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Oh Tannenbaum, hätte man dich bloß nicht umgehauen

Ali

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23.11.2003
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Oh Tannenbaum, hätte man dich bloß nicht umgehauen

Oh Tannenbaum, hätte man dich bloß nicht umgehauen

Familie Schulze sitzt harmonisch im Wohnzimmer. Mutter und Vater Schulze streiten liebevoll mit Opa und Oma Schulze. Mäxchen und Gretchen Schulze sitzen vor dem Weihnachtsbaum und packen die Lastwagenladung an Geschenken aus. Sie sind schon beim 51. Geschenk, aber keines hat ihnen bisher gefallen. Trotzdem strahlen beide Kinder wie das Haus vom Nachbarn, der seine Stromrechnung dieses Jahr wahrscheinlich nur mit einem Kredit begleichen kann.
Währendessen nähern sich Eltern und Großeltern dem alljährlichen Höhepunkt des äußert produktiven Streites. Vorbei am Festtagsessen, was Oma natürlich tausendmal besser aufgetaut hätte, dreht es sich dann um die äußerst wichtige Frage, ob den Kindern der morgige Kirchgang nicht besser erspart bleiben sollte. Bis man schließlich eine Streitpause bei Opas letzter Operation einlegt, um dann gleich wieder mit voller Kraft über Alles und Nichts und Omas und Opas Spießigkeit hinwegzufegen. Jetzt, am Höhepunkt angelangt, wird man immer deutlicher und direkter, oder anders gesagt, man schreit sich an und bringt die eine oder andere Extremität ins Gespräch mit ein. Mäxchen und Gretchen, die man unter all dem Geschenkpapier kaum noch erkennen kann, horchen auf, um ihren Wortschatz für den Schulhof zu erweitern. Opa zieht gerade über die wunderbaren Geschenke her, die ihm in den letzten 10 Jahren gemacht wurden. Plötzlich springt der Vater, gepackt von einer unvorstellbaren Wut auf. Er reißt eine Champusflasche an sich, und schmeißt sie auf den Boden. Die Flasche zerbricht und der Inhalt fließt über das Kabel der Lichterkette, in die der Weihnachtsbaum eingehüllt ist. Es zischt, Funken sprühen und der Baum geht in Flammen auf. Mutter Schulze lässt einen Schrei der Erleichterung los, da sie den Weihnachtsbaumschmuck schon seit Jahren hatte wegschmeißen wollen, doch nie einen Grund dafür gefunden hatte. Dann fällt die Tanne in all die Geschenke, unter denen sich auch ein Chemiebaukasten befindet. Als die Flammen diesen erreichen gibt es eine Explosion. Nun erstrahlt das Haus der Schulzes in hellen Flammen, heller noch als alle Lichterketten des Nachbarn, was diesen furchtbar ärgert.

Familie Schulze kam noch einmal mit dem Rettungswagen und einigen bedeutungslosen Narben davon. Nur die Kinder Schulze erlitten einen furchtbaren Schock, da all ihre Geschenke verbrannt waren.

 

Hallo Ali!

Herzlich willkommen auf kg.de! :)

Deine Geschichte wirkt auf mich, wie im Zorn geschrieben, ein Fluchen. Außerdem ist sie mir als Geschichte zu oberflächlich geschrieben, also zu wenig Details, keine Dialoge. Du berichtest nur, es würde um dieses und jenes gestritten, aber Du erzählst es nicht so, daß es als Geschichte wirkt.

Meiner Meinung nach könntest Du aus dem Ganzen auch eine Satire machen, speziell Stellen, wie die, wo der Opa sich über die bisherigen Weihnachtsgeschenke beklagt, fände ich dazu gut geeignet. Allerdings eben nur in sehr detailreicher Umsetzung.

Das mit dem Brand scheint mir etwas zu weit hergeholt, es wirkt so, als hätte in der Geschichte einfach noch etwas passieren müssen...
Champagner hat zu wenig Alkohol, um zu brennen, und daß er überhaupt mit dem Strom in Kontakt kommt, müßte die Isolierung des Kabels schon kaputt gewesen sein - das könnte natürlich sein, allerdings hätte es daraufhin wohl finster werden müssen (statt zu brennen)...
Mein Vorschlag wäre, echte Kerzen auf den Baum zu stecken, und, nachdem der Champagner am Boden unheimlich schäumt (mir ist mal eine Flasche Mineralwasser hinuntergefallen, selbst das war ein einziges Zischen und Schäumen), könnte ja jemand beim Versuch, es aufzuwischen, am Baum anstoßen und es könnte daraufhin brennen? ;)

Wie gesagt: Gefiele mir als Satire geschrieben besser als so gehässig. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Ui, jetzt hab ich grad gesehen, daß Deine Geschichte ja gar nicht unter Weihnachten sondern unter Satire steht - dann war mein Tip, sie als Satire zu schreiben, ja gar nicht so schlecht...:D
Also, ich hab das vorher echt nicht gesehen, daß sie unter Satire steht (oder wurde sie verschoben?). ;)

Gerade, wenn Du ohnehin eine Satire schreiben wolltest, solltest Du meiner Ansicht nach die Details besser ausarbeiten und so, daß es mehr witzig als gehässig rüberkommt.
Könnte nicht zum Beispiel auch jemand in der Runde sein, der unbedingt ein schönes, friedliches Fest haben möchte und einige Male versucht, die anderen dazu zu bringen, daß wenigstens zu Weihnachten "Theater gespielt" wird? ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Ali,

Deine Geschichte ist nett erzählt und steuert auf einen Höhepunkt hin, die Erwähnung des neidischen Nachbarn passt gut. Ansonsten fehlt der Geschichte ein wenig der Biß, vielleicht etwas Absurdität.
Z.B. bei
„Familie Schulze sitzt harmonisch im Wohnzimmer“
könnte man das „harmonisch“ schon karikieren: Familie Schulze sitzt mit von weihnachtlicher Harmonie gedrosselter Streitsüchtigkeit im Wohnzimmer (o.ä.)usw.

Die Champusflasche sollte man schon früher erwähnen, sie taucht so `zwanghaft´ aus dem Nichts auf.

Zitat:
„andere Extremität ins Gespräch mit ein“ - „Extremität“ ist Synonym für `Gliedmaßen´, Du meinst wohl `extreme Aussage´.

Weiterhin viel Spaß beim Schreiben,

tschüß… Woltochinon

 

Moin!

Ali, was wir hier haben, ist wohl ein typischer Fall von "Nicht getraut..." :D

Soll heißen:

Lassen wir mal außer Acht, dass ich die fünhundertausendste satirische Verbrämung der Familie unterm Weihnachtsbaum irgendwie nur noch bedingt spannend finden kann (liegt wohl daran, dass für mich schon zu viele Weihnachten mit der entsprechenden Satire ins Land gegangen sind...), bleibt zu sagen:

Der gute Wille ist vorhanden, doch wie Häferl und Wolto schon anmerkten, fehlt dem Text das Fleisch. Was wir haben, sind bislang nur die Knochen - sprich: Der Text wirkt auf mich eher wie eine Nacherzählung einer Geschichte. Um dem ganzen Farbe und Biss zu geben, braucht es szenisches, lebendiges Erzählen.

Ein Streit ist Dialog! Eine Katastrophe ist Schutt und Rauch! Charaktere wollen gezeigt und erlebt werden! Eine Geschichte zum Leben erweckt! Trau dich! ;)

Gruß,
Horni

 

Nachtrag: Der Titel gefällt mir allerdings ausgesprochen gut! Bitte auf jeden Fall noch eine richtig gute Geschichte drunterbasteln! ;)

 

Hallo,

geschmunzelt habe ich auf jeden Fall, und ich finde, du schreibst sehr gut und flüssig. Allerdings solltest du deine Geschichte wirklich noch ein wenig ausbauen und vertiefen. Ich glaube, das Augenmaß dafür hast du. Geschrieben in deinem sarkastischen Tonfall könnte es eine tolle Geschichte werden.

Liebe Grüße

 

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