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Nina lernt Schlittschuhlaufen

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10.12.2003
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Nina lernt Schlittschuhlaufen

Eingekuschelt in ihre Schlafdecke, lag Nina in ihrem Bett und schlummerte friedlich dem Morgen entgegen. Als sich die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg durch die schmalen Schlitze der Jalousien bahnten und sie an der Nasenspitze kitzelten, schlug sie die Augen auf. Sie blinzelte kurz verschlafen und wurde dann mit einem Mal hellwach. Heute war der Tag auf den sie schon seit zwei Wochen sehnsüchtig gewartet hatte. Ihre Eltern wollten heute mit ihr Schlittschuhlaufen gehen.
Voller Aufregung strampelte sie die Bettdecke von sich und sprang aus dem Bett. Sie lief zu der Tür, die ihr Zimmer von dem Schlafzimmer ihrer Eltern trennte und riss sie auf.
„Mama! Papa! Warum schlaft ihr denn noch?“ Übermütig sprang sie auf das Bett ihrer Eltern. Auf allen Vieren krabbelte sie zum Kopfende. Papa brummte kurz etwas Unverständliches, drehte sich dann auf die andere Seite und schlief weiter. Mama rührte sich nicht und gab vor tief und fest zu schlafen. Doch sie war eine schlechte Schauspielerin. Nina wusste genau, dass sie diese komischen Schnarchgeräusche, die sie da von sich gab, nicht machte, wenn sie wirklich schlief.
„Schrapp, schrapp, schrapp“, drang es aus Mamas Mund.
Nina kicherte. Mit einem Ruck zog sie Mamas Bettdecke weg und begann sie am Bauch zu kitzeln. Das merkwürdige Schnarchgeräusch veränderte sich blitzschnell in ein lautes Lachen. Mit beiden Armen wild fuchtelnd, versuchte Mama Ninas Kitzelattacke abzuwehren. Als sie Nina zu fassen bekam, zog sie sie an sich heran und begann nun ihrerseits Nina auszukitzeln. Nina kreischte und versuchte sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien, indem sie mit den Beinen um sich trat. Bei diesem Lärm konnte nun selbst Papa nicht mehr schlafen. Mit einem tiefen Seufzer blickte er auf die Uhr und drehte sich dann zu seinen beiden Frauen herum. Nina hatte sich inzwischen los strampeln können und grinste nun ihrem Vater direkt ins Gesicht.
„Aufstehen Papa!“ rief sie.
„Ja, ja, gleich“, murmelte dieser und schloss wieder die Augen.
„Papa!“ rief Nina entsetzt. Er konnte jetzt doch unmöglich wieder einschlafen. Voller Verblüffung starrte sie ihn an. Da riss Papa plötzlich die Augen auf und schnellte nach oben. Damit hatte Nina nicht gerechnet. Da hatte Papa sie doch tatsächlich ausgetrickst. Vor Schreck stieß sie einen kleinen Schrei aus und musste dann über Papas Trick lachen. Schnell hob Papa die kichernde Nina aus dem Bett, setzte sie auf seine Schultern und trabte mit ihr in die Küche.
Nach dem Frühstück machten sich Nina und ihre Eltern auf den Weg zur Eislaufhalle. Nina wollte gleich auf die Eisbahn stürmen, doch Papa hielt sie zurück.
„Wir brauchen erst einmal Schlittschuhe“, erklärte er ihr. Nina folgte ihren Eltern zum Schlittschuhverleih. Dort überreichte ihr der Mann hinter der Theke ein Paar Schlittschuhe. Voller Stolz trug sie diese zu einer Bank und zog sie dort an. Mama hatte sich neben sie gesetzt und half ihr dabei. Nina war ein bisschen komisch zu Mute und betrachtete die Schuhe argwöhnisch. Auf diesen komischen Dingern sollte man laufen können? Doch dann stand sie mutig auf. Das klappte ja viel besser als sie dachte. Neben Mama lief sie zu Papa, der noch immer an der Theke stand.
„Sie haben meine Schuhgröße nicht“, sagte er als Nina und Mama bei ihm ankamen.
„Tut mir leid, Übergrößen führen wir nicht“, sagte der Mann hinter der Theke entschuldigend. Papa wurde ganz traurig, denn er wollte doch seinem kleinen Mädchen das Schlittschuhlaufen beibringen.
„Ich könnte Ihnen höchstens eine Nummer kleiner anbieten. Vielleicht passt sie ja“, schlug der Mann vor.
Papa überlegte kurz und nickte. Mit zusammengebissenen Zähnen zwängte er seine Füße in die viel zu kleinen Schlittschuhe. Nein, passen taten die auf gar keinen Fall. Aber er wollte unbedingt mit Nina aufs Eis.
„Das geht doch nicht. Die Schuhe sind dir doch viel zu klein. Du machst dir ja deine Füße kaputt“, rief Mama besorgt.
„Ach was, die passen wie angegossen.“ Mühsam stand Papa von der Bank auf, nahm Nina an die Hand und stiefelte mit ihr zur Eisbahn. Nina sah ihren Papa von der Seite mit großen Augen an. Das sah vielleicht merkwürdig aus wie er ging. Ganz o-beinig. Nina musste kichern.
Bei der Eisbahn angekommen, setzte Nina vorsichtig einen Fuß auf die Eisfläche. Ganz schön glatt sah das aus. Jetzt hatte sie doch ein wenig Angst. Aber dann sah sie mit welcher Freude und Leichtigkeit all die anderen Kinder auf dem Eis umher flitzten. So schwer konnte das also gar nicht sein. Vorsichtig setzte sie ein Bein vor das andere… und landete prompt auf ihrem Hosenboden. Mama und Papa halfen ihr schnell wieder hoch und nahmen sie dann zwischen sich. Zusammen zogen sie Nina über das Eis. Hui, was war das für ein Spaß. Die Welt glitt an Nina in Streifen vorbei und sie quietschte vor Vergnügen. Als ihre Eltern anhielten, rief sie: „Noch mal, noch mal!“
„Ich kann nicht mehr“, sagte Mama ganz außer Puste. „Ich werde mich auf einer der Bänke etwas ausruhen.“
„Du Nina, ich kann die Mama nicht so alleine lassen“, flüsterte Papa Nina vertraulich ins Ohr. In Wirklichkeit suchte er jedoch nur nach einer Ausrede, um sich endlich hinsetzen zu können. Seine Füße taten ihm inzwischen so weh, dass er kaum noch gehen konnte. Doch das wollte er auf keinen Fall zugeben, denn er hatte ja zuvor nicht auf Mamas Rat gehört.
Plötzlich stand Nina alleine mitten auf der Eisfläche. Ganz mulmig wurde ihr da. Ihre Beine fühlten sich so weich an wie Pudding und ihr kleines Herz begann so laut zu pochen, dass sie dachte all die Menschen um sie herum würden es auch hören können. Ängstlich sah Nina sich um. Nein, niemand schaute zu ihr. Mama und Papa saßen ganz in der Nähe auf einer Bank und winkten ihr zu. Da wurde sie mutiger. Vorsichtig gab sie mit dem rechten Fuß Schwung. Schließlich wollte sie den beiden doch zeigen, dass sie auch alleine Schlittschuhlaufen konnte. Doch oh je, da vorne kam die Bande und sie wusste nicht wie sie bremsen sollte. Sie versuchte eine Kurve nach links einzuschlagen. Plumps, da war sie auf ihren Popo gefallen. Sie guckte verwirrt. Mama und Papa lachten. Papa rief: „Weiter, weiter, nur nicht aufgeben!“.
Nina versuchte aufzustehen, fiel jedoch immer wieder hin. Das Eis war aber auch glatt. Langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen. Schlittschuhfahren war doof. Da hielt plötzlich ein Junge neben ihr und grinste sie frech an.
„Na, kommst wohl nicht mehr hoch, was?“ Er reichte ihr seine Hand. Dankbar griff Nina danach und ließ sich hoch ziehen.
„Wie heißt du denn?“ fragte der Junge.
„Nina. Und du?“
„Ich bin der Ronny. Komm, ich helfe dir.“ Ronny packte Nina an der Hand und zog sie mit sich. Dabei erklärte er ihr wie sie bremsen musste und wie man Kurven lief. Aufmerksam hörte Nina ihm zu und hatte schnell wieder vergessen wie doof sie Schlittschuhlaufen eben gerade noch gefunden hatte. Zuerst liefen sie Hand in Hand über das Eis, doch bald ließ Ronny Nina los. Und siehe da, jetzt schaffte es Nina auch alleine. Zwar fiel sie noch einige Male hin, doch mit jedem Versuch klappte es besser und schließlich lief sie über das Eis als hätte sie nie etwas anderes getan.
Nach einer Weile tauchte Papa wieder neben ihr auf.
„Wer zuerst auf der anderen Seite ist!“, rief er. Das ließ sich Nina nicht zweimal sagen und wetzte los.
„Juchhu“ jubelte sie als sie vor ihrem Papa an der gegenüberliegenden Bande ankam.
„Aus dir ist ja eine richtige, kleine Eisprinzessin geworden“, lachte er.
Aus der Ferne deutete Mama auf ihre Armbanduhr und signalisierte damit, dass es langsam Zeit wurde wieder nach Hause zu fahren. Nina sah sich suchend nach Ronny um. Schließlich wollte sie sich unbedingt noch von ihrem neuen Freund verabschieden. Als sie ihn erblickte, rief sie: „Ronny, Ronny“ und lief in seine Richtung.
„Ich muss jetzt nach Hause.“
„Schon?“
“Ja, meine Eltern warten.“ Sie deutete auf Mama und Papa.
„Na, dann mach’s mal gut“, sagte Ronny und knuffte Nina freundschaftlich in die Seite.
„Du Ronny?“
„Ja?“
„Danke, dass du mir geholfen hast“, sagte Nina etwas verlegen. Ronny grinste.
„Gern geschehen.“
Nina machte sich auf den Weg zu ihren Eltern und winkte Ronny zum Abschied noch einmal zu.
Bevor Nina und ihre Eltern sich auf den Weg nach Hause machten, tranken sie noch eine heiße Schokolade „zum Aufwärmen“, wie Mama meinte. Doch Nina war schon ganz warm vom vielen Schlittschuhlaufen. Die Schokolade schmeckte aber trotzdem lecker.
Zu Hause nahm Papa ein warmes Fußbad. Seine Füße waren ganz rot und angeschwollen von den zu engen Schlittschuhen. Mama meinte, sie hätte ihn vorher gewarnt und er wäre selbst schuld. Doch er winkte nur ab. Der Spaß war es ihm wert gewesen.
Abends ging Nina früh zu Bett. Erschöpft schlief sie ein. Sie träumte davon, wie sie umjubelt auf dem Eis Pirouetten drehte und eine ganz berühmte Eiskunstläuferin wurde.

 

Hallo goldi!
Eine schöne Geschichte. Dein Schreibstil gefällt mir, locker und flüssig eben.

Lustig fand ich, das der Vater sich in zu enge Schuhe hineinquetschte...:) und es gibt nichts schöneres, als wenn Kinder noch träumen können...

Hab ich gerne gelesen..

Guten Rutsch!

LG Joker

 

Hallo Joker

Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Viele Grüße und ein frohes neues Jahr!
Sylvia

 

Hallo goldi,

Eine einfache kleine Geschichte.
Leider (zu)viel Beschreibung, (zu) wenig Dialog. Und es passiert nichts, das wirklich erinnernswert ist, außer den armen Füßen des Papa.

Gehe ich da zu weit?
Vielleicht. Aber ich muss das auch ertragen.
Wenn dann beim Schlittschuhlaufenlernen etwas Außergewöhnliches geschieht, was das auch immer sein mag, dann ergäbe das eine Geschichte, die schlicht mehr hermachte. Sicher, da ist nichts passiert. Dann müssen wir etwas erfinden. Nein, du musst etwas erfinden, etwas Einmaliges. Schönes, Übles, was auch immer.

Dabei wünsche ich dir Glück.

Peter

 

Hallo Pholz,

Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen.

Viele Grüße, Sylvia

 

Hallo goldi_x,

Deine Geschichte müsste noch ein kleines bisschen ausgebaut werden. Etwas Spannung täte ihr gut. Vielleicht könntest du die Stelle, wo Nina allein losläuft einfach etwas aufregender beschreiben. Ihre Angst und Unsicherheit beschränkt sich im Augenblick bei Dir auf den Satz "Ganz mulmig wurde ihr da." Wenn Du ausführlicher auf ihre Angst eingehst und dann den Jungen, der sie aufhebt, richtig freundlich sein lässt, so das sich vielleicht eine kleine Freundschaft entwickelt, dann hättest Du schon einen Spannungsbogen mit Happy End :D.

Von der Stelle an, an der Nina ganz allein auf dem Eis ist, gefallen mir Deine Formulierungen richtig gut. Sehr kindgerecht liest sich dieser Teil.

Der Anfangsteil erscheint mir manchmal etwas umständlich, sehr häufig verwendest Du das Wort "Schlittschuhlaufen", das störte mich etwas.

Ich finde nicht, dass Du zu viele Beschreibungen verwendest, ich finde nur, dass Deine Geschichte noch eine spannende Situation gebrauchen könnte.

Ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen:

"Ihre Eltern hatten versprochen (Komma) heute mit ihr Schlittschuhlaufen zu gehen"

"Seit diesem Moment hatte sie ihren Eltern in den Ohren gelegen, dass sie auch unbedingt Schlittschuhlaufen wollte." --> Die Formulierung "in den Ohren liegen", die ich natürlich im täglichen Leben auch verwende, gefällt mir niedergeschrieben überhaupt nicht. Sie ist so umgangssprachlich :D. Vielleicht fällt Dir da ja etwas anders ein?

Ähnlich geht es mir mit:
"doch mit jedem Versuch wurde sie besser " --> Nina wird doch nicht ein besserer Mensch. Ich würde schreiben: "mit jedem Versuch klappte es besser und.."

Außerdem bin ich über einige fehlende Kommata gestolpert. Vielleicht kannst Du die Geschichte daraufhin ja noch einmal durchlesen.

Das Thema Deiner Geschichte (Nina läuft zum ersten Mal Schlittschuh), ist ganz sicher für eine Kindergeschichte geeignet :).

Liebe Grüße
Barbara

 

Hi pholz, hi al-dente!

Eure Kommentare haben mich dazu angeregt die Geschichte noch einmal komplett zu überarbeiten. Ich habe den Anfang und die Stelle auf dem Eis stärker ausgebaut und hoffe, dass die Geschichte jetzt mehr Spannung hat.

al-dente: Der Anfangsteil, wo sich das Wort Schlittschuhlaufen so oft wiederholte, hatte mir auch nicht gefallen. Aber das Problem dürfte jetzt erledigt sein.

Ihre Eltern hatten versprochen (Komma) heute mit ihr Schlittschuhlaufen zu gehen"

Ich habe den Satz zwar inzwischen etwas umformuliert, habe dazu aber trotzdem eine Frage. Kann man das Komma nicht nach der neuen Rechtschreibregel an dieser Stelle weglassen?

Ich habe mich bemüht in der überarbeiteten Version keine Kommafehler zu machen. Wenn doch noch welche drinne sind, würde ich mich freuen, wenn ihr mir das sagt. Dann muss ich wohl mal ganz stark an meiner Kommasetzung arbeiten.

Viele Grüße, Sylvia

 

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