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Nur Holz, kein Glas

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15.02.2003
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Nur Holz, kein Glas

Vater ist nicht heimgekommen.

Wir sitzen um den Tisch herum und keiner sagt etwas. Durch die Decke dringt das Scharren ihrer Sohlen auf den Brettern, das Klopfen der Schritte. Dana tanzt. Direkt über unseren Köpfen. Sie darf das, die Leute sagen, sie ist verrückt.
Musik braucht sie dazu keine; Ihr hört sie bloß nicht, kichert sie, die ist in mir drinnen. In mir drinnen.

Vater ist nicht heimgekommen, heute nicht, gestern nicht und auch vorgestern nicht. Ein derartig langes Wegbleiben ist nicht normal, uns ist klar, dass etwas passiert sein muss. Wir waren einen Moment zu lange in der Luft und währenddessen hat sich die Welt unter unseren Füßen einfach weitergedreht. Und jetzt sind wir gelandet. Die Welt ist eine andere.
Mutter weint, Großvater ist wütend. Ich glaube nicht, dass Vater uns verlassen hat, er hat ja nicht einmal ein Auto. Trotzdem schimpft Großvater, er schnauft, er stampft mit dem Fuß auf, er haut mit der Faust auf den Tisch, vielleicht, weil es Vater war, der das Möbelstück gezimmert hat.

Die Welt steht Kopf, wir hängen an der Unterseite, wie Fledermäuse, das wird deutlich an Großvaters rotem Gesicht, dorthin zieht die Schwerkraft all sein Blut, seine Ohren glühen rot wie zwei fleischige Tomatenscheiben, seine Fingerspitzen hingegen sind bleich und trippeln über das Holz der Tischplatte. Nicht im Rhythmus von Danas Tanzschritten, schneller und immer wieder kurz unterbrochen, wenn er nachdenkt.
Ich weiß nicht, was er denkt, ich weiß nicht einmal, ob man mit soviel Blut im Kopf überhaupt denken kann. Er hat aufgehört zu schimpfen. Dieser Bastard. Das waren seine letzten Worte, und wie die beiden Flügel eines Schmetterlings flattern sie noch immer wild in meinem Kopf herum, um meine Gedanken wie Staub in alle Himmelsrichtungen zu verwirbeln. Gedankenstaub.

Vielleicht hat uns Vater wirklich verlassen. Wenn es so ist, muss es mit dem Regen zu tun haben, und mit den Schafen. Auch der Mond hat seine Finger mit im Spiel, er trägt sichtlich schwer an seiner Schuld und sackt vorm Fenster immer weiter ab.

Das war doch von vornherein klar, das war doch zu erwarten, sagen die Leute. Nicht laut, sie tun es, indem sie die Achseln zucken und weiter machen, als sei nichts geschehen. Sie schütteln den Kopf, die Männer ärgerlich, die Frauen traurig und ihre Augen fügen hinzu: Bei der Tochter! Wer wäre da nicht irgendwann getürmt. Eine Verrückte, sagen sie mit einem Lächeln; nicht aus Hohn, sondern aus Erleichterung, dass sie selbst nicht verrückt sind. Sie stoßen sich an, zeigen auf Dana wie auf einen Fehler.
Dana ist nicht wie die anderen, man muss sie pflegen wie eine Pflanze. Wenn man sie nicht pflegt, geht sie kaputt, sie wird welk, verliert ihre Blätter und trocknet aus oder fällt die Treppe runter.
In ihrem Zimmer ist sie sicher. Soll sie tanzen, sagt Großvater.

Mutter will es nicht wahrhaben, lange wird sie das nicht durchhalten, die Hoffnung höhlt sie aus. Ein einziger nicht enden wollender Abend, so müssen ihr die letzten vier Tage vorkommen. Ihre Augen sind rot vom Weinen, die Lider aufgequollen, die Haut ringsum trägt die Farben der Nacht, Schwarz und Dunkelblau. Wir brachten ihr eine Schüssel mit Wasser, damit sie nicht spröde und morsch wird wie ein alter Baum und zu Staub zerfällt. Seit Vaters Verschwinden schläft sie wenig oder nicht, irgendwann, wenn die Nacht zu Ende geht, fallen ihr dann doch die Augen zu, ihr Kopf sinkt auf die Brust, sie kippt zur Seite weg und wir müssen uns wach halten, um sie auffangen und ins Bett bringen zu können. Wenn dann der Regen einsetzt, erwacht sie vom Geprassel auf das Wellblechdach des Stalls. Vater hat es befestigt, wie er eigentlich alles hier befestigt hat, oft notdürftig, gehalten hat es trotzdem meistens. Vielleicht glaubt sie, statt der Regentropfen Schritte zu vernehmen. Vaters Schritte.

Vater arbeitete im Sägewerk unten am Fluss, als eine Art Schreiner. Man hat hier keine große Auswahl, Schafe oder Holz. Vater mochte keine Schafe. Wir besuchten ihn manchmal, immer dann, wenn im Werk nicht viel Betrieb war, wir sahen zu, wie er den Hobel am noch unberührten, plumpen Holz ansetzte. Wir lauschten dem Rascheln und Schaben beim Feilen, atmeten den Geruch des frischen Holzes ein, den Duft des Harzes, die Luft war erfüllt mit den feinen Holzspänen, der Staub erstrahlte goldbraun in der Abendsonne. Wir starrten auf Vaters Hände, folgten jeder einzelnen seiner Bewegungen und versuchten zu erkennen, wie und warum sich langsam Muster und Formen aus den hölzernen Platten und Klötzen herausbildeten. Es kam uns vor wie Zauberei. Er behandelte das Holz wie etwas Zerbrechliches, voller Ehrfurcht. Dabei war es doch nur Holz. Kein Glas.

Er trank. Alle hier trinken. Die Männer, die Frauen, auch die jungen. Das ist nichts Besonderes. Trotzdem zischt Großvater etwas von einem verdammten Trinker, und dass es so, wie es ist, für alle am besten wäre. Ohne Vater.
Da war die Sache mit dem Feuer im Sägewerk, wir Kinder bekamen nicht viel davon mit.
Er hat eine Woche lang kein Wort mehr geredet, nicht mit uns und nicht mit irgendwem. Stumm wie ein Fisch war er, so stumm, dass er ein paar Tage später von Männern in Uniform abgeholt wurde. Er musste nicht ins Gefängnis, aber Mutter war traurig und verärgert und als er wieder zuhause war, war sie es, die eine Woche lang kein Wort mit ihm wechselte.
Wir versuchten sie zum Sprechen zu bringen. Wir wollten nicht, dass am Ende auch noch sie abgeholt wurde.

Es ist still, Dana tanzt nicht mehr, wir hören, wie oben die Tür geöffnet wird, das Tapsen ihrer nackten Füße auf den Treppenstufen, als sie herunterkommt, vorsichtig, als könnten die Stufen unter ihrem Gewicht einbrechen. Dabei ist sie doch so dünn. Sie trägt ihren Pullover falsch herum, beim Anziehen hat sie die innere, fusselige Seite nach außen gestülpt, die Nähte sind zu sehen. Großvater zieht die Augenbraue hoch, ich versuche zu lächeln. Mutter bricht wieder in Tränen aus, sie schluchzt, weil sie daran denkt, was die Leute sagen. Bei der Tochter.

Als ihr Tränenstrom endlich versiegt, ist es kurz vor Sonnenaufgang und sie ist ausgehöhlt wie eine leere Flasche.
Ein Glasmensch, flüstert Dana, die als einzige Kraft für ein Lächeln findet. Psst, mahnt Großvater, lasst sie in Ruhe, sonst zerbricht sie noch, ich will nicht, dass mein Mädchen zerbricht. Er ist bemüht, sie zu trösten, er tätschelt ihr den Kopf. Wir schaffen das schon, sagt er fest entschlossen, hebt den Arm, lässt ihn aber diesmal nicht auf den Tisch niedersaussen, sondern reckt den Zeigefinger wie jemand, der etwas wichtiges zu sagen hat. Zum Glück sind da noch die Schafe, erklärt er mit ruhiger Stimme, solange wir die Schafe haben, ist alles gut, die Schafe sind unser Auskommen. Das betont er immer wieder: die Schafe sind unser Auskommen, wir sollten nicht klagen.

Großvater züchtet Schafe, das heißt, er schaut zu, wie sie sich von selbst vermehren und gibt acht, dass sie halbwegs beisammen bleiben. Das ist kinderleicht, unsere Schafe erkennt man sofort an ihrer Farbe. Sie sind alle schwarz. Man schmunzelt darüber, aber erklären kann es keiner. Großvater schweigt, wenn man ihn nach der Farbe der ersten beiden Tiere fragt. Die Wolle ist nicht zu gebrauchen, sie lässt sich nicht einfärben, aber das Fleisch ist gut, in der Gegend ist kein besseres zu finden. Sagt Großvater.

Es gibt viele Gründe, die Vater bewegt haben könnten, von hier fort zu gehen. Wenn sich die Wolken zwischen den Bergkuppen verfangen hört der Regen nicht mehr auf, niemand mag das. Ein Regengefängnis, sagt Dana. Mit den Schafen ist es ähnlich, sie zerstören das Gras und wenn sie totgefahren werden, ist der Ärger groß. Vielleicht hat er es nicht ertragen, dass die Schafe mehr Geld einbrachten als seine Schreinerei. Ich denke trotzdem nicht, dass er weg wollte. Alle wollen weg, ans Meer, den Bergen den Rücken kehren, sagen sie. Und sie bleiben doch.

Dana ist aufgestanden, ihre nackten Sohlen machen ein schmatzendes Geräusch, als sie über die Dielen zur Haustür geht. Knarrend schwingt die Tür auf, der Wind fährt ins Zimmer, auch unter die Tischdecke, die sich jetzt ein kleines bisschen aufbauscht. Mit dem Wind fällt das erste Dämmerlicht über die Schwelle. Wir riechen den Regen. Sie dreht sich noch einmal um und wirft einen Blick auf die Gummistiefel, die auf einer Zeitung vor der Garderobe stehen. Im nächsten Augenblick zuckt sie die Schultern und tritt hinaus ins Freie. Wir hören das helle Regengetrommel auf den Kieselsteinweg, auf dem man zur Straße gelangt. Mutter seufzt, Großvater schüttelt den Kopf und gibt einen mürrischen Grunzer von sich. Langsam stehe ich auf und folge Dana nach draußen.

Sie steht auf dem kieselbedeckten Vorplatz und betrachtet ihre Hände. Der Regen rinnt ihr durch die Finger, vorsichtig, zaghaft streckt sie die Arme aus, eine Weile verharrt sie in dieser Pose, dann bemerkt sie mich und blickt kurz auf. Wie immer erschrecke ich beim Anblick ihrer Augen. Sie sind wie Fenster. In eine andere Welt oder zumindest in ein anderes Leben. Oder auch wie Spiegel, die alles verzerren und entfremden. Ich verstehe sie nicht, niemand versteht sie. Sie hat auffallend kräftige Hände, die hat sie von Vater. Manche von den Leuten sagen, sie habe noch mehr von Vater und dann verdrehen sie die Augen. Ihn nannten sie nicht verrückt, weil sie um seine Kraft wussten, Vater war stark. Er konnte uns beide auf einem Arm tragen. Als wir kleiner waren.

Dana ist blass, ihre Lippen sind schmal und weiß wie zwei Streichhölzer, das hellbraune Haar hängt ihr in wirren Strähnen übers Gesicht, in den Nacken. Auf einmal führt sie die Hände zum Gesicht, wiederum unendlich langsam, als wären es zwei gasgefüllte Luftballons, die bei der kleinsten Berührung zerplatzen könnten. Manchmal glaube ich, dass es mit Dana ähnlich wäre, dass sie durch ein lautes Geräusch, einen Knall, eine bestimmte Farbe, ein falsches Wort einfach zerbrechen könnte, aufgehen in tausend Splittern. Wie ein Mensch aus Glas.

Der Morgenhimmel verschluckt den Mond. Die Berge zu beiden Seiten heben sich flach wie die Figuren eines ungeschickten Schattenspielers ab vom Horizont. Aus der Ferne wirken die Wälder darauf wie ein zarter Flaum, noch werden sie verschwiegen vom Nebel. Ein milder Nordostwind wirbelt die Blätter vom Boden auf, es ist ein Morgen im Spätsommer und die Blätter sind gelb. Gleich einer Wolke aus unzähligen gelben Schmetterlingen zerstäuben sie in der von Regenfäden durchzogenen Luft.

Der Regen lässt nicht nach, der Himmel ist geflutet, die Wolken stehen unter Wasser, wie vollgesogene graue Handtücher hängen sie am Himmel. Es tut uns leid, sagen sie, wir können keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen, seht selbst, wie ihr damit fertig werdet. Die Straße ist ein Gemisch aus Schlamm und feuchten Blättern. Auf den Bergen ringsum leuchtet der Ginster gelb wie die Ankündigung der Morgensonne. In dieser Jahreszeit schwillt der Fluss an, von Zeit zu Zeit entstehen kleine Seen, wenn die Abflüsse durch Erde und entwurzelte Baumstämme verstopft sind. Die Leute hier meiden das Wasser, wenn es so ist.

Vielleicht ist er in den Fluss gefallen. Das passiert hier des öfteren, der Alkohol spielt eine Rolle und das Wetter, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Vater kam aus der Stadt zu uns, er hat sich nie richtig an das Leben hier gewöhnt. Er hat uns nicht verlassen, er hat einfach den Weg nicht mehr gefunden, etwas in der Art. Wie reife Früchte fallen die Leute ins Wasser, wenn überhaupt, findet man sie erst spät. Die Fremden.

Vielleicht sind sie das alle hier, Menschen aus Glas, zerbrechlich und scheu wie die Sonne, die sich ständig hinter Wolkenbergen verbirgt. So vieles, was es nicht gibt. Kein Neonlicht, keine Hochsaison, keine Schallmauer, die es zu durchbrechen gilt. Nichts ist rauh, nichts laut, nichts grell. Alles ist mild. Wie das Licht, gefiltert durch den Nebel, wie die Berge, sanft gewellt mit flachen Kuppen, ungewillt, den Himmel zu zerreißen, wie der Regen, noch im Winter warm und samtig, wie der Wind und die Stille, geschützt und bekränzt durch die Wälder ringsherum.

Vom Meer träumen sie alle, insgeheim. Es gibt hier eine Redensart: Wir wollen nicht ans Wasser, das Wasser kommt doch zu uns.

 
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Schöne, traurige Geschichte. Vir allem Dana und der Regen haben mir gefallen.

Ich bin zu müde für eine Interpretation, deshalb nur ein paar Details, zu denen ich die Kommentare noch halbwegs auf die Reihe kriege:

"Die Welt steht Kopf, das sieht man an seinem roten Gesicht, "
Das finde ich undeutlich; das 'seinem' bezieht sich streng grammatisch ja auf den Vater, und es ist auch ein Absatz dazwischen. Ich würde das klarer machen.
Ansonsten ist das Bild ziemlich deutlich und auch vielsagend (gitb das Sinn?) - charakterisiert Opa und seine Stellung ind er Famuilie ziemlich tiefgehend.

"Nicht laut, sie tun es, indem sie die Achseln zucken und weiter machen, als sei nichts geschehen. "
Schön.

"Vater hat es befestigt, wie er eigentlich alles hier befestigt hat, oft notdürftig, gehalten hat es trotzdem meistens."
Wieder so ein doppel/tiefsinniger Satz über die Familienkonstellation...

"Dabei war es doch nur Holz. Kein Glas."
Verstehe ich nicht- das Glas kommt da ziemlich apurbt, oder?
Wenn das keine Bedeutung hat, die ich übersehen habe, finde ich es doof.

Nahctrag: ich habe mir gerade nochmal den Titel durch den Kopf gehen lassen. Was der tiefere Sinn ist, weiß ich trotzdem noch nciht... Muss ich nochmal bei Tageslicht überdenken.

"ich grinse"
Das finde ich unpassend, da meine Interpretationd es Erzählers diesen als traurig und doch noch sensibel und auch seine Schwester liebend aufgefasst hatte.

"Bei der Tochter. "
Bei diesem Leitmotif würde ich gerne die Richtigkeit der Kausalität in Frage stellen (hi! hi!): Ich kann es mir schwer vorstellen, dass 'das Dorf' die Tochter als den Vater zwinbgend schädigend ansieht. Andersherum- immer; bei dem Vater ist es kein Wunder, das die Tochter so ist; so rum gibt das mE kaum Sinn.
Auch die nicht-Konsekutive (hi!), sondern analytische Interpretation dieser Idee, also: da die Tochter plemplem ist, ist der Vater wahrscheinlich auch nicht ganz normal ("Manche von den Leuten sagen, sie habe noch mehr von Vater und dann verdrehen sie die Augen"), ist so ja nicht deutlich formuliert und noch weniger stimmig.

"Ein Regengefängnis, sagt Dana."
Find ich sehr schön.

" Sie hat zarte Hände, die hat sie von Vater. "
Mein Onkel sit Schreiner. Kann mir schwer vorstellen,d as der irgendwann einmal zarte Hände hatte, aber nach ein paar Jahren in diesem Job hat wohl niemand mehr WIRKLICH zarte Hände.
(Der Bruder meines Onkels, also mein Vater, züchtet ürbgiens witzigerweise hobbymäßig Schafe.)

"Vielleicht ist er in den Fluss gefallen. "
DIESER plötzliche Wechsel auf den Vater gefällt mir; verdeutlicht gut, dass der Erzähler ständig an seinen Vater denkt.

Nabend, All-Apologies

NAchtrag: Spielt die Geschichte zufällig in Neuseeland? Oder eher auf der Insel?
Schottland, meine ich jetzt.

 

hi all apologies

Ich versuch mal, ohne rumzuinterpretieren, auf deine Fragen einzugehn.

Das Bild mit dem Kopf ist buchstäblich :)
Die Welt steht auf dem Kopf, also fließt das Blut nach oben in die Köpfe der Leute.

Das Glas bezieht sich an der Stelle auf die vorsichtige Art, wie er das Holz behandelt.
In der Überschrift ist es anders gemeint.

Das Grinsen werd ich wahrscheinlich noch ändern ;)

Das erste "bei der Tochter" bezieht sich auf die Fluchtgründe, hab das geändert.

Der Ausrutscher mit den zarten Händen...fehlende Recherchen im Sägewerk, tztz

P.S. Mit Schottland triffst du ins Schwarze :), Neuseeland is ja teilweise ganz ähnlich, glaub ich.

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Hallo wolkenkind,

was du immer wieder gut schaffst, ist das Einfangen von Stimmungen. Die Etimmung des Ortes mit den urtümlichen Glasmenschen, die alle fort wollen und alle bleiben, hast du schön rüber gebracht.
Die Frage nach dem Verbleib des Vaters, die sich als unbeantworteter Spekulationsfaden durch die Geschichte zieht, ist ein schönes Mittel, immer wieder auf die Menschen dort und auf die Familie einzugehen.
Menschen aus Glas, Menschen aus Holz ?
Was die Empfindlichkeit betrifft, sicher ein treffendes Bild.

Ich lese am WE noch einmal mit mehr Zeit.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo wolkenkind,

für mich ein sehr schöner, trauriger Text. Der Regen zieht sich als roter Faden durch die Geschichte, lässt für den Erzähler viele gedankliche Abzweigungen zu. Der verschwundene Vater, Dana, das Land rundum mit seinen Menschen darin, die Wälder auf den Bergen, werden behutsam miteinander verflochten.
Dein Text ist für mich ein großes Aquarell, dessen Farben ineinander fließen.
Der letzte Absatz führt den Text in Ruhe zu Ende.
Das Bild ist fertig und das Meer fehlt nicht.

Liebe Grüße an dich - Aqua

 

Hallo Wolkenkind!

Ein ganz toller, sensibler Text. Viels schwebt in der Luft, der ganze Text erscheint mir igendwie zerbrechlich... Besonders gut hat auch mir die Stelle mit Dana im Regen gefallen.
Auch die unterschiedlichen Reaktionen der Menschen auf das Verschwinden des Vaters kommen gut rüber und charakterieren.
Ganz toll gemahct!

liebe Grüße
Anne

 

Hallo Sim, hallo Aqua, hallo Anne

Danke fürs Lesen, danke für das Lob, interessant wie unterschiedlich die Geschichte wieder ankommt.
Vielleicht weil es gleich mehrere rote Fäden gibt, die hier zu einer Art weinrotem Wollpullover verstrickt sind :)

Die Deutung von Sim mit den Menschen aus Glas und denen aus Holz war genau meine Absicht im Titel.

Liebe Grüße
wolkenkind

 

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