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Oh du fröhliche ... oder Ein nicht alltäglicher Chor

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23.10.2007
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Oh du fröhliche ... oder Ein nicht alltäglicher Chor

Es schneite. Nicht besonders stark, aber doch stetig. Im Laufe der letzten Tage hatten dicke weiße Flocken die Innenstadt von S. in eine wie mit Puderzucker überzogene Modellbahnlandschaft verwandelt. Als Sabine, wie so oft allein, an einem Mittwochnachmittag die Tür der kleinen Postfiliale aufschloss, stand eine größere Anzahl wartender Menschen vor der Tür. Das freute sie sehr, denn die meiste Zeit des Jahres war der Publikumsverkehr eher mäßig. Endlich war mal was los, denn lediglich zu Ostern oder ganz besonders zur Weihnachtszeit, war eine deutliche größere Menge an Leuten bereit, ihren Laden aufzusuchen und Briefe, Päckchen und Pakete für die liebe Verwandtschaft oder Freund aufzugeben.
Sobald die Tür entsperrt war, drängten die Leute in den kleinen Schalterraum. Sabine musterte die Leute unauffällig. Ernste, abweisende Minen waren auf allen Gesichtern zu sehen. ‚Du meine Güte’, dachte Sabine, ‚man könnte ja glatt meinen es wäre jemand gestorben.’ Eine angespannte Stimmung lag in der Luft, die sich noch spürbar verstärkte, als gleich die erste Kundin sehr viel Post auf den Tresen legte. Als freundlicher und eigentlich fröhlicher Mensch der sie war, fragte Sabine, ob denn alle der Anwesenden heute ihre Weihnachtspost aufgeben wollten. Ein muffeliges, aber immerhin einstimmiges „Ja“ war die Antwort. Da ihr die ungemütliche Stimmung nicht gefiel und die Leute ihr irgendwie leid taten, dachte sie sich: ‚Ok, das gefällt mir so mal gar nicht’ und warf spontan in den Raum: „ Na dann können wir ja zusammen ein Weihnachtslied singen.“ Sprachlose und verblüffte Gesichter starrten sie an. Man hätte meinen können, Sabine hätte gerade angefangen einen Strip vorzuführen. Aber… dann passierte es. Die Kundin deren Post sie gerade bearbeitete griff den Vorschlag auf und fing leise an zu summen. Sofort fiel Sabine ein. Die übrigen Leute, gerade noch mit sich selbst und trüben Gedanken beschäftigt, schlossen sich zuerst zögernd aber dann doch immer schneller nach und nach an und bald sangen alle im Chor ein Weihnachtslied. Alle? Nein, ein Herr stand da wie ein düsterer Monolith und sah ungeduldig auf seine Uhr. Offenbar war ihm das alles unverständlich und er konnte mit der Situation nichts anfangen. Gut gelaunt wie Sabine war dachte sie sich: ‚Na warte, dich knacke ich auch noch’ und sie fragte: „Wollen sie vielleicht einen Kaffee trinken, dann vergeht auch für sie die Zeit des Wartens schneller.“ Ein Staunen, das sich in ein Strahlen verwandelte, überzog das Gesicht des Herrn und er nahm freudig die Einladung an. Fröhlich arbeitete Sabine weiter, so dass die Zeit wie im Flug verging. Sie war zufrieden mit sich, denn schließlich war es ihr gelungen für einen kurzen Moment einigen Menschen eine kleine einfache Freude zu bereiten und dafür zu sorgen, dass niemand schlechtgelaunt ihren Laden verließ.

 

Nur zur Erläuterung:
Diese Geschichte beruht auf Tatsachen, die so passiert sind. Ich habe sie von der Hauptperson erzählt bekommen. Diese Erzahlung gefiel mir so gut, dass ich mir ein stichwortartiges Textchen per email schicken lies. Daraufhin schrieb ich diese Kurzgeschichte in ihrer jetzigen Form. Der Hauptperson sandte ich die Ausarbeitung und bekam von ihr das OK für das Einstellen hier im Forum.

 

Hallo Black Pegasus.

Eine richtig schöne und kleine Weihnachtsgeschichte. Deine Story stimmt richtig schön auf Weihnachten ein und macht Spaß auf das Fest der Feste.
Weiter so.

 

Hi Black Pegasus,

der Inhalt ist schön, zumal, wenn es sich wirklich ähnlich ereignet hat.
Die Kurzgeschichte ist es jedoch nicht. Die ist nicht rund und in der abgefassten Form schlecht lesbar. Formal: selbst auf die Kürze würde ich noch mehr Absätze spendieren. Markiere die wörtliche Rede doch in Kursiv, das erleichtert das Lesen auch noch, oder nimm richtige Anführungsstriche.
Inhaltlich: Mit nicht rund meine ich, dass du eigentlich nur das Ereignis loslassen möchtest, aber nicht wirklich einen stimmigen Rahmen bastest. Will meinen, die Motivation, plötzlich so zu handeln, wie Sabine handelt, wird nicht ersichtlich. Weshalb ist es ihr wichtig, die Leute glücklich aus ihrem LAden zu entlassen?
Dann der Zauber des ganzen. Beschreibe doch ein bisschen deutlicher, die Atmosphäre, sodass der Leser wirklich Anteil daran nehmen kann. Dieses dröge ungeduldige, und dann plötzlich dieser Umschwung.
Die Sache mit dem Kaffee: Wo kommt der denn her? Wer gibt ihm den Herrn?
Das ist alles nicht schlüssig.
Wie gesagt, die Idee ist schön, aber sie ist nicht ordentlich in eine Geschichte verpackt, die man mit Zufriedenheit liest.

Schöne Feiertage :xmas:

grüßlichst
weltenläufer

 

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