Mitglied
- Beitritt
- 04.11.2003
- Beiträge
- 4
Ode an Arne Zank
Es war ein Samstag im August. Gegen 9 Uhr morgens wurde er durch das erbarmungslose Gezwitscher der elenden Vögel wach. Caspar warf einen Blick aus dem Fenster. Die Sonne schien vom stahlend blauen Himmel. Das tat sie schon seid Wochen und ein Ende war bisher nicht abzusehen. Seine Wohnung lag im erste Stock.In den Etagen über ihm wohnten alte Leute, was dem ganzen Haus einen unangenehmen Geruch verlieh. Unser Held stand auf und zog sich an. Danach tappte er ins Badezimmer wo er sich die Zähne putzte. Als dies verrichtet war stolperte er auf die Straße.Es war einer dieser ganz heißen, stickigen Tage. Deutlich zeichnete sich ein Zahnpastafleck auf seinem dunkelgrünen Hemd ab. "Oh nein, hoffentlich sieht den keiner." Er blickte zu Boden, als er sich auf zu Kaufparkfiliale machte. Als er in die Sternstraße einbog, erblickte er einen alten Bekannten auf der anderen Straßenseite. Die beiden kannten sich noch aus der Schulzeit.Damals hatten sie nie ein Wort miteinander geweschselt.Egal. Die Wiedersehensfreude übermannte ihn und außerdem hatte er sich schon vor Monaten vorgenommen, es sich abzugewöhnen Unterhaltungen aus dem Weg zu gehen. Caspar ging auf den anderen zu."Hey, hallo Thomas!" Der alte Bekannte drehte sich zögerlich um und erblickte ihn. "Kennen wir uns?" Er war ein wenig enttäuscht dass er nicht wieder erkannt wurde . " Weißt du nicht mehr, wir waren doch früher in der selben Klasse." Er guckte erwartungsvoll. " Ach doch, klar. Du...ähh... hast dich aber auch...ähh...ganz schön verändert." So gerierten sie für kurze Zeit ins Schwadronieren. Doch urplötzlich bekam er Angst vor seiner eigenen Offenheit und floh mit einer Außrede "Ich habe einen wichtigen Termin." und ging weiter. So kam der Gute am Stadtpark vorbei, ergriff die Gelegenheit beim Schopfe und legte sich mit einem wohligem Säufzer auf die saftiggrüne Wiese neben dem See. Es war ein sehr schöner Tag und viele Leute tummelten sich hier. Er muss sich wohl eine halbe Stunde lang die Sonne auf den Bauch scheinen gelassen haben, ehe ihn eine starke Überlkeit heimsuchte. Er hatte nämlich trotz der Hitze lange Hosen angezogen. Jetzt war ihm sehr, sehr warm und er bekam kaum noch Luft. Wie es der Zufall will, stand eine Gruppe pubertierender Türkenjungen ganz in der Nähe und debatierten, wärend sie krass am Zigarettenrauchen waren darüber wie man den Protagonisten unserer kleinen Geschichte wohl am besten schikanieren könne, denn mit seiner Sehilfe, dem Zahnpastafleck auf dem Hemd und den hellblauen Sandalen machte er keinen sehr coolen Eindruck auf sie.Sie entschlossen sich dazu ihm seine Brille wegzunehmen und sie zu zertrampeln. Als sich einer von ihnen über ihn beugte und ihm die Brille vom Gesicht riss, ( er war inzwischen schon grün angelaufen vor Übelkeit) erbrach er auf dessen Schuh. Der Junge ließ die Brille sofort fallen und rannte angeekelt weg.Scheinbar weg. In Wirklichkeit holte der Typ nur seine Kumpanen. Er empfand es als unangenehm verprügelt zu werden, desshalb überwand er seinen Brechreiz , sprang auf , schnappte sich seine Brille und sprintete davon. Es war nicht leicht die Meute abzuhängen, doch nach einer längeren Rennerei duch die Stadt gelang es ihm glücklicherweise. Durch Zufall landete Caspar genau vor einer Kaufparkfiliale. "Super" dachte er sich, da er da ja schon von Anfang an hinwollte. Weiße Haushaltskerzen waren im Angebot. Eine 100Stückpackung nur 2 Euro. Er nahm 30 Packete. Niemand sprach es aus, aber alle fragten sich dasselbe: " Was will der Kerl mit sovielen Kerzen??"Er hingegen wusste ganz genau, was er wollte und der heutige Tag hatte ihn nur in seinem Vorhaben nur bestärkt. Gestern war er schon an der Tankstelle gewesen, um die andere für sein Vorhaben notwendige Besorgung zu machen.Ha! Mit 2 überdimensionalen Kaufparktüten trat er den Heimweg an. Angekommen schloß er zufrieden lächelnd die Tür hinter sich ab. Kühle Luft zog durch das Fenster herein. Er setzte sich in eine Ecke und begann die weißen Haushaltskerzen anzuzünden. Nach und nach stellte er den ganzen Boden voll bis nur noch ein kleiner Fleck für seine Füße freiblieb. So stand er da, den Kanister hoch über seinen Kopf haltend, und betrachtete den Lichterteppich. Dann ließ er langsam das Benzin entlang der Wand herunter auf den Boden laufen und wartete... 7 Jahre...