Hallo, ich freue mich, das meine Geschichte von euch gelesen wurde und ihr mir Eure Gedanken dazu mitgeteilt habt.
@ sim
mich wunderte es nicht, dass Mann sich auf dieses Klischee beruft
, ich bin dennoch überrascht, dass der Text dich zu dieser Analyse der Prot. herausgefordert hat.
Zitat
Ihre Liebe war ihre Hoffnung, eine Hoffnung, von der er nichts weiß. Dsa daraus für sie resultierende Versprechen hätte er gar nicht geben können. Er wusste ja nicht einmal davon.
Die Frau produziert sich ihre Frustration selber.
Ich weiß nicht, ob du das ausdrücken wolltest, oder ob du eher Mitleid mit der armen angeschwiegenen Protagonistin heraufbeschwören wolltest. Im ersten Falle hast du es gut getroffen, im zweiten sich mein Mitleid auf ihre kommunikative Armut.
Ich wollte weder das eine, noch das andere
Ich entnehme deiner Argumentation, dass dir der Text nicht gefallen hat. Ich befürchte fast, du bist deinem eigenen Klischee, von dem hier nicht die Rede war aufgesessen.
Nun denn das finde ich bedauerlich, aber vielleicht kannst du mir es mir bei Gelegenheit erläutern, so dass ich aufbauende Anregungen zu dem Text finde.
Hallo maxy,
Zitat
Anders wie sim denke ich hier nicht an ein Klischee. Es gibt sie, die stillen und schweigsamen, schönen Momente in der Liebe.
Aber ich denke dass sehr wohl unterscheiden werden kann zwischen verständnisvollem Schweigen und wortlosem Alltag...
Ich freue mich, dass du den Plot so verstanden hast, sonst hätte ich mich nach sims Anmerkung veranlasst gesehen unter meine KG zu schreiben Thema verfehlt.
Zitat
Die Prot ist frustriert, aber von ihr kommt ja auch das Angebot zum Reden, das er abweist. Vielleicht hätte sie ihm das noch deutlicher zeigen können, dass sie Reden will und unglücklich/unzufrieden ist. Aber das ist schwer in dieser Träge, vorallem wenn sie nicht mehr daran glaubt dass es helfen könnte, und ich glaube dem ist so...?
Hauptsächlich wollte ich aufzeigen, wie unterschiedlich beide mit ihrer Krise umgehen.
Er flüchtet sich in Arbeit und sie scheut sich die Gefühle auszusprechen, was sie bewegt. Beide haben also ein Kommunikationsproblem, das sich vielleicht sogar bewältigen ließe, wenn sie ihren Konflikt als solchen wahrnehmen.
@ zaza
Zitat:
Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich von dem Text halten soll. Für mich ist er zu beliebig. Gelesen und vergessen. Schade
Schade, dass du nicht gründlicher auf den Text eingegangen bist. So klingt das sehr subjektiv, und aus subjektiven Anmerkungen etwas herauszuholen, dass für den Text gut und wichtig ist, ist immer sehr schwer.
Ich kann deiner Argumentation insoweit folgen, dass du die Entfremdung nicht gesehen hast. Warum du sie nicht siehst, dagegen nicht.
Zitat
Aber nicht erst seit gestern. Schon seit vorgestern. Das Angebot zum Reden dient nur als Alibi, in Wirklichkeit hat sie schon vor langem kapituliert. Es ist schon Scheiße, wenn man Liebe mit blindem Verständnis gleichsetzt. Das kann schon mal zum Frust führen.
Wie kommst du darauf? Diese Interpretation entbehrt meiner Meinung nach jegliche Grundlage im Text
@ marana
Zitat
Für mich ist der Text zu kurz, weil er so irgendwie fragmenthaft wirkt, einzelne Gedanken der Protagonistin zusammengefasst und in den Text gesetzt. Mir scheint, ich sollte Mitleid mit der Protagonistin haben, aber sie erreicht mich nicht - so, wie sie ihren Mann auch nicht erreicht hat.
Ich weiß was du meinst. Du glaubst, zu einer runden Geschichte, muss mehr Handlung mehr Charakterisierung hinein. Im Prinzip gebe ich dir Recht. Ich bin sogar geneigt, diese Geschichte inhaltlich mehr auszuweiten.
Ich habe mich aber bewusst für eine knappe Inszenierung entschieden, um dem Leser zu verführen, ihm mehr Identifikationsmöglichkeiten zu geben. Du hast es selbst angesprochen, mit deinem Vergleich, du wurdest wie der Mann nicht erreicht.
Du benötigst mehr Informationen, genau wie der Mann auch, damit er weiss was sie fühlt, wie die Entfremdung sie desillusionniert hat.
Ich freue mich, dass dir meine Sprache gefallen hat.
@ Leixoletti
Zitat:
ich hab begriffen, dass sich da zwei nichts mehr zu sagen haben. Aber warum nicht? Der Dialog am Anfang legt für mich den Schluss nahe, dass sie vor lauter Aufeinander-Rücksicht-Nehmen ihre eigenen Wünsche nicht mehr äußern - weil sie denen des anderen entgegenlaufen könnten. Oder schützen sie diese Rücksichtnahme nur vor, weil sie beide so öde Langweiler sind?
Du siehst, der Text wirft bei mir Fragen auf, aber was ist mit den Antworten?
In der Tat, es gibt wenig Antworten über die Beweggründe, warum der Ehealltag so geworden ist.
Es können verschiedene Ursachen sein, die sie sprachlos werden ließen.
Wie gesagt, ich neige tatsächlich dazu, mehr Inhalt zu geben, aber hier wollte ich den Leser mit seinen Erfahrungen mitarbeiten lassen.
@ coleratio
Zitat :
Du schilderst eine Situation, die leider alltäglicher ist, als man es wahrhaben möchte.
Auch wenn wir, die Leser, kommentieren: Warum hat sie ihre Wünsche nicht geäußert, warum nimmt sie sein Schweigen hin, warum übernimmt sie nicht die Initiative,warum warum...?
Gut reden können wir alle.
Gerade die Wahrnehmung ist das Problem. Wenn Mann und Frau in der Lage wären, ihre Flucht vor der Wahrnehmung ihrer Krise zu erkennen, wäre es für beide leichter, sich auszusprechen
Zitat:
Doch ich denke, wenn man den anfänglichen Punkt, wo die Worte verloren gingen, überschritten hat, tritt die Einsamkeit ein, in der jeder für sich nur noch in Gedanken redet. Die Worte kommen nicht mehr über die Lippen. Wer hat Schuld? Beide!
Ich glaube, dass du recht hast. Beide steigern sich in ihre Wahrnehmung hinein, sehen etwas, was der andere in Wirklichkeit nicht macht.
Unausgesprochenes verleitet dazu, dass die Wahrnehmungen immer mehr einschränken. Und dann kann es passieren, dass man vereinsamt, obwohl man zu zweit ist.
Zitat:
Denn über die Sprachlosigkeit
muß die Liebe ja nicht verloren gegangen sein. Nur eingeschlafen.
Mag sein, dass durch diese Wendung bei Beiden die Sprache wiederkommt und ein neuer Anfang für die Ehe geboren wird.
Ich könnte mir das jedenfalls vorstellen.
Das ist ein interessanter Gesichtspunkt, den du da aufwirfst. Die Hoffnungen, die sich daran knüpfen könnten tatsächlich Motivationsgeber sein, die eingefahrene Situation aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten.
@ woltochinon
Zitat:
als sie vom Hausbau spricht, sagt sie noch „wir“, aber dann empfindet sie seine Arbeit am Haus als überflüssig. Sie wirft ihm vor, dass er nicht bei ihr ist, nicht mit ihr redet
Das war mir klar, das du dich auf die Ambivalenz stürzt.
Ob die Frau sie auch sieht? Ich denke du meinst eher nicht was du auch so schön formuliert hast.
Zitat:
Sie wirft ihm vor, dass er nicht bei ihr ist, nicht mit ihr redet. Sie hat „Hoffnungen“, „Illusionen“ auf die er nach ihrem Geschmack reagieren soll, sie weiß, was er (eigentlich) zu tun hätte (Zitat: „Wenigstens vertieft er sich nicht in eine Zeitung“).
Ich will die Frau durch inhaltliche Erklärungen nicht ins rechte Licht setzen, ob man ihr damit unrecht tut, habe ich natürlich als Autor zu vertreten. Aber ich dachte für den Plot ist es ausreichend und leichter vertändlich sie auch so zu charakterisieren.
Deine Schlußfolgerung.
Zitat:
Die Frau erwartet nur, trägt nicht zur Lösung der Probleme bei, Resignation auf beiden Seiten, dann geht sie. Ihre Probleme wird sie kaum hinter sich lassen.
bestätigt mich dann auch, denn da kann ich dir nur zustimmen; die Erfahrungen, die sie so sammelt, werden sich wiederholen.
Zitat:
Zu Beginn wird seine Flucht geschildert, am Schluss ihre, sie ist da tatkräftiger, obwohl er sonst eher tätig ist.
Die Aussichtslosigkeit der Situation wird deutlich, es gibt auch keinen `Schuldigen´. Vielleicht ist es diese Uneindeutigkeit der Situation, die mich als Leser etwas unzufrieden zurück lässt.
Irgendwo freut mich diese Unzufriedenheit auch, weil die Situation auch unzufrieden ist. Beide könnten sich aussprechen und so die vermeintlichen Fronten entschärfen.
@ Emil
Ich freue mich, dass du den Bezug zu meinem Experiment gefunden hast.
Das Szenario ist abgewandelt, aber das sollte auch so sein, das jeder Absatz für sich als Geschichte stehen könnte.
In der Hauptsache bin ich aber dem einem Thema treu geblieben
Zitat:
Meine Ansicht ist eine Mischung aus sims und coleratios Meinung, wobei die anderen ähnliches angedeutet haben. Ich möchte es präzisieren: Liebe hat es zwischen den beiden Leuten sehr wohl gegeben, aber sie haben ihre gegenseitigen Wünsche im Laufe der Zeit nicht mehr beachtet und haben sich auseinander gelebt -- Entfremdung eben!
Ja in der Tat so habe ich es ausdrücken wollen
Zitat:
Diese Geschichte ist aus der Sicht der Protagonistin geschrieben, daher finden seine Gedanken keine Erwähnung, aber ich kenne dieses ewige Mißverständnis. Die unterschiedliche Auslegung des Verhaltens ist nicht bloß ein Klischee, sie ein Fakt! Und es hängt wirklich nur an der gegenseitigen Akzeptanz für die Wünsche des anderen. Dabei wäre es so herrlich einfach, die Sache ins Lot zu bringen... mehr will ich im Moment nicht sagen (und lächele nur).
Da ich unverkennbar Frau bin, war natürlich mein Impuls nahe liegend, aus der Sicht der Frau zu schreiben, Ich sehe es auch als Fakt an und lächele mal ohne Worte zurück.
Zitat:
Du beschreibst eine wunderbare Alltagssituation, mit der viele Ehen einfach nicht klar kommen. Es ist eine Vorzeige- Story!
Danke Emil für diese Lob.
Danke an Euch alle.
Lieben Gruß
Goldene Dame