Normalität
Er geht dorthin, dorthin wo er seit Jahren geht. Er hat vergessen warum aber weiß er muss weil er es gewöhnt ist. Früher gabs noch große Pläne für die Zukunft die er verändern wollte und es sich ganz fest vornahm. Nun hat er sich eingereiht, in das Heer der Massen. Die Masse die wie er, verlassen von Tatendrang, verlassen von Neugier und Protest ist. Er ist nicht mehr Neugierig und protestiert nicht mehr, er hat sich daran gewöhnt kein Risiko einzugehen und ist Lustlos geworden. Aus dem Willen etwas zu verändern ist Gleichgültigkeit geworden und Machtlosigkeit doch etwas daran zu ändern. Er ist auf seine Art glücklich, unterscheidet sich aber nicht, lebt sein Leben wie Millionen vor ihm und Millionen nach ihm, ohne Risiko und ohne Veränderung. Wenn er einen Bekannten trifft ist die Freude groß, es wird von früher erzählt, früher als die Pläne noch waren und der Schleier der Ernüchterung sich noch nicht über Sie gelegt hat. Das Gespräch dauert nie Lange, will er anfangen aus der Gegenwart zu berichten ist das Gespräch zu Ende und sie gehen wieder ihrer Wege, es gibt nichts zu erzählen. Und später wenn er nicht mehr ist, wer erinnert sich an ihn, die Verwandten. Sie erzählen über ihn, wie er früher als Junge war und sie oft durch seinen Übermut Kraft gekostet hat. Sind sie bei den Jahren des Erwachsenseins angekommen ist das Gespräch zu Ende, es gibt nichts zu erzählen was man nicht über Millionen vor ihm und Millionen nach ihm ebenso erzählen könnte.
J.F.