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Novemberregen

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02.09.2015
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Novemberregen

Valentine hörte die Äste wie Knochen unter ihren Füßen knacken, als sie an diesem regnerischen Nachmittag ihren Weg über den alten Friedhof abkürzte. Die Luft war feucht und faulig vom Laub, dem Sturm und dem Gewitter der letzten Nacht.
Ihr Gesicht war kaum zu sehen, versteckt hinter einem dicken Schal und einer ausgeleierten Mütze. Tiefe Falten verschwanden unter der immer noch wohligen Wärme des mit den Jahren kratzig gewordenen Kaschmirs. Einige graue Haarsträhnen klebten verräterisch an Stirn und Ohren. Früher war sie den Weg mit Brauni gegangen. Mit ihm hatte dieser Spaziergang Stunden gedauert, musste er doch jeden Baum und Stein beschnüffeln. Doch Brauni gab es schon lange nicht mehr. Seine Knochen lagen nun auch irgendwo, wo auch immer.

Ihr Leben hatte schon vor Braunis Tod angefangen, belanglos zu werden. Die Erinnerungen waren unwichtig geworden. Geister der Vergangenheit, die sie manchmal verfolgten und auf ihr lasteten wie einer dieser marmornen Grabsteine.

Valentine spürte die Nässe durch ihre Schuhe ziehen. Irgendwo an den Sohlen waren kleine Risse. Sie konnte sie kaum mehr sehen. Ihr Blick verschwamm langsam wie die späten Werke des Malers Turner. Der Regen wurde stärker und aus dem Nieseln wurde ein dichter Schleier. Valentine stand nun an der Kreuzung. Links führte der Weg zum kleinen Friedhofstor und rechts …

Ja, nach rechts war sie schon lange nicht abgebogen. Tiefer in den Friedhof hinein unter den dicht gewachsenen Tannen entlang. Valentine zögerte. Der Regen durchnässte nun auch ihren filzigen Poncho. Doch da waren sie wieder. Die Geister der Vergangenheit. Valentine verdrückte eine Träne und bog wie magisch angezogen nach rechts ab. Unter den Tannen schien der Regen nachzulassen und Valentine merkte auf einmal, wie kalt es war.

Auf diesem Teil des Friedhofs verirrte sich kaum noch jemand. Die Wege waren im Sommer bewachsen und nun im November klebten die Gräser und Wildpflanzen als rutschige Schicht am Boden. Valentines Schritt wurde langsamer und vorsichtig. Sie starrte auf den Weg und wusste doch genau, an welchem der Gräber sie stehen bleiben musste. Sie hob den Blick. Auf dem grauen Grabstein wucherte Moos und Efeuranken umrahmten ihn. Einst hatte eine kleine Figur an ihm gelehnt. Doch von dieser waren nur noch der Rumpf und ein verwitterter Kopf übrig, während Arme, Beine und Flügel zerbrochen waren. Früher war es das vornehmste Grab auf diesem Friedhof, doch nun löste es sich langsam auf. So ist es, dachte Valentine, alles vergeht, um Neuem Platz zu machen. Sie hatte an ihrem letzten Arbeitstag gehofft, dass auch sie verschwinden würde, aber das Leben klebte an ihr wie das alte Efeu an des Professors Grabstein. Valentine setzte sich auf eine morsche Bank unter den Tannen und schloss die Augen.

»Tine«, rief jemand in ihrem Kopf. Es war die Stimme der Bibliothekarin, Frau Martens. Eine gestrenge Dame mit schlohweißem Haarknoten und einem zugeknüpften, schwarzen Witwenkleid. Der alte Drache, dachte Valentine. Und dennoch war diese Arbeit eine der wenigen glücklichen Fügungen in ihrem Leben gewesen. Die Bibliothek in der Universität sollte für Jahrzehnte ihr zu Hause werden und irgendwann war sie selbst der alte Drache geworden. Valentine lachte verbittert auf, bevor sie völlig in der Vergangenheit verschwand.

»Tine, die Bücher da müssen hinten in das Regal zur antiken Geschichte«, befahl die Martens mit einer rauchigen Stimme. Jeder wusste, dass sie heimlich dem Likör zusprach und gerne Zigarillos rauchte. In dem kleinen Hinterzimmer roch es nach Kneipe. Tine rümpfte die Nase und schnappte sich die dicken Bücher. Dabei konnte sie von Glück sagen, dass sie in dieser Bibliothek untergekommenen war und keine Trümmer forträumen musste wie die anderen jungen Frauen. Bereits bei der Kinderlandverschickung hatte sich herausgestellt, dass Tine körperlicher Arbeit nicht gewachsen war. Sie war blass und schmal, die Knochen zeigten sich deutlich an Gesicht und Hüften. Ihre Nase war gebogen wie die eines Greifvogels. Die Schlüsselbeine standen vor und waren nur von einer dünnen Schicht Haut überzogen, sodass jede Kette schief hing. Nein, hübsch war Tine nicht und auch nicht aus gutem Hause. Ihre Mutter meinte, sie könne sich glücklich schätzen, wenn ein Mann wie der Josef sie heiraten würde. Josef war der Cousin ihres Cousins. Maurer von Beruf und gerade aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Eine Landmine hatte seine rechte Wange entstellt und sein rechtes Ohr zerfetzt. Das fand Tine nicht schlimm, doch irgendwie war ihr Josefs Nähe nicht angenehm. Er roch nach Zigaretten und Schmierseife. Anders konnte Tine ihre Abneigung gegen Vetters Vetter nicht beschreiben. Ihre Mutter meinte, die Liebe könne wachsen. Tine wusste nicht, was Liebe ist. Aber etwas sagte ihr, dass es mehr war, als das was ihre Mutter ihr einzureden versuchte.

Tine war an den hinteren Regalen angekommen und brachte die Bücher an die richtige Stelle. Das letzte gehörte zwischen zwei andere. Sie schob die beiden auseinander und blickte durch das Regal in ein paar dunkle, gütige Augen. Das war ihre erste Begegnung mit dem Professor.

Der Professor war ein Mann mittleren Alters, der antike Geschichte dozierte und, wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise, seine Heimat ebenfalls in der Universitätsbibliothek gefunden hatte. Seit diesem Tag am Bücherregal konnte Tine es nicht erwarten, zur Arbeit zu gehen. Während sie die Bücher ein- und ausräumte, die Regale wischte, beobachtete sie den Professor an seinem Lieblingstisch. Er saß beständig vor geöffneten Büchern und schrieb sich eifrig Notizen auf. Über Nacht ließ er diese samt den dicken Schmökern liegen, um am nächsten Tag weiterzuarbeiten. Tine konnte es sich nicht verkneifen, sich nach Schließung der Bibliothek an seinen Platz zu setzen und in seinen Niederschriften zu lesen. Sie klangen so intelligent und sie musste zugeben, dass sie nur die Hälfte verstand, aber sie mochte seine Schrift und um seinen Platz hing ein angenehm erdiger Duft. Sie traute sich jedoch nicht, ihn anzusprechen. Der Professor löste warme Gefühle in ihr aus, die sie bis dahin nicht gekannt hatte.

Irgendwann kam der Professor nur noch selten. Er hatte ein Haus gebaut, eine Tochter aus gehobenem Haus geheiratet und mit dieser Kinder bekommen. So erzählte man es sich an der Universität. Für Valentine begann mit dem Verschwinden des Professors eine schwierige Zeit. Die Arbeit in der Bibliothek hatte ihren Zauber verloren, die Martens war längst verstorben und Valentine hatte ihren Platz eingenommen. Jeden Tag vermisste Valentine den Professor, wenn sie in der Hinterkammer saß und die Verwaltungsaufgaben erledigte, die eine solche Bibliothek mit sich brachte. Auf der Fensterbank standen nun Zimmerpflanzen, die einen erdigen Duft verbreiteten. Die ersten grauen Haare zeigten sich an ihren Schläfen und manchmal, da schaute der Hausmeister zu ihr rein. Er plauschte gerne mit ihr, doch seinen ungeschickten Anstalten, sie zum Tanzen einzuladen, verwehrte sich Valentine. Sie mochte seine freundlichen Worte, doch ihre Einfachheit zog sie nicht an. Abends griff sie manchmal in die Schublade. Dort lagen die letzten Notizen des Professors, die er einst in der Bibliothek hatte liegen lassen. Sie hatte sie aufbewahrt und gehofft, er würde sie eines Tages abholen, doch bei seinen wenigen Besuchen blieb er stumm.

Valentine begann ihr Haar zu einem Knoten zu binden und trug schwarze Hosen und graue Pullover. Sie scheuchte die Mädchen durch die Bücherregale, galt als streng und verschroben. Sie wusste, dass die jungen Dinger über sie tuschelten und sie ihrer Nase wegen Geierwally nannten.

Den Professor hatte Valentine aus den Augen verloren. Seine Notizen vergilbten und mit ihnen die Hoffnung, er würde eines Tages nach ihnen fragen. Irgendwann beim Gassigehen mit Brauni fand sie sein Grab. Anfangs war es hübsch hergerichtet, der weiße Engel blitzte im Sonnenschein und es standen stets frische Blumen in einer Vase. Bald jedoch kümmerte sich niemand mehr um seine Ruhestätte. Warum, das wusste Valentine nicht, und es war ihr auch gleichgültig. Die Gedanken an den Professor bereiteten ihr längst keine Wärme mehr, sondern ein Gefühl der Verbitterung. Sie hatten nicht ein Wort in all den Jahren gewechselt. Valentine mied das Grab …

… bis zu diesem regnerischen Tag im November. Valentine atmete schwer. Vielleicht hatte sie sich niemals wirklich von dem Professor verabschiedet, diesem Geist aus ihrer Vergangenheit. Sie erhob sich schwerfällig von der knarrenden Bank und ging auf das Grab zu. Sie wischte den Stein ab und entzifferte die eingemeißelten Buchstaben. Sie flüsterte leise: »Leben Sie wohl, Herr Professor.« Mit diesen Worten drehte Valentine sich um und schlich Richtung Friedhofstor. Daheim angekommen hängte sie die nassen Sachen auf eine Leine und kramte in der alten Schublade. Sie zog die vergilbten Notizblätter hervor, faltete sie zusammen und öffnete die Klappe ihres Kachelofens. So würden sie ihr ein letztes Mal Wärme schenken.

Am nächsten Tag wollte sie ins Tierheim gehen. Vielleicht würde sie dort einen Kameraden finden, der ihr Gesellschaft leisten könnte. Wenn dieses Leben schon an ihr hing wie eine Klette, dann könnte sie zumindest einem verlassenen Tier ein Zuhause schenken, dachte Valentine und setzte sich zufrieden in den Sessel neben dem Kachelofen. Schön warm war es auf einmal hier drinnen.

 
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Hallo Maedy,
ich glaube, du hast dir beim Schreiben deiner Geschichte viele Gedanken gemacht. Weswegen es eine gute Idee war, sie hier hochzuladen und von anderen Autoren durchleuchten zu lassen. :)

Valentine spürte die Äste wie Knochen unter ihren Füßen knacken,
Das klingt, als würde sie wissen wie es sich anfühlt, wenn Knochen unter den Füßen zerbersten. Weißt du, was ich meine?
Davon abgesehen, finde ich ihre Assoziation auf einem Friedhof sehr makaber. Was cool sein kann, aber hier nicht passt.

Ich bin jetzt nicht gerade der Kommasetzungsprofi. Aber für mein Gefühl, fehlen in deinen langen Sätzen noch einige Kommas.

Die tiefen Falten verschwanden unter der
Da bin kurz ich gestolpert, weil ich nicht wusste, ob die Falten im Gesicht oder die eines Kleidungsstücks gemeint sind.
Aber dann kommt...
während einige der grauen Haarsträhnen verräterisch an ihrer Stirn und an ihren Ohren klebten.
Warum verräterisch ?

musste er doch jeden Baum und

1. Absatz
Valentine spürte die Äste...
2. Absatz
Valentine spürte die Nässe
Spürst du es? :Pfeif:


Ja, nach rechts war sie schon lange nicht abgebogen.

die Nässe zog langsam durch ihren filzigen Poncho
Vorher zog der Regen durch ihre Schuhe. Das könntest du aufarbeiten.


waren sie wieder. Die Geister der Vergangenheit.
...wie auch schon am Ende des ersten Absatzes. :hmm:


So ist es, dachte Valentine, alles vergeht, um Neuem Platz zu machen.

Valentine setzte sich auf eine regengeschützte, morsche Bank und schloss die Augen.
Als Bild fände ich etwas wie: Valentine setzte sich auf eine morsche Bank unter einer großen Eiche und schloss die Augen. schöner.

bevor sie völlig in der Vergangenheit verschwand …
Die Punkte kannst du getrost ...

In dem kleinen Hinterzimmer roch es wie in einer Kneipe.

Martin war der Cousin eines Cousins aus Freising.
Ich finde den Namen unglücklich gewählt, weil zu nah an (Frau) Martens dran.

der Cousin eines Cousins
den Vetters Vetter*
Finde ich verwirrend.

Tine wusste nicht, was Liebe ist,(Punkt) aber etwas in ihr sagte ihr, dass es mehr war, als das was ihre Mutter ihr einzureden versuchte.
In der Gegenwart nennst du die Protagonistin Valentine, während sie als junge Frau in der Vergangenheit Tine heißt. Die Idee gefällt mir ganz gut.

Das letzte war zwischen zwei anderen zu positionieren.
/gehörte zwischen zwei Andere. (?)

blickte durch das Regal in ein paar dunkle, gütliche Augen.
gütige

konnte Tine es nicht erwarten, in die Arbeit zu gehen.
Das ist eine recht lokale Formulierung, oder? Vielleicht stoße ich mich nur daran, weil ich auf Arbeit sagen, aber nicht ohne Kontext schreiben, würde. :shy:


Sie klangen so intelligent und sie musste zugeben, dass sie nur die Hälfte verstand,(Punkt) aber sie mochte seine Schrift und um seinen Platz hing ein angenehmer erdiger Duft.
Du bezeichnest den Professor als Mann mittleren Alters, der dann später heiratet und Kinder bekommt. Das passt für mich nicht. Warum erst jetzt? Das musst du (mir) erklären.

Für Valentine begann mit dem Verschwinden des Professors eine schwere Zeit.
Ab hier nennst du sie wieder Valentine, um den Wandel zur Erwachsenen zu zeigen. Das kommt etwas schroff.

Auf der Fensterbank standen nun Zimmerpflanzen, die einen erdigen Duft verbreiteten.
Das soll der Männerduftersatz sein? :hmm:

Sie mochte seine[n] freundlichen Worte, doch ihre Einfachheit zogen sie nicht an.
Die Grundidee mag ich sehr. Aber so funktioniert der zweite Satzteil nicht.

Sie wusste, dass die jungen Dinger über sie tuschelten und sie Geierwally nannten.
Warum? Ich sehe keine Parallelen zu der Figur im gleichnamigen Roman.

Eines Tages beim Gassigehen mit Brauni fand sie sein Grab.
Und Schwups gab es Brauni und der Professor lag begraben, zu ihren Füßen. Das ging mir jetzt zu schnell.

Warum, das wusste Valentine nicht und es war ihr auch gleichgültig geworden. Die Gedanken an den Professor bereiteten ihr längst keine Wärme mehr, sondern ein Gefühl der Verbitterung.
Was ist passiert, dass sich ihre tiefen Gefühle, die sie keinen anderen Mann ansehen lassen, um hundertachtzig Grad drehen?

Valentine mied das Grab …
… bis zu diesem regnerischen Tag im November.
Die Punkte braucht es nicht.

Vielleicht hatte sie sich niemals wirklich von dem Professor verabschiedet, diesem Geist aus ihrer Vergangenheit.
Da ist er zum dritten Mal, der Geist aus ihrer Vergangenheit.

Sie erhob sich schwerfällig von der morschen Bank
Ich würde die Bank, nicht noch einmal als morsch beschreiben.

Sie zog die alten Notizblätter hervor, faltete sie zusammen und öffnete die Klappe ihres Kachelofens. So würden sie ihr ein letztes Mal Wärme schenken.
Das ist ein schönes Bild.

Am nächsten Tag würde sie ins Tierheim gehen. Vielleicht würde sie dort einen Kameraden finden, der ihr Gesellschaft leisten würde.

Erst klebte das Leben an ihr, wie das alte Efeu an seinem Grabstein, dann:
Wenn dieses Leben schon an ihr hing wie eine Klette,

dann könnte sie zumindest einem verlassenen Tier ein Zuhause schenken, dachte Valentine und setzte sich zufrieden in ihren Sessel bei dem Kachelofen. Schön warm war es auf einmal hier drinnen.
Ich weiß nicht. Wenn sie schon so alt ist, macht es Sinn, dass sie sich ein Haustier, welches sie vermutlich überleben wird, anschafft? Das macht sie zufrieden?
Und des Professors Notizen müssen einen Schuhkarton füllen, um das ganze Zimmer mollig warm werden zu lassen.


Du hast den Handlungsstrang überlegt konstruiert und es gibt schöne Formulierungen im Text. Die Lebensgeschichte von Valentine ist aber leider ziemlich langweilig, ohne überraschende Wendungen und ohne Spannungsbogen aufgebaut. Ihr trauriges Leben plätschert vor sich hin und sie tut nichts, um das zu ändern. Sie sollte sich ein Beispiel an der (echten)Wally nehmen.

Jetzt habe ich deinen Text ganz schön zerpflückt. Ich hoffe, du verstehst meine Punkte als gutgemeint und kannst mit dem Kommentar etwas anfangen.


Viele Grüße
wegen

 

Hola Maedy,

für Herbstgeschichten ist es gerade die richtige Zeit, das passt mir gut.
Zu Beginn stolpere ich wie wegen über die zertretenen Knochen:

Valentine spürte die Äste wie Knochen unter ihren Füßen knacken, ...
Ist schon naheliegend: Friedhof / Knochen, aber das ist ziemlich deftig-komisch.
... an den zerfallenen Steinen vorbei ...
Grabsteine, vermute ich, mit unleserlich gewordenen Inschriften vielleicht ...
... während einige der grauen Haarsträhnen verräterisch an ihrer Stirn und an ihren Ohren klebten.
... während ihr verräterisch(e) graue Strähnen an Stirn und Ohren klebten ...
Dieser Vorschlag rafft den Text, so wird er knackiger und dichter – allerdings wäre das nur für Autoren von Bedeutung, die Wert auf so etwas legen. In Ruhe, fast behäbig erzählte Texte können auch reizvoll sein.
Es war ein einsamer Nachmittag in der Stadt.
Moment bitte – wir sind doch auf dem Friedhof?
musst er
Seine Knochen lagen nun auch irgendwo, ...
Da könnten des Lesers Gedanken zu den weiter oben zertretenen überspringen:shy:.
Ihr Leben hatte irgendwann angefangen, belanglos zu werden.
Das liest sich, als wäre Braunis Tod daran schuld. Da ich das aber nicht annehme, fände ich eine Erklärung sinnvoll.
Die Erinnerungen waren unwichtig geworden. Geister der Vergangenheit, ...
Das wirkt auf mich ziemlich phrasenhaft. Das hat man zu oft gehört und gelesen.
... auf ihr lasteten wie einer dieser marmornen Grabsteine.
Guter Vergleich.
Demnach sind die zerfallenen Steine am Anfang, wie von mir vermutet, keine Grabsteine? Aber sie geht doch an ihnen vorbei? Ist etwas knifflig, auf einem Friedhof gibt es marmorne und Grabsteine aus weniger edlem Material. Eventuell sollte das der Text berücksichtigen.
Valentine spürte die Nässe durch ihre Schuhe ziehen. Irgendwo an den Sohlen waren kleine Risse. Sie konnte sie kaum mehr sehen.
Der zweite und dritte Satz tragen nichts zur Geschichte bei.
Ihr Blick verschwamm langsam wie die späten Werke Turners.
Das finde ich störend bemüht, hier wird ein Scheibchen Bildung untergemischt;).
Unter den Tannen ließ der Regen nach ...
Als Kleinigkeitskrämer meine ich, dass die Tannen etwas Schutz vor dem Regen boten, der Regen lässt deswegen nicht nach:).
So ist es, dachte Valentine, alles vergeht, um Neuen Platz zu machen. Sie hatte an ihrem letzten Arbeitstag gehofft, dass auch sie verschwinden würde, ...
Hier, liebe Maedy, kann ich nicht folgen. Wie soll das gehen: einfach so verschwinden?
... ihr zu Hause ...
das Zuhause
Eines Tages beim Gassigehen mit Brauni fand sie sein Grab.
Mit ‚Gassi gehen’ verstehe ich einen Spaziergang mit dem Hund durch irgendein Wohngebiet. Ein Grab wird sie da nicht finden.
So, Maedy, bis hierher etwas Textarbeit. Vieles mag kleinlich erscheinen, aber es waren Stellen, die mich beim Lesen bremsten – alles nur Privatmeinung.

Die Handlung hat mich leider ziemlich kalt gelassen. Die Figuren tauchen auf und verschwinden wieder. Ich habe das Gefühl, dass Du mit einer vagen Idee startest – irgendwas mit November / Traurigkeit / Nebel und Tod – und dann beim Schreiben darauf vertraust, Dir wird schon rechtzeitig einfallen, wie’s weitergeht. Deshalb erscheint mir die Handlung wie ein Ratenkauf, immer ein Stückchen weiter, bis dann endlich ... na ja, Endstation Kachelofen. Gott sei Dank.

Herbstliche Grüße von mir!
José

 

Hallo Maedy,

der Anfang gefällt mir richtig gut, wobei ich nur einige kleine Vorschläge hätte, um es vielleicht noch etwas flüssiger und prägnanter zu machen:

Valentine spürte die Äste wie Knochen unter ihren Füßen knacken, als sie an diesem regnerischen Nachmittag (an den zerfallenen Steinen vorbei) ihren Weg über den alten Friedhof abkürzte. Die Luft war feucht und faulig vom Laub, dem Sturm und dem Gewitter der letzten Nacht.
Das Fette würde ich streichen; klingt dann m.E. geschmeidiger.

Ihr Gesicht war kaum zu sehen, versteckt hinter einem dicken Schal und einer ausgeleierten Mütze. Die tiefen Falten verschwanden unter der immer noch wohligen Wärme des mit den Jahren kratzig gewordenen Kaschmirs, während einige der grauen Haarsträhnen verräterisch an ihrer Stirn und an ihren Ohren klebten.
„Während“ passt hier m.E. nicht so gut, da es einen zeitlichen Vergleich darstellt. Die Falten verschwanden ja nicht, während (also zeitgleich) die Haarsträhnen klebten.

Es war ein einsamer Nachmittag in der Stadt.
„Nachmittag“ hast du oben schon, kann man hier sparen.
Und: Warum wird gerade an dieser Stelle hier die Stadt erwähnt? Ich als Leser befinde mich doch gerade auf dem Friedhof.

Früher war sie den Weg mit Brauni gegangen. Mit ihm hatte dieser Spaziergang Stunden gedauert, musst (musste) er doch jeden Baum und Stein beschnüffeln. Doch Brauni gab es schon lange nicht mehr. Seine Knochen lagen nun auch irgendwo, wo auch immer.

Valentine spürte die Nässe durch ihre Schuhe ziehen. Irgendwo an den Sohlen waren kleine Risse. Sie konnte sie kaum mehr sehen.
Der letzte Satz könnte weg. Es ist ja nicht so, dass sie sich gerade die Schuhe ansieht und die Risse sucht.

Ihr Blick verschwamm langsam wie die späten Werke Turners.
Hier würde ich für die Leser, die Turners Werke nicht kennen (und du beziehst dich womöglich auf das Bild „Der Besuch am Grabe“), einen kleinen Beisatz zufügen wie etwa „ die späten Werke des Malers Turners“ o.ä.
Valentines Schritt wurde langsamer und vorsichtig.
Würde vielleicht „Schritte … wurden“ sagen.

Aus dem grauen Grabstein wuchsen Moos und Efeu. Einst hatte eine kleine Figur an ihm gelehnt. Doch von dieser waren nur noch Konturen übrig, während Arme, Beine und Flügel als Steinchen in der Erde verschwunden waren.
Hier musste ich mehrmals lesen, habe es aber trotzdem nicht verstanden.
Die Kontur der Figur ist durch den Mossbewuchs noch zu erkennen. Also man erkennt, was da früher gestanden hat.
Arme, Beine und Flügel sind zerbröselt und „als kleine Steinchen“ in der Erde verschwunden. Woher weiß sie das? Schauen die noch aus der Erde heraus?
Und was ist mit dem Korpus/Rumpf der Figur? Wo ist der geblieben?

Sie hatte an ihrem letzten Arbeitstag gehofft, dass auch sie verschwinden würde, aber das Leben klebte an ihr wie das alte Efeu an seinem Grabstein.
Bei dem „sie“ habe ich den Zusammenhang gesucht, wer damit gemeint sei. Vielleicht so: „auch sie selbst“?

Es war die Stimme der alten Martens. Eine gestrenge alte Dame mit einem schlohweißen Haarknoten und einem zugeknüpften, schwarzen Witwenkleid. Der alte Drachen, dachte Valentine. Und dennoch war es eine der wenigen glücklichen Fügungen in ihrem Leben gewesen. Die Bibliothek in der Universität sollte für Jahrzehnte ihr zu Hause werden und irgendwann war sie der alte Drachen geworden.
Da sind mir zu viele „alt“ drin.
Wie kommt sie auf „Bibliothek“? Vielleicht sollte man vorher sagen, z.B.: „Die alte Bibliothekarin, dachte Valentine.“

roch es wie (in) einer Kneipe

wenn ein Mann wie der Martin
Ich persönlich würde einen anderen Namen wählen, weil Martens und Martin zu ähnlich klingen.

Martin war der Cousin eines Cousins aus Freising.
Das sagt im Grunde nichts über den Verwandtschaftsgrad zu Tine aus. :Pfeif:
Besser: „Martin war der Cousin ihres Cousins aus Freising.“ o.ä.

Er roch nach billigen Zigaretten und nach Schmierseife.
Mit den „billigen“ Zigaretten habe ich ein klitzekleines Problem. Es ist Nachkriegszeit und ich kann mir nicht vorstellen, dass Tine den Geruch von „teuren“ Zigaretten kennt, um diesen Vergleich anstellen zu können.

Anders konnte Tine ihre Abneigung gegen den Vetters Vetter nicht beschreiben.
„Vetters Vetter“ klingt komisch. Außerdem wissen wir ja schon, das er der Cousin ihres Cousins ist.

Er hatte ein Haus gebaut, eine Tochter aus gehobenen Haus geheiratet und mit dieser Kinder bekommen.
Wortwiederholung. „gehobenen Verhältnissen“

eine schwere Zeit.
eine schwierige Zeit.

Valentine band nun ihr Haar zu einen Knoten und
Hier dachte ich, der Rückblick sei vorbei wegen des „nun“.
Vielleicht so: „Valentine, die mittlerweile ihr Haar zu einen Knoten gebunden hatte“ o.ä.

Schön geschrieben, bloß das Ende mag mir nicht ganz so gefallen. Ich hätte mir gewünscht, irgendetwas aus den Notizen des Professors käme noch ins Spiel.
Ich finde auch, der Figur Martin ist zu viel Text gewidmet. Er spielt ja quasi gar keine Rolle. Da könnte man kräftig kürzen. M.E. reicht es, dass ihre Mutter sie mit einem Cousin verheiraten wollte, sie ihn aber nicht liebte o.ä.

Vielleicht kannst du mit meinen Anmerkungen ja etwas anfangen.

Schönen Tag noch und liebe Grüße,
GoMusic

 

Ihr Blick verschwamm langsam wie die späten Werke Turners.

"Und die Menschen gehn in Kleidern
schwankend auf dem Kies spazieren
unter diesem großen Himmel
der von Hügeln in der Ferne
sich zu fernen Hügeln breitet."
Kafka​

Valentine spürte die Äste wie Knochen unter ihren Füßen knacken, als ...
da stock ich das erste Mal - "spürte ... knacken"", zwo Verben, von denen das zwote nicht zum ersten passt, trotz der Bandbreite des Verbes "knacken", weil es - sehen wir mal vom übertragenen Sinn "schlafen" oder der Problemlösung ("Problem geknackt") ab - eine akkustische, lautmalerische Erscheinung vom Geräusch bis zum schrillen Ton meint, wenn etwa ein Ast bricht.

Das Knacken hörstu, den Bruch fühlst/spürstu.

Wenn der Novemberregen der Guns and Roses mit seinem eher schlichten Text verstummt, wird's Zeit, Dich mal wieder zu besuchen,

liebe Maedy -

und sei's auf einem melancholischen Weg Valentinens - einer "Starken" ihres Namens nach - und ihrer Erinnerung, auf dem die Zukunft immer kürzer und die Vergangenheit umso länger wird und auch verschwimmt wie mit dem nachlassenden Augenlicht - ein schöner Vergleich übrigens mit dem Werk Turners, zumal hier ein Rheinländer schreibt ... wenn auch an der Grenze zu den sächsischen Stämmen der Falen.

Aber es gibt viel zu tun - packen wir's an! (In der Reihenfolge des Auftritts)

Unter den Tannen ließ der Regen nach und Valentine merkte auf einmal[,] wie kalt es war.
("wie" leitet einen vollständigen Satz ein)

Aus dem grauen Grabstein wuchsen Moos und Efeu.
Nee, nicht "aus " dem Steiin, Moos "auf" und Efeu wächst aus dem Grab heraus am Stein hoch ...

"gewesen" kannstu hier streichen

Früher war es das vornehmste Grab auf diesem Friedhof gewesen, doch nun löste es sich langsam auf.
"früher" ersetzt es ganz hervorragend

Hier nun

So ist es, dachte Valentine, alles vergeht, um Neuen Platz zu machen.
bistu vielleicht dem Irrtum erlegen, "um" sei Präposition und rufe somit nach dem Akkusativ. Tatsächlich ist es bloße Konjunktion zur Infinitivgruppe und dort steht eigentlich "um (dem(anderem Neuen) Platz zu machen"; ohne Artikel also "um Neuem Platz zu machen"

Hier fehlt was

In dem kleinen Hinterzimmer roch es wie einer Kneipe.
Mutmaßlich ein "in" zu "wie in einer Kneipe". Das doppelte "in" kannstu umgehen: "es roch nach Kneipe"

Genitiv - hier!

Anders konnte Tine ihre Abneigung gegen den Vetters Vetter nicht beschreiben.
"gegen des Vetters Vetter" oder einfach ohne Artikel (da wär's gar nicht erst aufgefallen ...)

..., eine Tochter aus gehobene[m] Haus geheiratet und ...

So, wie das hier steht,
... und manchmal da schaute der Hausmeister zu ihr rein.
solltestu Komma (als würdestu einatmen) setzen "und manchmal, da ...",
Übrigens: ohne "da" kein Komma!

Warum, das wusste Valentine nicht[,] und es war ihr auch gleichgültig geworden.
("geworden" kann da eigentlich weg, denn es ist ihr ja gleich)

Hier

Daheim angekommen[,] hing sie die nassen Sachen auf eine Leine ...
Mit aller Vorsicht (möglich, dass mundartliche Eigenheiten vorliegen), sie "hängte" die Sachen an die Leine, die dann dort "hingen". Bzgl. Mundart müsstestu mal schau'n ...

Da macht unsere Heldin ihrem Namen alle Ehre und einen Schnitt

und kramte in ihrer alten Schublade. Sie zog die alten Notizblätter hervor, faltete sie zusammen und öffnete die Klappe ihres Kachelofens. So würden sie ihr ein letztes Mal Wärme schenken.

Vielleicht würde sie dort einen Kameraden finden, der ihr Gesellschaft leisten würde.
So ist recht, und wenn ich wüsste, dass ich noch zehn Jahre hätte - zwo junge Huskies hätten eher heut als morgen ein neues Zuhause. Einer mit blauen Augen ...

Jetzt hoff ich nur, nicht allzu viel entsetzen mit meinem Besuch ausgelöst zu haben ...

Bis bald

Friedel

 

Hallo Maedy,
ich hab mich gestern abend ziemlich schnell durch deine Geschichte gelesen und hatte am Ende den Eindruck, keine Beziehung zu Valentine aufbauen zu können. Heute hab ich sie noch mal gelesen - langsamer - und da hatte ich mehr Zugang zu ihr...
Es ist halt eine langsame Geschichte und eine traurige Geschichte obendrein. Man kann natürlich sagen, die Geschichte ist deshalb so traurig, weil Valentine scheinbar nie eine tiefere Beziehung zu jemanden aufbauen konnte.
Joa, kann man machen. Aber dennoch: Mir ist Valentine irgendwie zu passiv, das würde viel besser kommen, wenn sie liebt, kämpft, scheitert, verzweifelt, oder sonstiges macht. Oder wenn sie es schon nicht macht, dass z.B. der Professor liebt, kämpft, scheitert, verzweifelt oder sonstiges macht.
Wieso hatten die beiden nie was miteinander? Da würd sich doch ein kleines Techtelmechtel anbieten in der Bibliothek, ein paar Wortfetzen, ein Versprechen, das er nicht eingelöst hat oder einlösen konnte. Und deshalb ist sie am Ende auch so verbittert.
Zusammenfassend würd ich einfach bei der Beziehung zwischen Valentine und dem Professor ansetzen und dann genau da Vollgas geben. Einer der beiden muss mal aus dem Quark kommen und aktiv werden!

So würd ich es zumindest machen:). Die Geschichte hat auf jeden Fall Potential. Und deine Formulierungen sind gelungen, den Friedhof mag ich auch.

 

Liebe Leser,

das waren ja gleich viele Kommentare, die mich am Feierabend erwartet haben. Ich habe jetzt den Text schon einmal an der einen oder anderen Stelle korrigiert. Auf Eure Kommentare gehe ich dann morgen ausführlich ein.

Lieben Dank
Maedy

 

Liebe Leser,

sodele, jetzt habe ich ein wenig Zeit zum Antworten. Vielen Dank für die hilfreichen Kommentare, die ich zum Teil umgesetzt habe. Ich habe die Geschichte bewusst unter "Alltag" und "Gesellschaft" gespeichert und nicht unter "Romantik", "Spannung" etc. Ich wollte Ausschnitte aus dem Leben von Valentine zeigen. Mein Fokus lag dabei auf die eher traurige Grundstimmung mit einem Funken Hoffnung am Ende. Ich wollte damit zeigen, dass es nie zu spät ist für einen ersten, kleinen Schritt.
Dieser Schreibstil spricht sicherlich nicht jeden an. Daher komme ich gut mit der Kritik klar. Also keine Sorge!

Hallo Kayoshi ,

freut mich, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, die Geschichte zweimal zu lesen. Es freut mich auch, dass die traurige Grundstimmung bei Dir angekommen ist und eigentlich auch, dass Du Valentine als "passiv" empfunden hast. Das habe ich jetzt mit der Überarbeitung sogar noch gesteigert. Du hast sicherlich recht, dass man aus dieser Geschichte mehr oder etwas anderes machen kann, aber das hätte ihr m.E. ein anderes Metrum gegeben. Ich wollte einfach diese Valentine, die sich in das Bild verliebt hat, das sie von einem für sie unerreichbaren Mann hatte. Deswegen bleibt der Professor letztlich auch genauso unpersönlich wie der Martin (den ich jetzt auf Josef umgetauft habe).
Du darfst Dich aber frei fühlen, einen Copywrite zu machen, wenn Du Lust hast. Deine Ideen haben mir schon auch gefallen, aber sie machen eben etwas anderes aus dieser recht kurzen Geschichte.

Hallo Friedrichard ,

ich bin zutiefst erschrocken :naughty: . Nein, ehrlich, hat mich gefreut, dass Du Dich einmal wieder in einer meiner Geschichten verirrt hast. Ich habe dieses Jahr ja mehr Zeit in mein Romanprojekt gesteckt und die Kurzgeschichten vernachlässigt. Jetzt hatte ich aufgrund einiger Veränderungen im beruflichen Umfeld und Urlauben an Orten, zu denen ich kein Laptop mitnehmen wollte, eine fast viermonatige Wortkriegerpause. Bevor ich mich wieder dem Roman widme, wollte ich mich wieder warmschreiben. So ist "Novemberregen" entstanden und ich habe dabei tatsächlich auch etwas an das Video mit der geplatzten Hochzeit gedacht (bin halt noch ein MTV-Kind). Deine sprachlichen Anmerkungen habe ich umgesetzt. Mit dem hängte und hing muss ich mich noch auseinandersetzen. Kann schon sein, dass ich da etwas unbewusst übernommen habe. Ich habe es jetzt aber erst einmal korrigiert.

Besonders froh bin ich, dass Du erkannt hast, dass die Valentine sich eigentlich selbst schwach macht und am Ende zu der "Stärke" findet, die sie eigentlich immer in sich hatte.

Vielen Dank für Deine Mühen!

Hallo GoMusic ,

vielen Dank auch für Deine vielen Anmerkungen und Ideen. Ich habe relativ viele umgesetzt. Den Satz am Anfang gekürzt, die Stadt gestrichen (in meiner Vorstellung kam sie daher) und die Engelsfigur anders beschrieben. Bei dem Cousin vom Cousin habe ich das jetzt einmal so stehen lassen, weil ich glaube, dass im Ergebnis das genaue Verhältnis dann doch zu egal ist, um es umständlich zu beschreiben. Ich wollte einfach eine gewisse Nähe (jemand aus Valentines Kreisen), aber keine Blutsverwandtschaft. Gemeint war also der Cousin, der das Kind eines Geschwisterteils der angeheirateten Tante oder des angeheirateten Onkels ist. "Vetters Vater" war in Valentines Gedankenwelt dagegen etwas abwertend gemeint.

Hallo josefelipe ,

schade, dass Dich die Geschichte nicht überzeugen konnte, aber das ist in Ordnung für mich. Vielen Dank trotzdem für die Anmerkungen, von denen ich auch einige umsetzen konnte. Die Geschichte an sich, habe ich nicht spannender gestaltet, aber vielleicht überzeugt Dich in dieser Hinsicht eine der nächsten Kurzgeschichten mehr.

Lieben Dank für die Mühen!


Hallo wegen ,

vielen Dank auch für Deine lange Kommentierung.

ich glaube, du hast dir beim Schreiben deiner Geschichte viele Gedanken gemacht. Weswegen es eine gute Idee war, sie hier hochzuladen und von anderen Autoren durchleuchten zu lassen.
Das freut mich und ich habe mir tatsächlich einige Gedanken über die Valentine gemacht. Vor allem wollte ich keine zu lange Kurzgeschichte schreiben. Das mache ich (leider) viel zu oft.

Von Deinen sprachlichen Anregungen habe ich viele umgesetzt. Ich habe versucht, die Geierwally (das war rein optisch gemeint) etwas besser zu verdeutlichen. Ebenfalls habe ich versucht, zu verdeutlichen, warum die Liebe in Verbitterung endete. Vielleicht ist das jetzt nachvollziehbarer.

An dem mittleren Alter habe ich nichts geändert. Das ist für mich so etwas zwischen 40 und 55. Da haben recht viele meiner Bekannten noch Familien gegründet, gerade die mit akademischen Berufen.

Streng genommen könnte man sich schon fragen, ob sich das mit dem Tier noch lohnt. Aber andererseits hat Valentine akzeptiert, dass sie eben nicht todkrank ist und wohl noch etwas leben wird. Zudem ist es ja auch meist kein Welpe, den man aus dem Tierheim holt. Ich denke daher, dass es als "erster" Schritt zu etwas mehr Lebensfreude auch im hohen Alter vertretbar ist. Und letztlich ist es ja auch nur eine Geschichte ;) .

Vielen Dank auch für Deine Kommentare!

Liebe Grüße an Euch alle
Mädy

 

Liebe Maedy.

Ich will nicht im Detail oder Satz für Satz durch deinen Novemberregen gehen, sondern dir viel mehr einen sehr subjektiven Gesamteindruck hier hinterlassen.
Zu Anfang fiel es mir schwer in die Geschichte zu finden. Klar, regnerischer Tag und ein dunkler Friedhof erzeugen eine gewisse Grundstimmung. Begleiten wir also Tine oder auch Valentine, wie du sie in der Gegenwart nennst.
Sie kommt mir sehr einsam vor und ich hatte zunächst Schwierigkeiten sie einzuordnen. Dann der Hinweis mit den grauen Haarsträhnen...erst da wurde mir klar das sie wohl ein wenig älter sein musste.

Die Beschreibungen des drumherums mag ich, die Bilder passen zu denen in meinem Kopf. Bis zu der Bank und den geschlossenen Augen.

Dann ging mir das alle zu schnell nach dem umfangreichen Einstieg. Du "arbeitest" das ein wenig ab hatte ich das Gefüjl und man stolpert beim Lesen von einer Info aus ihrer Biografie zur nächsten. Das hat mich am Anfang verwirrt, dann kam ich aber gut rein.
Du hast dann das Tempo deulich angezogen und ich hatte ein wenig den Eindruck das dir der Text vielleicht sonst zu lang geworden wäre?

Nun ja, da war in jedem Fall viel viel Info in wenigen Absätzen aber wir haben auch viel über Valentine erfahren, an einigen Stellen zu satkkataoartig.
Da waren so schöne Bilder dabei, da wäre ich gern noch ein wenig geblieben.

Ich habe die Geschichte gerne gelesen und hätte sie gern in dem Tempo vom Anfang zu Ende gelesen .

Ach ja, da wir in der Nachkriegszeit waren, musste ich bei dem Hundenamen "Brauni" kurz lachen, nichts für ungut :-)

Herzlichst,
Marta

 

Hallo Maedy,

Ich habe dieses Jahr ja mehr Zeit in mein Romanprojekt gesteckt
Wow, cool. Viel Erfolg damit! :)

Sie wusste, dass die jungen Dinger über sie tuschelten und sie ihrer Nase wegen Geierwally nannten.
Das finde ich besser.
Beim ersten Lesen, hatte ich Geierwally in die Suchmaschine gekloppt und war irgendwie verwirrt, dass die Charaktere so unterschiedlich sind.
Ich denke außerdem, die jungen Dinger würden sie nicht beim Vornamen ansprechen: Valetine=> Wally, sondern eher Fräulein Soundso. Um das zu verhindert, könnte sie vielleicht nur Geier genannt werden.

Streng genommen könnte man sich schon fragen, ob sich das mit dem Tier noch lohnt. Aber andererseits hat Valentine akzeptiert, dass sie eben nicht todkrank ist und wohl noch etwas leben wird. Zudem ist es ja auch meist kein Welpe, den man aus dem Tierheim holt. Ich denke daher, dass es als "erster" Schritt zu etwas mehr Lebensfreude auch im hohen Alter vertretbar ist. Und letztlich ist es ja auch nur eine Geschichte .
Da hast du auch wieder Recht. :shy:

Viele Grüße
wegen

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Marta Ben ,

vielen Dank für Deine Kommentierung. Es freut mich, dass Dir die Geschichte im Großen und Ganzen gefallen hat.

Du hast dann das Tempo deulich angezogen und ich hatte ein wenig den Eindruck das dir der Text vielleicht sonst zu lang geworden wäre?

Ähm, ja. Das ist richtig. Ich wollte die Geschichte nicht so lang ziehen. Ich schreibe immer gleich halbe Romane :shy: . Vielleicht bin ich aber etwas über das Ziel hinausgeschossen und es stimmt noch nicht so ganz mit der Gewichtung zwischen Stimmung am Anfang und Infos in der Mitte.

Vielleicht gönne ich in dieser Hinsicht der Geschichte noch einmal irgendwann ein Review.

Das mit dem "Brauni" ist mir gar nicht aufgefallen. Ich kannte einfach nur einmal einen kleinen, braunen Hund, der diesen Namen trug :lol:

Viele Grüße
Mädy

Hallo wegen ,

danke Dir, dass Du noch einmal durchgeschaut hast. Schön, dass es jetzt für Dich stimmiger ist.

Wow, cool. Viel Erfolg damit!

Ich meinte damit das Romanprojekt hier bei den Wortkriegern. Ist m.E. nicht so etwas Besonderes. Ich übe noch Romane schreiben. :shy: Aber, danke. Ich hatte etwas pausiert und muss mich jetzt an die letzten Kapitel setzen.

Viele Grüße
Mädy

 

Hallo Bas ,

vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine sprachlichen Ideen. Es freut mich auch, dass die Geschichte bei Dir so angekommen ist, wie ich sie gemeint habe, nämlich ruhig und unspektakulär. Mit dieser Atmosphäre spiele ich ganz gerne im Bereich "Gesellschaft, Alltag". Ich finde nicht, dass Geschichten immer aufregend sein müssen.

Von Deinen Ideen habe ich einige übernommen.


Seine Knochen lagen nun auch irgendwo, wo auch immer.

Da fällt mir allerdings gerade keine andere Formulierung ein. Es sollte einfach etwas gleichgültig klingen.

Offenbar willst du damit ausdrücken, dass Valentine etwas für diesen Maler übrig hat, sie charakterisieren, vielleicht wäre es dafür hilfreich, den Vergleich ein bisschen auszuweiten.

Das war eine Anspielung auf Turner. Ich habe einmal bei einer Museumsführung gehört, dass Turner im Alter am grauen Star erkrankt ist und seine Bilder deswegen später immer nebeliger wurden, weil er eben die Umwelt nur noch getrübt wahrnehmen konnte. Weiß eigentlich nicht, ob das stimmt. Aber daher rührt der Vergleich. Die Erläuterung habe ich natürlich dann auch weggelassen, weil ich dachte, dass es nicht schadet, wenn man das Hintergrundwissen nicht hat und wer es hat, der kann sich einen Reim darauf machen. Der Vergleich wurde daher auch unterschiedlich von den Lesern interpretiert. Das finde ich aber - wie gesagt - durchaus okay so.

Einen Turner wird Valentine wohl kaum im Wohnzimmer haben, jedenfalls keinen echten.
Das liest sich zuerst ein bisschen so, als ob mit »es« der »Drachen« gemeint ist – auch hier bin ich mir mal wieder unsicher, müsste es nicht ein »Drache« sein?

Ich glaube schon, da ist etwas regionale Umgangssprache reingekommen. Geändert.

dass sie heimlich dem Likör zusprach
Komische Formulierung in meinen Augen

Das sagt man bei uns relativ oft. Dem Alkohol zusprechen. Vielleicht auch eine regionale Wendung? :hmm:


Vielleicht würde sie dort einen Kameraden finden, der ihr Gesellschaft leisten würde.
Würde den Satz umstellen, um das doppelte »würde« zu vermeiden. Das zweite kann man streichen, denke ich – »Vielleicht würde sie dort einen Kameraden finden, der ihr Gesellschaft leistet(e?).«
Ich habe es mit könnte gelöst.

Nochmals vielen Dank für die Durchsicht! Ich habe jetzt nicht alles kommentiert. Habe aber einige Vorschläge übernommen.

Viele Grüße
Mädy

 

Hallo @Maedy

Ich hoffe, es in Ordnung das ich deine Geschichte, auch wenn sie schon etwas älter ist, noch kommentiere aber ich bin beim durchwühlen des Forums über sie gestolpert und kam, als Novemberkind, nicht drumherum sie zu lesen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass sie mich, auch wenn ich nicht genau weiß wieso, gleich hatte.

Ich muss gestehen, dass ist die erste Geschichte von dir die ich lese aber mit Sicherheit nicht die letzte. Ich mag deine Art zu schreiben, zumindest was diese Geschichte angeht. Es liest sich wahnsinnig leicht und flüssig, auch wenn ich den ein oder anderen Absatz zweimal lesen musste.
Zum Beispiel wer jetzt wann, wie und wo der Drache ist :-)

zu allererste:
Diese düstere Stimmung, die verbitterte Frau die alleine über einen, wahrscheinlich eher parkähnlichen, Friedhof spaziert und in der Vergangenheit wühlt. All das gefällt mir sehr gut und hat mich irgendwie gefangen.

es folgen weitere Textpassagen die ich sehr mag :-)

Tine wusste nicht, was Liebe ist. Aber etwas in ihr sagte ihr, dass es mehr war, als das was ihre Mutter ihr einzureden versuchte.
ein sehr schöner Satz, gefällt mir sehr
Der Professor löste warme Gefühle in ihr aus, die sie bis dorthin nicht gekannt hatte.
Schrift und um seinen Platz hing ein angenehm erdiger Duft.
Zimmerpflanzen, die einen erdigen Duft verbreiteten
So würden sie ihr ein letztes Mal Wärme schenken.
ich finde es super schön, wie du es schaffst, immer wieder diese Stimmung, um Valentine und die Gefühle zu dem Professor, zu schaffen und so bis zu Guter letzte eine Art roten Faden durch die Geschichte zu ziehen.


Zum Schluss noch ein bisschen was zur Grammtik (Ich verstehe leider nicht viel davon, sprich es kann sein, dass ich jetzt Dinge erwähne, gerade was Kommasetzung angeht, die vielleicht falsch sind, dann bitte einfach ignorieren)

Valentine hörte die Äste wie Knochen unter ihren Füßen knacken
ich hätte nach Äste und nach Knochen ein Komma gesetzte
gebogen wie die eines Greifvogels
auch hier hätte ich nach gebogen ein Komma gesetzt
Die Wege waren im Sommer bewachsen und nun im November klebten die Gräser und Wildpflanzen als rutschige Schicht am Boden.
"nun im November" würde ich ebenfalls mit Kommas umschließen
Auf diesen Teil des Friedhofs verirrte sich noch kaum jemand.
und zu guter -letzt. Ich glaube ich fände es vom Klang, und vom Verständnis, besser wenn es heißen würde "... kaum noch jemand" oder "... kaum jemand noch".
Dadurch, dass das noch vor kaum jemand steht, klingt es so als wäre der Teil des Friedhofs noch sehr neu, mit, vielleicht, wenig Gräbern wodurch sich da eben "noch kaum jemand" hin verirrt.
Durch die weitere Beschreibung, scheint es aber eher ein sehr alter Teil zu sein auf den sich eben "kaum noch jemand" verirrt.

Ich glaube es ist rüber gekommen, dass ich mich irgendwie in der Atmosphäre und den Gefühlen verloren habe, im positiven Sinne.


Freue mich auf die nächste Geschichte von dir :-)

Liebe Grüße
Shey :-)

 

Liebe @Shey ,

vielen Dank für das Herauswühlen der alten Geschichte. Ich habe sie selbst länger nicht gelesen und manchmal ist es gar nicht so schlecht, sich einen Text nach einer Weile noch einmal anzuschauen.

Es freut mich, dass er Dir gefallen hat. Der Text hat ja gemischte Gefühle hervorgerufen, da nicht wirklich viel passiert und er eher auf Beschreibungen und Atmosphäre baut.

Zum Beispiel wer jetzt wann, wie und wo der Drache ist :-)

Das ist ein guter Hinweis. Ich habe jetzt beim zweiten Drachen ein »selbst« eingefügt.

Diese düstere Stimmung, die verbitterte Frau die alleine über einen, wahrscheinlich eher parkähnlichen, Friedhof spaziert und in der Vergangenheit wühlt. All das gefällt mir sehr gut und hat mich irgendwie gefangen.

Das hast Du gut erkannt. Mir diente der »Waldfriedhof« hier in München als Vorlage. Die Gräber sind tatsächlich in einem Wald angelegt.

Zum Schluss noch ein bisschen was zur Grammtik (Ich verstehe leider nicht viel davon, sprich es kann sein, dass ich jetzt Dinge erwähne, gerade was Kommasetzung angeht, die vielleicht falsch sind, dann bitte einfach ignorieren)

Ich würde mir auch nicht als Zeichensetzungsheldin bezeichnen :-) .

Valentine hörte die Äste wie Knochen unter ihren Füßen knacken

Ich denke aber, dass hier die Kommata richtig fehlen, da das »wie« es hier vergleichend genutzt wird. Im Folgesatz auch.

Die Wege waren im Sommer bewachsen und nun im November klebten die Gräser und Wildpflanzen als rutschige Schicht am Boden.

Ich glaube, hier könnte beides richtig sein.

Durch die weitere Beschreibung, scheint es aber eher ein sehr alter Teil zu sein auf den sich eben "kaum noch jemand" verirrt.

Das stimmt! Habe ich korrigiert.

Vielen Dank für Deinen Kommentar und die netten Worte :)

Liebe Grüße
Mädy

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Maedy,

durch das Copywrite @Isegrims aufmerksam geworden, fand ich ein paar Stellen in deiner Ursprungs-Geschichte, die mir überarbeitenswert erscheinen.
Ich hoffe, nicht gegen Forenregeln zu verstoßen, wenn ich diesen alten Text derenthalben nochmal hochpuste. Vielleicht hast du Lust, erneut drüber zu gehen.
Ich finde diesen nostalgisch/melancholischenText ansprechend. Gerade die Darstellung der düsteren seelischen Stimmung einer verbitterten Frau, die nicht mehr so recht leben will, sich aber immer noch nach Liebe und Geborgenheit sehnt und vergebenen Möglichkeiten nachtrauert, hat mich angesprochen.
Ihrer großen unerfüllte Liebe, dem Hrn. Professor mit dem erdigen Geruch, der sie einst verschmähte, verzeiht sie letztlich doch beim Friedhofsbesuch. Schön dargestellt mit der Geste des Drüberwischens über den Grabstein. Jetzt hadert sie nicht mehr, neuer Lebensmut erwacht, vielleicht erfüllt ja das kommende Hündchen ihr unerfülltes Sehnen nach Liebe.

Sie hatte an ihrem letzten Arbeitstag gehofft, dass auch sie verschwinden würde, aber das Leben klebte an ihr wie das alte Efeu an seinem Grabstein.
An wessen Grabstein? Hier weiß der Leser noch nicht, wer da begraben liegt.

Eine gestrenge Dame mit einem schlohweißen Haarknoten und einem zugeknüpften, schwarzen Witwenkleid.

Sie mochte seinen freundlichen Worte, doch ihre Einfachheit zogen sie nicht an.

Valentine begann, ihr Haar zu einem Knoten zu binden und trug schwarze Hosen und graue Pullover.
Da riecht man schon die Resignation.

Die Bibliothek in der Universität sollte für Jahrzehnte ihr zu Hause werden und irgendwann war sie selbst der alte Drachen geworden.
Zuhause, Drache

Ihr Gesicht war kaum zu sehen, versteckt hinter einem dicken Schal und einer ausgeleierten Mütze. Ihre tiefen Falten verschwanden unter der immer noch wohligen Wärme des mit den Jahren kratzig gewordenen Kaschmirs.

Er roch nach Zigaretten und nach Schmierseife.

Sie traute sich jedoch nicht, ihn anzusprechen. Der Professor löste warme Gefühle in ihr aus, die sie bis dorthin nicht gekannt hatte.
dahin

Sie wischte den Stein ab und entzifferte die eingemeisselten Buchstaben.
eingemeißelten

Daheim angekommen hängte sie die nassen Sachen auf eine Leine und kramte in ihrer alten Schublade. Sie zog die alten Notizblätter hervor, faltete sie zusammen und öffnete die Klappe ihres Kachelofens.
Ursprünglich waren es vergilbte Notizblätter. Warum nicht auch hier?

MfG, Manuela :)

 

Liebe @Manuela K. ,

wie schön, dass Du das alte Ding hervorgekramt hast.

durch das Copywrite @Isegrims aufmerksam geworden, fand ich ein paar Stellen in deiner Ursprungs-Geschichte, die mir überarbeitenswert erscheinen.
Ich hoffe, nicht gegen Forenregeln zu verstoßen, wenn ich diesen alten Text derenthalben nochmal hochpuste. Vielleicht hast du Lust, erneut drüber zu gehen.
Klar, habe ich Lust. Ich habe Deine Änderungen umgesetzt und noch hier und da ein Personalpronomen gestrichen. Man merkt auch selbst, wenn ein Text älter ist.
Schön dargestellt mit der Geste des Drüberwischens über den Grabstein. Jetzt hadert sie nicht mehr, neuer Lebensmut erwacht, vielleicht erfüllt ja das kommende Hündchen ihr unerfülltes Sehnen nach Liebe.
So war es gemeint. Anders als bei Isegrims Copywrite-Version sollte die Geschichten mit einem Funken Hoffnung enden. Gleichzeitig sollte sie zeigen, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist.

Da riecht man schon die Resignation.
Das freut mich.


Vielen lieben Dank für die Fehlerlese. Es freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Ich hatte sie fast verdrängt; @Isegrims hat sie auch in meine Erinnerung zurückgerufen und vielleicht reiche ich sie doch einmal irgendwo ein, wenn es passt.

Liebe Grüße
Mae

 

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