Hallo @Carlo Zwei!
Vielen Dank für Deinen Kommentar! Entschuldige, dass du etwas warten musstest. Auch wenn du es schon oft hören musstest - ich (na, nicht nur ich) schätze deine höfliche, genaue, kritische und motivierende Art des Kommentierens sehr. Mich freut es, dass du mit dem Text etwas anfangen konntest, dass er dir gut gefällt. Ich könnte jetzt ganz ganz viel schreiben, was sich schon wiederholt, aber aus deinem Kommentar entnehme ich eine wertvolle Zusammenfassung: Die Story muss auf die Sprache durchpausen. Dann wirkt es nicht überkünstelt. Ist wahrscheinlich echt ein wenig speziell, das ganze und spezielle Sachen mag man oder man mag sie nicht.
endlich. Es war wirklich mal wieder an der Zeit.
Ja, ich hatte mir auch vorgenommen, bis Freitag, 12 Uhr, einen Text einzustellen, ich glaube, ich tat es gegen 11:37 Uhr. Egal, jetzt zum Text.
Mich überzeugt der Text, weil er so zielsicher aufs Anspruchsvolle geschrieben ist. Da steckt eine große Sprachlust drin und das finde ich toll. Da gibt es brilliante Bilder und Beobachtungen, einen wirklich bestechenden Anfang und ein knackiges Ende (bei letzteren beiden macht dir echt kaum jemand etwas vor ...) und natürlich ist es toll und auch typisch kiroly-Text, dass hier das klassische Szenen-Dialog-Schema aufgebrochen wird. Das macht es ein bisschen schwieriger beim Lesen. Dafür entsteht etwas ganz Neues, auf erfrischende Weise Reizvolles.
Danke, aber auch echt interessant, wie unterschiedlich der Text aufgefasst wird, wie man anhand der Kommentare erkennen kann. Da wird man etwas unsicher. Ist das gut, ist es nicht? Hm, ich wollte ja gar nicht bewusst anspruchsvoll schreiben, sondern eher "psychologisch". Da neige ich sehr schnell zum Diffusen, was sicherlich schnell als "anspruchsvoll" und "Kunststückchen" empfunden wird. Diffuses heißt ja: Ich kann die Leitplanke nicht so richtig erkennen. Aber ich ahne sie. Aber noch besser wäre: Ich hoffe, dass sie da ist und handle nach der Hoffnung. Da können spannende Geschichten ansetzen.
Ich finde, du könntest versuchen, noch mehr über mögliche Lesarten deiner Texte nachzudenken und wie man so etwas beim Skizzieren berücksichtigen könnte. Wer das für mich wirklich meisterhaft beherrscht und sogar hier im Form aktiv ist!
@Peeperkorn. Einfach mal in verschiedene Storys reinlesen. "Antons Versuch" wollte ich dir empfehlen, scheint aber offline zu sein. Aber da gibt es viele Beispiele. Ich denke, es ist immer eine Qualität, wenn ein Text mehrere Lesarten aufweist, und eine schöne Herausforderung beim Schreiben ist es auch. Damit ist nicht gemeint, dass hier und da ein Symbol auftaucht, das für etwas steht, sondern umfänglicher, eben eine Story hinter der Story.
Ich glaube, das ist die Königsklasse. Die Story hinter der Story, der Subtext, die vielen Lesarten, die sich in einem Text wiederspiegeln oder in die sich der Leser wiederspiegelt oder was auch immer. Kaleidoskop, das ganze.
Ansonsten denke ich könnte die Geschichte trotz ihres resignativen Tons etwas mehr Haltung vertragen. Das hängt für mich fast immer mit der Figurenzeichnung des Protagonisten zusammen. Wenn der oder in diesem Fall die nicht stark genug gezeichnet ist, da kaum ein Wollen oder eine Bereitschaft gegen Widerstände ist, dann kommt etwas wie Haltung nicht zustande, glaube ich. Unterscheidbar und interessant auf ihre vielschichte Art sind die Figuren ja alle. Das ist es nicht. Die Protagonistin ist sehr bei sich und wird auch in diesem Setting nicht aus der Reserve gelockt werden, sodass es vielleicht sein kann, dass sie unter anderen Umständen mehr Charakter zeigte, nicht aber hier.
Ich verstehe, was du meinst, aber nach Pepperkorns Hinweis fällt es mir leichter, das einzuordnen: Eigentlich haut ja Vivien wirklich früh aus der Story ab. Und Oliver und Svea werden um die Bande Maya angespielt. Ein, zwei neue Szenen, Zeichen, irgendwas im Dreieck Svea-Oliver-Vivien. Das reduziert die Story auf einen Kern, vielleicht. Anders gesagt: Arbeit, Arbeit, Arbeit! :-D
Ist eben so ... wieder so ein wunderbarer Griff in die Grabbelkiste demaskierter Widrigkeiten des Menschseins. Okay, ein bisschen viel Pathos.
:-D
hehe. Hier musste ich irgendwie an deinen Kommentar zu Goo denken, wo du was vom Hangelschreiben erzählt hast. Das könnte genauso entstanden sein. Gefällt mir sehr gut.
Oh, daran erinnere ich mich, aber Carlo - krass, dass du
so genau liest.
Ja, vielen, vielen Dank @Carlo Zwei :-)
lg
kiroly
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Hallo @linktofink! :-)
Vielen Dank für Deinen Kommentar und die ausführliche Analyse, den genauen Blick auf Wort und Satz, deine Anmerkungen :-) Vor allem half mir dein Kommentar, diese lose Bildfolge im Kopf zu sortieren - wer will eigentlich was in der Geschichte? Dazu ein paar Anmerkungen zu deinen Anmerkungen
Hey
@kiroly,
Beim zweiten und dritten Lesen werfe ich von außen einen Blick auf das Gesamtgebilde und setze mir aus den Kreisen, Schlenkern und Andeutungen ein Gesamtbild zusammen, das mich ahnen lässt, die Geschichte hat keinen wirklichen Kern. Braucht sie einen?
Eigentlich ging es mir im Kern um eine lebens-orientierungslose Vivien, die auf ihre Schulfreundin Neid empfindet: Neid für das Kind, Neid für den tollen Oliver, Neid. Sie will sich aber diesen Neid nicht eingestehen, sie sieht darin ein schlechtes Gefühl, im Grenzraum zur Sünde. Mit Selbstreflexion versucht sie, ihr Leben und ihre Gefühle zu kontrollieren. Das gelingt ihr nicht.
Die späten Zwanziger sind die Zeit, in der sich viele Dinge entscheiden, Kind, Partnerschaft, Kredit, Karriere, die Fragen: Wie will ich leben? Was ist Zukunft? Das Indifferente des Textes spiegelt dieses Umherschweifen, dieses Kreisen um Entscheidungen für mich sehr gut wider. Das kann sowohl Schwäche als auch Stärke sein, kann als Erzählmangel, als fehlende Linearität erlebt werden (ich weiß, wovon ich schreibe
), aber mir auch die Luft geben, die Lücken selbst zu füllen.
Das deckt sich gut mit den anderen zahlreichen Einschätzungen, die zwischen Stärke/Schwäche, einerseits-andererseits hin- und herpendeln, danke :-)
Ich bin fast dreißig Jahre alt und besitze zehn tolle Euro.
Was ist das Tolle an zehn Euronen? Das ist mir als Selbstironie(?) an der Stelle zu viel Butter auf dem Brot. Ich würde den Ball flacher halten: … und besitze ganze zehn Euronen.
Geändert :-)
Wir haben nicht mal Stühle zum Geraderücken, sondern sitzen auf einer Betonbank am Inselhafen.
Ich denke, sie bilden vielleicht einen Kreis?
Der Anfang sollte an eine Therapieszene erinnern, eines der Motive Viviens Reise - sie versucht, ihrem Leben neue Kontrolle zu geben und versucht, den Kontakt zu Svea und Oliver zu behalten. Kann die alte Schulfreundin ihr helfen? Aber irgendwie klappt das ganze nicht, Svea kann ihr nicht helfen, sie lebt in einer ganz anderen Lebensphase und dann sifft noch Viviens Neid auf Thimon durch. Das sollte das Bild zeigen.
So takten die im Krankenhaus die Geburten. Wie ein Busfahrplan.
Da entsteht kein Bild bei mir, weil mir das Dringliche, Hektische fehlt, das z.B. einem Bahnhof oder Flughafen innewohnt. Busfahren ist bei uns gemütlich und hat viel mit Warten zu tun. Okay, ich gebe zu, mein Wohnort ist da eine schlechte Referenz, dennoch würde ich etwas generell Nachvollziehbares wählen.
Bei uns war Busfahren hektisch, in fahrgastarmen, pandemischen Zeiten ist das etwas anders^^.
Ich bin ein guter Mensch und genieße Sveas Gastfreundschaft auf dieser Notfreundschafts-Reise.
Diese "Not-Freundschaftsreise" verortet das Ganze fast als Verzweiflungstat von jemandem, der nicht weiterweiß und die "Not-Freundin" besucht. Ich erfahre allerdings nicht, ob es sich um eine akute Lebenskrise handelt, für die es einen Auslöser geben müsste (anstehender Dreißigster?), oder um eine allgemeine Orientierungslosigkeit, aus der ein wahlloses Greifen nach Strohhalmen folgt? Dazu würde das "Sie ist bestimmt ein guter Mensch" passen.
Ja, da sollte die allgemeine Orientierungslosigkeit zum Vorschein kommen.
„Ist doch schrecklich, das Ganze, oder Vivien?“ Svea umfasst einen Luftraum. Er soll diese Empörung repräsentieren.
Ich weiß nicht, wie ich den Luftraum mit der Empörung zusammenbringen soll.
Das ist ein krummes Bild habe ich abgeändert, danke dafür.
„Und dann hat die Schwester den Namen falsch geschrieben. Timon, sie packte ein Ha zwischen I und Te, Thimon. Kannst du dir das vorstellen? Die haben ein Ha eingebaut. Thi-Eytsch. Kannst du das Vivien?“
Das ist bezeichnend für das Dampfwalzenartige, das Svea offenbart und den Abstand der Figuren, denn Svea redet auch im nächsten Absatz nur über Entbindung und Vivien scheint gar nicht vorzukommen. Und so ist es Oliver vorbehalten, mal eine persönliche Frage zu stellen:
„Was machen eigentlich deine Pläne? Du bist fast dreißig?“, fragt Oliver: „Familie?“ Er schaut einer festländischen Windmühle beim Luftverwirbeln zu.
„Mir gefällt Dresden. Schöne Stadt, ich wohne nicht unweit der Elbe. Man ist sehr schnell in der Sächsischen Schweiz.“
Das finde ich stark, weil du mit der Antwort, die keine ist, die Fremdheit zwischen ihnen aufzeigst.
Nicht jede festländische Windmühle erzeugt elektrische Energie.
Das finde ich gelungen, weil schön hintersinnig.
Danke :-)
Das ist ja sehr weit!“, empört sich Vivien, dass die Flaschenbügel klackern.
Mir ist die Empörung zu künstlich, zu dick für die introvertierte Vivien, die sonst meistens vor sich hin flüstert. Beim Lesen der Stelle dachte ich an Comedia dell'arte und das Herausstellen dieser szenischen Wirkung, für mich hier leider unpassend.
Hm, stimmt. Das sollte dick wirken, naja, ist Pampe geworden, ich habe es abgeändert.
die Nacht macht dir Not, musste dich gewöhnen, an Nacht, ist was Normales
Das klingt in meinem Ohr so, als würde Vivien nicht die Oma zitieren, sondern das für sich als Selbstversicherung denken.
Stimmt, fällt mir jetzt auch auf - Viviens Mantras zur Selbstkontrolle. Eigentlich sollte das ein kleiner Kontrast sein, Vivien ist so ruhig Ende dreißig, aber als Kind schrie sie.
Rechterhand die dunkle Burg des Instituts für Wattenmeerkunde, dem weltweit führenden Forschungsinstitut vom Wattenmeer und seinen Bewohnern. Von seinen Zinnen beobachten fähigste Wattenmeerkundler den Lebensraum Watt. Auch jetzt, in der Nacht.
Okay, dreimal Wattenmeer, ist Absicht, sure.
Wirkt eher so, als würde die Insel und das, wofür sie steht, der spezielle Mikrokosmos, bewacht.
Ich hatte ein Bild im Kopf, das Bild norddeutscher Backsteingotik, die auf mich immer abwehrend, bewachend, "burghaftig" wirkt (außer vielleicht das Stralsunder Rathaus), wie zum Beispiel das viel zu schwere Holstentor in seiner Entwässerungs-Mulde. Ich dachte an ein riesiges klobiges Institutsgebäude zur reinen Watt-Erforschung. Das als Inselzentrum. Vielleicht könnte ich noch diesen Mikrokosmos Insel stärker skizzieren.
Sie erinnert sich an Land-Insel-Windsysteme und an das Schulfach Erdkunde, an Svea beim Malen von Karikaturen, an die Langeweile, die sie jetzt irgendwie vermisst, so dumm es klingt.
„Schade, Svea, schade“, sagt Vivien und lispelt: „Thi. Thi. Thi-mon.“
Auch da könnte man etwas hineinlesen, ist halt nur die Frage, ob du es so gewollt hast? Also meine Exegese: Vivien sehnt diese Einigkeit beim Fühlen der Langweile wieder herbei, jetzt, wo das Thema Land(Vivien)-Insel(Svea)-Windsysteme(energetische Wechselwirkungen) so stark nach vorne tritt und die Unterschiede so viel Gewicht erhalten.
Da dachte ich banal an die Langeweile eines Schulunterrichts. Ich habe den Satz etwas verstärkt.
Praktikanten polieren den Backstein.
Aussage?
Stimmt, keine! Habe daraus "Olivers Praktikanten" gemacht, um seine Stellung im Institut zu zeigen.
„Aber du haust nicht von deinem Kerl ab?“
„Nein, nicht wirklich.“
„Nicht was? Sorry, Hubi beschleunigt sehr laut. Alter Motor.“
„Ich habe Freunde besucht. Svea, Oliver.“
„Oliver? Der Oliver vom Institut?“
„Ja?“
Weil das Thema Untreue im Raum steht, lese ich daraus, dass Vivien und Oliver früher was miteinander hatten. Der interessante Typ, das passiv-attraktive Teilchen. Wenn Oliver Svea seit der Schule kennt („Ja, seit der Schule. Svea hat ihn oft betrogen. Bis heute.“), wird Vivien Oliver auch kennen, oder? Vllt. war der Betrug nicht einseitig? Ist das Olivers Geheimnis? Das würde ein ganz anderes Schlaglicht auf Viviens Motivation der Reise werfen. Vielleicht hat sie Oliver besucht und nicht Svea? Auch das hier: „Oliver ist sicherlich ein guter Vater“ und "Sie hat Oliver nicht verdient" deuten in diese Richtung.
Für Vivien sollte es nicht ein einziges Motiv ihrer Reise geben. Da kommt ein ganz dicker Sack an Sehnsüchten, Erinnerungen, Erlebnissen durch. Vivien ist neidisch auf Svea, sie hätte auch gerne etwas mit Oliver gehabt. Aber mehr ist daraus nie geworden, es ist keine große, gescheiterte Liebe sondern ein vages Interesse, Vivien ist kein Mensch der klaren Entscheidungen, das konnte sie nie. Da muss ich aber nochmal textarbeiten.
Typenklärung: Ich folge den Entwicklungsphasen des Lebens konsequent, gebe mich aber wild. Ich bin konservativ in der Familienplanung, aber progressiv in der Selbstwahrnehmung. Ich bin Maja, 25, Inselschwester.
Und wieder kreist ein Geschichtenatom um den Kern und ich frage mich: Wozu brauche ich jetzt diese
Info?
Da wird es noch Änderungen geben. Eigentlich ist das ja überflüssiger Krams, ist ja ganz nett, aber sonst?
Gerne gelesen. Peace, ltf.
Freut mich!
****
Hallo @Peeperkorn! :-)
Vielen, vielen Dank, dass du dir für den Text Zeit genommen hast.
Was ich schade finde, ist Folgendes: Vivien haut viel zu früh ab.
Da sitzt man an diesem so schönen Vorsommertag in seinem Neubaublock, die Vögel zwitschern, der Nachbar spielt Gitarre und man fragt sich, wie man diesen Text verbessern kann, abändern kann und dann kommst du und machst die Dinge klar. Keine Szene am Hamburger Hauptbahnhof, kein Rasthof A7 Höhe Heide-Süd, sondern das Vordringen zu dem, was hier zurecht kritisiert wurde: Der fehlende Kern, der Wunsch nach "mehr Vivien als Persönlichkeit" denn als Nebelkreuzer. Danke, du hast mir sehr geholfen, vielen Dank für deinen tollen Kommentar (nein, kann Sarkasmus-Toll): Er ist sehr hilfreich, weil ich jetzt verstehe, was ich jetzt umsetzen kann.
Also, nicht in der erzählten Zeit, sondern zu früh im Text. Danach kann sie nicht mehr kommunizieren und Maja muss her, als Gesprächsartnerin und da wird ein Stück weit im Dialog entwickelt, was ich lieber in der Interaktion zwischen den drei Figuren Vivien, Svea und Oliver gelesen hätte. Ich finde es gut, dass es Maja gibt und diesen Dialog, das ermöglicht es, den Blickwinkel nochmals zu verändern, eine gewisse Aussenperspektive einzunehmen. Konkret: Vivien kann sagen, was sie von Svenja hält, was von Oliver. Das ist zusätzlich spannend, weil sie ja eher eine unzuverlässige Erzählerin ist.
Aber dieser Dialog nimmt mir zu viel Raum ein, zuweilen hatte ich das Gefühl, hier wird mir erklärt, worum es in der (eigentlichen) Geschichte gegangen ist. Da kommen Aspekte ins Spiel, von denen ich mir gewünscht hätte, sie vorher zwischen Zeilen erspürt zu haben, als die drei tatsächlich noch beieinander waren. Ich weiss nicht, ob ich mich da verständlich machen kann.
Doch, das hast du geschafft :-D
Mit Timo als Scharnier hast du ein gutes Mittel gefunden, Dinge zu zeigen, ohne sie ausprechen zu müssen. In diese Richtung könnte noch mehr gearbeitet werden, Ambivalenzen zeigen etc. Das Schreien, zum Glück muss ich das nicht ertragen, aber süss ist er doch und wenn er mein Kind wäre ... (In einer ganz plumpen Andeutung dessen, was ich meine). Und eben noch weitere Scharniere finden, Reflexionsflächen, die die psychologische Dynamik Viviens spiegeln.
Ich bin fast dreißig Jahre alt und besitze zehn tolle Euro.
Ich wäre da noch zurückhaltend mit der sarkastischen Bewertung und würde das streichen.
Das hat auch
@linktofink kritisiert, ich habe es gestrichen.
Vielleicht bilden wir einen Kreis
Ha, finde ich spannend. Ich bin kein Freund von "vielleicht", aber hier ist es ganz anregend. Also, man überlegt sich sofort, wie diese Figuren wohl zueinander stehen mögen. Sie sitzen ja auf einer Bank, das mit Kreis geht ja nicht wirklich, also heisst das "vielleicht" vielleicht: "wir könnten" oder "ich möchte gerne". Also in den Kreis genommen werden von den beiden, als gleichgewichtiger Teil. Gut.
Merci.
Ich habe zehn Euro und rechne
Es gibt einige berechtigte Wiederholungen im Text. Diese hier erscheint mir unnötig.
Habe ich geändert, hier mit einem harten "Ich stelle fest"
Sie ist bestimmt ein guter Mensch.
Das hat mich zu sehr irritiert. Immerhin kennen sie sich ja schon sehr lange und doch so gut, dass ein Besuch keine allzugrosse Überraschung darstellt. Ich habe das nicht so recht auf die Reihe gekriegt und tatsächlich noch mal oben ansetzen müssen, um zu überprüfen, ob die sich nun von früher kennen oder nicht.
Hm, hm. Der kleine Satz sollte Zweifel öffnen; Zweifel, ob die alte Schulfreundin die alte Schulfreundin geblieben ist, ein Zweifel, den der Neid nährt.
Pause der verlorenen Gesprächsfäden. Nicht jede festländische Windmühle erzeugt elektrische Energie.
Sehr schön. Von solchen Passagen hätte ich mir noch mehr gewünscht, im Rahmen der Dreierkonstellation. Die Dialoge sind übrigens ebenfalls sehr schön, dieses Aufdenandereneinreden Sveas und das Aneinandervorbeireden insgesamt.
Dankeschön!
„Weil sie da ist“, hört sie Svea sagen: „Neue Gäste, Einfluss.“
Ich fand diese abschwächende Erklärung fast ein wenig schade.
Ich habe das etwas abgeändert.
„So ein großer mit dicker Hornbrille? Ja, den kenn' ich. Spannender und schwieriger Kerl.“
„Wieso?“
„Ach, ist nicht einfach in einer Beziehung mit Svea. Oliver ist eher so ein passiv-attraktives Teilchen. Man redet mit ihm…ja, man weiß nie, was bei ihm alles ankommt, wie er das verarbeitet. Er hat sicherlich Geheimnisse. Das macht ihn sehr interessant.“
„Ja. Ja, stimmt, wirklich, ein interessanter Typ.“
Uff. Ja, das war so eine Passage, wo ich mich gefragt habe, weshalb hast du mir das vorhin nicht ausführlicher gezeigt?
„Svea ist für jemanden da, der in ihr Schema passt. Ich bin das Licht und ihr habt mir zu folgen. So eine nervige Frau.“
Auch hier. Weiss der Leser schon. Jetzt erfährt er bloss, dass Maja das auch weiss, und diese Info ist im Kontext der ganzen Geshcichte irgendwie unnütz.
„Svea nutzt einen nur aus. Ich weiß, es ist ein hartes, ein gemeines Urteil. Es muss immer nach ihrer Linie gehen. Sie hat Oliver nicht verdient.“
Ja, auch hier.
Vielen Dank, Peeperkorn, das verstehe ich als konkreten Ansatzpunkt zur Weiterentwicklung, zu ein, zwei weiteren Inselszenen. Das hilft sehr, im Grunde verweisen deine Anmerkungen auf Viviens "textverfrühte" Flucht von der Insel.
Aber Stimmung und Thema der Geschichte haben mir sehr gut gefallen. Schön, dass du hier bist. Deine Texte sind ein Gewinn fürs Forum.
Danke, freut mich! Schöne Osterfeiertage aus Leipzig!
lg
kiroly
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Hallo @Kellerkind!
Danke fürs Lesen und für Deine Anmerkung:
Ich spüre den Ehrgeiz, in jede Zeile eine tolle Formulierung einzubauen, was unter Umständen aufgesetzt wirken kann. Hier, sowie in anderen Deiner Texte, habe ich immer das Gefühl, dass der Limes nur leicht überschritten wird.
Ganz allgemein würde ich raten, die Dosis nicht aus den Augen zu verlieren.
Jetzt könnte ich sagen: Mach' ich, aber so einfach ist das ja nicht...hm, hm, seltsamerweise habe ich gar nicht das Gefühl, dass ich immer ehrgeizig-toll formulieren möchte, aber darauf kommt es nicht an: Es kommt eben auf den Text an, wie der wirkt.
Während ich Deinen Schreibstil genieße, muss ich aber sagen, dass ich den Inhalt dieser Geschichte wohl schnell vergessen haben werde.
Das mag an meinen persönlichen Vorlieben und Ablehnungen liegen. Obwohl mich der Plot dieser Geschichte nicht sehr reizte, bin ich trotzdem gerne gefolgt.
Schön, dass ich dich trotzdem bei der Stange halten konnte.
lg kiroly
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Nur abschließend noch ein, zwei Worte: Ich finde es irre, wie viele erfahrene, gute, reflektierte (komm, das geht noch was an Adjektiven), detaillierte und interessierte Kommentare mir gegeben worden sind, ich bin echt ein bisschen baff über das Interesse an diesem Text. Wirklich. Hilft richtig gut. Ich kam kaum mit dem Antwortkommentieren hinterher. Ich weiß das zu schätzen, hoffe, dass ihr das auch merkt, setze mich nochmal an den Text. lg kiroly :-)