gelächter von den umsitzenden Männern einbringt.
„Na, was habe ich Ihnen gesagt!", kreischt Bayerlein und klopft sich auf die Schenkel, „die bringen einen auf Touren, was?" Ungeniert kneift er der Tänzerin einmal herzhaft in den Po. Schröder schüttet noch ein Glas Champagner die Kehle hinunter. Er hat sich lange nicht so lebendig gefühlt.
Mittlerweile werden aufgeblasene Luftballons in der Runde verteilt. Die Männer fangen laut an zu johlen. Schröders Augen treten beinahe aus ihren Höhlen, als er Zeuge eines wahrhaft bizarren Schauspiels wird. Eine der Damen hockt mit weit gespreizten Beinen auf der Drehscheibe. In ihrer blankrasierten Vagina steckt eine Art Blasrohr, mit dem sie anfängt, kleine Dartpfeile auf die Ballons zu schießen.
Er fängt unkontrolliert an zu kichern. Vielleicht könnte er Eva auch dazu bringen, solche Kunststücke zu erlernen. Die frigide alte Kuh. Überhaupt, er ist doch kein geschlechtsloser Eunuch, auch er hat noch das Recht auf körperliche Befriedigung. Schließlich ist er erst fünfundvierzig!
In einem Anflug von Waghalsigkeit beugt er sich zu Bayerlein hinüber. „Glauben Sie, dass man eine der Damen auch mit ins Hotel nehmen kann?" Seine Wangen glühen. Er fühlt sich, als könne er Bäume ausreißen. Bayerlein blickt ihn belustigt an.
„Hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut, Sie alter Schwerenöter. Unter uns gesagt, ich habe gerade dasselbe gedacht. Lassen Sie uns aufbrechen, ich weiß, wo wir die passende Begleitung finden."
Krauss und Wittmann sind noch nicht bereit zu gehen, also verabschieden sie sich eilig und schlängeln sich nach draußen. Bayerlein zieht einen der Türsteher vertraulich zur Seite. Er drückt ihm einen Schein in die Hand und wechselt ein paar Worte. Schließlich hellt sich sein Gesicht auf.
„Kommen Sie, wir besorgen uns schon mal ein Taxi." Sie steigen ein und lassen den Fahrer vor dem Club anhalten. Mittlerweile ist Schröders Euphorie schon etwas abgeflaut und beinahe bereut er seinen ungestümen Eifer, doch als fünf Minuten später zwei dunkelhaarige Schönheiten zu ihnen auf die Rückbank steigen, fängt sein Herz zu flattern an. Zutraulich klettert eine der beiden direkt auf seinen Schoß, schließlich ist es recht eng auf den Sitzen. Ihr kurzes Kleid rutscht hoch und entblößt herrlich glatte, goldbraune Oberschenkel. Schüchtern legt er seine Hand darauf. Diese samtene Haut! Sofort spürt er, wie das Blut erneut in seine Lenden strömt.
„My name is Dolores", gurrt sie ihm mit starkem Akzent ins Ohr, ihr seidiges Haar streift dabei sein Gesicht. „What is your name?"
„Äh ... Hartmut", bringt er krächzend hervor. Er wünscht, dass die Fahrt nie enden möge. Beschämt überhört er die eindeutigen Geräusche, die von seinem Sitznachbarn und dessen Begleitung kommen und genießt die zärtliche Nähe von Dolores.
Im Hotel angekommen zittern seine Hände so stark, dass ihm Dolores die Magnetkarte aus der Hand nimmt und die Türe für ihn öffnet. Kaum haben sie das Zimmer betreten, fängt sie an, ihm mit gelangweiltem Ton ihre "Geschäftsbedingungen" runterzurattern. Er versteht irgendwas mit Kondom und Euro und blickt sie verständnislos an. Sie rollt genervt mit den Augen.
„You want fickificki?" Sie macht eine obszöne Geste. „Is hundred Euro. Cash." Auffordernd streckt sie die Hand hin. Auf einen Schlag ist er ziemlich ernüchtert. Im hellen Licht des Zimmers sieht Dolores überhaupt nicht mehr frisch und verlockend aus. Ihr Gesicht ist von unzähligen Pockennarben entstellt und mit grellem Make-up zugekleistert, wie eine groteske Maske. Außerdem ist sie wesentlich älter, als er angenommen hat.
Bedauernd schüttelt er den Kopf und holt seine Geldbörse heraus. Er wird ihr etwas Geld geben und sie wegschicken. Schuldbewusst denkt er an Eva, die immer noch auf ein Lebenszeichen von ihm wartet. Er zückt einen Fünfziger und drückt ihn ihr mit einem entschuldigenden Lächeln in die Hand. Empört blickt sie ihn an.
„Hundred Euro, I tell you!" Er hebt beschwichtigend die Hände.
„No sex, you go home. Please." Er deutet auf die Türe. Sie stemmt eine Hand in die Hüfte und sieht ihn provozierend an.
„You give me hundred Euro!" Sie schnippt ungeduldig mit den Fingern. Langsam wird es ihm zu bunt und zornig fragt er sich, wie er überhaupt in diese unsägliche Situation geraten ist. Er wird lauter.
„No! I don't want sex, you go, now!" Aus den Augenwinkeln sieht er, wie sie blitzschnell einen länglichen Gegenstand aus ihrer Handtasche zieht. Der Schlag ist so heftig, dass er zu Boden geht. Seine Muskeln zucken unkontrolliert und sein Herz rast wie wild. Er windet sich vor Schmerzen, dann wird ihm schwarz vor Augen.
Als er wieder zu sich kommt ist er allein im Zimmer. Benommen richtet er sich auf. Sein Mund ist ausgedörrt, die Zunge fühlt sich an wie ein Stück Pappe. Sein Blick fällt auf die geöffnete Geldbörse, die neben ihm am Boden liegt. Sie ist leer. Zweihundertfünfzig Euro, seine Kreditkarte, die EC-Karte, selbst der Ausweis der Stadtbücherei ist weg. Nur ein vergilbtes Foto von Eva ist noch drin. Vorwurfsvoll scheint sie ihn anzublicken.
Sein Körper wird von einem heftigen Schluchzer geschüttelt, heiße Tränen laufen seine Wangen hinunter. Wie wird er ihr jemals wieder in die Augen blicken können?