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Nur ein schlechter Traum

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08.03.2019
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Nur ein schlechter Traum

Manchmal wünschte ich mir, ich würde einfach aufwachen und all das was zwischen uns passiert ist, wäre einfach nur ein schlechter Traum gewesen. Dann würde ich jetzt neben dir aufwachen und in deinen Armen liegen. Du würdest mich anlächeln und mir mit einem kurzen Kuss auf meine Stirn vergewissern, dass ich nur schlecht geträumt hätte.

Wir würden morgens zusammen aufstehen und uns gemeinsam an den Tisch setzen um zu frühstücken. Du würdest mich fragen welches Obst ich heute gerne in mein Müsli geschnitten hätte und wir würden uns mit verschlafenen Gesichtern gegenübersitzen. Mit einem heißen Kaffee würden wir gemeinsam die Zeitung lesen, um die aktuellsten Weltereignisse zu besprechen.

Dann würdest du mich in deine Arme nehmen, bevor du den Abwasch erledigen würdest, während ich mich, mit noch verschlafenen Augen in das Badezimmer begebe um mich fertig zu machen. Das heiße Wasser der Dusche würde auf meine Haut prasseln.

Nach ein paar Minuten würdest du dann einfach dazukommen und der Duft deines süßen Shampoos würde in meine Nase steigen. Nach unserer langen Dusche würden wir uns kurz auf das Sofa legen, um Kraft für den bevorstehenden Tag zu tanken.

Nach unserer kurzen Kuschelrunde würden wir den Wocheneinkauf erledigen. Du würdest mir helfen den Einkauf über die Treppen, zu unserer Wohnung zu tragen. Zeit das Mittagsessen zu kochen, oder doch lieber ein Restaurant besuchen? Immerhin lieben wir beide es neue Speisen auszuprobieren. Oder sollten wir nur eine Kleinigkeit verspeisen, um am Abend schön essen zu gehen?

Wir würden gemeinsam unsere Tages- bzw. Wochenpläne besprechen und würden die gemeinsame Zeit nutzen, bevor uns das Berufsleben wieder einholt. Abends würden wir dann gemeinsam an unserem Balkon sitzen. Mit einem Glas Wein in der Hand, würden wir über Gott und die Welt philosophieren.

Ich würde uns ein heißes Bad einlassen und du würdest dich um einen Nachschub an Wein und etwas zu naschen kümmern. Wir würden uns die verrücktesten Geschichten erzählen.

Ein paar Gläser später, würden wir dann lachend in unser Bett fallen. Mit müden Gesichtern würden wir uns gegenüberliegen und uns innig umarmen. Ich würde dir in die Augen sehen und du würdest mir sagen, wie sehr du unsere gemeinsame Zeit doch genießen würdest. Nach ein paar Minuten würden wir tiefgründige Gespräche führen, die nur wir zwei verstehen können. Die Welt würde für einen Moment nur uns zwei gehören. Bevor wir gemeinsam einschlafen würden, würdest du dich an mich kuscheln und ich würde mich unendlich sicher und geborgen fühlen.

Wenn doch alles nur ein Traum gewesen wäre.

 

„Wenn ich ein Vöglein wär‘ und auch zwei Flügel hätt‘, ...“​

Wer kennte es nicht, dieses Lied aus Herders Sammlung „Stimmen der Vöker in Liedern“, das durch Arnim und Brentano in des „Knaben Wunderhorn“ aufgenommen wurde – ein Volkslied aus dem 18. Jh., das zum Kinderlied wurde und sich mit der nächsten Zeile mehr traut als Du,

lieber Mindlyrics

wenn es heißt „flög‘ ich zu dir ...“ ohne denglisierte Konstruktionen, denn das Vorbild „would“ bedeutet mehr als das armselige „würde“, dass nicht die Bohne mit dem Substantiv der Würde zu tun hat, außer dass die Würde für die meisten Menschen bloße Utopie bleibt und der Realisierung harrt.

Warum nicht durchgängig wie zu Anfang des ersten Satzes

Manchmal wünschte ich mir, …
, der zudem aufs Ende verzichten kann, wenn es heißt
…, ich würde einfach aufwachen und all das was zwischen uns passiert ist, wäre einfach nur ein schlechter Traum gewesen.

Warum kann das nach Verwesung klingende Patizip weg?
Der Konjunktiv hat nix mit der Zeitenfolge zu tun und ist in der Grammatik das, was philosophisch/theologisch Potentialität (im Gegensatz zur Aktualität), und mathematisch Wahrscheinlichkeiten zwischen 0 (unmöglich, unwahr, wahrscheinlich) und 1 (wirklich, wahr) ausmachen. Schon das Wort „Konjunktion“ (dt.: Bindewort) wurzelt auf dem lat. (modus) coniunctivus, der verbindende Modus zwischen dem, was ist, sein kann oder eher nicht ist und wird im nhd. i. d. R. aus dem (ggfs. umgelauteten Prät. gebildet, also fliegen, flog, flöge. Die ganze Anstrengung merkt man beim „backen“, wo man noch körperlich spürt, dass man sich gelegentlich bücken musste: backen, buk, büke.

Warum also nicht statt

Dann würde ich jetzt neben dir aufwachen und in deinen Armen liegen.
„Dann wachte ich jetzt neben dir auf und läge in deinen Armen“, was sichtlich weniger Platz braucht als jede würde-Konstruktion, selbst wenn sie durch geschickte Satzstellung ein „würde“ einsparte um den Preis, dass der Indikativ „liegen“ nahe bei der trügerischen Hoffnung, gar Lüge läge.

Trivialeres

Wir würden morgens zusammen aufstehen und uns gemeinsam an den Tisch setzenKOMMA um zu frühstücken.
(das „um“ erzwingt das Komma. Wie sich gleich herausstellst, weißtu das - bist also flüchtig ... warum eigentlich?)

Du würdest mich fragenKOMMA welches Obst ich heute gerne in mein Müsli geschnitten hätteKOMMA und wir würden uns mit verschlafenen Gesichtern gegenübersitzen.
Den Relativsatz solltestu an sich bereits auf der Grundschule kennengelernt haben

Und mit dem

… heißen Kaffee würden wir gemeinsam die Zeitung lesen, um die aktuellsten Weltereignisse zu besprechen.
ist die erste Flüchtigkeit aufgedeckt!

ZeitKomma das Mittagsessen zu kochenKOMMA WEG! oder doch lieber ein Restaurant besuchen? Immerhin lieben wir beide esKOMMA neue Speisen auszuprobieren.
Usw. usf.

Ich gaube, Du kannst die Flüchtigkeiten und Auslassungen selber herausfinden.

Es gibt wenige, die druckreif sprechen, und noch weniger, die fehlerfrei schreiben. Das ist also nix besonderes, als dass es einen besonderen, weil allein schon durch den Modus herausstechenden Beitrag wieder im Meer der Trivialitäten ersäuft. Denn der nächste belegt wieder die Flüchtigkeit

Oder sollten wir nur eine Kleinigkeit verspeisen, um am Abend schön essen zu gehen?
Und das schöne daran - es geht auch würde-los!

Wie dem auch wird,
herzlich willkommen hierorts,
@Mindlyrics -

denn wir Poeten müssen zusammenhalten!

Aber wäre nicht die „eigentliche“, erzählenswerte Geschichte, die zu den Wünschen zwischen

Manchmal wünschte ich mir, ich würde einfach aufwachen und all das was zwischen uns passiert ist, wäre einfach nur ein schlechter Traum gewesen.
und
Wenn doch alles nur ein Traum gewesen wäre.
geführt hat?

Gruß aus'm Pott und schönes Wochenende

wünscht der Friedel,
der gerade eben seine Marineparka ausgezogen hat, nachem er ein Zwischending zwischen Wibke und Kyrill verbracht und bock auf meer bekommen hat

 

Ein Text mit viel "würde". Eine "Was wäre, wenn"-Erzählung. Im Konjunktiv, dem "Möglichkeitsfall". gelernt habe. Diese Möglichkeit kann das Verb selber bilden, wie zum Beispiel:

Manchmal wünschte ich

Oft wirkt der Konjunktiv aber gestelzt, also kann man das auch anders konstruieren:
Wir würden morgens zusammen aufstehen
"Wir stünden morgens zusammen auf" ginge auch. (Würde auch gehen.)

In Deinem Text steckt das "würde" aber über dreißig Mal, das finde ich zu viel. Das macht mir das Lesen zu schwierig.

PS: Das mit dem Duschen zu zweit, klappt das bei Dir? In meinem Leben war das eine der größeren erotischen Enttäuschungen, muss ich gestehen ;-)

 

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