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Oktan
Es war einmal ein Junge, der hieß Oktan. Oktan war so etwas wie ein Glückskind. Nichts und niemand konnte ihm etwas anhaben. Es gibt immer einen Weg, der Oktan aus dem Schlamassel führt, sollte es überhaupt soweit kommen. Warum das so ist, kann sich niemand erklären. Es gibt Gerüchte, wonach Oktan ein Abkommen mit dem Phantom Gott hat und daher begünstigt wird. Was für ein Abkommen das sein soll, weiß niemand. Er bekommt von seinen Eltern reichlich Taschengeld, er hat gute Freunde mit denen er öfters um die Häuser zieht und eine verdammt schöne Freundin, um die ihn alle seine Freunde beneiden.
Eines Tages aber als Oktan mit seiner Freundin, die wir der Form halber Astrid nennen, spazieren geht, bricht Oktan zusammen und ist auf der Stelle tot.
Was war hier passiert? Was führte dazu, dass ein netter Junge wie Oktan einfach so stirbt? War hier der Erzähler im Spiel, der neidisch auf Oktan war und seinen Protagonisten willkürlich sterben lassen konnte?
Nein, die Sache ist komplexer.
Es ist sehr lange her, als es zwischen den Phantomen Gott und Teufel zum Streit kam. Das Phantom Teufel hatte nach einer Phase der Depression auf der Erde urplötzlich mehr Anfragen als das Phantom Gott. Das hinterhältige Phantom Gott stieß daraufhin das Phantom Teufel vom Himmelsberg und steckte in diesen Stoß all seinen Zorn, den er für das Phantom Teufel empfand. Das Phantom Teufel durchschlug die Erde und landete an einem Ort, den wir Hölle nennen. Man erzählt sich, dass das Phantom Teufel beim Fallen einen Strahl von Zorn hinter sich her zog und zwar den Zorn des Phantom Gottes.
Was das mit dem Tod von Oktan zu tun haben soll? An der Stelle, an der das Phantom Teufel die Erde mit seinem nachziehenden Zornstrahl durchschlug, liegt jetzt die Leiche des jungen Oktan. Oktan hatte tatsächlich eine Art Abkommen mit dem Phantom Gott. Er wurde von dem Phantom Gott stets bevorzugt. Leider hatte das Phantom Gott ihm nie von diesem einen magischen Punkt erzählt, an dem das Phantom Teufel die Erde durchschlug. An diesem Punkt war sein Glück machtlos und das Pech, das Oktan an diesem Punkt erwartete, hatte sich in seinen Glücksjahren dermaßen gebündelt, dass das Phantom Teufel, dass auf diesen Tag sehnsüchtig gewartet hatte, kein Risiko eingehen wollte und Oktan krepieren ließ. Dieser Punkt war der einzige Punkt der Erde, der nicht unter der Kontrolle des Phantom Gottes stand und somit lag das Schicksal von Oktan in den Händen des Phantom Teufels.
Fragen wie, warum das Phantom Gott Oktan überhaupt diesen Punkt betreten ließ, lassen sich nur schwer beantworten. Vermutlich war das Phantom Gott gerade damit beschäftigt, die anderen Erdbewohner zu quälen, wie z.B. den Erzähler dieser Geschichte.
Für das Phantom Teufel war dies jedoch eine gute Gelegenheit, dem Phantom Gott eins auszuwischen: seinen liebsten Erdenbewohner umzubringen.
Was aus Astrid geworden ist? Sie war natürlich ahnungslos geblieben und musste den Tod ihres Liebsten akzeptieren.