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Nissen, nicht nur zur Weihnachtszeit

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08.08.2004
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Nissen, nicht nur zur Weihnachtszeit

Eine steife Brise bläst über die Dünen und verteilt Regen über das flache Land. Und einige nordischen Hausgeister, die Nissen genannt werden, erwachen.
Sind das die Vorboten des Winters?

Mit einem Ruck hat York die rote Wollmütze seiner Nissen Schwester Valborg entrissen und beißt hinein.
„Hey, was soll das? Willst du meine Mütze essen?“, fragt Valborg mit weit aufgerissenen Augen und versucht ihre Mütze zu schnappen.
„Ja, ich habe Hunger. Die Menschenkinder haben uns seit Tagen, kein Essen hingestellt“, antwortet York.
Valborg hat den Zipfel ihrer Mütze mit ihren Fingern erwischt. Aber York lässt nicht los. Wild zerren beide Nissenkinder, an der Mütze.
„Ah, hey!“, kreischt Valborg.
„Nein, du kriegst sie nicht. Ich will sie essen!“
Schließlich versucht Valborg mit ihren weißen Holzschuhen, York zu treten. Aber er ist flink und springt zur Seite. Dabei lockert er leicht seinen Griff und Valborg erobert ihre Mütze zurück. Schnell setzt sie die rote Mütze auf. Jetzt sieht sie wieder wie ein typischer, nordischer Hausgeist aus.
„Also esse ich heute nicht deine Mütze. Wollen wir die Menschen mit Nüsse bewerfen?“, fragt York.
„Gute Idee. Vielleicht fällt ihnen dann wieder ein, dass sie uns lieber den Reispudding hinstellen sollten“, stimmt Valborg zu, die auch Hunger hat.
„Ansonsten rasieren wir Weihnachten dem Christbaum die Nadeln ab.“
„Oder wir vertauschen die Namenskärtchen an den Weihnachtspäckchen.“
„Ja, das wird ein Spaß. Besonders, wenn die Jungens die Puppen erhalten und die Mädchen die Autos.“
„Und die Väter bekommen Schmuck und die Mütter Rasierwasser“, ergänzt York und klatsch vor Begeisterung in die Hände.
„Oder wir stibitzen die Geschenke!“
„Oder wir bleiben das ganze Jahr wach und tanzen jede Nacht mit unseren Holzschuhen auf den Dielen.“ Valborg beginnt mit den Holzschuhen ein kleines Tänzchen.
„Oder wir ….“
York liebt es, ein schelmischer Kobold zu sein und den Menschen Streiche zu spielen.
„Was ist hier los?“, fragt Valborgs und Yorks Mutter, die vom Geplapper geweckt wurde.
„York hat Hunger und wollte meine Mütze essen“, erklärt Valborg.
Verdutzt schaut die Mutter ihre Nissenkinder an und schüttelt den Kopf.
„Ich habe Hunger. Die blöden Menschenkinder stellen uns kein Essen hin“, schimpft York mit einem Grinsen, weil er sich noch immer über die ausgedachten Späßchen freut.
„Eigentlich solltet ihr im Sommer schlafen und erst am 13. Dezember erwachen. Und erst dann bekommen wir, am Abend ein Schälchen mit Reispudding von den Menschen. Also legt euch wieder zu euren Geschwistern in die Socken, bevor wir sie und euren Vater aufwecken“, ordnet die Mutter an.
„Ist heute nicht die Erscheinung der Heiligen Lucia?“, fragt York
„Wir wollten die schönen Mädchen mit den Kerzenkronen sehen“, ergänzt Valborg.
„Nein, es noch Sommer. Merkt ihr nicht, es ist wärmer als im Winter? Ihr müsstet in euren grauen Wollsachen und roten Wollstrümpfen schwitzen, oder?“
York und Valborg nicken nur. Langsam gehen sie zurück zu den Schlafplätzen. Valborg hätte zu gerne heute die Mädchen in ihren weißen Kleidern mit goldener Kerzenkrone gesehen.

Es ist aber noch Ruhezeit für die Nissen, das bedeutet im Normalfall für die nordischen Hausgeister unsichtbar zu sein. Erst wenn die Menschen die Nissen verärgern, werden diese böse und geistern das ganze Jahr hindurch.

„Gute Nacht, York und Valborg“, sagt die Mutter und gibt beiden Kindern einen dicken Kuss.
„Nacht Mama“, antworten beide Nissenkinder im Chor.
Kurze Zeit später schlafen alle Nissen tief und fest.

 

Hallo Sylvia!

Nette kleine Episode. Die Gespräche sind gut vorstellbar und lebendig, das hat mir gefallen. Auch der Einfall, die Mütze zu verspeisen, wenn nichts anderes da ist - da musste ich richtig lachen. Da ich mit nordischem nicht so bewandert bin, habe ich - vie vielleicht auch einige der Kinder - nicht gewusst, was "Nissen" sind. Den Hinweis, dass es sich um Hausgeister handelt, hätte ich mir früher gewünscht ... Sprachlich annehmbar, allerdings teils noch holprig.

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Sylvia,

mir hat die Geschichte nicht schlecht gefallen. Besonders der Mittelteil war recht amüsant, als die Kleinen ihre Streiche planten.
Nur eines war für mich unverständlich am Anfang. Was sind Nissen?
Diese Frage hast du erst im letzten Teil der Erzählung beantwortet. Wenn man im Mittelteil von Deutschland lebt, ist das wohl weniger bekannt. Ich wäre also dafür, dass du am Anfang irgendwie eine Erklärung einbaust, damit man weiß, dass es sich um nordische Hausgeister handelt.

Nur noch einige Fehler:

Schließlich versucht Valborg mit ihren weißen Holzschuhen York zu treten.

Komma nach Holzschuhen
"Ansonsten rasieren wir den Christbaum Weichnachten die Nadeln ab.“

Weihnachten

„Oder wir vertauschen die Namenskärtchen an den Weichnachtspäckchen.“

Weihnachtspäckchen

„Ja das wird ein Spaß.

Ja, ....

„Oder wir stibitzen die Geschenken!“

Geschenke

York liebt es ein schelmischen Kobold zu sein und den Menschen Streiche zu spielen.

Komma nach es

„Was ist hier los?“ fragt Valborgs und Yorks Mutter die vom Geplapper geweckt wurde.

Was ist hier los?", fragt Valborgs und Yorks Mutter, die vom Geplapper geweckt wurde.

schimpft York mit einem Grinsen, weil er sich über die ausgedachten Späßchen freut.

..., weil er sich immer noch über die ausgedachten .... (würde ich hier einfügen)

Erst wenn die Menschen die Nissen verärgern, werden die Nissen böse und geistern das ganze Jahr hindurch.

..., werden diese böse und .... (Wiederholung von Nissen)

Kurze Zeit später schlafen alle Nissen fest.

tief und fest (hört sich etwas besser an)

Zum Schluss noch ein Tipp: Sieh dir bitte die Zeichensetzungsregeln bei der wörtlichen Rede an. Ich habe diese Fehler nicht extra aufgeführt. Meistens hast du das Komma vergessen.

Ausrufesatz: ...!", rief ...
Fragesatz: ...?", fragte ...
Aussagesatz: ...", sagte ...

Zusammenfassend eine nette Geschichte.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo Maus
Hallo bambu,

Es freut mich, dass Euch meine Geschichte gefällt.
Vielen Dank für Eure Hinweise und Korrekturen, ich habe die Geschichte entsprechend überarbeitet.

Gruß
Sylvia

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Moin
Nette Geschichte! Ich kenn mich schon ein bisschen im nordischen aus und daher war mir der Begriff Nissen schon ein Begriff (zumal ich fan von Heinzelmännchen Wichteln und CO bin). Aber beim nochmaligen Lesen nach dem Lesen der Kritiken muss ich Maus zustimmen. Ein Unbedarfter hat im ersten Moment keine Ahnung worum es sich handelt. (ich weiß nicht ob du da schon was edditiert hattest? Ps.: Wusstest du das die Nissen in Norwegen den Job des Nikolaus übernehmen?)
Vielleicht wären hier zwei drei einleitende Sätze, wie sie in Kinderbüchern durchaus vorkommen angebracht.
z.B.:"Im hohen Norden wo im Sommer die Sonne in der Nacht scheint und die Polarlichter die Erde küssen gibt es ein Land voll alter Geister und Feenwesen.
Wenn dann im Winter der kalte Wind von den Gletschern hinab pfeift und die Nächte lang und dunkel sind, geben die Menschen den Nissen ein Schällchen Reispudding, um sich für ihre Arbeit zu bedanken. Aber manchmal kommt alles anders...."
(Jetzt hab ich fast ne' Geschichte geschrieben,... ups)
Na, ja halt einen Einleitenden Vorbau der den Leser kurz Aufklärt. Ich weiß, ist nicht unbedingt üblich bei kurzgeschichten aber so erzeugst du zusätzliche Atmosphäre und erklärst worum es geht.

Ein paar Zeilen die mir aufgefallen sind (keine Fehler):

Mit einem Ruck hat York die rote Wollmütze seiner Schwester Valborg entrissen und beißt rein.
vielleicht hinein? klingt runder

„Hey, was soll das? Willst du meine Mütze essen?“, fragt Valborg und versucht ihre Mütze zu schnappen.
ein bisschen mehr Dramaturgie-immerhin will der ihr die Mütze vom Kopf fressen ;)

„Gute Idee. Vielleicht fällt ihnen dann wieder ein, dass sie uns lieber den Reispudding hinstellen“,
wirkt unfertig wie wäre es mit einem sollten hinten dran? Geschmackssache

Kurze Zeit später schlafen alle Nissen fest und fest.
tief und fest oder? Die Widerholung, als typisches Stillmittel von Kinderbüchern passt hier nämlich nicht.

Insgesamt muss das Ganze noch runder werden. Lies es dir oder jemand Anderem einmal laut vor, dann merkst du selber, welche Stellen einen eigenartigen Eindruck hinterlassen.
Ansonsten; ich musste sehr schmunzeln beim Lesen und da sie kurz und eigentlich recht flott runtergeschrieben ist und ich solche Geschichten mag, ein dickes Bravo.
Hat mir ehrlich gefallen, Ich geh dann mal auf die Suche noch meinen Heimwichteln.
Man liest sich
Nice

Nachtrag: Der stil kam mir doch so bekannt vor bist du nicht die Autoren von Trossi und wie hieß er noch gleich? Hab den Namen vergessen, aber das ding mit den Steine sammeln am strand? und den Fische fangen, Scherenküste usw.
Schön mal wider etwas von dir zu lesen.
(Bin wahrscheinlich selbst schuld, da ich so lange offline war;))

 

Hallo Nice,

Deine Hinweise sind sehr hilfreich, ich werde demnächst die Geschichte entsprechend überarbeiten und neu einstellen.
Und vielen Dank für das Lob.
Richtig ich bin die „Sylvia“.
Auch ich war lange nicht offline, weil ich vor einigen Wochen mein zweites Buch „Schmuck filzen“ (Wolle mit der Nadel trockenfilzen) veröffentlicht habe. Danach war ich erstens ausgelaugt und zweitens mit Werbung beschäftigt. Aber jetzt will ich wieder loslegen.

Gruß
Sylvia
:D

 

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