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Oh, die schöne Sommerzeit

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23.03.2018
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Oh, die schöne Sommerzeit

Nachmittags war ich am Badesee. Seit zwei Wochen haben wir schönstes Sommerwetter und aus dem Rot auf meinem Rücken wird allmählich ein sanftes Braun.
Auf dem Heimweg habe ich mir noch eine große Packung Vanilleeis gekauft und zuhause schnell in den Eisschrank gestellt.

Nun hängen meine nassen Badesachen auf dem Wäscheständer und versorgen die stickige,heiße Luft in meinem Zimmer mit etwas Feuchtigkeit. Mein Vanilleeis auf dem Schoß, setze ich mich an das große Südfenster und beginne zu löffeln. Ich schwitze am ganzen Körper und vermisse heftig eine kühle Brise. Durch die Scheibe sehe ich dem Tag beim Dunkelwerden zu.

Irgendwann gehe ich ins Bett. Die Matratze riecht ein bißchen muffelig, und bei jeder Bewegung quietscht das feuchte Laken. Die dünne Sommerdecke habe ich längst bis runter zum Fußende getreten und dort wird sie auch bleiben. Es gelingt mir, ein wenig zu schlafen, dann werde ich von heftigem Herzklopfen geweckt. Viel zu warm ist es hier drinnen.

Seufzend stehe ich auf und hole mir aus der kleinen Küche ein Glas kaltes Wasser. Es ist fast Mitternacht und ich kann die Stimmen meiner Nachbarn hören. Sie sitzen in den Etagen unter mir auf ihren Balkonen und genießen die schöne Nacht. Bestimmt ist die Luft jetzt schon etwas abgekühlt. Leise öffne ich mein Fenster einen winzigen Spalt breit und schnuppere vorsichtig hinaus. Sofort versucht eine dichte Wolke aus Zigarettenqualm sich einen Weg in mein Zimmer zu bahnen. Igitt! Traurig schließe ich mein Fenster wieder und wedel mit der Hand ein paar verbliebene Rauchtentakel beiseite. Den Rest der Nacht verbringe ich im schwitzigen Halbschlaf, wälze mich unruhig hin und her. Als es endlich hell wird, öffne ich mein Laptop und tippe, wie schon so oft, das hoffnungsvolle Wort: "Wohnungssuche"

Vielleicht finde ich heute ein neues Zuhause.

 

Liebe Margarethe,

du beschreibst eine Nacht, einen kurzen Ausriss aus dem Leben deiner Protagonistin(?). Und das machst du recht gut. Die nächtliche Situation teilt sich mir als Leser mit und ich habe keine Probleme, sie mir plastisch vorzustellen. Du hast ein recht gutes Gespür für Details, beobachtest gut und kannst das auch sprachlich vermitteln.
Nur ist das Ganze für mich noch keine Geschichte. Ich fände es schöner, wenn dieser Text Teil einer übergeordneten Handlung wäre, wenn deine Geschichte hier überhaupt erst beginnen würde.
Überlege dir die Aspekte einer Wohnungssuche, das zermürbende Suchen, die negativen Erfahrungen, die Hoffnungen, das Resignieren usw. usw. Lass die Situation eskalieren, treib sie auf die Spitze. Mach etwas aus der hier skizzierten Ausgangssituation.

So ist mir das als Kurzgeschichte leider noch zu wenig.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo Margarethe
Herzlich Willkommen hier.

Erst einmal etwas, was hier viele Neulinge machen. (Es ist echt komisch, von Neulingen zu reden, wo ich doch selbst erst einen Monat dabei bin) Das würde dir vermutlich früher oder später sowieso jemand an den Kopf hauen, also mache ich das jetzt mal ganz freundlich. Viele Leute stört es, wenn hier jemand mehrere Geschichten auf einmal postet. Bei dir fand ich es noch nicht so schlimm, ist ja erst deine zweite, deshalb verdrängst du nicht ganz viele anderen Geschichten, oder so, und ich sehe das eigentlich sowieso etwas lockerer, aber nur für die Zukunft. Das ist auch besser für dich selbst, so kannst du dich nämlich viel intensiver mit der einen Geschichte auseinandersetzen.

Mein Vanilleeis auf dem Schoß
Was? Deine Figur hat das Eis doch vor vielleicht grade mal zwei Minuten erst in den Eisschrank gestellt. Und jetzt isst sie es schon? Ich würde da an deiner Stelle noch einen kleinen Zeitunterschied einbauen.

Und beginne zu löffeln
Das klingt irgendwie so beiläufig. Dabei ist es doch die einzige aktive Handlung, die sie gerade macht.

Sehe ich dem Tag beim dunkelwerden zu
Dunkelwerden großschreiben.
Du solltest vielleicht erwähnen, dass es schon spät abends ist, als sie heimkommt. Ich dachte eher, es wäre später Nachmittag, aber da wird es im Hochsommmer noch nicht dunkel.

in's Bett
ins Bett

Bei jeder Bewegung quietscht das feuchte Laken
Ich habe noch nie mein Bettlaken quietschen hören. Bei mir quietscht immer nur das Bettgestell.

Sofort versucht eine riesige Rauchwolke sich einen Weg in mein Zimmer zu bahnen
Wow. Das ist ganz schön viel Rauch. Wie viele Nachbarn hat sie denn die rauchen???

Das Ende fand ich klasse. Ich habe den ganzen Text lang überlegt, was er mir wohl sagen soll, was an dem Geschehen wohl so besonders ist, dass du es mir erzählst. Der vorletzte Satz war dann eine sehr schöne Wendung. Der könnte meiner Meinung nach besser allein dastehen, ohne den letzten Satz, das würde auf mich besser wirken.

Soviel von mir,
Viel Grüße,
Anna

 

Hallo Margarethe,

und herzlich Willkommen hier!

Oh, ja die schöne Sommerzeit. Wie sehr ich mich freue, dass der grausige Winter bald vorbei ist und es wieder in Richtung Sommer geht.

Ich finde du beschreibst die Stimmung einer sommerlichen Hitzephase sehr gut. Das lässt sich locker lesen und jeder kann die Geschehnisse und Gefühle nachvollziehen, weil man es so ähnlich auch schon erlebt hat. Badesee, Eis, Schlafstörung wegen der Hitze.

Aber genau das macht es ziemlich langweilig. Wieso machst du nicht mehr draus? Trau dich was! Lass etwas Unvorhergesehenes passieren. Das Ende ist schon nicht schlecht, aber wirklich spektakulär ist das auch nicht.

Mach doch eine richtige Sommergeschichte draus, ich würde sie lesen. :)

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallo,
und vielen Dank für eure Reaktionen. Ihr habt recht, der Text ist wirklich sehr kurz geraten.
Längere Geschichten fallen mir noch schwer, ich bin zu ungeduldig. Werde mich erstmal durch eure Texte lesen und lernen.
Liebe Grüße,
Margarethe

 

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