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Ohne Worte

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12.07.2003
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Ohne Worte

Es war in einer Disco... nee... nee... das ist zu typisch, es war auf einer Goa-Trance-Party... Party!? Das gefällt mir auch nicht... Ach! Sagen wir mal es war in einer Stadt. Oder besser irgendwo in der Welt. Vielleicht an einer Bushaltestelle? Oder in einem Cafe? Restaurant? Oder am Strand. Eigentlich egal. Man trifft sich da, wo man sich trifft, hier und dort, durch Zufall oder Schicksal.

Sie war hübsch... Nein! Interessant. Sie war interessant und hübsch... also, sie sah gut aus. Für meine Begriffe gut oder hübsch.

Ich sagte Hallo. Sie schaute mir in die Augen, lächelte leicht, gab keine Antwort. Wir tauschten die Nummern. Ohne Worte. Es war am Nachmittag. 14.15 h. Oder war es etwas später? Nicht so wichtig.

Am Abend gegen 22.00 h rief ich sie an. Sie sagte nichts. „Und?“ Sagte ich, „sehen wir uns morgen?“ Sie sagte wieder nichts. Ich hörte sie leicht lächeln. „Wie wäre es auf der Lilienbrücke? Um 10.00?“ Sie legte auf. Ohne Worte.

Am Morgen auf der Lilienbrücke sah sie so aus, wie sie gestern ausgesehen hatte. Wir haben uns über alles Mögliche unterhalten. Ich habe erzählt, sie hat zugehört. Politik war für sie anstrengend. Wenn ich gesagt habe Marx, Lenin oder Gandhi haben dies oder jenes gesagt, hat sie immer weggeschaut. Musik, Kunst, Kultur, vor allem Philosophie hat sie sehr interessiert, glaube ich. Vielleicht auch nicht. Sie hat immer leicht gelächelt.

Nach drei Stunden waren wir bei ihr. Wir haben gefrühstückt. Während dessen schaute sie mir tief in die Augen. Ich stand auf, ging zu ihr und habe sie geküsst. Mein Gott! Mein Gott! Ich sterbe ...

Wir waren Tag und Nacht zusammen. Ab und an sagte ich irgendwas. Sie sagte nie etwas. Es war Samstag. Ich wohne im 5. Obergeschoss. Als wir im 4. ankamen hat sie angefangen zu husten... noch mal... und sehr stark.

Ich rief den Notarzt an. Sie musste sofort ins Krankenhaus. Es wurde mir dort gesagt, dass sie Lungenkrebs hat. Nach drei Tagen ist sie gestorben. Sie hatte AIDS.

 

Hallo Alaska,

der Anfang Deiner Geschichte gefällt mir sehr gut. Dieses "Ohne Worte", weil eigentlich alles gesagt wurde... geistig. Aber das Ende gefällt mir gar nicht. Es kommt so plötzlich, so abgehakt. Ich konnte nicht wirklich mitfühlen. Schade.

Grüßle,
stephy

 

Hallo Alaska!
Huch, was für ein Ende! Ich dachte erst das Mädl ist stumm. Mhh, das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Trotzdem finde ich die Geschichte wirklich gut, vor allem der Anfang.
Manchmal ist alles schneller vorbei als man denkt...

LG Joker

 

Schade, dass es euch der Schluss so nicht gefällt: Etwas ausführlicher beginnen, aber Kern straff und kurz halten, und der Schluss soll ein erschütterndes, tiefgreifendes ausatmen sein. Das gelingt mir nicht immer, aber in diesem Fall dachte ich schon. Es gab auch genug Leute denen der Schluss so gefallen hat, darum habe ich sie so veröffentlicht. Liebe Grüsse, Alaska

 

hi Alaska!

Auch in diesem Text würde ich Dir raten, die Zeitdarstellungen auszuschreiben. Viertel nach zwei. Oder vierzehn Uhr fünfzehn, wenn es denn so sein soll.

auch die Stockwerkzahlen besser ausschreiben.

Ich hab den Text nicht wirklich verstanden. Menschen mit AIDS und Lungenkrebs können sprechen. Warum tut sie es nicht?
Außerdem: das hat sie gleich BEIDES?
Die Erzählung scheint mir auf ein anderes Ziel zuzulaufen, und macht dann im letzten Absatz diese scharfe, unvermittelte Wendung.

Was willst Du mit diesem Text aussagen oder erreichen?
er beschreibt weder die Beziehung ausreichend, noch ihre Krankheit.

Erst hat mir der Text ja wirklich gefallen, weil ich dachte, es wäre ein romantisches Kennenlernen.
Das hat das Ende dann abrupt abgebrochen. Die Stimmung zerfetzt, ohne sie durch eine neue zu ersetzen.

Was genau hat das eigentlich hier zu sagen:

habe sie geküsst. Mein Gott! Mein Gott! Ich sterbe ...
in Anbetracht des Endes stirbt er ja wohl nicht vor Verzückung.

Glaubt er etwa, er könnte durch diesen Kuß Lungenkrebs bekommen haben? oder AIDS?
falls Du das implizieren wolltest, hätte das ausgeführt werden sollen, finde ich.

Etwas ausführlicher beginnen, aber Kern straff und kurz halten, und der Schluss soll ein erschütterndes, tiefgreifendes ausatmen sein.
wenn das der Grund für Deinen Aufbau und den Inhalt dieser Erzählung war....
Da muß aber trotzdem noch eine Verknüpfung sein, oder eine Überleitung, oder die zweite Stimmung muß ebenfalls ausgeführt werden.
Man kann nicht einfach ein so gut wie zusammenhangloses Ende, so schokierend es auch sein mag, an einen Text dranpacken.

Es gelingt Dir leider im letzten Absatz ( wohl wegen der Kürze ) nicht, die Stimmung einzufangen, dem Leser Gefühle zu vermitteln.


Vielleicht solltest Du einfach eine ausführlichere Einleitung für diesen Absatz schreiben. Vor allem die Verbindung zwischen "nicht reden" und "AIDS/Lungenkrebs". Und vielleicht auch zwischen den beiden Krankheiten selbst.

Die andere Geschichte ( MP ) fand ich um einiges besser.

Frauke

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Alaska,

insgesamt wirkt Deine Geschichte ziemlich abgehackt. Diese Stilmittel paßt nicht unbedingt zu einer anfänglich romantischen, sich stetig entwickelnden Beziehungsgeschichte. Vielleicht wäre da ein anderes Stilmittel günstiger.
Diese Beziehung bleibt blaß, weil der Protagonist keine andere Verbindung zu `Ihr´ zu haben scheint, außer, dass er sie hübsch findet und er sie `mal bös gesagt `zulabern´ kann.
Der Hauptfokus- ohne Worte- bleibt leider unklar, er wird auch nicht durch die Wendung am Schluß überzeugend in die Geschichte eingebunden. (So ein `harter´ Wechsel am Ende ist aber kein schlechtes Stilmittel).
Sie scheint sich für Philosophie zu interessieren, aber nicht für Marx- der war doch ein sehr einflußreicher Philosoph.
Ich denke, wenn man besser wüßte, was diese Beziehung auch `ohne Worte´ bereichert, würde die Geschichte gewinnen.

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Hi Alaska

ich finde auch, dass Du die letzten zwei Absätze noch extrem ausschmücken könntest. Deine Schreibweise gefällt mir nämlich ziemlich gut, weil sie so einfach ist.

Love
Baphometha

 

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