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Nudelparty am Sonntag. (Ein Kochrezept)

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Nudelparty am Sonntag. (Ein Kochrezept)

Heute lief wieder einmal Alles wie geschmiert, so wunderbar. Ich bin tot. Ich bin mannstot. Und doch kann ich nicht schlafen. Ich sitze vor meinem PC, die Augen fallen mir fast zu. Ich weiß gar nicht: Warum? Ha.

Aber wir haben den ganzen Nachmittag verfickt, ihn einfach durchgefickt, diesen Sonntagnachmittag, so und so. (Ein Lächeln behuscht meine Wangen, wenn ich daran denke. Im Kopf, da bin ich ganz helle und die Geschichte schleicht sich heran.)

Es herbstelt endlich. Verdammt, noch so ein irre heißer Sommer und ich ende im Narrenhaus. Null Freude an der Arbeit, dabei liebe ich sie doch so sehr. Es regnet. Endlich, und das schon den ganzen langen Tag. Schon am frühen Morgen, als wir von der Disco nach Hause kamen, schüttete es gewaltig. Die Regentropfen patschten zentimetergroß halbmeterhoch in den Pfützen. Es waren keine fünfzig Meter vom Taxi bis zur Haustür, doch wir wurden pitschnass. Wir fielen sofort ins Bett und schliefen aufeinander ein. Sonst war Nichts. Aber Eines weiß ich: ich habe zumindest einen Fetzen ihrer Haut mit in einen feuchten Traum genommen.

Irgendwann dann gegen 13.00 Uhr wurden wir wach. Sie hat Kaffee gemacht und es gab Butterbrote mit Mamas herrlich schmeckender Marillenmarmelade dazu. Und das im Bett. Das nennt man Service. Manche sagen wohl Erziehung dazu. Haha. Ja und dann .... ha.

Am Abend nach einem heißen Bad zu zweit surrte die Gasheizung auf vollen Touren - das erste Mal wieder. Ich habe sie vor dem Baden gehen noch schnell eingeschaltet - als wir uns endlich vom Hunger, vom Schweiß und auch von all den anderen Feuchtigkeiten, die halt so ausrinnen, wenn Alles passt, gegen 19.00 Uhr aus dem warmen Bettchen jagen ließen - denn wir vergänsehauteten an der nach diesem Sommer so ungewohnt gewordenen Kälte.

Aber nach dem heißen Bad - so und so - waren wir wieder aufgeheizt. Die Wohnung war angenehm warm und wir lachten uns - ich sie von hinten umschlungen anschiebend - im Gänsemarsch in die Küche.

Nudeln. Nudeln Carbonara a la Buji waren angesagt. Ich liebe Nudeln - auf jede Art und Weise - so und so, haha. So eine Nudelparty ist immer geil. Und ich koche für meine Nudel, Verzeihung, für mein Leben gern. (Ha. Mich drückt ein Schelm.)

Danae und ich, wir waren gestern gemeinsam einkaufen. Die Vorfreude - wir genossen sie. Wir jagden uns gegenseitig um den Einkaufswagen rum. Wir hatten eine Menge Spaß dabei, überhaupt wenn wir sahen, wie manche Leute deswegen ganz, ganz finster schauten. Haha.

Spiralnudeln, Creme fraiche, Milch, einen Bund Jungzwiebeln, eine kleine Wurzen Porree, Beinschinken, ein Glas Kapern, ein Säckchen Parmesan. Und für die Nachspeise habe ich gestern vor dem Ausgehen noch die Kartoffeln gekocht, sie durch die Mühle gepresst, dann Mehl und ein Ei dazu gemischt, etwas Salz, den Teig zu Nudeln gewutzelt, und sie über Nacht in einem (billigen, doch genau so seinen guten Zweck erfüllenden) Tupperware-Klon im Kühlschrank rasten lassen.

Apfelnudeln mit Zucker und Zimt. Das absolute Mmmhhh-Mmmhhh-Erlebnis nach einer Knoblauchverseuchten Italonudelpartie. Die Äpfel geschält - Danaes Titten massierten mir dabei den Rücken. Mmmhhh. Wir schunkelten paradiesisch im Takt zur alle menschenmöglichen Oktaven übergreifenden Stimme von Tim Buckley, den zu seiner Zeit auch kaum ein Mensch verstanden hat, und der deshalb in seiner Verzweiflung viel zu früh mit achtundzwanzig Jahren am 29. Juni 1975, in seiner eigenen Badewanne abgesoffen ist. (Ein kurzer Gedanke nur - ein Hauch von Melancholie zog in mir auf. Ich verdrängte ihn - der einzige Wehmutstropfen an diesem Tag.)

Wir trieben einfach Haut an Haut in seinem Himmelswolkensound dahin, während ich die drei Äpfel in zarte Scheiben schnitt. Ab auf den Teller damit - "Move with me, move with me, move me with your Body" - und dann mit den sechs bis sieben Zentimeter langen, Kleinfingerdicken Erdäpfelnudeln im Geschirr griffbereit neben den Ofen gestellt.

Miss Di hatte auf einmal den völlig unverständlicherweise schon wieder erigierten Schaft meines Ständers in ihrer linken Hand, während sie mit den spitzen Fingernägeln ihrer Rechten mein Brusthaar bekraulte. Geil. Mein Arsch zuckte in einer lustig-lustvollen Geilheit hin und her. "Get on top" köchelte mich nun an. Irre, einfach irre, wie Tim seine schrillen Triller aus seinem Goldkehlchen zaubern konnte. "You don´t talk in tongues honey, yeah?" Einfach nur wunderschön und so irre. Wir rieben uns im Rhythmus. Geil.

Dann die jungen Zwieberln auf dem selben Brett, wie die Äpfel, feinst geschnitten. Kraul - Kraul. Schunkel di Schunkel. Der Apfelsaft gibt den Zwiebeln eine gewisse Süße - mmmhhh - wahrhaft unbeschreiblich köstlich. Nudeln auf diese Weise zubereitet schmecken einfach anders, köstlicher, eben unbeschreiblich köstlich. So mmmhhh.

"Spinnst du?" Verdammt! Das Luder lachte, während sie meinen armen Schulterblattknochen vor lauter Hunger langsam auffraß. Luder - aber geil. Ich hätte sie glatt statt den Nudeln auffressen können. Ich liebe sie.

Statt dessen versuchte ich mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich zerfetzte mit den Fingern den Schinken in kleine Stückchen und schnitt dann mit dem scharfen Fleischermesser noch ein paar Mal quer in den Haufen rein. Ach ja, zuvor habe ich noch den Porree in zarte Scheibchen gesägt, diese dann mit dem Messerknauf in seine einzelnen Ringe gestoßen. Das hätte ich fast verschwiegen. Dabei vermischte sich schon der Duft der im Salzwasser zu al dente kochenden Nudeln. Danaes Spucke rann dabei von Zentimeter zu Zentimeter kälter werdend die Haut meines Rückens ab. Das Luder fraß mich noch immer und saugte sich dabei auch noch am Schulterblatt fest. Geil. So geil weh.

Einfach nur geil, dieser Duft in der Luft, durch die nun schon das eigentlich Narrenhausreife und so schrille "Sweet, sweet surrender to love" schnitt, getragen von den hohen Stimmen dreier Geigen, einer zwölfsaitigen und einer E-Gitarre. Bass, Viola, Cello und Schlagzeug bringen die nötige Ruhe in mein absolutes Lieblingslied. Ich tanzte, während ich die letzten Vorbereitungen traf. Das Küchenfenster wurde so nach und nach zur nicht mehr durchschaubaren, weil zugenebelten Scheibe.

Danae verrieb sich mit ihrem haarlosen Spaltansatz an einer meiner Arschbacken. Keine Ahnung mehr, an welcher. Na ja, schon: jetzt, wo ich darüber nachdenke - jetzt beim Schreiben - da fällt es mir wieder ein. Ich kann sie richtig fühlen, dieses Weich des Muskels mit diesem Ansatz ihrer Spalte. Mmmhhh, ja, mit Sicherheit, es war die rechte.

Zwischen der Schnitterei das Seiterlglas mit den 250 Gramm Creme Fraiche, verdünnt mit etwas Milch, fast bis an den Rand gefüllt, ein paar Mal umgerührt. Eine Brise Basilikum, eine vom Oregano, eine zerquetschte, große Knoblauchzehe, frisch geriebener grüner Pfeffer - mmmhhh, und das Wasser zerrann am Gaumen und zwischen meinen Zähnen. Mein Magen knurrte wild erfreut. Und dazu weinte Tim Buckley sein die Weingläser einst zersingendes immer schriller und schriller werdendes "Sweet, sweet surrender .... surrender to love". Ich war dem Wahnsinn nahe. Mein Herz zerschmolz. Ich musste mich umdrehen. Ich zungenzerküsste Danaes Noch-Immer-Bettgeschmack - zwanzig, höchstens dreißig Sekunden lang - und drehte mich dann im so verzweifelt endenden Ausklang des Liedes eiligst und gar nicht erfreut darüber Richtung Ofen.

Das Öl brutzelte schon in der großen Pfanne. Dazu fegte mich das schnelle "Night hawkin´" an. Im Sound verwippend die Zwiebeln, den Porree mit dem gefährlich blitzenden Fleischermesser hinein gestrichen. Ich drohte ihr schelmisch mit den Augen zwinkernd, weil sie mich schon wieder einmal feste gebissen hatte.

Brutzel - Brutzel. Nach gut einer Minute den Schinken dazu. Alles ordentlich durchgemischt. Unsere Ärsche wackelten immer schneller, gieriger. Mmmhhh. Und ich nicht die geringste Ahnung, warum der Trottel noch immer stand. Das tat ja schon weh, verdammt. Er hätte doch nach diesem anstrengenden Tanzabend und dem noch viel anstrengenderen Nachmittag eigentlich genau so fertig sein müssen, wie ich. Aber dieses Ekel stand. Er stand sich einfach einen ab. Trottel. Na ja , wurscht, egal. Mmmhhh, und ha so geil.

Mmmhhh, aus der Pfanne schinkte und porreete es gewaltig. Der "Gestank" vom glasig gegarten Zwiebel hauchte sich darüber. Alles schnell raus auf einen Teller. Da vereinsamte mein gequälter Rücken. Danae hatte das Nudelsieb in die Abwasch gestellt. (Sie tat endlich auch was, sieh an, sieh an. Sie ist ja ein braves Mädchen. Von mir gut erzogen. Ha.)

Die Nudeln al dente hinein gegossen, abgetropft, ein wenig gesalzen, während ich die Erdäpfelnudeln in der kleineren Pfanne das erste Mal umdrehte, Stück für Stück und schön braun angebraten. Dazu dann die zarten, fast durchsichtigen Apfelspalten - mit dem Kochlöffel zu Matsch gestoßen. Dann noch Staubzucker drüber, drei Briserln Zimt.

Danae verrieb nun ihre Seite an der meinen, während sie die Nudeln in die Pfanne schüttete, und sie gleich darauf im würzigen Creme fraiche ertränkte. Dazu das Zwiebel-Porree-Schinkengemisch, einen großen Esslöffel abgetropfter Kapern, ein paar von den übrig gebliebenen hauchdünnen Apfelspalten hinein und dann fest umgerührt. Alles auf kleiner Flamme kurz aufkochend. Ich lebte. Ich liebte diesen ganzen Tag mit meinem ganzen Körper. Ich konnte jede Faser meines Körpers einzeln fühlen. Und mein Herz und meine Seele sagten: Einfach irre schön, dieses unser Leben. Mein Schwanz wippte unberührt und fröhlich sein Ja dazu.

Einfach irre dieses Zimt-Apfel-Zwiebel-Knoblauch-Schinken-und-Gewürze-Duftgemisch. Dann Alles auf die Teller und ab zu dem schon Mittags allwissend noch schnell gedeckten Tisch. Die Kerzen angezündet, das Licht herunter gedreht und Platz genommen. Tim Buckley verging sich nun stimmlich in einer "Hong Kong Bar" in L.A. Sein "Devil Eyes" habe ich irgendwie nicht mitgekriegt. Da waren die Kochgefühle wohl etwas intensiv. Ich war gestresst, nur auf dieses eine Ding konzentriert. Man kennt das ja - dass man auch nur ja nicht im letzten Augenblick noch etwas Wichtiges vergisst.

Scheiße. Alles umsonst - die Aufdeckerei mit den zwei Gedecken meine ich. Das Luder wollte einfach nicht da drüben und mir so gegenüber und so fern, so einsam und so alleine sitzen, noch dazu so nackt, wie sie nun einmal war. Miss Di setzte sich einfach zu mir auf den Schoß, dieses nackte Evachen aus dem Paradies.

Na ja, Schicksal. Man kann schließlich nicht Alles haben. Manchmal arbeitet man halt umsonst. Man sollte aber trotzdem zufrieden sein. Stimmt´s? Also war es mir doch Recht, ich hatte nicht wirklich was dagegen. Wir fütterten uns also gegenseitig. Und auch aus der Nachspeise wurde Nichts. Sie haute meinen ganzen Plan durcheinander. Drei Bissen vom Italiener, einen aus dem Apfel-Erdapfelnudel-Brei nach Omas wunderbaren Uraltrezept. Dazwischen ein Bisserl vom Tutterl. Sie biss mich auch überall hin. Mmmhhh, ich zerging.

Zuletzt schoppten wir uns das Zeug nur noch deshalb in den Hals, weil es einfach so geil war. Wir steckten schon wieder zusammen. Mein Bauch fühlte sich an, als wollte er bei ihrer nächsten Berührung zerplatzen. Ich war zum Zerreißen voll, so angefressen. Bbbrrrhhh. Aber geil. Und Mmmhhh, ich biss gleich wieder ins Tutterl.

Irgendwie kam ich dann mit ihr doch noch hoch, drehte bei der Türe das Licht aus, und fand mehr oder weniger blind wieder ins Schlafzimmer. Wir plumpsten ins Gott sei Dank schon wieder trockene Bett und .... und .... den Rest überlasse ich der Fantasie, haha.

Draußen prasselte noch immer der Regen gegen die Fensterscheibe. Tim Buckleys CD "Greetings from L.A." lief im Durcheinanderwurf der MP3-Playlist seinen Wiederholungstraum. Tim heulte wie ein irre gewordener, zorniger, aber auch unheimlich geiler Wolf seine Arien der Verzweiflung über das Leben und über die Liebe hinaus in die Welt. Seine göttliche Stimme verorgelte irgendwo an den Grenzen zur Absurdität. Keine Chance auf Liebe. Das Geld wurde gerade zum Gott am Ende seiner Zeit. Heute fangen wir ja langsam an zu verstehen.

Na ja, Pech. Meine Wampe war jedenfalls so nudelvoll, so dass ich mich kaum mehr rühren konnte. Also ließ ich mich ficken. Unten liegen ist sowieso meine Lieblingsstellung. So habe ich Alles im Blickfeld und unter Kontrolle. Meine Hände träumten sich an alle schlimmen Freiheiten der Welt verloren einen Schneewittchenkörper entlang, während sich meine Zahnderln am Schmerzansatz von Tutterln und sonstigen Fleischeshapperln in einer neu erwachten Gier verbissen haben.

Verdammt! Mann o Mann, ich drehte fast durch. Alles an ihr, an uns, tat bald nur noch nach Knoblauch, Zwiebeln, süßen Äpfeln und Zimt verstinken. Und der Duft vom Saft des Lebens mischte sich fein dazu. Deftig wäre wohl das richtige Wort dafür. Wurscht, egal, so obergeil, oder besser noch: so megageil, wie die Kids von Heute sagen.

Mann, das war wieder einmal ein Sonntag, so wie ich ihn liebe. Und jetzt sitz ich völlig fertig da und schreibe seine Geschichte, und weiß nicht einmal: Warum? Und für Wen schon gar nicht! Ja, für Wen? Ich weiß es nicht! Wo bleibt bloß der Sinn? Ein paar Stunden zuvor war er doch noch da!

© Copyright by Lothar Krist (15.9.2003 von 22.30 - 4.00 Uhr 16.9.2003)

Briserl = was so zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger passt;
Tutterl = eine Hälfte der Brust;
Buji = der Autor in mir, also die gefährlichere Hälfte meines Ichs;
Seiterlglas = 0,3 Liter Bierglas

 

Hallo buji,

muss ja ein geiler Sonntag gewesen sein. ;)

Naürlich ist es nicht neu, dass Essen mit Erotik und Sinnlichkeit zu tun hat. Liebe ging halt schon immer durch den Magen.
Bei dir ging sie aber eher an den Magen vorbei, direkt in die Körpermitte, das Zentrum der Lust sozusagen.
Die sprang auch über, selbst wenn ich einige der Zutaten nicht mag, aber die Fantasie, des gemeinsamen nackten Kochens kann ich durchaus teilen. Da kocht dann halt nciht nur das Essen, sondern auch die Lust.
Einige Dinge stören mich an deiner Geschichte allerdings. Die verschiedenen "Ha" zum Beispiel empfinde ich rein gefühlstechnisch als deplaziert.
Ein bisschen habe ich bei fast allen deinen Geschichten das Gefühl du empfindest Sex und die Lust an ihm als etwas dreckiges. Es ist immer als beschriebst du die Lust am Dreck, wenn du uns deine erotischen Fatasien mitteilst. Nicht, dass ich klinisch reine Varianten bevorzugen würde, ich habe aber Schwierigkeiten mit der Gleichstellung von Lust und Dreck. Es erweckt ein bisschen den Eindruck, als seine deine Fantasien abartig, obwohl sie das gar nicht sind, so als mischtest du unterschwellig ein leichtes Schämen für das was du beschreibst mit in die Geschichte. Das ist schade.

Lieben Gruß, sim

 

Hi Sim! Hi M!

Verzeiht bitte meine späte Antwort.

Lieber Sim! Jede Geschichte kommt halt bei jedem anders rüber, ist eine Interpretationssache. Ich schreibe gerne im Grenzbereich, meist weiß ich schon beim Schreiben, bei wem sie aneckt. Und "Sex und die Lust an ihm" wurden früher in manchen Kreisen sowieso nur als Dreck empfungen. Das ist noch gar nicht so lange aus und es hat sich da auch noch nicht viel geändert, trotz der sexuellen Revolution. Diese Kreise denken noch immer so, sie halten sich heute halt mehr zurück.

Und damit das auch so bleibt, schreibe ich ab und zu mal ein wenig dreckiger, als ich selbst es sehe/fühle. Und ehrlich gesagt: ich liebe diesen "Dreck". Und dieses "leichte Schämen" findet man bei vielen AutorInnen der Erotikliteratur, schließlich gibt man als Autor, wenn man über derartige Dinge schreibt, ja eine Menge von sich selber Preis, aus welchen Gründen auch immer man derartiges schreibt.

Lieber M!
Mein "buji" kommt nicht aus dem chinesischen, es kommt von "Bujerl", "Bu", einem anderen Ausdruck für Schaaß, Fahrer, usw. Ein guter Freund von mir, der mich gerne liest, hat einmal gemeint, manche meiner Geschichten würden auf ihn wirken, als wäre sie ein "Bujerl" auf unsere Welt von Heute, ein Spiegel.
Und da dachte ich bei mir, warum nenne ich mich nicht gleich "buji", ist ne tolle ID. Das war damals, als ich hier neu in kg.de eingestiegen bin.

Zum "Durcheinander der verwendeten Tempi", zu den gewissen Begriffen, wie zB "Tutterl", verweise ich auf das oben zum "Dreck", zum "anecken" Gesagte.

Mengenangabe: das wird schwer, ich arbeite da ganz nach Gefühl, ich wäge nichts ab. Und ernst nehmen tu ich leider oder Gott sei Dank sowieso nie was. Das ist einerseits immer wieder ein Problem, andererseits verleiht es einem Identität. Fast alle kritischen Autoren, die ich kenne, waren auf ihre Art in gewisser Weise auch Kotzbrocken. Entweder glaubst du an dich oder du glaubst nicht. Wenn Gesellschaften alt werden, dann finden sich mit der Zeit auch AutorInnen, die diese Gesellschaft als Ganzes angreifen, weil sie denken, dass diese Gesellschaft nicht mehr zu reformieren ist.

Heute reden Alle dauernd von Reformen. Aber es geht Nichts weiter. Die Reformen sind bloß Reformerln, sie machen Alles bloß schlechter. Wir sind ja Gutmenschen, wir wollen Niemandem wirklich weh tun, schon gar nicht uns selber.

Und wenn du das offen sagst, dann bist du eben ein Kotzbrocken. Ja, du musst das sogar sein, sonst heulst du ja mit den anderen Heulsusen mit, und das ist echt das Letzte, was ich möchte. Deshalb findest du von mir auch kaum eine Geschichte, in der ich nicht zumindest ein kleines Sätzchen, ein Wörtchen einbaue, das dann Viele zum Kotzen finden. Ich zerhaue mir mit Absicht sogar meine schönen Geschichten. Ich finde das selber manchmal ein wenig schade, aber so bin ich nun mal.

Liebe Grüße
buji, das Bujerl auf unsere Welt von Heute.

 

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