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Oder war ich es, die raste?
Du bist still in letzter Zeit. Ich hör Dich nicht mehr, Du bist zu weit weg.
Hab ich Dich vorher gehört?
Du schriebst lang und kurz, selten von der Seele, häufiger vom Kopf.
Jetzt lässt Du es.
Ich hätte zwischen den Zeilen lesen müssen.
Du begräbst den Gedanken an mich, das Gefühl für mich, begräbst mich.
Versuchst es zumindest, kannst es nicht wirklich, es fällt Dir schwer.
Du schleppst mich immer noch mit Dir rum.
Ich, ein Gedanke, eine Last.
Du willst sie nicht ablegen, nicht teilen, willst sie alleine tragen.
Obwohl es vielleicht nur Angst ist, die Dich daran hindert, mich den Gedanken, zu teilen abzulegen.
Du stelltest mich zur Rede, wenn ich nicht vor Dir stand, schriest mich an, wenn Du alleine warst, sankst vor mir zu Boden und sprangst wieder auf, wenn ich Dich nicht sehen konnte und liebtest mich mit der gleichen Abgrundtiefe, mit der Du versuchtest mich zu hassen, wenn ich es nicht fühlen konnte.
Ich hätte da sein, Dir zuhören, Dich fühlen müssen.
Du schriest, quältest Dich, hämmertest mit den Fäusten gegen die unbewegte Wand, flohst vor Dir selbst und kehrtest zurück, ließt einen Teil von Dir sterben, sahst ihn auferstehen und sich erheben wie ein Phönix aus der Asche.
Du begannst zu verzweifeln, zu rasen, bis sich Deine Verzweiflung in einem wütenden Schrei entlud.
Jetzt zwingst Du die Verzweiflung zu schweigen.
Deine tonlosen wütenden Schreie sind verstummt.
Du trägst mich in Gedanken weiter als Last mit einer ruhigen Leichtigkeit. Nur manchmal klagst Du mich an, bittest mich Dich nur einmal anzusehen.
Ich sollte Deinen schweigenden Bitten zuhören.
Aber wie könnte ich es? Wo es doch meine Bitten waren.
Alle Handlungen und Gedanken, die ich Dir zuschrieb... es waren meine