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Ohne Zweifel

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10.12.2009
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Ohne Zweifel

Ohne Zweifel


Die Dezentheit in ihrer Grazie besticht ihn durch ihre liebevollen Details. Eine Reminiszenz an vergangene Tage, ihre eigene, persönliche Hommage, an das, was auch immer sie „Liebe“ nennen würde. Sei es ein Wagnis, oder eine Schale, in die sie sich fallen lässt, eine Überwindung oder die Zurückhaltung ihrer Selbst.
Was als Treibgut galt, warf ein Echo auf ihre Vergangenheit..
Mit dem sehnsuchtsvollen Ausdruck der Abenteuerlust hatte sie ihn damals kennengelernt, ihn zu Höchstformen angetrieben, sich selbst übertroffen, in ihrem Können, ihrer schöpferischen Gabe, die andere durch sie profitieren ließ.
Ist es nicht ein verrücktes Spiel?
Neue Impressionen brauchte sie. Nun ging sie raus, ging in die Offensive, in ihre spielerische Freiheit, ließ sich treiben.
Die glitzernden, funkelnden Wolken deuteten auf ein herbeigeführtes Schauspiel hin und überschatteten ihren Überdruß an kindlicher Vorfreude in keinster Weise. Die kleinen Farbenbringer sprenkelten purpurroten Jagdtrieb in ihre Pupillen und ließ sie wachsen. Sie wußte, was passieren würde. Ihr Drehbuch für ihren eigenen, kleinen Film versteckte sich nicht länger, die Richtung war bereits vorgegeben, die Impulse waren stets neu durch andere Charaktere zu besetzen.

Entrée – sie betrat den Raum, sie betrat ihn nicht nur, sie erfüllte ihn.
Doch dort war etwas anderes. Konnte sie ihren Augen nicht trauen? Eine Kreatur aus Muskeln und Sehnen, furchterregend, doch es war nicht nur die Furcht, es war auch die Erregung. Die riesengroße Gestalt, deren kräftiges Rot in all seinen Venen vibrierte, traf sie stichartig mit seinem Blick. Hammer, dieses Zeug! Wer sich hinter der Maskerade, diesem Teufelszeug in ihrem Kopf, wohl verbarg? Täuschten selbst seine Blicke, hatte sie alles nur diesem kleinen Filmchen in ihrem Kopf zu verdanken? Wieviel Täuschung lag in der Wahrnehmung?
Ein Quäntchen, ein Fünkchen müsste tatsächlich passieren, dieses Anstubsen der Kettenreaktion, die alles in Wallung brachte.
Es entzückte sie dieser Domino-Effekt, sie ließ sich weiter treiben....
Schon kurze Zeit später erfuhr sie auf eine phänomenal-zärtliche Weise diese unglaubliche Krafteinwirkung, ein Eingeständnis im einvernehmlichen Zugeständnis ihrer beiden Komponie. Ein melodiöser Einklang, Symbiose in vollster Vollendung.
Der Handlungsort wechselte.
Die Verpackung entglitt ihnen allmählich. War sie doch nur Beiwerk, eine Staffage. Stille stellte sich ein.
Das Maß an Dominanz war nun endgültig überschritten, die Grenze übergangen, doch das tat sie ja so oft! Ein Kräftemessen zweier verschiedener Komponenten. Eine Divergenz, die dieses Spiel belebte, ein Dualismus, der durch seine Sinneseindrücke fast schon tänzelnd wirkte. Machte dieser Antagonismus dieses reizvolle Spiel doch erst aus, überschritt er den leidenschaftlichen Horizont und drang immer weiter ein.....
Sie wollte Widerspruch einlegen, doch er enttarnte den Teil ihres Spiels, enthauptete den Gedanken schon in den Anfängen, führte ihre Gedanken durch seine Handlungen fort, schrieb selbst die Richtung vor.
Es schnürte ihr den Atem ab. Wollte sie den nächsten Schachzug führen, nahm er ihr das Zepter aus der Hand, wuchtete es fort und ließ sie spüren, wer nun der Regisseur in ihrem Film war. Fortan verwandelte sich ihre Provokation, die den Beigeschmack einer sanften Aggressivität trug, in Wohlwollen, in ein Hineinfallen seiner Dominanz, ergab sich ihm voll und ganz, weil sie wußte, er würde durch ihre Passion sein Maß nicht herunterschrauben, fiebrig würde er sie weiter tangieren.
Der schmale Grad des Kontrastes wurde schmaler, verschmolz in ihrem Handeln.
Plötzlich erklang Musik.
Von irgendwo her. Sie untermalte das Schauspiel, tänzelte um sie herum, wogte die Wellen und verschluckte sie manchmal mitsamt Haut und Haar, um sie im nächsten Augenblick in eine neue Begebenheit zu überreichen.
Ein neuartiges Gefühl machte sich breit. Ein Gefühl des Übereinkommens, eine Zusicherung ihres Gespürs füreinander, eine Lobpreisung für das, was beide nun ausmachte.
„Es fühlt sich nun so an, als ob er mich in und auswendig kennt, bis in alle meine Sinne vorgedrungen ist!“ Eine Wertschätzung für ihre Poesie, ihre Taten und ihr Ich.
Nie zuvor hatte ihr jemand solch ein elementares Fundament geschaffen, mit den künstlerischen Strömen, die kein Mensch erschaffen konnte.


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16.12.2009

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Maliah,

sei mir nicht böse, aber ich verstehe höchstens in Ansätzen, was zwischen der "Kreatur aus Muskeln" (ich sehe dauernd den Hulk vor mir!) und den purpurroten Pupillen passiert. Ansonsten hat es mich angestrengt, diesen Text zu lesen, der für mich leider nur durch Maniriertheit besticht. Von Romantik oder Erotik habe ich jedenfalls keine Spur entdeckt.

Ich kommentiere eigentlich keine Geschichten, die mir gar nicht gefallen, aber da du im technischen Sinne ja durchaus schreiben kannst, würde es mich sehr interessieren, deine Geschichte noch einmal zu lesen - und zwar nicht in einer korrigierten, sondern in einer ganz neuen Form, in der du einfach so schreibst, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Zum einen bin ich neugierig, was besser ankäme beim Leser, zum anderen würde ich wirklich gern wissen, was Hulk und Rotauge denn nun tatsächlich miteinander treiben ;)

Viele Grüße

Richard

 

Liebe Maliah,

dem muss ich leider in gewisser Weise zustimmen.
Ich sehe auch keine Erotik und verstehe den Sinn deiner Geschichte nicht ganz. Du benutzt einfach zu viele schwerfällige Wörter,Fremdwörter, die doch in diesem Zusammenhang niemand benutzen würde. Dein Text ist schwer verdaulich, was ihn auch interessant macht, aber wenn ich eine Kurzgeschichte lese, möchte ich nicht auch noch stundenlang interpretieren oder im Wörterbuch nachschlagen müssen.

 

Ich bin über keine Kritik böse, außerdem habe ich damit schon gerechnet, denn den Text versteht niemand, der nicht auch so fühlt.
Es ist aber tatsächlich so, dass ich diesen Text innerhalb von einer halben - eine Stunde geschrieben habe, einfach flüssig, wie mir "der Schnabel gewachsen ist" (normalerweise denke und rede ich aber nicht in so einer komplizierten Sprache, das ist für mich eher ein Ausdruck von Kunst - auch wenn es nicht jeder mag und vllt. für übertrieben hält).. ich könnte garnicht in einfacherer Schreibweise schreiben, das wäre für mich langweilig.
Mag sein, dass das nicht jedermanns Sache ist, aber für mich muss jeder Satz eine Bedeutung haben (das macht es mir auch so schwer, längere Texte zu schreiben), Übergänge (z.B. "Nun ging sie in die Stadt um ein Eis zu essen") widerstreben mir irgendwie total und ich versuche so gut es geht das zu vermeiden, ich weiß auch nicht warum..

Damit mein Text nicht verschoben wird, und auch zur Verständlichkeit anderer:
Es geht um eine Spielart der Erotik: Dominanz.
Ich denke, ein bißchen kann man das zumindest rauslesen!?

RichardB: Wie du auf Hulk kommst, ist mir schleierhaft, denn ich schrieb ja von einer roten Kreatur "Die riesengroße Gestalt, deren kräftiges Rot in all seinen Venen vibrierte, ...", nichts grünes! Außerdem soll das Rot auch als Symbolfarbe stehen!
Dann wiederrum: Wie kommst du auf purpurrote Pupillen? Das purpurrot ist auf den Jagdtrieb bezogen! Das ist eher ein Bildnis, WAS sie sieht - so wie es in Filmen oft gemacht wird, wenn man eine Pupille sieht und ein Bild darin....

Nun weiß ich wenigstens, dass es von der Mehrheit als "übertriebene Wortwahl" angesehen wird, aber gerade das ist für mich irgendwie eine Form der Kunst, es ist einfach ein ganz anderer Schreibstil..

Danke für die Kommentare und liebe Grüße!

 

Hallo Maliah85!

Ich bin über keine Kritik böse, außerdem habe ich damit schon gerechnet, denn den Text versteht niemand, der nicht auch so fühlt.

Der Text ist vor allem deswegen nicht verständlich, weil man von der Handlung, die hier nur aus der Sicht der Protagonistin reflektiert und kommentiert wird, nichts dargeboten bekommt. Es ist nur ein nebuloses Etwas, schon der Eingangsabsatz ist derart abgehoben, das man einfach keine Lust mehr hat, weiterzulesen.

Die Dezentheit in ihrer Grazie besticht ihn durch ihre liebevollen Details. Eine Reminiszenz an vergangene Tage, ihre eigene, persönliche Hommage, an das, was auch immer sie „Liebe“ nennen würde. Sei es ein Wagnis, oder eine Schale, in die sie sich fallen lässt, eine Überwindung oder die Zurückhaltung ihrer Selbst.
Was als Treibgut galt, warf ein Echo auf ihre Vergangenheit..

Was sind denn die "liebevollen Details" der Dezentheit ihrer Grazie? Das würd mich echt interessieren. Aber es ist halt einfacher, so etwas zu behaupten, als es wirklich zu zeigen bzw. darzustellen. Ich kann hier einfach keine Bezüge zwischen den Sätzen herstellen, bzw. ich kann mir nichts VORSTELLEN, meine Phantasie bleibt da auf Null geschaltet. Wer soll das denn verstehen, außer du selbst? Aber gut, damit dir nicht langweilig wird ... aber ich finde den Text langweilig.

das ist für mich eher ein Ausdruck von Kunst - auch wenn es nicht jeder mag und vllt. für übertrieben hält).. ich könnte garnicht in einfacherer Schreibweise schreiben, das wäre für mich langweilig

Es geht aber nicht um dich, sondern um den Leser. Wenn der Leser keine Chance hat, mitzubekommen, um was es eigentlich geht, hat die Geschichte versagt, punktum.

Damit mein Text nicht verschoben wird, und auch zur Verständlichkeit anderer:
Es geht um eine Spielart der Erotik: Dominanz.

Das wird im Text nur behauptet, es gibt keine Szene, in der das gezeigt wird. Worin besteht den das "Überschreiten des leidenschaftlichen Horizontes" und das Eindringen in was auch immer? Wer soll dir in diese Verstiegenheit folgen wollen?

– sie betrat den Raum, sie betrat ihn nicht nur, sie erfüllte ihn.
Und der Leser erfährt nichtmal, wie sie aussieht.

Und für einen derart kurzen Text sind das tatsächlich verdammt viele Fremdwörter drin, was nur hochgestochen klingt, aber überhaupt nicht kunstvoll:

Dezentheit Reminiszenz Hommage Impressionen Offensive Entrée Kreatur Komponie Symbiose Staffage Dominanz Komponenten Divergenz Dualismus Antagonismus Provokation Passion tangieren

Gruß
Andrea

 

Hallo Maliah,

und herzlich Willkommen hier auf kg.de :)

Da du sehr selbstbewusst von deiner Schreibe als Kunst sprichst, musst du auch mit entsprechend kritischer Reaktion rechnen.
Gerade wollte ich ein paar Details zitieren, da sehe ich, dass Andrea in diese Richtung schon Arbeit geleistet hat.

Für mich sind deine Sätze Worthülsen, in denen du dich räkelst. Ich hatte als Oberstufenschülerin auch mal so eine Zeit, in der ich es schick fand, in jeden Satz mindestens ein bedeutungsschwangeres Fremdwort einzufädeln :D, es gibt einem einen - vermeintlichen - intellektuellen Touch.

Wenn jeder Satz eine Bedeutung haben sollte, behaupte ich mal, dass es nicht möglich ist, einen Text so herunterzuschreiben. An dem müsste geackert werden, mehrere Stunden bis Tage.

Die Dezentheit in ihrer Grazie besticht ihn durch ihre liebevollen Details. Eine Reminiszenz an vergangene Tage, ihre eigene, persönliche Hommage, an das, was auch immer sie „Liebe“ nennen würde.

Nehmen wir mal exemplarisch diese zwei Sätze auseinander.
Grazie impliziert für mich schon stilvolle Zurückhaltung, von daher ist eine Dezentheit dieser nicht aussergewöhnlich.

Welche Details? Die samtenen Handschuhe, ihr zartes Lächeln, ihre schlichten Diamanten? Ich lese heraus, dass die Dezentheit eine Art Hommage an die vergangenen Tage ist, gleichzusetzen mit "Liebe" - aha!? Bahnhof.

Was als Treibgut galt, warf ein Echo auf ihre Vergangenheit..
Ich versuche, dem Satz einen Sinn zu geben. Ich schaff' es nicht.

Und so gehts weiter. Ich möchte dir nur eines sagen, falls du tatsächlich auch noch für andere außer für dich schreiben willst: Weniger ist mehr.

Viele Grüße
bernadette

 

Grüß dich, Maliah!

Ich nenne das mal "Braindump", weil es schlicht ein unaufbereiteter Gedankenbrei ist, der an mir nichtssagend vorrüberzieht.

Das will mehr sein, als es ist. All diese manirierten Wörter, die schreien so: "Guckt wie hübsch, schaut mich an, ich bin so ein tolles Wort!"

Und in der Regel lese ich keine eitlen Texte.

Wenigstens an die Rechtschreibung hättest du dich halten können.

Eine Reminiszenz an vergangene Tage, ihre eigene, persönliche Hommage(Kein Komma) an das, was auch immer sie „Liebe“ nennen würde.

Was als Treibgut galt, warf ein Echo auf ihre Vergangenheit..

Da ist ein Punkt zu viel.

Entrée – sie betrat den Raum, sie betrat ihn nicht nur, sie erfüllte ihn.

Man erfüllt eine Vorgabe, einen Raum füllt man aus.

Die riesengroße Gestalt, deren kräftiges Rot in all seinen Venen vibrierte, traf sie stichartig mit seinem Blick.

2 x "ihren"

Ja, und so gehts weiter.

Das ist keine Kunst, das will Kunst sein.

Schöne Grüße,

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Nehmen wir mal exemplarisch diese zwei Sätze auseinander.
....GENAU das möchte ich eben nicht machen (alles auseinanderrupfen), aus dem Grund, weil ich Spielraum lassen möchte für eigene Ideen.. jeder kann sich etwas anderes darunter vorstellen, gerade in der Hinsicht, was bspw. das Aussehen der Darsteller angeht.. weshalb muss man das Aussehen nennen, wenn es um etwas ganz anderes geht? (<-- die Frage bezieht sich nur auf den Einzelfall.. es kann in anderen Geschichten natürlich auch wunderbar passen, wenn man darauf mehr eingeht)..

Ich habe nie behauptet, dass meine Geschichte supertoll oder dergleichen wäre, es ist einfach nur meine kleine Geschichte und wie es bei anderen ankommt, weiß ich ja :-)

Wenn man will, kann man in ein nebulöses Etwas auch viel reininterpretieren, gerade, wenn man mit dem Genre der Dominanz vertraut ist (bzw. es einem Spaß macht)..

Ich habe hier auch schon einige andere KGs gelesen und find ein paar davon echt toll, nur möchte ich eben nicht von samtenen Handschuhen oder schlichten Diamanten schreiben, für mich klingt das irgendwie zu 'schmusig' (sorry, ich hab kein anderes Wort gefunden - diesmal ;) )..

Aber ich nehme nun trotzdem mal diesen einen Anfangssatz, um es etwas zu verdeutlichen "Die Dezentheit in ihrer Grazie besticht ihn durch ihre liebevollen Details". Stellen wir uns eine Frau vor, deren gazellenhafte feine Gestalt 'dezent' ist (also bspw. nicht viel Schminke, kein teurer Schmuck, eher zurückhaltend auf den ersten Blick - man kann sich darunter viel vorstellen, und so wird die Geschichte auch für jeden individuell - so zumindest mein Plan ;) ).. und die liebevollen Details sind vllt. der schöne Knoten in ihren Haaren und die heruntergefallene Strähne die gewollt ist, oder wie sie sich die Ärmel ihrer Bluse umschlägt.... ich lasse das ja extra offen, damit die Fantasie angeregt wird. Das ist für mich wie bspw. eine Zugfahrt.. wenn ich mir vorher einen Film über die Landschaften (an denen ich vorbeifahren werde) anschaue, ist das zwar vllt. vorteilhaft, aber man könnte doch auch einfach nur einsteigen und sich überraschen lassen?
Das ist anscheinend bei einer Mehrzahl der Leser nicht gelungen - seh ich ja ein.. es ist für mich auch durchaus nachvollziehbar, dass es -gerade in den Anfängen- hochgestochen ist, aber es ist einfach meine Art zu schreiben, und dann ist es eben einfach nicht für das breite Publikum geeignet....

Vielleicht klingt es auch einfach nur hochgestochen, weil der Schatz der Sprache in der heutigen Zeit ein bißchen verloren gegangen ist!?

yours: Ich frage mich, was das soll, warum du dir die Mühe machst mir Punkt- und Kommafehler zu nennen!? Das letztere soll wirklich 2x "seinen" heißen, es bezieht sich auf eine männliche Gestalt.

Da ist ein Punkt zu viel.
und nein - da ist ein Punkt zu wenig ;-) ich habe manchmal die Angewohnheit, für "..." drei Pünktchen nur zwei zu machen.
die schreien so: "Guckt wie hübsch, schaut mich an, ich bin so ein tolles Wort!"
....manche (wenn auch wenige) Menschen haben Spaß an hübschen Wörtern, bspw. in Gedichten wird das manchmal richtig provoziert und herausgekitzelt.

 

ich lasse das ja extra offen, damit die Fantasie angeregt wird.

Nunja, aber der Argumentation nach müsste man Chinesisch lesen (und es nicht beherrschen!). Stell dir vor, wie phantastisch das wäre. Ich meine, man versteht nichts, es ist alles offen.

Was ich sagen will: Auch wenn es offen ist, darf es nicht beliebig werden. Und phantasie muss angeregt werden, das macht sie nicht von selber.

Ich habe nie behauptet, dass meine Geschichte supertoll oder dergleichen wäre, es ist einfach nur meine kleine Geschichte und wie es bei anderen ankommt, weiß ich ja :-)

Ja klar, du musst sie ja auch nicht für andere Leute schreiben. Es ist auch toll, für sich selber zu schreiben.

Wenn man will, kann man in ein nebulöses Etwas auch viel reininterpretieren, gerade, wenn man mit dem Genre der Dominanz vertraut ist (bzw. es einem Spaß macht)..

Nö. Ein nebulöses Etwas ist nichts weiter als ein nebulöses Etwas. Von alleine kommt der Sinn nicht. Und warum sollte ich anfangen, irgendwohinein irgendetwas hineinzuinterpretieren? Da muss es mir schon großartig vorkommen, dass ich da herumstochere und deute. Sonst lohnt ja der Aufwand nicht.

Stellen wir uns eine Frau vor, deren gazellenhafte feine Gestalt 'dezent' ist (also bspw. nicht viel Schminke, kein teurer Schmuck, eher zurückhaltend auf den ersten Blick - man kann sich darunter viel vorstellen, und so wird die Geschichte auch für jeden individuell - so zumindest mein Plan ).. und die liebevollen Details sind vllt. der schöne Knoten in ihren Haaren und die heruntergefallene Strähne die gewollt ist, oder wie sie sich die Ärmel ihrer Bluse umschlägt

Wenn jemand sagen will: Da steht ne Kerze, warum sagt er nicht einfach: Da ist ne Kerze. Warum klingt es so "abgehoben" zu schreiben: Der Rote brannte auf eine ganz helle Weise in seinem Dochte, der sich wölbte und krümmte unter der Hitze des Feuers, das sich entzündete an meinem Streichholze, welches ich anriss an einem Schächtelchen welches nun noch ganz viele und andere ihresgleichen ähnliche Hölzchen enthielt, sich entzündent und nach Schwefel stinkend das Feuer weiterreichend sind sie sich in der Ewigkeit nur Tand.

Ist es besser, nur weil es Schnörkel hat?

Prost!

Vielleicht klingt es auch einfach nur hochgestochen, weil der Schatz der Sprache in der heutigen Zeit ein bißchen verloren gegangen ist!?

Sprache hat schon immer Kommunikation bedeutet. Tut sie das nicht, wird sie zum Diorama reduziert, zu einem Ausstellungsstück im Museum. Was nützet dir ein Wort, das nicht ins Herze deines Lesers sticht? Was bringen all die Sätze, die man anschaut wie Relikte, die man katalogisiert wie Urzeitfunde, die man in Bücher schreibt auf wellendes, brüchiges Papier und sie verschließt in Schränke aus Olivenholz, weil sie heute keiner mehr versteht?

Um einen schweren Gedanken auszudrücken, nimm einfache Worte. Worte sind kein Selbstzweck. Sie sind nur Transporter, Lastkraftwagen für den Sinn.

Was du tust, ist bunte, verschnörkelte Güterzüge zu bauen und zu verlangen: Lieber Leser, füllen musst du sie schon selbst.

yours

 
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Hallo Maliah,

ich nochmal. Da du allgemein verständliche Kommentare schreiben kannst, kannst du vermutlich auch verständliche Texte schreiben. Das willst du aber nicht, weil es dir zu wenig künstlerisch ist.

Von Kunst hat wohl jeder seine eigene Vorstellung. Für mich ist es Kunst, wenn eine Idee handwerklich gekonnt auf das Wesentliche reduziert wird - wie ein Fond, den man langsam und sorgfältig einkochen lässt, um eine perfekte Sauce ganz ohne Geschmacksverstärker zu erhalten.

Bei deiner Geschichte habe ich den Eindruck, dass du unausgegorenen Inhalt mit Wörtern überklebt hast, die dich besonders hübsch angeglitzert haben. Du deutest an, dass deine Sprachgewalt möglicherweise zu groß ist, um von anderen goutiert werden zu können, vergleichst deinen Text gar mit einem Gedicht. Das ist nun wirklich ein bisschen viel!

Hier ein paar Beispiele:

"Dezentheit" ist zum Beispiel kein Wort, wenn schon, heißt es "Dezenz". Klingt auch nicht weniger plump, ist aber wenigstens ein korrektes Wort. Beide Laute haben einen harten, zischenden Klang, beide Worte sind sterile Hülsen für etwas, das man leidenschaftlicher, lebendiger und treffender sagen kann. Das ist alles andere als lyrisch.

"fiebrig würde er sie weiter tangieren" - ein entseelteres Wort als "tangieren" kann man für "berühren" und all dessen zärtliche oder wilde Schwestern wohl nicht auswählen. Abgesehen davon ist der Satz in seiner Gestelztheit fast komisch - wie übrigens viele andere. Würde man mich fiebrig tangieren, würde ich mich totlachen oder ein Thermometer holen.

Die glitzernden, funkelnden Wolken deuteten auf ein herbeigeführtes Schauspiel hin und überschatteten ihren Überdruß an kindlicher Vorfreude in keinster Weise. Die kleinen Farbenbringer sprenkelten purpurroten Jagdtrieb in ihre Pupillen und ließ sie wachsen.

Glitzernde, funkelnde Wolken - nun ja, an sehr hellen, sonnigen Tagen mag das zutreffen. Nun deuten diese Wolken auf ein herbeigeführtes Schauspiel hin. Wer kann irgend etwas herbeiführen, das dann einen sonnigen Tag mit glitzernden Wolken zur Folge hat, die auf ein Schauspiel hindeuten? Es geht aber noch weiter: Jetzt überschatten diese von etwas oder jemandem provozierten Wolken der Heldin Überdruss - nicht. Diese Wolken stören die Frau also nicht, die an einem schönen Sonnentag von irgend einer Sache oder einer Person die Nase voll hat. Oder haben die Wolken die Nase voll? Wie jetzt - der (und nicht "an") kindlichen Vorfreude ist sie oder sind sie überdrüssig? Und was ist aus dem Schauspiel geworden? Was sollen wir hier interpretieren, was willst du uns sagen?

"Die kleinen Farbenbringer sprenkelten purpurroten Jagdtrieb in ihre Pupillen". Das Rot will in Verbindung mit glitzernden Wolken für mich nicht ganz passen. "Und ließ sie wachsen" ist falsch, es muss "ließen" heißen, immerhin sind die kleinen Farbenbringer ja zu mehreren. Andererseits schrumpfen Pupillen im Licht. Vielleicht sollte ja der Jagdtrieb die Pupillen wachsen lassen? Dann ist der Satz grammatikalisch doppelt falsch, egal, wie man es interpretiert. Und er ist nicht der einzige, mit dem du dir selbst ein Bein gestellt hast.

"Ist es nicht ein verrücktes Spiel?
Neue Impressionen brauchte sie. Nun ging sie raus, ging in die Offensive, in ihre spielerische Freiheit, ließ sich treiben."

Wo ist da ein Stil, wo ein Rhythmus? Liest man das laut, klingt das wie ein müder Shakespeare ("Ist es nicht ein verrücktes Spiel?"), der von Meister Yoda abgelöst wird ("Neue Impressionen brauchte sie."), bevor kurz Helge Schneider den Taktstock führt ("Nun ging sie raus"). Dann verebbt das ganze in: "ging in die Offensive, in ihre spielerische Freiheit, ließ sich treiben." Wer in die Offensive geht, lässt sich nicht treiben. Und in spielerische Freiheit "geht" man nicht - zumindest klingt das sprachlich unausgereift.

Solche Stolpersteine finden sich in fast jedem zweiten Satz deiner Geschichte. Du würdest keinen Fehler machen, wenn du dir die Kritiken und Anregungen deiner Leser zu Herzen nähmst.

Viele Grüße

Richard

 

Hallo Maliah,

nun, dein Text lässt mich ratlos zurück. Eine Flutwelle an Worthülsen ist beim Lesen über mich eingestürzt, ohne dass ich ihren Sinn hätte erkennen können. Es soll künstlerisch, hochgestochen wirken.... und zumindest letzteres tut es auch auf den ersten Blick. Doch macht das noch lange keine Kunst. Worum es in dem Text geht...ich habe keinen Schimmer. Der Text gibt meiner Fantasie nichts, woran sie sich festhalten oder wovon sie sich nähren könnte. Und schon gar nichts romantisches oder gar erotisches. Vielleicht versuchst du es doch noch einmal mit einer bodenständigeren Sprache.

Gruß
Blue

 

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