Was ist neu

Nur mit Papier und Tinte

Mitglied
Beitritt
24.05.2018
Beiträge
5
Zuletzt bearbeitet:

Nur mit Papier und Tinte

NUR MIT PAPIER UND TINTE

Sie tunkte mit der Spitze des Füllerhalters in das Tintenglas und hob es wieder heraus. Zwei Tropfen tiefblauer Tinte tropften wieder zurück in das Glas.
Sie striff die Spitze am Rand ab und kleine Tintentropfen flossen daran herunter.
Sie starrte kurz in die Luft, völlig in Gedanken versunken und kritzelte dann auf das Blatt Pergament, das frisch vor ihr lag.Völlig unberührt und unschuldig weiß.
Die Feder flog nur so über das unbeschriebene Pergament und füllte es mehr und mehr mit krakeligen Buchstaben. Die Worte flossen nur so aus ihr heraus, über den Füllerhalter bis hin auf das Pergament. Aus Buchstaben wurden Wörter und aus Worten Sätze. Sie musste nicht ein einziges Mal inne halten um nachzudenken. Es war, als würde jedes Wort bereits in ihr abgespeichert sein, fast so, als würde sie einen auswendiggelernten Text niederschreiben.
Die Worte gehorchten ihr, sie musste nichts tun und nichts lernen, es geschah einfach so, wie von alleine.
Andere Menschen besaßen ein Schwert oder ein Messer, doch sie besaß einen Füllerhalter, ein einfaches Schreibinstrument. Es war ihre Waffe. Sie erschuf damit Figuren, eigene Welten, eigene Gesetze. Sie konnte damit Menschen töten, zwei Menschen in einander verlieben und ihnen Flügel verleihen, sie mutig machen und schüchtern, schön und hässlich.
In ihren Augen war das die stärkste Waffe. Die Worte. Und sie taten was sie wollte. Meistens wusste sie selbst nicht, wie sie es machte, es überkam sie und sie begann zu schreiben.
Hinter den letzten Buchstaben setzte sie einen Punkt, legte den Füller daneben und öffnete die unterste Schublade ihres Schreibtisches. Sie holte eine Holzkiste aus Eibenholz heraus und öffnete es mit einem kleinen, verrostetem Schlüssel.
In dem Kästchen stapelten sich unzählige Pergamentblätter vollgeschrieben mit dunkelblauer, königsblauer Tinte.
Sie sog genüsslich den Duft des Pergaments ein. Für sie roch es wie frisch gehacktes Feuerholz und sie konnte die Gefühle der Geschichten riechen. Sie schloss die Augen und hörte das Gewisper all der Figuren denen sie das Leben eingehaucht hatte.
Sie hielt das Holzkistchen immer verschlossen, den sie wollte nicht, dass jemand ihre Geschichten las.
In jeder einzelner steckte ein Teil von ihr. Ein Teil ihrer Seele, ein Teil ihrer Gefühle und Gedanken. Sie schrieb alles nieder, sie fasste alles in Worte, machte ihre Gedanken lebendig. Verlieh ihnen Arme, Beine, Augen, Haare, Gefühle und ließ sie auf ihren Pergamentblättern leben.
Sie öffnete die Augen und sah auf ihre Werke. Es war, als läge Magie in der Luft.
Jeder Mensch hätte sie für vollkommen verrückt gehalten, vielleicht auch für eine Hexe.
Sie beherrschte Magie. Sie konnte Menschen mit nichts weiter als Papier und Tinte den Kopf verdrehen, zum Lachen und zum Weinen bringen.
Man konnte diese Fähigkeit durchaus als Magie bezeichnen, als Zauber.
Auch wenn sie kaum redete, beherrschte sie jedes Wort.
Sie selbst hatte unzählige Bücher gelesen.
Bücher, die aus den Köpfen irgendwelcher Menschen stammten.
Gefühle, Gedanken, ein Teil einer Seele. Meisterwerke voller Romantik, Drama und Trauer.
Sie formte aus ihren Sätzen ihre Geschichten, wie der Töpfer eine Vase aus seinem Stück Ton.
Sie legte das frisch beschrieben Pergament zu den anderen Geschichten, verschloss die Kiste und legte sie zurück in die unterste Schublade.
Irgendwann würde jemand ihre Geschichten lesen, und dieser jemand würde alles über sie wissen.
Der Gedanke ließ sie erschüttern.
Sie schraubte das Tintenfässchen zu und legte den Füllerhalter zurück an seinen Platz und alles sah aus wie zuvor.....

 

Hey Cassy Booklover,

Hm. Ganz zufrieden bin ich mit deiner Geschichte ehrlich gesagt nicht. Sie ist - bis auf die Rechtschreibfehler - gut zu lesen, aber das, was mir bei deiner Geschichte klar fehlt, ist ... eine Geschichte.
Ich spüre keine Spannung, ja, mittendrin habe ich mir es sogar zweimal überlegt, ob ich weiterlesen möchte, denn es passiert gar nichts.
Deine Protagonistin schreibt - und fertig. Das ist leider nicht etwas, was mich bei Laune hält.

Interessant fände ich z.B. eine Figur zu sehen, die tatsächlich Angst hat, dass jemand ihre Geschichten findet. Und eines Tages wagt es doch dann tatsächlich jemand ihre Schublade zu öffnen und nach den Geschichten zu greifen. Wie ist dann ihre Reaktion? Wie ist das Verhältnis dieser beiden Figuren? Du kannst natürlich auch etwas ganz anderes machen, aber so wie dein Text jetzt ist, ist er zwar ein Text, aber keine Geschichte. Eher eine Momentaufnahme.

Rechtschreibkleinigkeiten:

Sie striff die Spitze am Rand ab
Ich denke, es heißt wirklich "streifte".

Sie schloss die Augen und hörte das Gewisper all der Figuren denen sie das Leben eingehaucht hatte.
Sie hielt das Holzkistchen immer verschlossen, den sie wollte nicht, dass jemand ihre Geschichten las.
Figuren , denen

...denn sie wollte nicht

Noch eine Kleinigkeit:

Die Feder flog nur so über das unbeschriebene Pergament und füllte es mehr und mehr mit krakeligen Buchstaben. Die Worte flossen nur so aus ihr heraus, über den Füllerhalter bis hin auf das Pergament.

Ich mag es nicht so, dass du zweimal "nur so" verwendest.

Also:
Ich finde, dass du im Grunde schon schreiben kannst, nur die Geschichte bräuchte starke Überarbeitung, sodass der Leser auch wirklich Lust hat, deine Worte zu lesen.

LG Sim123 :)

 

Willkommen Cassy

Was du geschrieben hast, gefällt mir teils.

Was fehlt, ist Spannung. Das ist das erste und wichtigste, das in eine Geschichte gehört. Ohne geht nichts. Spannung baust du aber keine auf. Was du beschreibst, ist ein Ablauf, aus dem heraus sich etwas ergeben könnte, das den Leser auf dessen Ausgang gespannt macht, aus dem sich aber nichts derartiges ergibt. Am Ende des Anfangs einer Geschichte sollte ein Leser sich fragen, wie eine zuvor dargestellte Sache ausgeht. Danach können die anderen Teile der Geschichte folgen.

Kurzum: Wenn du spannende Geschichten schreiben willst, dann nur zu. Denk dir etwas spannendes aus. Allein etwas zu beschreiben, das zwar irgendwie beeindruckend, aber nicht spannend ist, passt dagegen eher in das weite Feld der Lyrik.

Gruss teoma

 
Zuletzt bearbeitet:

Sim123
Danke auf jeden Fall für das ehrliche Feedback...
Ich arbeite wirklich noch sehr an mir, bin auch noch relativ jung und werde die Geschichte definitiv überarbeiten und eine Story einbauen
LG Cassy
teoma
Auch danke an dich ))
Nächstes Mal probiere ich etwas mit mehr Spannung )
Danke, Cassy

 

Hallo Cassy,

deine Geschichte ist die Erste die ich hier gelesen habe, und es ist eine Schöne:)
Auch wenn es etwas magisches hat, neue Realitäten auf Papier zu erschaffen, würde ich die Geschichte so wie sie ist noch nicht als Fantasy einordnen. Dafür müsste deine Protagonistin meiner Meinung nach ihre Welt greifbarer verändern.

Kleiner Fehler:

Sie holte eine Holzkiste aus Eibenholz heraus und öffnete es mit einem kleinen, verrostetem Schlüssel.
öffnete sie

Sonst hoffe ich, dass du deine Geschichten auch weiterhin nicht wegschließt, sondern deine Seele mit uns teilst, denn ich mag deinen Schreibstil sehr;)

LG Feder

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Cassie!:)
Ich bin gerade über deinen Text gestolpert und dachte mir, ich könnte ihn ja so "von Neuling zu einen Tag älteren Neuling" kommentieren.
Grundsätzlich mag ich deine Geschichte. Du hast einen gut zu lesenden Schreibstil und auch das Thema gefällt mir. Mich stört es nicht einmal, dass du keine wirkliche Handlung eingebaut hast; ein Text wie dieser eignet sich zum Träumen, selbst wenn er nicht unbedingt eine Geschichte ist.
Hier sind allerdings noch ein paar Dinge, die mir beim ersten Lesen ins Auge fielen oder mich stör(t)en:

Es war, als würde jedes Wort bereits in ihr abgespeichert sein, fast so, als würde sie einen auswendiggelernten Text niederschreiben.

Ich weiß nicht, ob du das Wort "abgespeichert" bewusst verwendest, aber es passt meiner Meinung nach gar nicht zum Klang der restlichen Geschichte. Dadurch, dass du über das schreiben mit Füllerhalter und Pergament berichtest, würde ich eher jemanden vermuten, der entweder in der Vergangenheit lebt, oder in sie zurückschweift. Das Wort speichern, welches ja doch gemeinhin im Kontext von Computern bzw. Internet verwendet wird, passt da nicht hinein.
Spontan fällt mir jetzt als Alternative nur "eingebrannt" ein, und das passt wahrscheinlich ebenso wenig.
Was mich auch stört ist dieser Absatz:
Sie öffnete die Augen und sah auf ihre Werke. Es war, als läge Magie in der Luft.
Jeder Mensch hätte sie für vollkommen verrückt gehalten, vielleicht auch für eine Hexe.
Sie beherrschte Magie. Sie konnte Menschen mit nichts weiter als Papier und Tinte den Kopf verdrehen, zum Lachen und zum Weinen bringen.
Man konnte diese Fähigkeit durchaus als Magie bezeichnen, als Zauber.

Irgendwie stolpere ich da über die Sätze. Zwar geht es bei allen um die Magie und den Zauber, welche(n) sie beim schreiben verspürt, allerdings sind ihre Gedankengänge nicht flüssig verknüpft. Warum nicht: Jeder hätte sie für vollkommen verrückt gehalten, aber sie spürte es tief in ihrem Inneren. Sie beherrschte Magie. Sie konnte Menschen mit nichts weiter als Papier und Tinte den Kopf verdrehen, sie zum Lachen und zum Weinen bringen. (Hexe, würde man sie nennen, wenn jemand davon Wind bekäme.)

Ansonsten gibt es noch einige Rechtschreibfehler, aber ich denke du solltest dir dafür die anderen Kommentare vornehmen, beziehungsweise einfach ein paar Tage warten und den Text dann noch einmal lesen, um sie selbst zu entdecken.

LG
Funkender

 

Cassy Booklover (cooler Nick),

auch von mir ein Willkommen!

Ich schreib mal mit:

Sie tunkte mit der Spitze des Füllerhalters in das Tintenglas und hob es wieder heraus
hob sie wieder heraus, sie, die Spitze, nicht es, das Tintenfass.

Füllerhalters
meinst du Füllfederhalter?

tiefblauer Tinte tropften wieder zurück in das Glas.
Sie striff die Spitze am Rand ab und kleine Tintentropfen
unschöne Wiederholung, striff? streifte!

Sie starrte kurz in die Luft, völlig in Gedanken versunken und kritzelte dann auf das Blatt Pergament, das frisch vor ihr lag.Völlig unberührt und unschuldig weiß.
1) Dritter Satzbeginn mit Sie
2) Leerzeichen zwischen den Sätzen
3) frisch kannst du direkt durch unberührt und unschuldig weiß ersetzen. Für mich passt frisch für Wäsche, nicht jedoch für einen Bogen Pergament

Aus Buchstaben wurden Wörter und aus Worten Sätze.
Aus Buchstaben wurden Worte und aus Worten Sätze.?

Sie musste nicht ein einziges Mal inne halten um nachzudenken.
innehalten, um nachzudenken.

Es war, als würde jedes Wort bereits in ihr abgespeichert sein, fast so, als würde sie einen auswendiggelernten Text niederschreiben.
Vorschlag: Es war, als wäre jedes Wort bereits in ihr vorhanden, beinahe so, als würde sie einen auswendiggelernten Text niederschreiben.?

Andere Menschen besaßen ein Schwert oder ein Messer, doch sie besaß einen Füllerhalter, ein einfaches Schreibinstrument. Es war ihre Waffe.
Warum nur eine Waffe und nicht zuerst ein Werkzeug?

Sie holte eine Holzkiste aus Eibenholz heraus und öffnete es mit einem kleinen, verrostetem Schlüssel.
sie, die Holzkiste.

Für sie roch es wie frisch gehacktes Feuerholz und sie konnte die Gefühle der Geschichten riechen.
streng genommen haben Geschichten keine Gefühle, vllt schreibst du: sie konnte die Essenz (Wesen eines Dinges) der Geschichten riechen.

Sie schloss die Augen und hörte das Gewisper all der Figuren denen sie das Leben eingehaucht hatte.
Komma vor denen.

Sie hielt das Holzkistchen immer verschlossen, den sie wollte nicht, dass jemand ihre Geschichten las.
denn

In jeder einzelner steckte ein Teil von ihr.
jeder Einzelnen ...

Sie öffnete die Augen und sah auf ihre Werke. Es war, als läge Magie in der Luft.
Jeder Mensch hätte sie für vollkommen verrückt gehalten, vielleicht auch für eine Hexe.
Sie beherrschte Magie.
Das ist arg holperig und unstimmig. Warum Magie? Woher? Warum hält sie jeder Mensch für eine hexe, oder denkt, sie sei verrückt? Pure Behauptung.

Sie konnte Menschen mit nichts weiter als Papier und Tinte den Kopf verdrehen, zum Lachen und zum Weinen bringen.
Unsauber. Den Kopf zum lachen und weinen bringen? ... oder die Menschen?

Gefühle, Gedanken, ein Teil einer Seele.
bleib im Plural: und Teile ihrer Seelen.

Der Gedanke ließ sie erschüttern.
unsauber. ließ sie erschaudern oder erschütterte sie.

Sie schraubte das Tintenfässchen zu und legte den Füllerhalter zurück an seinen Platz und alles sah aus wie zuvor.....
Sie schraubte das Tintenfässchen zu, legte den Füllerhalter zurück an seinen Platz und alles sah aus wie zuvor ...

Dein Text leidet an einem grundlegenden Problem: außer einem Federeintunken und kritzeln auf Pergament passiert nichts. Es gibt keine Handlung. Auch weiß ich nichts über deine Protagonistin. Wer ist sie, wie alt, wie sieht sie aus, macht sie noch irgendwas außer schreiben? So habe ich kein Bild vor Augen.
"Show, don´t tell." (Wiki mal!) Lass uns Leser teilhaben. Deine Geschichte besteht fast ausschließlich aus "tell", d.h. Behauptungen erzählerischen Ursprungs, die nicht von Handlung unterfüttert werden. Sowas schafft meistens kritische Distanz (der Leser glaubt den Behauptungen nicht) oder Langeweile.

Abgesehen von der Prota-Beschreibung ... schreib doch mal, wo sie sitzt (vor Fenster? Was sieht sie?) was ist das für ein Raum? (Bibliothek/ Omas Wohnzimmer/ Papas Arbeitszimmer ...), wie äußert sich die Magie?(werden die Buchstaben lebendig, entsteigen die Figuren dem Pergament, wie sieht das aus)

Nicht entmutigen lassen. nimm, was du brauchst, den Rest tu in die Tonne.

Peace, linktofink

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Feder
Herzlichen Danke liebe feder


Funkenfeder
Auch Danke an dich ich Les es nur morgen nochmal in Ruhe durch!
Cassy


linktofink
Erstmal danke haha,mein Nick hat sich so ergeben...
Auf jeden Fall nehme ich mir die ganze Kritik zu Herzen und lasse mich nicht entmutigen.
Gerade so viele Tipps motivieren mich dazu weiterzuschreiben.
Wenn alles schon perfekt wäre, wäre es ja langweilig
Ich werde die Story über Arbeiten und bald nochmal reloaden

Danke,
Cassy

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom